Wir sind wirklich ein absoluter Chaoten-Haufen

Wenn man an Ninja dachte,  hatte man oft Menschen im Kopf, die schwarz gekleidet sind und mehr über Dächer springen als alles andere.
Also wir, bzw meine Familie, liefen gerade schick angezogen durch den Regen und versuchten nicht in eine Schlammpfütze zu fallen. Mir war das alles noch relativ egal, ich hatte mir irgendwas drüber gezogen, was so aussah, als hätte ich überhaupt Lust auf dieses Fest, aber meine Schwester regte sich tierisch auf. “Bei allen Göttern!” rief sie. "Muss das sein? Scheiß Regen."
“Hör auf dich aufzuregen.” ergriff meine Mutter das Wort. “Es ist nur Wasser! Reg dich lieber drüber auf, das wir zu spät sind!”
“Wir sind wirklich ein absoluter Chaoten-Haufen.  Hat man uns damals speziell aus dem Aoko Clan verflucht oder so?” Fragte ich und sah das mein Vater grinste. “Könnte man meinen.” fluchte meine Schwester.  “Wir kommen da jetzt als letztes rein. Wir sind wahrscheinlich direkt bei der Vorführung der ältesten, seit bloß leise!” Zischte meine Mutter als wir ankamen.
Die Türe machte zum Glück keinen Mucks, als wir sie aufschoben.
Uns bemerkte zum Glück niemand.
Ich sah mich um und erspähte Ino neben Choji. “Ich bin bei den beiden.” Ich flüsterte meiner Familie zu und ging.
Ich tippte Ino, die gerade gähnte auf Die Schulter.  “Du bist mal hier? Du bist aber spät.” Sagte sie. “Macht nichts. Da hat sie die letzten anderthalb Stunden des Tanzes nicht mitbekommen. “ flüsterte Choji. “Ist es bald vorbei?” Fragte ich und beide nickten. Wir fanden diesen Anfang des Festes schon immer sterbendlangweilig. Ich sah mich um und suchte Shikamaru. Ich war nur wegen ihm hier. Machen wir uns nichts vor, das ganze Fest ist Sterbenslangweilig. Ich war ein verliebter Troll und dementsprechend verhielt ich mich gerade. Es war gar nicht so einfach ihn zu erspähen zwischen den ganzen dunklen Haaren, die dazu auch noch all den gleichen Zopf hatten. “Ha! Da!” Sagte ich.
“Hä? Was?” Fragte Choij.
“Sie hat Shikamaru gefunden. Was für eine Frage.” Antwortete Ino.
“Hä, wieso Shikamaru?”
“Seid Ihr Jungs echt alle so dämlich?” Sie hielt sich den Kopf.
Ich schaute zu Shikamaru hinüber. Er saß in der ersten Reihe und unterhielt sich mit seinem Vater. Er hatte einen schwarzen Rollkragen Pullover an, was ihm natürlich unheimlich gut stand. “Muss ich dir einen Ventilator aufstellen?” Fragte mich Ino und ich zuckte zusammen, sie wackelte mit ihren Augenbraue.
“Ihr Mädchen seid echt komisch. “ Nuschelte Choji.
“Und ihr Kerle schwer von Begriff!" Fauchte Ino.

Am späteren Abend habe ich die Gespräche satt.  Ich stand meistens nur neben meiner Schwester und sagte so gut wie gar nichts. Ino und Choji sind schon gegangen und eigentlich waren so gut wie alle älter als ich oder kleine Kinder. Shikamaru hatte ich so gut wie gar nicht gesehen und gar nicht erst gesprochen, was mir mein kleines Mädchen,  tief in meinem Inneren,  nicht verzeihen wird.
Ich öffnete eine der großen Türen, wo ich wusste, dass sie zum Garten und zum angrenzenden Wald führte, in der Hoffnung,  dass in dieser Dunkelheit und Stille meine Ohren zur Ruhe kommen. Bevor ich weiter ging, sah ich eine dunkle Gestalt auf einer Mauer hocken.  “Ach. Du bist es.” Sagte Shikamaru.  “Ja, ich hatte irgendwann genug.” Er nickte. “Kein Wunder. Du warst aber schon eine ganze Weile nicht mehr auf diesen Festen.”-”Jetzt weiß ich auch wieso, ich bin wohl nicht das Sozialste Tier.” Er grinste. “Und was machst du hier?”
Er brummte. “Über Gott und die Welt nachdenken.”
Wir sahen beide auf die dunkle Wiese vor uns. “Weißt du noch, als mir hier der Ballon weg flog und ich mindestens zwei Stunden geheult habe?” fragte ich. Er lachte “Zwei?? Mindestens 10 Stunden! Irgendwann hab ich dich auch gehauen,das war echt nervig!”
“Und einmal hast du mir voll den Ball ins Gesicht geschossen.” Redete ich weiter. “Dafür habe ich richtig Ärger bekommen.” Er maulte und ich lachte.
