Kapitel 19
In guten wie in schlechten Zeiten
Dritte Person:
Die Stimmung war angespannt.
Nachdem Rumid seinen Riss bekam, haben ihn die anderen sofort nach Hause gezerrt.
Sein Ehemann bestand sogar drauf ihn zum Arzt zu bringen, doch dagegen konnte sich der Slave durchsetzten.
Die Hausbesitzer, die Eltern des Blonden und die Babysitterin saßen im Wohnzimmer und schwingen sich an.
Die Kinder schliefen.
Mit bleichem Gesicht starte Japan auf die gerissene Hand des Floristen.
„...w-wie ist das passiert?" stammelte sie kaum hörbar.
Amerika seufzte kraftlos. „FFR wird eine Nation sein, welche aus einer Rebellengruppe entstehen wird, welche sich gegen die aktuelle Regierung einsetzt. Coner hat dieser Vereinigung Russische Staatsgeheimnisse mitgeteilt."
Weiter musste er nicht erklären. Die Asiatin konnte sich denken was danach gekommen wäre.
„... ich rufe die anderen an," warf Flora ein und zückte ihr Telefon.
Der Weißhaarige sah auf. „Wen rufst du an?"
„Den Rest der Familie. Sie müssen wissen was passiert ist."
„Net," entgegnete der Jüngste im Raum. „Niemand brauch irgendwas wissen."
Verdutzt zog Ame seine Augenbrauen zusammen. „Was meinst du? Natürlich müssen sie es wissen."
„Unsinn, wegen dieser Kleinigkeit-"
„Kleinigkeit?" unterbrach ihn der Bücherhändler.
„Rumid du hast Fucking Risse! Das ist keine Fucking Kleinigkeit!" sprach er ernst und fassungslos wegen der unverständlichen Reaktion seines Gattens.
Dieser riss überrascht die Augen auf. Er hat es noch nie erlebt von dem Kleineren so angemotzt zu werden, doch nach kurzem Zögern schob er diesen Gedanken zur Seite und richtete sich auf.
„Ame, du verhältst dich als wäre ich bereits Tot. Diese Risse sagen nicht, außer dass mein Land heftig aufs Maul bekommt. Ja FFR wird irgendwann ein Lebendes Land sein, doch vielleicht wird meine Regierung bloß das Land teilen und wir beide existieren weiterhin. Also hört gefälligst alle auf euch so an zu stellen."
Oh das hätte er nicht sagen dürfen.
„Anstellen? Are you kidding me!?" Fauchte der Angesprochene durch seine zusammengebissenen Zähne hindurch.
Auch er Richtete sich auf und funkelte Rumid an.
Die an der Diskussion Unbeteiligten, zuckte leicht zusammen.
Sie erwarteten das Ame Schreien würde. Toben, vielleicht sogar aus dem Haus stürmen, doch nichts davon geschah.
„Rumid," sprach der Blonde leiser als Zimmerlautstärke aber mit bedrohlichen und rauen Unterton, hörbar genug um jeden eine Gänsehaut zu verpassen.
„Dieser Scheiß ist nicht zum Spaßen. Das Countryhumans Risse überlebt haben, ist eine verdammte Seltenheit. Ich bin einer von denen und das auch nur durch Magie von Erde, welche mich auf die Knochen verändert hat. Ich wünsche es mir nicht, doch so wie die Dinge gerade stehen, sieht es absolut beschissen für dich aus. Deine Kinder verlieren vermutlich ihren Vater, noch bevor sie ihn überhaupt kennenlernen durften und du verhältst dich als wäre es nicht so schlimm? Fuck you wenn du denkst, dass ich das einfach so akzeptieren würde. And Fuck you twice wenn du dankst das ich einfach so mit mir umgehen lasse. Wenn du einfach versuchst das da," Amerika deutete auf die Hand seines Gegenübers.
„zu verarbeiten oder sogar zu Ignorieren, kannst du das gerne versuchen. Das ist eine normale Reaktion, doch behandle mich nicht als wüsste ich nicht wie es sich anfühlt."
Der CH mit den Grün/Schwarzen Augen wollte an dem Aquamarinäugigen vorbei. Es wäre ihm auch sofort gelungen, hätte ihn dieser nicht am Handgelenk festgehalten.
„Ame-"
KLATSCH
Das Gesicht des Slaven viel zur Seite und der Ausdruck darauf spiegelte sein Überraschen wieder. Er brauchte kurz einen Moment um zu begreifen was gerade passiert war.
