Even a warrior drops his shield

*Hannas Sicht*

Heute saß ich wieder bei Rose und redete mit ihr, ich erzählte ihr auch das ganze Chaos mit diesem Typen. Lisa ignorierte ich seit gestern und Jennie hab ich bisher immernoch nicht gesehen.
Entweder geht sie mir aus dem Weg, sie hat einfach keine Zeit oder sie hat Urlaub, aber das hätte sie mir gesagt.

Nach einer Weile ging ich zurück in mein Zimmer, gekonnt ignorierte ich den dummen Spruch meines Gegenübers, bevor ich mich aufs Bett legte und Videos schaute.

Nach etwa 10 Min, ging dann plötzlich die Tür auf und ich sah in die Gesichter von Binie und Felix, die mich mit einem breiten Grinsen begrüßen.

"Was ist denn mit euch passiert? Ihr strahlt ja wie Honigkuchenpferde." lächelte ich und warte auf eine Antwort.

"Naja.. also, wir müssen dir was sagen." -Felix

Ich setzte mich aufrecht hin und nahm die Stöpsel aus meinen Ohren und legte mein Handy bei Seite, um ihnen zu zeigen, dass ich ihn voll und ganz zuhöre.

Also es kann ja nichts schlechtes sein, denn so wie die zwei Strahlen kann es nur was gutes sein. Ich meine, ich kann mir denken was es ist aber beängstigt bin ich schon ein wenig.

Felix sah zwischen mir und Binie her und lächelte einfach, automatisch musste ich mit lächeln und meine Angst war auch wie weg geflogen.

"Wir... also... naja, wi-..
"sind zusammen." beendete Binie, Felix's Satz.

"Ha, ich wusste es!"

Ich stand auf und umarmte sie kurz, sie erwiderten und danach ließ ich sie los und Felix schaute mich mit einem fragenden Blick an.

"Was wusstest du?" -Felix

"Eh.. nichts, hihi.
Ich wünsche euch alles Glück der Welt und freue mich mega für euch, behandelt euch gegenseitig gut, sonst zieh ich euch beiden die Ohren lang, verstanden? Ich will nicht dass irgendeiner von euch voll verheult zu mir kommt, weil der andere irgendwas gemacht hat, was man in einer Beziehung nicht tun soll."

Mit einem warnenden Blick sah ich zwischen den beiden hin und her und hob eine Augenbraue an. Sie nickten eifrig und sahen sich in die Augen.

"Das wird niemals passieren, das würden wir uns gegenseitig nicht an tun, oder Baby?" sagte Felix und schaute Binie tief in die Augen.

"Niemals, dafür liebe ich dich zu sehr."

"Ich dich doch auch." 

Danach verbanden die beiden ihre Lippen, ich lächelte weil es so süß war. Doch das verschwand schnell wieder, weil mein "Bettnachbar" natürlich wieder was sagen muss, dass mich durch die Decke gehen lässt.

"Bah, ist ja ekelhaft. Wie kann man nur das gleiche Geschlecht lieben, abartig."

Geschockt schauten die beiden zu Kai und bekamen kein Ton mehr raus.
Sie können damit noch nicht umgehen, aber das ist okay, ich als ihre Freundin, nehme sie in Schutz.

"Was hast du gerade gesagt?!"

Wütend und von allen guten Geistern verlassen ging ich auf ihn zu und sah ihm mit einem mehr als warnenden und wütenden Blick in die Augen.

"Du hast mich schon verstanden, Püppchen. Das gleiche Geschlecht zu lieben, ist sowas von unterste Schublade und ekelhaft, man sollte sie einsperren und lebendig verrotten lassen."

"Nenn mich nicht Püppchen, du scheiß Arschloch.
So wie du dem Arzt immer hinter her schaust und fast anfängst zu sabbern, scheinst du wohl auch vom anderen Ufer zu sein, also woher zur Hölle nimmst du dir das Recht so meine Freunde zu beleidigen und verurteilen, wenn du selbst nicht besser bist?!"

"Du hast mir garnichts zu sagen, ich nenne dich wie ich will! Hör auf so ein Schwachsinn zu labern, das ist totaler Bullshit!
So Leute, wie die beiden sind Abschaum, dumm und einfach ekelhaft und ich gehöre ganz bestimmt nicht zu so einer Rasse!"

Mit voller Wucht holte ich aus und verpasste ihm die heftigste Backpfeife der Welt, ein mehr als lautes Klatschen erfüllte den Raum.
Die ganze Wut, die sich die Wochen aufgesammelt haben, ließ ich nun an ihm aus.
Er zischte vor Schmerz auf und hielt sich seine Hand an die Wange, die inzwischen schon dick angelaufen war, Tränen fanden ihren Weg aus seinen Augen, anscheinend habe ich auch seine Nase irgendwie getroffen, denn er blutete daraus, aber ganz ehrlich? Es juckt mich nicht, er hat das mehr als verdient, große Fresse aber nichts dahinter.
Ich schlug ihn nochmal, nur nicht so fest wie vorher. Das meine Hand pochte vor Schmerz ignorierte ich gekonnt.

Felix und Binie, standen immernoch da und rührten sich nicht, sie zitterten aber nicht vor Angst sondern vor Wut und Frust.
Auch bei Felix sah ich, dass er weinte.
Ok, das reicht! Niemand bringt meine Freunde oder Personen die mir nahe stehen zum weinen!
Ich nahme die Hände von den beiden und zog sie hinter mir her.