Ich stand die ganze Zeit und setzte mich nun zu ihm. “Wann haben wir eigentlich aufgehört, Freunde zu sein?” fragte er und ich zuckte die Schulter. “Ich glaube, das hatte sich auf der Ninja Akademie auseinander gelebt. Wir hatten neue Freunde, viel Arbeit, ich hab versagt, du hast es gekonnt.” antwortete ich.
“Du hast nicht versagt, nicht jeder kann gleich sein.”
“Shikamaru?”
Er brummte als Zeichen, dass ich seine Aufmerksamkeit hatte.
“Wie geht es dir wirklich?”
Er seufzte. “Wie soll es mir gehen? Mein Freund, mein Lehrer ist Tot." Er sah weiter in den Wald. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und hakte mich mit meinem Arm unter seinen ein. Unsere Mütter würden wahrscheinlich einen spontanen Stepptanz aufführen, wenn sie das sehen könnten.
“Ich denke noch mehr nach als sonst. Und jeder verlangt, dass es mir gut geht. Man hab ich Kopfschmerzen.” 
“Ich denke auch oft an Asuma. Er musste oft auf mich aufpassen. Er hat mir sogar das Radfahren bei gebracht. “
“Du hast ihm bestimmt so viele Nerven gekostet wie mir früher.” Kommentierte er und ich schlug ihn.
“Euer Clan muss wirklich eine große nummer sein, wenn der Sohn des Dritten Hokage auf dich aufpasst. Das war mir gar nicht so bewusst. “
Ich richtete mich wieder auf und bereute es sofort, seine Wärme, sein Geruch verschwand. “Er und mein Vater waren gute Freunde, ich glaube, Onkel Asuma hatte einfach Angst vor ihm.” Wir lachten beide.
“Es heißt, dass in unserer Familie ein Kekkei Genkai vererbt wird. Wusstest das?”
Shikamaru sah mich an und seine Augenbraue zogen sich zusammen. “Ernsthaft?”
Ich nickte. “Es heißt wohl Denki-Bakuhatsu”
“Alter Falter, das hört sich gefährlich an.”
“Vielleicht sind wir deswegen ja so eine große Nummer. Weil der Mythos herrscht, dass wir sowas können.”
“Ich war jetzt mit einigen Leuten Deiner Familie auf mehr oder weniger gefährlichen Missionen. Ich habe das noch nie miterlebt.”
“Meine Großmutter war die letzte, die es miterlebt hatte. Laut ihr.” Ich zog meine Strickjacke enger. Es wurde kälter.
“Es wird wohl nur alle paar hundert Jahre vererbt. und die meisten können diese gewaltige Chakra Energie nicht kontrollieren.”
“Was passiert denn, wenn sie es nicht können?”
“Sie explodieren."
“Das hört sich wirklich fröhlich an. Da kann man ja froh sein, dass es keinen von euch getroffen hat.”
“Miwa scherzt immer, dass ich es vererbt bekommen  habe. Die meisten, die es hatten, hatten keine großen Fähigkeiten und ich habe im Gegensatz zu ihr keine Angst vor Gewitter.”
Shikamaru sah mich an. “Aber das ist nur eine Legende in der Familie, keiner, der jetzt lebt, hat es jemals mitbekommen und meine Oma hatte eine Schwäche für Geschichten.”
“Ich glaube das Kekkei Genkai würde sich bei dir sowieso nicht zeigen, du bist Nervenaufreibender als die Elektrizität.”
“WAS SOLL DAS DANN?” Schrie Ich.
“Stört es dich manchmal, dass alle ihren Weg gehen?”
Meine Güte, wenn wir eins gemeinsam hatten, dann dass Talent abrupt ein Thema zu wechseln. “Nein, mich stört es nur, dass ich irgendwie der Außenseiter bin.”
“Mich stört das gewaltig.” stöhnte er. “Hä? Du hast doch deinen komischen Ninja-Weg Dingsbums."
Wir sahen zu, wie eines der Hirsch aus dem Nara Wald kam und am Waldrand vorbei lief, es starrte uns kurz an und lief weiter. "Ach, das meine ich nicht. Meine Mutter hängt mir in den Ohren. “ Er räusperte sich. “Guck dir das doch mal an Shikamaru! Ino hat einen Mann, Selbst Choji hat jemanden gefunden” machte er seine Mutter nach und ich lachte. “Das ist so ätzend. Ich bin Neunzehn. Als würde ich mir Gedanken über Enkelkinder Machen und das ständige Verkuppeln  von uns beiden nervt auch.”
“Ach, das war doch nur zwei mal.”
“Bei dir vielleicht.  Meine Mutter nutzt jede Gelegenheit,  ich bin letztens aufs Dach geflüchtet”
Ich musste stark lachen. “So schlimm bin ich also, ja?” Ich musste immer noch lachen.
Ich muss zugeben,  es schmerzte, dass er bei dem Gedanken, mit mir verkuppelt zu werden, lieber aufs Dach sprang aber die Vorstellung war sehr lustig.
“Nein, natürlich nicht.” Stöhnte er. “Aber ich habe die Vorstellung davon, dass eine Partnerin ein Leben lang an meiner Seite bleibt. Aber ich habe einen ganz schwierigen Charakter.” -”So ein Quatsch. Wenn du einen Schwierigen Charakter hast, was haben dann bitte Naruto oder Sasuke?”
