17- Der Kampf beginnt

Victorias POV:
Als ich erwachte war es sehr ruhig im Olymp. Meine Uhr zeigte kurz nach zwölf. Die Götter hatten besprochen um elf zu den Werwölfen zu gehen und den Krieg anzuzetteln. Ich drehte mich um und erblickte ein kleines Päckchen. Verwundert sah ich auf und stand auf, dann öffnete ich das Päckchen. In dem Päckchen lag eine Kette in Form eines Paar Flügel und ein schlanker goldener Gürtel. Der Schmuck von Aphrodite. Neben dem Schmuck lag einer kleines Stück Pergament auf dem stand:

Liebe Vic,
Ich überlasse dir den Cestus. Ich weiss nicht ob du weisst was der Cestus ist, aber du sollst wissen, dass er sehr mächtig ist. Die Kette beschützt dich, der Cestus ist einer Waffe gleich, doch auch er beschützt dich. Sie beide haben etwas trügerisches.
Er wird dir helfen, deine liebsten zu retten. Du kannst mehr als ein Leben retten, wenn du weisst wie. Der Krieg kann nur enden wie er begonnen hat.
Heute wird der Tag sein an dem ich sterbe. Vor Jahrhunderten haben die Parsen meinen Tod vorher gesehen, ebenso wie diesen Krieg. Du bist die einzige, die hiervon weiss. Ich überlasse dir den Cestus, er wird dir gehorchen. Friede und Liebe sind wie Schwestern, unsichtbar verwoben und doch nicht so rein wie gedacht. Versuch nicht mich zu retten Victoria. Ich weiss seit Jahrhunderten von meinem Tod, die Parsen würden es nicht dulden, dass du ihn verhinderst. Ich will nicht gerettet werden.
Der Cestus wird dir dabei helfen deine Kräfte zu entfalten. Du wirst überrascht sein. Denk an meine Worte: Alles hat eine Schattenseite, selbst der Frieden und die Liebe.
Der Frieden ist weitaus zerstörerischer als der Krieg...
Bleib dir selbst treu. Du wirst wissen was zu tun ist, wenn es so weit ist.
Du wirst Aufgang oder Niedergang sein, dein ist die Entscheidung.