Die USA hatte ihm mit voller Wucht und ohne auch nur mit der Wimper zu Zucken, eine Ohrfeige verpasst.
Die drei weiteren Länder schreckten auf und konnten ihren Augen kaum glauben.
Es schien als wäre dieser Moment festgefroren, da sich keiner mehr bewegte.
Erst als der Kleinere Hausbesitzer sich losgerissen hatte und die Treppe hoch gegangen war, rührte sich dessen Lebensgefährte.
Er legte seine Hand auf die zwiebelnde Stelle in seinem Gesicht, so als müsse er sichergehen, dass der stechende Schmerz keine Einbildung war.
Das der Schmerz in seiner Brust keine Einbildung war, war ihm bereits bewusst.
Oh je. Er hatte ziemlichen Misst gebaut.
Eine Viertelstunde später ging der Weißhaarige die Treppe hoch.
Ames Eltern und Japan waren vor fünf Minuten gegangen.
Der Nordamerikaner Stand Im Kinderzimmer und hielt Freedom in seinen Armen. Die Kleine war wach und Tastete fröhlich das bereits vertraute Gesicht ihres Vaters ab, während sie sanft hin und her geschaukelt wurde.
Bei dem Anblick der beiden musste Rumid Schmunzeln. Vorsichtig trat er näher.
Seine Tochter schien ihn gehört zu haben, denn sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und begann aufgeregt zu strampeln.
Der Besitzer des Bücherladens folgte ihren Blick. Als er seinen Liebsten zu Gesicht bekam, wurde seine gerade noch entspannte Miene wieder ernster. Seine Schultern spannten sich an und er drehte seinen Kopf wieder weg.
Auch das entging der Kleinen nicht. Verdutzt wand sie sich erneut Ame und gab einen verwirrten Laut von sich.
Die Mundwinkel des Floristen zogen sich nach unten. Seine Augen strahlten Entschuldigung mit einem Hauch von Traurigkeit aus.
Kurz bevor er neben seinem Ehemann ankam, zögerte Rumid.
Rumids Sicht:
Ich wollte ihn nicht noch mehr verärgern. Ich wusste das er jedes Recht hatte auf mich sauer zu sein.
Trotzdem wollte ich dieses Problem aus der Welt schaffen.
Ich nahm Amerika von Hinten in den Arm.
Mir viel sofort auf wie sich dieser ein wenig verkrampfe, doch er protestierte nicht als ich ihn berührte.
Meine Hände trafen einander um Ames Bauch und meinen Kopf legte ich auf seine Schulter.
Einen Moment lang standen wir still da.
Ruhig atmete ich und genoss den vertrauten Geruch meines Geliebten.
Ich spürte wie sich der Ältere langsam entspannte.
Nun konnte ich das Wort ergreifen.
„Es tut mir leid lepestok," flüsterte ich in sein Ohr.
Es machte mir ein wenig Sorgen als von dem Nordamerikaner keine Reaktion zu sehen war, doch dann seufzte er lang und drehte seinen Kopf leicht zu mir.
Mit einem schwachen Nicken und flüsternd entgegnete er: „mir auch. Ich hätte dich nicht schlagen sollen."
„Vergiss das," meinte ich. „Ich verstehe es. Ich habe mich daneben verhalten und du hast nur versucht mir zu helfen."
„Das ist trotzdem keine Entscheidung dafür das ich dir weh getan habe," beharrte Ame auf sein Wort.
Schuldbewusst musterten wir uns gegenseitig.
Wieder war außer unseren Kindern nichts zu hören.
Sanft Küsste ich die Wange des Älteren und vergrub meinen Kopf in seinen Nacken.
„Ich werde es den anderen sagen, aber bitte erst morgen und nur mit dir an meiner Seite," murmelte ich.
„Natürlich Liebling," hörte ich meinen Ehemann liebevoll in mein Ohr flüstern.
„ich bleibe mit dir bis zum Schluss."
In meiner Brust breitete sich dieses bekannte, warm/wohlige Gefühl aus, welches ich meistens in der Nähe des Blonden verspürte.
Doch gleichzeitig machte sich in meinem Magen ein Gefühl von Angst bemerkbar.
Im Moment war es aber das beste, dieses erst einmal zu ignorieren.
Die Nächsten Tage gingen nur schleppend voran.
Meinen Zustand meinen Geschwistern zu erzählen war grauenhaft.
