24. Dezember: Heiligabend

Die Lichter von Hogwarts leuchteten warm und einladend in die Dunkelheit der verschneiten Landschaft. Der Heiligabend war angebrochen, und die Schüler feierten in der großen Halle, die mit Tannenzweigen, schwebenden Kerzen und funkelnden Sternen dekoriert war. Lachen und fröhliche Stimmen erfüllten die Luft, doch Harrys Gedanken waren woanders.

Er zog seinen Schal enger um sich, als er sich leise aus der Menge stahl und in Richtung des schneebedeckten Schlossgeländes schritt. Der Ort, den Draco ihm vor einigen Tagen gezeigt hatte – der versteckte Platz mit den magischen Eiszapfen – war der perfekte Ort für das, was er heute tun wollte. Er hatte Draco gebeten, ihn dort zu treffen, und sein Herz schlug nervös, während er durch den Schnee stapfte.

Draco war bereits da, als Harry ankam. Der Schein des Mondes tanzte auf seinem hellen Haar, und seine Silhouette zeichnete sich klar vor den glitzernden Eiszapfen ab. Er trug einen dicken Umhang, doch Harry bemerkte, dass seine Hände ungeschützt waren und leicht zitterten.

„Du bist spät, Potter.", sagte Draco, doch seine Stimme klang sanfter als gewohnt.

„Ich wollte sichergehen, dass uns niemand folgt.", antwortete Harry mit einem leichten Lächeln. Draco verdrehte die Augen, doch Harry konnte das kleine Lächeln in seinen Mundwinkeln nicht übersehen.

„Also, warum hier? Warum heute Abend?", fragte Draco, während er sich gegen einen der alten, verschneiten Bäume lehnte.

Harry trat näher, bis sie nur noch einen Schritt voneinander entfernt waren. „Weil es wichtig ist.", sagte er leise. „Weil ich wollte, dass dieser Moment etwas Besonderes ist."

Dracos Augen suchten Harrys, und für einen Moment schien die Welt stillzustehen.

„Ich habe dir etwas mitgebracht.", sagte Harry schließlich und zog ein kleines, in grünes und silbernes Papier gewickeltes Paket aus seiner Tasche.

Draco hob eine Augenbraue. „Grün und Silber? Hätte nicht gedacht, dass du so viel Geschmack hast."

„Es ist Heiligabend.", erwiderte Harry und reichte ihm das Geschenk. „Dachte, ich mache mir mal Mühe."

Draco nahm das Päckchen, seine Finger zitterten leicht, als er es öffnete. Darin lag ein kleiner, silberner Anhänger in Form eines Sterns, der zart funkelte, als er ihn ins Licht hielt.

„Er ist magisch.", erklärte Harry, als er Dracos erstaunten Blick sah. „Er leuchtet, wenn du an jemanden denkst, der dir wichtig ist."

Draco schwieg einen Moment, bevor er murmelte: „Das ist... schöner, als ich erwartet habe."

„Ich dachte, er könnte dich daran erinnern, dass du nicht allein bist.", fügte Harry leise hinzu. Draco sah auf, und seine grauen Augen schimmerten leicht im Mondlicht. „Du bist wirklich unmöglich, Potter."
Harry trat einen Schritt näher und legte eine Hand auf Dracos Arm. „Draco... ich wollte dir noch etwas sagen."

Draco hielt den Atem an, und Harry konnte die Spannung zwischen ihnen spüren.

„Ich weiß, dass wir nicht immer... auf der gleichen Seite waren,", begann Harry, „aber in den letzten Wochen hast du mir gezeigt, dass du viel mehr bist, als ich je verstanden habe. Du bist... jemand, den ich nicht mehr missen will."

Dracos Lippen öffneten sich leicht, als ob er etwas sagen wollte, doch bevor er es konnte, schloss Harry den Abstand zwischen ihnen und küsste ihn.

Der Kuss war sanft und voller Wärme, während die Welt um sie herum verschwand. Die kalte Winterluft schien plötzlich unwichtig, und selbst der Schnee, der leise auf ihre Schultern fiel, konnte die Hitze zwischen ihnen nicht dämpfen.

Als sie sich schließlich voneinander lösten, flüsterte Draco: „Du bist wirklich ein Dummkopf, Potter. Aber du bist mein Dummkopf."

Harry lachte leise, sein Herz leichter als je zuvor. „Ich nehme an, das ist eine Art Ja?" Draco schüttelte den Kopf, doch sein Lächeln verriet alles.
Sie blieben noch eine Weile dort, unter den glitzernden Eiszapfen und dem sternenklaren Himmel, und sprachen über die Zukunft – eine Zukunft, die sie gemeinsam gestalten wollten. Als sie schließlich zurück zum Schloss gingen, hielt Draco Harrys Hand in seiner eigenen. Es war ein einfaches, kleines Zeichen, aber es bedeutete alles.

Für Harry war es der Beginn eines neuen Kapitels, eines, das voller Magie, Abenteuer und einer Liebe war, die er nie erwartet hatte. Und für Draco war es der Moment, in dem er endlich erkannte, dass er es verdient hatte, glücklich zu sein – an der Seite von Harry Potter.


So, das war's mit dem diesjährigen Adventskalender. Mir hat es sehr Spaß gemacht ihn zu schreiben, auch wenn ich manche Kapitel erst kurz vor knapp geschrieben habe. Ich hoffe der Adventskalender hat euch gefallen (und auch allen, die diese Geschichte später und in einem Rutsch lesen). Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest, wenn ihr kein Weihnachten feiert, wünsche ich euch frohes Chanukka, oder was ihr sonst so feiert. Und wenn ihr gar nichts feiert, dann wünsche ich euch einfach einen wunderschönen Tag. 

An dieser Stelle muss ich aber noch einmal ein bisschen Werbung einbauen:

Ab heute könnt ihr bei Amazon meinen ersten Roman "Der Gläserne Bogen" kaufen. Das Buch ist in Taschenbuchformat und als Kindle E-Book verfügbar. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr das Buch kauft und es euch im besten Fall gefällt. Wenn es das tut, lasst gerne eine positive Bewertung da und empfiehlt es unbedingt weiter.  

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top