"Luis, lässt dich auch mal wieder blicken!", lachte ihnen ein Mann entgegen.

Eine Frau kam ebenfalls herüber. Sie hatte dick aufgetragenen Lippenstift und die Haare zu einem Dutt zusammengesteckt.

"Ah ja, die Arbeit ihr wisst ja...", entschuldigte sich sein Begleiter bei den beiden.
Der Mann hakte ihn unter und deutete zu einer kleinen Bar.

"Komm, dass musst du uns näher bringen, für gute Geschichten sind wir immer zu haben."
Die drei waren drauf und drann herüber zu gehen als er sich räusperte.

Ungläubig sah die Frau nach hinten.

"Das is ja ein Knirps, was will der denn hier?"
"Oh, darf ich vorstellen: das ist Chase, er ist mit mir hier."

Achselzuckend drehte sich die Frau wieder um und auch der Mann sah nicht so aus als hätte er groß etwas gegen seine Anwesenheit.

Er beschloss ihnen zu folgen.
Die kleine Bar an der sie stehen blieben war von Menschen umringt, jedoch machten sie platz, sobalt sie den Mann, die Frau und Luis erblickten.

"Ich nehme an das gleich wie immer?", fragte der Barkeeper.
"Das gleiche wie immer.", antwortete Luis.

"Och Luis, woher willst du denn wissen das ich nicht mal was stärkeres nehme?", fragte die Frau etwas betrübt.
"Elisabeth, bitte wir wissen alle die Antwort auf deine Frage.", antwortete der Mann anstelle von Luis.

Nun wandte er sich an Chase.
"Irgendwelche Wünsche, kleiner?"
Als er jedoch nicht antwortete, stellte er sich nur an den nächstbesten Stehtisch.

"Du machst das schon!", rief er zu Luis, der nur nickte, dann folgte die Frau, anscheinend Elisabeth, dem Mann an den Tisch und unterhielt sich mit ihm.

"Was sind das denn für welche?"
"Ach komm, der großartige Finnegan wird sich dadurch doch wohl nicht irritieren lassen? Diese beiden sind außerdem welche meiner wichtigsten Informationsquellen."
"Bist du verrückt? Menschen sind viel zu unzuverlässig!"

"Aber diese beiden sind nicht gerade die besten Lügner und außerdem, du bist hier in einem Kasino, was denkst du wieviel sie hier so mitbekommen? Welche Menschen kommen regelmäßig, wer hat das meiste Geld, wer ist süchtig und wie sind die Verhältnisse daheim? - All das bekommen sie mit und geben es an mich weiter."

"Und die plappern nicht?", misstrauisch sah er zu den beiden.
"Sie hätten gar nichts davon."
"Wieso, sie können die Informationen für Geld verkaufen."
Luis seufzte.

"An deiner Menschenkenntniss müssen wir wirklich noch arbeiten. Diese zwei hier haben ein Kasino in dem Leute Tag und Nacht ihr Geld verticken, was denkst du wieviele Einnahmen die pro Tag machen. Geld interessiert sie da herzlich wenig, dass was sie wollen ist einfach nur Spaß."

"Wo ist der Haken?"
"Was für ein Haken?"

"Es gibt immer einen Haken, du meintest sie wollen Spaß-unterhalten sie sich etwa selbst damit Leute für dich auszuspionieren?"

"Wenn du es so willst, ist der Haken das Spiel."

"Das Spiel?"

"Wer gewinnt bekommt die Informationen des anderen."
"Und da verlässt du dich mal eben auf dein Glück?!"
"Für wen hältst du mich denn?", er grinste ihn verschmitzt an.
In diesem Moment kamen die Getränke.

"Bitte sehr.", sagte der Barkeeper und reichte ihnen ein Tablett rüber das Luis entgegennahm.
Dann ging er zum Tisch lächelnd und begann sofort fröhlich zu plaudern.
Er folgte wieder in einigem Abstand und stellte sich dazu.

Der Mann holte Karten hervor und verteilte sie.

Luis grinste ihn an als wolle er sagen, dass sein Gegenüber eh keine Chance hätte. Sein Gegner erwiderte sein Grinsen mit einem vor Vorfreude leuchtendem Blick.

"Dann lasst das Spiel beginnen."