Flora und UK haben glücklicherweiße niemandem davon erzählt. Das hätte alles nur noch schlimmer gemacht.
Es wurde einander angeschwiegen, Tränen zurückgehalten und lange diskutieren.
Hätte Sie Kasachstan nicht aufgehalten, wäre Belarus losgegangen und hätte Coner im Meer ertrunken.
Guram hatte einen Aussetzer. Seine verschiedenen Persönlichkeiten haben total verrückt gespielt.
Er hatte zwar nichts gesagt, doch ich könnte sehen wie sich Yuri die Schuld dafür gab. So sah ich ihn immer an als es um seine Gesundheit ging.
Ich war so dankbar das Amerika dabei war. Ihm gelang es die Situation so gut wie möglich unter Kontrolle zu bekommen.
Die anderen haben mir versichert für mich da zu sein, doch ich wünschte sie müssten es nicht. Ich habe es gehasst zu sehen wie sehr es ihnen weh tat.
Noch mehr gehasst habe ich es aber meinen Eltern davon zu berichten.
Richard war sehr unterstützen und blieb sehr ruhig. Trotzdem wusste ich was für eine Angst er nun um mich hatte.
Bei Otets Gesichtsausdruck hatten wir alle die Befürchtung das er in ummacht fallen würde. Doch dann stand er wortlos auf und verließ das Haus.
Ich wusste das es nicht mit mir zu tun hatte und das er nicht auf dumme Gedanken kommen würde, doch dieses schweigen, diese unsicher was genau er dachte, tat mir mehr weh als der Riss an meiner Hand.
Die Nachricht, dass die Insel unbedingt feste Gesetzte brauchte kam schnell überall an.
Zwei Tage lang dauerten die Wahlen der Gesetzte. Über Grundrechte wurde nicht abgestimmt. Die wurden schon mit eingebaut.
Jeder ab 16 CH-Jahren durfte wählen.
Danach dauerte es noch einen Tag die Stimmen aus zu werten.
So gut wie jedes Land sah's nun im Treffpunkt.
Mit Freude verkündete UNO: „liebe Countryhumans. Die Gesetzte stehen nun offiziell fest und treten ab diesem Augenblick in Kraft!"
Schallender Applaus und lautes Gejubel erfüllte den Saal.
Die kleine Freedom sah's mit ihrem Bruder im Kinderwagen und hatte zum Glück Kopfhörer auf.
Während des Gefeiers, teilten die 8 Exemplare der Verfassungen an jeden Haushalt aus.
Coner, welcher mit Handschellen an einem Tisch sah's, blätterte bereits durch eines davon.
Er stand auf und zog aller Leute Aufmerksamkeit auf sich.
„Ich möchte Anzeige erstatten!"
Dritte Person:
Der Raum überflutete nun eine angespannte Stille.
Giftige Blicke ruhten auf dem Toten Land.
NATO lachte spöttisch auf und entgegnete: „du wurdest bereits angezeigt. Du kannst nich-"
„In Der Verfassung steht das jeder das Recht hat ein Verbrechen zu melden. Egal unter welchen Umständen! Besonders wenn sie mit einem weiteren Fall zutun haben und oder sie die Richtung dessen ändern können!" war der Konter des Verräters.
„Nun gut," seufzte der größte CH im Raum.
„Was möchtest du melden Coner?"
Der Angesprochene atmete tief ein.
„In den Gesetzen steht, dass ein CH nicht verletzt werden darf. Das seine/ihre/dessen Kräfte nicht ausgenutzt werden dürfen und Kräfte in keiner weiße gegen andere Verwendet werden können."
„Uhggg! Komm auf den Punkt!" stöhnte die Militärische Organisation auf.
„Ich erstatte Anzeige gegen die Vereinigten Staaten von Amerika!"
Verwirrung spiegelte sich auf manchen Gesichtern im Raum.
Manche lachten den Klagenden aus, da sie nicht dachten, dass die Lage ernst war.
Der Angeklagte selber wusste worauf das hinauslaufen würde.
„Aus welchem Grund?" fragte Asien.
„Die "USA" hat seine Kraft gegen mich verwendet und mir damit auf die schlimmste, mögliche Weiße geschadet."
Der Nordamerikaner machte eine Pause. Damit wecke er die Neugier von jedem unwissenden Land vorort.
„Er hat mir meine Kraft geraubt und mich damit dem Tot ausgesetzt."
Die Aufmerksamkeit aller wanderte zu Ame.