Mit einem: "Ich habe dir schon oft genug gesagt, dass du die Fresse halten sollst, du scheiß Homophober Wichser, verreck doch in der Hölle!" verließ ich unser Zimmer mit meinen zwei völlig aufgelösten Freunden.
Ich zog sie nach draußen, dort nahm ich sie mit in den Park, den Rose und ich immer besuchten um runter zu kommen.
Dort angekommen setzten wir uns auf eine breite, leere und schön weiß gestrichene Bank mit dem Blick auf ein See.

Keiner sagte was, man vernahm nur die schluchzer und zittrigen Wörter meiner zwei Freunde, die sich gegenseitig versuchten zu beruhigen.
Ich konnte mir das nicht länger mit ansehen, ich stand auf und nahm sie in den Arm und drückte sie ganz feste.
Sie zuckten beide kurz zusammen vor Schreck, doch dann schlangen auch sie ihre Arme um mich, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass ich mich gerade wie eine Mutter fühle, die ihre zwei Babys beruhigen musste, weil sie verletzt worden sind.

"Es tut mir so leid, dass ihr das mit anhören und erleben musstet, aber keiner hat das Recht meine Freunde oder allgemein die Menschen, wegen ihrer Sexualität fertig zu machen und als Abschaum zu beleidigen, er hat es verdient und auch mein Klatscher hat er verdient. Ich hoffe dass er nie wieder sowas einem Menschen antut, er hat doch keine Ahnung was er damit a-anstellen k-kann.." gegen Ende fing ich dann doch an zu weinen, mein Adrenalin und mein Kreislauf verabschiedeten sich etwas, weshalb ich innerhalb von Sekunden, in mir zusammen sakte. Doch die anderen zwei merkten es sofort und hielten mich an meinen Armen und meiner Hüfte fest.
Das war gerade alles zuviel für meine Psyche und meinen Körper, der anscheinend mehr als nur schwach war.

Kurz wartete ich, bis die schwarzen Punkten vor meinen Augen verschwanden.
Danach versuchte mich aufzurichten, es ging schwer aber es klappte.
Felix half mir mich zurück auf die Bank zu setzen und setzte sich dann wieder neben seinen festen Freund.
Ich atmete die so reine Luft ein, um meine Lungen zu erfrischen.

Eine Weile redete niemand und auch die schluchzer wurden weniger.
Ich sag ja, dieser Platz hat eine magische Wirkung, man kommt immer runter und vergisst seine Probleme für einen Moment.

Ich vernahm eine etwas zittrige und leise Stimme, die mich darauf schließen lässt, dass es Binie war.

"D-danke, d-das hättest du nicht tun m-müssen und e-entschuldige dich n-nicht, du hast a-alles richtig gemacht." -Binie

Ich sah die beiden an und lächelte traurig.

"Bedankt euch nicht, dass ist doch selbstverständlich.
Doch, ich bin völlig eskaliert."

"Nein, es ist eben nicht selbstverständlich! Und entschuldigen brauchst du dich auch nicht, glaub mir.. wäre ich nicht so ein Hosenscheißer, hätte ich dich unterstützt. Der Kerl hat es mehr als nur verdient, verdrescht zu werden!
Und du hast uns, deine Freunde, beschützt und ich bin unglaublich dankbar so eine tolle und wahre Freundin wie dich zu haben und ich denke Felix und auch jeder andere mit dem du befreundet bist, sieht das genauso!" -Binie

Bei seinen Worten, schluchzte ich laut auf und mir liefen die Tränen einfach das Gesicht runter, ich wollte es nicht mehr unterdrücken und das sie mich so sehen, ist okay. Ich vertraue ihn und bin froh sie zu haben. Sie können ruhig sehen, dass auch eine starke Persönlichkeit mal zusammen bricht und nicht mehr kann.

Klar bei mir ist es was normales gewesen, vor ein paar Monaten zumindest, mittlerweile hatte sich das aber geändert und ich versuche immer stark zu bleiben, aber ich habe es einfach so oft in letzter Zeit unterdrückt, es geht nicht anders.
Ich wollte keinem Sorgen bereiten.
Ich wollte für alle da sein.
Ich wollte helfen, zeigen dass ich nicht mehr das schwache Kind von früher war.
Jeden beschützen, doch ich habe das Gefühl versagt zu haben.

Meine Maske ist gefallen, gefolgt von meiner einst so starken Mauer, wo ich dachte dass sie nie wieder brechen würde.
Heute, hier und jetzt und dass nur wegen diesem Spasten von Kai, der meinte meine Freunde zu beleidigen und mich ebenfalls in den Dreck zu ziehen.
Danke, echt. Danke für nichts.

Plötzlich spürte ich vier Arme um mich und eine Wärme an meinem zerbrochenen Körper, da außer Felix, Binie und mir keiner hier war, konnten es nur die zwei sein, die mich umarmten und mir diese Geborgenheit gaben, die ich schon sehr vermisst habe.

"Sscht, es ist okay Hanna, auch ein Krieger lässt mal sein Schild fallen. Vergiss nicht, dass wir für dich da sind und dich lieb haben. Danke für deine Hilfe und das du immer da bist." -Felix

Schweigend lächelte ich mit Tränen in den Augen, in die Umarmung rein und lasse mich ganz fallen.

"Ich danke euch."

•••

Mal wieder ein etwas längeres Kapi, ich hoffe es gefällt euch. :3

Changlix in the House! ❤

Love you 💜❤

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