Er holte Luft  und zog seine Augenbrauen hoch. “Eins zu Null für dich.” Er stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich sah ihn an. Fragend. Er sah zur Seite. “Komm. Wir gehen ein Stück.” War seine Erklärung.  “Echt??? In den Wald? Da wollte ich schon immer rein!”
Ich packte seine Hand und er zog mich hoch, ganz viele Schmetterling fingen an, in meinem Bauch zu tanzen. “Ich weiß, und da diese Fete unglaublich langweilig ist, ist es der ideale Zeitpunkt.”
Er ließ mich wieder los.
Natürlich ließ er mich wieder los. Verdammt.
Kurz vor dem Wald stoppte ich.
“Hier haben doch nur Clan-Mitglieder Zutritt. Ich will nicht als Hirschfutter enden.” Sagte ich.
Er sah mich kurz still an und dann zum Wald. “Nein.. Ich.. Glaube nicht, dass sowas passiert.”
Na, dein Wort in Gottes Ohren, Kumpel.
Ich ging ihm hinterher und war nervös. Ich wollte schon als ganz kleines Kind hier rein,  für mich war der Wald hier bei den Naras, das reinste Abenteuer.  Ich habe mir oft selbst irgendwelche Geschichten über diesen Wald erzählt. 
“Das sieht gar nicht so Magisch hier drin aus” murmelte ich und Shikamaru lachte. “Das ist ein stinknormaler Wald, was erwartest du?”
“Bisschen Glitzer und ein paar Feen.” Er lachte nochmal. “Wir gehen weiter, komm.”
“Och man, Shikamaru,  nicht so schnell!”
Ich versuchte, seinem Schritt zu folgen, was nicht so leicht war. Ich war einen Kopf kleiner als er,  dementsprechend hatte er längere Beine.
“Hör auf zu motzen, wir sind schon da.”
Er hielt ein paar Blätter weg und ich hatte sicht auf einen See. “Oh.” War meine Reaktion.
Ein wenig Licht brach auf der Wasseroberfläche und es glitzerte.  “Da hast du dein Glitzer.” Sagte er genervt. “Das ist so schön!” Ich sprang Shikamaru an den Hals. “Hey. Ist ja in Ordnung! Ist nur ein See!” Es knackte Hinter uns und aus dem Gebüsch kam ein Hirsch mit… Seiner Frau? Zumindest sah es so aus. Die beiden starrten uns ziemlich erhaben an. “Das ist der Rudelführer und seine Hirschkuh.” Sagte Shikamaru. “Na super. Jetzt ende ich doch als Futter.” Murmelte ich. “So ein Quatsch.” Doch leider kam die Hirschkuh genau auf mich zu. “He, Kimiko, sie gehört zu m-”
Die Hirschkuh stupste mich leicht an. “Was will sie von mir?”
Shikamaru sah auf den Großen Hirsch, der mir ehrlich gesagt eine große Angst einjagte. “Katsu sieht ziemlich entspannt aus. Glaube nicht, das du dir in die Hose machen musst.”
“Das willst du woher wissen?”
“Katsu ist ziemlich schlau und Kimiko die Emotinalere. Wahrscheinlich hat er schon längst die Lage verstanden. Ansonsten würde er seine Frau abhalten. “
Und tatsächlich,  die Hirschkuh wollte nur, daß ich sie im Nacken kraulte.  “Ha. Das ist ja der Wahnsinn und mein ganzes Leben dachte ich, die zerfleischen mich!”
Shikamaru stand beim Rudelführer und hatte seine Hand auf der Seite des Tieres gelegt. “Würde sie sonst auch mit fremden tun. Sie scheinen dich aber zu akzeptieren.” -”Wahrscheinlich ahnen sie, daß unsere Familien verbündete sind.”  Ich war total fasziniert von dem Fell was ich kraulete. Kimiko war ein sehr imposantes Tier. Sie strahlte eine unglaubliche Herzenswärme aus.
“So ein wunderschönes Tier.” Sagte ich und Kimiko stubste mich mit dem Kopf an. Katsu Ließ laut die Luft heraus.  “Zeit zu gehen.” Sagte Shikamaru. “Anscheinend haben wir schon sehr spät.”
“Waaaas? Jetzt schon?” Fragte ich. Kimiko ging an mir vorbei und Katsu folgte ihr.
Shikamaru zeigte in die Richtung des Sees. “Das Rudel legt sich schlafen.”
“Boah,  ich will hier bleiben.”
“Meine Güte, du nervst. Komm.  Du gehörst auch ins Bett.”
Er zog mich am Arm mit
“So Empathievoll wie immer.” Scherzte ich.
“Wenn das Rudel schläft, ist es wirklich schon spät. Wir kriegen gleich riesen Ärger.”
“Ach und wenn schon.” Sagte ich und blieb stehen.
“Es war schön, das war es wert. Was solls.”
Sein Blick wurde nachsichtig und er machte einen Schritt auf mich zu.

Und ab da sah ich nur noch Dunkelheit.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top