„...Amerika?" sprach ihn der CH mit den Brates an.
„Hast du etwas dazu zu sagen?"
They hoffte auf ein "ich streite die Anklage ab," oder etwas vergleichsweisem.
Doch das einzige was von ihm zu hören war, war: „ohne einen Anwalt sage ich nichts."
Fuck
Das reichte den meisten anderen Anwesenden um nun völlig die Nerven zu verlieren.
Es wurde durcheinander gesprochen, auf die Weltmacht eingesprochen und darüber nach gedacht ob sie den Bücherhändler überhaupt je richtig kannten.
Diejenigen die davon bereits wussten sprachen dagegen und regten sich weiter über Coner auf.
NATO wollte es nicht. Er kannte diesen Mann schon sein ganzes Leben lang, doch es war seine Aufgaben US mit zu nehmen.
Schweren Herzens ging er auf das Land mit den Dreckblonden Haaren zu.
„v-Vereinigte Staaten von Amerika. Hiermit muss ich-"
„Ich weiß schon," unterbrach ihn der Ältere. Dabei trug er ein ruhiges und verständnisvolles Lächeln auf und versuchte dadurch die Schuldgefühle der jungen Organisationen zu mildern.
Leider verschlimmerte sich diese Schuld nur noch mehr durch die viel zu warme Geste.
US stand von seinem Platz auf und wollte auf den jüngeren CH zu gehen, als er von seinem Partner aufgehalten wurde.
Der Weißhaarige hielt ihn am Arm fest. Mit einer Mischung an Gefühlen blickte er seinem Geliebten in die Augen.
„Das können die nicht machen. Ame du hast nichts falsch gemacht!"
Er war besorgt, wütend und frustriert.
Das erkannte Amerika natürlich sofort. Trotzdem wusste er was er zu tun hatte.
„Ich bin bald zurück," versicherte er und legte seine Hände an Rumids Wangen.
Die beiden teilten einen Abschiedskuss.
Der Größere zog den Kleineren fest an sich und hoffte ihrgenwie das er dadurch nicht gehen müsste.
Der Besitzer der Buchhandlung wollte auch nicht gehen müssen. Ihm war aber bewusst das es nur noch schlimmer werden würde, würde er es nicht tun.
Der Kuss wurde unterbrochen und der Blonde sprach nur noch: „wir stehen das durch. Bleib mit den Kindern zuhause und Versuch an etwas anderes zu denken als dieses Chaos hier."
NATO und Amerika drehten sich um und gingen weg.
Der Halbeuropäer wollte ihnen schon nach, als auf einmal seine beiden Kinder anfingen zu weinen.
Ein paar Stunden später sah's Ame in einem Raum und konnte nichts anderes tun als zu warten.
Die großen 8 waren schon die ganze Zeit am diskutieren.
Mit so einer Lage hatte niemand gerechnet, weshalb auch niemand so recht wusste wie zu handeln war.
Für den belesenen Countryhuman fühlte es sich an als seie er nun schon eine Ewigkeit in diesem Kämerchen gewesen.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet.
Piotr trat hinein und steuerte direkt auf den Anderen zu.
Der Europäer hielt eine frisch gedruckte Ausgabe des Gesetzbuches in der Hand.
„Piotr was machst du den hier?" fragte der man mit der Hautirritation verwundert.
Als Antwort bekam er ein hektisches: „versuchen dich hier raus zu bekommen."
Er setzte sich neben den Angeklagten und rückte ganz nah.
„Ich habe mehrere Juraabschlüsse und bin bereit dich in diesem Fall zu vertreten," erklärte der Spielzeugmacher und schlug den Schinken in seiner Hand auf.
„Wenn du das möchtest natürlich," fügte er noch hinzu und musterte seinen potentiellen Mandanten.
„E-ehm sehr gerne. Das wäre toll," stammelte dieser verblüfft.
„Aber warum hielfst du mir?"
Der Angesprochene zog eine Augenbraue hoch und fragte sich ob sein Nebensitzer noch ganz bei sich war.
„Ame du bist uns allen wichtig. Wir kennen dich schon lange und wissen das du für uns das selbe getan hättest. Natürlich helfe ich dir."
Ein geschmeicheltes Lächeln zog sich über das Gesicht des Grün/schwarz Äugigen.
Die Mine des Europäers hingegen wurde wieder etwas ernster.