Deine Aphrodite

So wie alles begann wird es enden? Wieso hatten auch Frieden une Liebe ihre Schattenseite? Wieso wollte Aphrodite sterben? Wen konnte ich ausser Liam noch retten. Wieso waren Liebe und Frieden wie Schwestern? Wer waren die Parsen? Was hatte es mit dem Cestus auf sich? Fragen über Fragen. Ich nahm die Kette und den Gürtel und begutachtete sie. Der Gürtel war schwerer als gedacht und doch so filigran und feingliedrig. Ich legte mir die Kette um und den Gürtel auf meinen Nachttisch. Die Kette war leichter als gedacht. Ich stand auf und ging hinüber zum Schrank und nahm mir Unterwäsche, eine weisse Toga und eine bronzene Rüstung, die so schwer war, dass ich fast unter dem Gesicht zusammen brach. Ich ging ins Bad wo ich schnell duschte, Unterwäsche, Toga und Stiefel anzog, meine Haare zu einem holländischen Zopf flächtete und Zähne putzte, dann ging ich hinüber in mein Schlafzimmer. Im Zimmer schlang ich den Gürtel von Aphrodite um meine Taille und band ihn fest und zog dann die Rüstung über. Ich wusste, dass es ein Portal zum Schloss der Wölfe, hier im Wald gab. Die Rüstung lastete schwer auf meinen Schultern so wie das was Aphrodite gesagt hatte. Sie durfte nicht sterben. Wenn sie sterben würde, wäre das meine Schuld. Liam und ich hatten eine Lawine von Ereignissen losgetreten, die zu einem Krieg geführt hatten. Ich musste mich nun wirklich fertig machen. Ich würde mir nicht die Mühe machen zu laufen, wofür hatte man denn bitte Flügel? Also öffnete ich das Fenster, kletterte auf den Sims, wobei ich aufpassen musste nicht das Gleichgewicht in der schweren Rüstung zu verlieren, und stiess mich ab. Anfangs fiel ich und eierte durch die Luft bis meine Flügel sich an das Gewicht der Rüstung gewöhnt hatten, dann schoss ich Richtung Wald. Aphrodite hatte zwar nicht erwähnt was das Portal war, doch ich war mir sehr sicher zu wissen wo es war. Die Baumwipfel wiegten sich unter mir im Wind und schienen leise zu flüstern, die Vögel waren alle verstummt, bloss das leise Plätschern von Wasser war zu hören. Der kleine Teich, den Aphrodite mir am Vortag gezeigt hatte. Ich war mir sicher, dass sie ein Portal erschaffen hatte, um mir Liam zu zeigen. Keins, das stark genug war um hindurch zu gehen, aber um auf einen anderen Ort schauen zu können. Ob es mir gelinge würde ein Portal zu erschaffen, durch das ich zum Kampf gelangen konnte? Probieren geht über studieren, hatte meine Menschenmutter immer gesagt. Wie hatte es Aphrodite gemacht? Sie hatte das Wasser berührt und dann war das Bild im See erschienen. Vorsichtig berührte ich mit einer Hand das kühle Wasser und wartete. Nichts geschah. Vielleicht musste ich an Liam denken oder den Ort an den ich wollte? Ich dachte an Liam und wartete. Ein Windstoß liess das Wasser kleine sich kräuselnde Wellen schlagen, doch auch als das Wasser sich wie einen Spiegel glättete, geschah nichts. Dann würde ich es mit dem Ort versuchen. Ich dachte an die Beschreibung des Schlosses der Wölfe, wie es in einem Wäldchen friedlich von der Morgensonne rosa mit vier hohen Turmes und vielen kleinen Erkern. Wieder nichts geschah. Vielleicht musste ich mich ja auf das reelle Geschehen konzentrieren. Ich dachte an die Wiese vor dem Schloss, auf der hunderte von Werwölfe und Götter kämpften. Die untergehenden Sonne färbte das Schloss blutrot, auf dem Rasen waren dunkle Flecken zu sehen, Schreie erfüllten die Luft, Metall traf klirrend auf Metall. Wind kam auf. Immer stärker und stärker. Langsam hob ich den Blick. Der Wald um mich herum war in blutrotes Licht gehüllt, meine Haare peitschten mir ins Gesicht, das Portal schwebte wie eine Mondsichel über mir, wie ein blutroter Strudel. Der Sog wurde stärker und ich liess mich mitreißen. Das Portal war eine Art blutroter Tunnel. Ich breitete meine Flügel aus und schoss durch diesen lebendigen Tunnel. Dann schoss ich mit gestreckten Flügeln mitten auf das Schlachtfeld. Überall war Blut. Werwölfe und Götter kämpften, genau wie ich es mir vorgestellt hatte, doch wo war Liam? Einer der Werwölfe griff mich an. In dem Moment als seine rasirmesserscharfen Zähne auf meine Flügel hätten treffen müssen, stiess der Wolf ein Gurgeln aus und landete wie ein nasser Sack auf dem Boden. Die Kehle war auf geschlitzt und als ich meine Flügel betrachtete schimmerten die Ränder wie silberne Messer. Wow. Ob du Werwölfe mich erkennen würden? Wahrscheinlich, aber ich musste Liam retten. Entschloss hob ich ein am Boden liegendes Schwert auf und folgte dann dem Kampflärm. Ich schoss durch die Luft. Der Kampf musste sich verlagert haben. Ich stiess auf weitere Leichen. In einer der Lachen sah ich mein Spiegelbild: dunkle Haare, bronzene Haut, violette Augen und schillernde silberne Flügel in einer goldenen Rüstung mit einem Schwert und einem grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht.
Der Kampf kam näher. Ich konnte das Blut riechen und den metallischen Geschmack auf der Zunge schmecken. Ich konnte den Hass, die Verzweiflung, die Wut, die Trauer und dir Aggressionen spüren, dann erreichte ich das richtige Schlachtfeld. Die Götter waren unterlegen. Loki und Fenrir grinste breit und sahen dem ganzen zu, wie Zuschauer einem guten Film im Kino. Es waren viele Leichen, die Götter waren vom kämpfen müde und es wurden doch immer und immer mehr Werwölfe. Ich erkannte meine Mam neben Athene, beide kämpften mit verbissenem Gesichtsausdruck. Zeus sah grimmig entschlossen aus. Aphrodite lächelte seelig, als sei ihr der Kampf und ihr bevorstehender Tod vollkommen egal. Die Wölfe griffen an. Ich zog das Schwert und stiess es dem Wolf in die Brust, einen zweiten wehrte ich mit meinem silbernen Klingen-Flügeln ab. Beide fielen jaulend zu Boden. Drei weitere Wölfe kamen dazu. Ich sah dem einen in die Augen. Er hatte dunkle graue Augen, dann sah ich dem anderen in die Augen, er hatte rote Auge.
" Er ist dein Feind! Du willst doch Frieden oder? " Flüsterte ich dem grauen Wolf zu, ohne die Worte wirklich auszusprechen.
" Wehr dich. Wenn er tot ist, wirst du den Frieden spüren. Töte die beiden!"
Im nächsten Moment gingen die drei Wölfe auf einander zu. Ich flog einfach an ihnen vorbei, als ich einen lauten Schrei hörte. Einer der Wölfe hatte Aphrodite an dem Boden genagelt. Ich stiess ihm die Klinge in die Brust und schleuderte ihn von Aphrodite hinunter.
" Victoria!" Flüsterte sie und spuckte Blut.
" Nein! Nein! Du darfst nicht Sterben!" Ich konnte es nicht zu lassen. Scheiss auf die Parsen!
" Bitte Victoria. Nur du kannst den Krieg beenden. Du bist sehr mächtig. Viel wird geschehen. Viele werden fallen. Sie halten ihn in den Kerkern im Schloss gefangen. Du wirst ihn finden. Ein neues Zeitalter wird anbrechen." Dann schlossen sich ihre Augen und ihr Kopf fiel zur Seite. Ich begann zu weinen. Silberne Tränen fielen auf ihr Gesicht.
Der Frieden ist meist zerstörerischer als der Krieg selbst....

Langsam wird es spannend.
Das Buch neigt sich dem Ende.
Wie gefällt euch das Buch?
Liesst es überhaupt noch jemand?
Ich bin wieder Feuer und Flamme, denke ich.

Danke an alle, die dieses Buch noch lesen oder es gelesen haben.

Danke ♡♡♡♡

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