„Wie gesagt," kam er auf das eigentliche Thema zurück. „Ich werde alles tun um dich hier raus zu holen, doch davor muss ich wissen was überhaupt los ist und bitte, lass kein Detail aus."
Gehen wir so lange auf einen anderen Teil der Insel.
Im Restaurant der Stadt saßen die vier Kinder der Achsenmächte.
Die Wissenschaftlerin stützt ihren Kopf über den Tisch und sah fassungslos auf ihren Kaffee herab.
„Ich kann nicht fassen das ich Coner vertraut habe. Wie habe ich nicht mitbekommen was er vor hatte?"
Die Schuldgefühle nagten so sehr an der Asiatin, das ihr fast schon schlecht wurde.
„du konntest es doch nicht wissen," sprach Dorotea einfühlsam auf sie ein.
„kaum einer kannte ihn als Land und hatte damit auch nicht wissen können in welcher Beziehung er zu Ame steht."
„Trotzdem," protestierte die andere Frau.
„Ich hätte merken sollen das er an dem Satelliten gepfuscht hat, o- oder das er Chemikalien für das Mittel gestohlen hat! Wie konnte mir das entgehen!?"
„Japan," Harkte sich der deutsche Bruder in das Gespräch ein. „Du bist auch nur ein Countryhuman, kein ausgeklügeltes Sicherheitssystem. Wir sind mit dem Ansatz einander zu vertrauen auf diese Insel gekommen. Keiner hier wäre auf die Idee gekommen das jemand von uns versuchen würde die ganze Gemeinde zu verraten."
Zustimmend nickte seine Schwester.
Japan verstand was ihre Kindheitsfreunde ihr sagen wollten, doch es löste den Klos in ihrem Hals nur bedingt. Sie fühlte sich trotzdem als hätte sie wenigstens ein bisschen was bemerken sollen.
Es kam zu einer angespannten Stille. Die Vier nippten ein paar mal an ihren Getränken, oder starten Löcher in die Gegend.
Erst als die Slawische Kelnerin mit den braunen Haaren auf den Tisch zukam und einen Teller mit verschiedenen Süßspeisen in der Mitte abstellte, sahen die Lokalgäste ein kleines Bisschen lockerer aus.
Vor ihnen standen nun Japanische Wagashi, italienische Panna Cotta mit Himbeeren, Keisaschman mit Puderzucker und Apfelmus, und ein Stück deutsche (DDR) Mooskuchen. Alles schön auf dem Teller serviert.
Überrascht sahen die Freunde auf die servierten Leckereien.
„Oh das haben wir nicht bestellt," sprach die schwarzhaarige zu der stehenden Europäerin.
„Ich weiß, aber ihr saht so aus als könntet ihr eine Aufmunterung gebrauchen," erklärte diese und sah in die Runde hinein.
Die Blonde Frau lächelte breit beim Anblick ihres Lieblingskuchen.
„Danke Berina."
Diese legte der Anderen eine Hand auf die Schulter und lächelte liebevoll.
„Nichts zu danken."
Ilario nahm den Pudding zu sich und fragte seine Kolegin beeindruckt: „woher wusstest du was wir mögen?"
Gelassen antwortete sie mit: „hab eure Eltern angerufen."
Der Koch musste schmunzeln. Es wärmte ihm irgendwie das Herz das sein Vater sich noch an sein Lieblingsdessert erinnerte.
Auch seinem besten Freund zog es ein Lächeln über die Lippen.
Grinsend schloss er die Augen als er auf seinem zerrupften Pfannkuchen kaute.
„Soll ich dir in der Küche helfen?" fragte der Restaurantbesitzer seine Mitarbeiterin.
Diese winkte dankend ab.
„Ich komme klar. Ishani ist ja da. Versuch deinen freien Tag irgendwie zu genießen, auch wenn die Situation scheiße ist."
Seufzend nickte der Lockenkopf und begann seinen Nachtisch zu essen.
„Kann ich euch sonst noch was gutes tun?" fragte die Ex-Jugoslawin.
Der CH mit den langen schwarzen Haaren schüttelte den Kopf.
„nein aber danke Berina. Wirklich."
Mit verständnisvollen schmunzeln nickte sie. Bevor sie sich von den vier Gästen abwandte, lächelte sie noch einmal die Blonde an, drückte bestärkend ihre Schulter und ging.
Die Deutsche sah ihr noch einen momentlang nach und richtete dann ihren Blick auf den schwarzen Kuchen vor ihr.
Nach einer Dreiviertelstunde verließen die Freunde das Lokal.
Der Italiener blickte auf Sein Telefon und dachte kurz nach. Dann sah er auf zu den andern.
„Hey ich glaube ich Treff mich mit Clementino. Ist es okay für euch wenn ich später wieder dazu stoße?"
„Klar Kumpel," entgegnete Georg. „lenk dich etwas ab und richte Grüße aus."
So trennte sich der Küchenchef von der Gruppe und die übrigen liefen die Straße entlang.
Als sie gerade besprachen, was sie nun machen würden, fuhr ein Auto an ihnen vorbei und der Kopf der Wissenschaftlerin schnellte nach oben.
„Was ist los?" fragte ihre Freundin besorgt.
„War da gerade Ame im Auto mit Piotr?"
Sie hatte recht. Der man mit den hellen blonden Haaren hatte es geschafft den Nordamerikaner aus dem Treffpunkt zu holen und fuhr ihn gerade nach Hause.
Dort angekommen wartete bereits Amerikas Ehemann. Voller Erleichterung schloss dieser seinen Liebsten in eine feste Umarmung.
Mit hämmerndem Herz flüsterte er ihm zu: RUS: „tu mir das nie wieder an!"
Grinsend aber ebenfalls erleichtert flüsterte der Dreckblonde zurück: RUS: „Ich verspreche es."
Sie ließen einander los, hielten nur die Hände des jeweils anderen und sahen sich in die Seelen. Sie fanden zuhause in einander. Mit ihrer bloßen Anwesenheit ließe sie Ruhe verspüren.
Diese Ruhe verschwand aber aus Ames Augen als er auf die Handflächen des Floristen begutachtete.
Die Risse hatten sich ausgebreitet.
Rumid wollte nicht das sich der Ältere direkt wieder darum kümmerte und griff zum Wort.
„Wieso haben sie dich wieder gehen lassen?"
„Ich hatte Hilfe von meinem Anwalt," antwortete er und blickte rüber zu Piotr.
Mit dankbarer Miene ging der Russe auf den Polen zu und legte seine Hände auf den Schultern des Europäers ab.
„Danke. Du weißt nicht wie viel du damit für mich getan hast."
„Nicht dafür," entgegnete er kleinere und lächelte aufrichtig.
„Ame ist auch ein Freund von mir und sollte nicht für eine Straftat büßen, die er nicht begangen hat."
Er sah kurz weg und wurde kaum sichtbar rot. „Auserdem würde ich es nicht aushalten Georg deshalb traurig zu sehen," murmelte er verlegen.
Die beiden anderen haben es dennoch verstanden und wechselten wissende Blicke.
„Ok erzählt," lenkte der weißhaarige das Thema zurück auf die Entlassung.
„Wie hast du es geschafft Ame raus zu holen?"
Der Mann mit der großen Narbe räusperte sich bevor er zu erklären begann. „In den Gesetzten steht das jeder unschuldig ist bist das Gegenteil bewiesen wurde und das jeder, grundsätzlich, das Recht auf Freiheit und Unversehrtheit hat. Damit allein durften sie ihn nicht da behalten, da nicht der Verdacht auf Mord oder Hochverrat bestand. Sie hatten ihn bereits weitergeht befragt und ich habe auf das Recht beharrt, das er eine Zeit bei sich Zeit hat zur Vorbereitung vor der Verhandlung."
Der Größte im Zimmer nahm einmal tief Luft und ärmere es lange durch seine Nase aus. Stirnrunzelnd fragte er: „Aber eine Verhandlung wird es geben?"
„Tak, das ist unausweichlich. Besonders da es noch ziemlich gegen Ame spricht," erklärte der Spielzeugmacher.
Nachdenklich und ein wenig überrumpelt wischte sich der größte CH übers Gesicht.
„Ich weiß das klingt erstmal schlimm, aber ich werde Ame vertreten und sicherstellen das er keine Strafe erhält."
„Wann?"
„Nächste Woche Mittwoch," kam es von dem Amerikaner.
Rumid nickte.
„Wie kann ich helfen?"
Piotr hatte bereits gehofft das diese Frage kommen würde.
„Ich werde dich vielleicht in den Zeugenstand rufen müssen. Wir müssen versuchen die anderen davon zu überzeugen das Amerika nichts schlimmes getan hat. Dadurch das es nun so lange her ist, haben wir nicht viele Beweismittel. Ame und Coner waren an dem Abend leider alleine und die einzigen die ihren Krig miterlebt haben waren Menschen, welche schon lange tot sind."
Die Länder setzten sich ins Wohnzimmer und besprachen ihr weiteres Vorgehen, bis es an der Tür klingelte.
„Ich geh schon," versicherte der schwarz/grün Äugige und stand vom Sofa auf.
Die andern beiden dachten sich nichts dabei, doch als der Anwalt die vertraute Stimme seines festen Freundes vernahm, wurde er hellhörig.
Ame kam mit Dorothea, Japan und Georg zurück in die Stube.
Beim Anblick des Deutschen machte das Herz des Blonden einen Satz, so heftig das er gleich auf seine Füße sprang. Als im das aufgefallen war lief er leicht rot an.
Die drei Dazugekommenen machten große Augen als sie eintraten.
„Piotr du bist Anwalt?" stellte die Asiatin verblüfft fest.
„Und du hast Ame da rausgeschlagen?" fügte die Blonde hinzu.
Da der Angesprochene nicht gleich wusste ob das richtige Fragen waren und er gerade noch von der Anmut seines Geliebten abgelenkt war, hatte er nicht die Zeit um zu Antworten bis ihn sein fester Freund in die Arme schloss.
„Du bist der Wahnsinn."
Bei dem Lob wurde dem Spielzeugmacher ganz warm ums Herz. Doch er zwang sich selbst cool zu bleiben.
„Heh, du kennst mich," konterte er und erwiderte die Umarmung.
Innerlich gab er sich für diesen Spruch bereits eine Ohrfeige.
Zudem konnte er die amüsierten Blicke des Ehepaare auf sich spüren.
Die Brillenträgerin verzog ein wenig schuldbewusst das Gesicht und ging einen Schritt auf den Ältesten im Raum zu.
„Ame, es tut mir so leid das ich Conner nicht vorher wahrgenommen habe. Ich hätte merken sollen was er vor hatte."
Der Angesprochene drehte sich mit einem Warmen Lächeln zu ihr. „Nicht doch Kleines. Er hat uns alle getäuscht und war schon immer gut darin etwas zu verbergen. Ich gebe dir nicht die Schuld und du solltest das erst recht nicht machen."
„Genau Japan," mischte sich die andere CH-Frau grinsend ein. „Hör auf deinen Schwulen Onkel."
Perplex blinzelte besagter "Onkel" und lachte verwirrt auf. „i beg your pardon?"
„Tschuldige Amerika, aber du gibst diese "Lieblings schwuler Onkel" vibes ab."
Bei ihrer Erklärung zog der Nordamerikaner eine Augenbraue hoch und schmunzelte schelmisch.
„Klaaaaaar weil ich ja auch genau so Gay bin wie du Hetero bist~"
Die Geschwister rissen beide die Augen auf und gaben verwunderte "hä!?"'s von sich.
Beide aus verschiedenen Gründen.
Lächelnd sagte die USA: „Ich bin Omnisexuell mit einer Bevorzugung für Männer."
„oh. Macht Sinn," gab die deutsche zu.
„Aber Moment mal," kam ihr Bruder dazwischen.
„heißt das du bist nicht hetero wie du ständig sagst?"
Sie kicherte. „Das hast du mir doch wohl nicht ernsthaft geglaubt? Hast du dir mal unsere Familie in den Letzten 5 Generationen angesehen? Da könnte man echt Glauben Sexualität ist vererbbar."
Augenverdrehend konterte der Deutsche: „natürlich habe ich dir das nicht geglaubt. Ich hab doch gesehen wie du dieser Kellnerin nachgeschmachtet hast."
Bei dem Vorwurf wurde Dorotea knallrot und funkelte Georg böse an. „Ich "schmachte" niemandem nach du-!"
„So gerne ich euer Geschwistergezanke auch mitansehe," unterbrach sie der Pole. „Wir müssen aufs Thema zurück. Ich habe bin Nächste Woche Zeit um alles mögliche an beweiße zusammen zu sammeln um Ames Unschuld zu beweisen und brauche dabei eure, also auch die Hilfe von so gut wie jedem anderen Auf dieser Insel."
„Du hast recht," stimmte sein Verehrer zu. „Wie können wir behilflich sein?"
Amerikas Sicht:
Die nächsten Zwei 1/2 Tage waren furchtbar Kraftraubend.
Auch wenn es niemand zugeben wollte, merkte ich wie ich von vielen sehr distanziert angesehen- nein Angestarrt wurde.
Ich hatte um die Hälfte weniger Besucher in meiner kleinen Bücherhandlung als sonst.
Doch das war nicht das einzige anstrengende an diesen Paar Tagen. Piotr bat mich nach allem möglichen an Infos und Unterlagen für die Verhandlung. Ich musste Zeug aus meiner Zeit in der Politik der letzten Jahrzehnten auskramen und ständig neue Fragen beantworten. Genau so wie Rumi und so ziemlich jeder aus unserem engeren und nicht ganz so engem Kreise.
Apropos Rumid. Seine Risse wurden schlimmer. Nun hatte er auch schon ein paar wenige an den Versen. Ich weiß noch wie schmerzhaft das auftreten damit werden konnte.
Er wollte es natürlich nicht zugeben, damit ich mich nicht sorgte.
Das tat ich natürlich trotzdem. Er konnte vor mir nichts geheim halten.
Zum Glück hatte sich sein Bruder Yuri gemeldet ihm im Geschäft zu helfen.
Es beruhigte mich zwar zu wissen da jemand da war wenn etwas passiert wäre, doch es nahm mir noch nicht meine ganzen Sorgen ab.
Ich hatte ja noch Kinder.
Zwei Babys um die sich gekümmert werden mussten und ich befürchtete das es FFR nicht allzu gut ging. Er existierte zwar noch nicht so lange, doch er war offensichtlich unruhiger als sonst.
Er weinte, beziehungsweise schrie, viel mehr als vorher und ihn zu füttern wurde schwerer.
Ich wollte es nicht ganz wahrhaben das dies Auswirkungen der Siege und Niederlagen der Rebellengruppe mit seinem Namen waren aber es war eigentlich eindeutig.
Nachts lies ich mich nur ins Bett fallen und wollte schlafen.
Es dauerte zwar nicht lange bis ich eingeschlafen war.
Mein Traum war allerdings nichts was ich sehen wollte.
Ich war wieder in diesem weißen Nichts. Vor mir stand wieder diese Person deren Gesicht ich gleich vergieß und deren Stimme klang als wurde sie von Tausenden gesprochen.
Sie kam auf mich zu und sagte beinahe ängstlich: „schnell zu ihm!"
Ich wachte auf. Schweißgebadet und mit rasendem Herzen. Die Uhr zeigte 1:17Uhr.
Was war das jetzt schon wieder?
Zu wem soll ich?
Ich verlangsamte erst einmal meinen Herzschlag und versuchte darüber nach zu denken was die fremde Figur von mir wollte.
Das Geschrei meines kleinen Jungens riss mich aus diesen Überlebungen.
Auch mein Ehemann wurde davon wach.
Verschlafen und ein wenig desorientiert sah er sich um.
Ruhig legte ich eine Hand auf seine Schulter. „Ich geh schon."
Als sich der andere Countryhuman wieder hingelegt hatte, stand ich auf und lief zum Kinderzimmer.
Mental war ich schon drauf vorbereitet eine Volle Windel zu wechseln oder das Baby zu füttern.
Ich war nicht darauf vorbereitet was sich vor mir ergeben hatte als ich mich über sein Bettchen gebeugt hatte.
Eiskalt lief es mir den Rücken runter. In meiner Magengrube fühlte es sich an als hätte jemand mit voller Wucht hineingeschlagen.
Was ich da sah war Krank! Absolut Krank und am liebsten hätte ich losgeschrien und etwas kaputtgemacht. Die Welt und mich selber verflucht. Aber ich war wie erstarrt.
FFR. Mein neuerschienener Säugling - nicht mal ein Paar Wochen alt! - hatte einen schwarzen Riss von seinem Kiefer, von mir aus links unten, bis hoch zu seinem Linken Wangenknochen.
____________________________________
Uffffffffffff...😶
Ich frag gar nicht erst.
Warum es so lange gedauert hat?
Wie gesagt mir geht es nicht so gut und damit meine ich nicht Körperlich.
Okay vielleicht auch das ein wenig, aber ich arbeite daran und habe nun mehr Zeit zum Schreiben.
Fürs erste.
Gibt es fragen?
Keine Ahnung wie ich auf dieses Comingout-Gespräch gegen Ende gekommen bin. So ganz war das nicht geplant aber was soll's.
Gibt es Vermutungen oder Wünsche?
...wie geht es euch so? 😁
Ok bis Bald 🙋🏽
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top