"Im Haushalt passieren die meisten Unfälle."
Gewünscht: VaniOswald
Paar: George Russell x Lewis Hamilton
Nummer 1: Sturz beim Fensterputzen
Anregung: %
A/N: Ich habe es bisschen ausgedehnt, was den Sturz betrifft ^^ Und es sei erwähnt, das ich keine medizinische Kenntnisse habe. Habe mir die Begriffe bei Google suchen lassen :D
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Irgendetwas stimmte nicht.
Es stimmte gewaltig etwas nicht, aber warum etwas nicht stimmte, konnte er nicht direkt erklären. Alles war verschwommen, nur hinter einem dichten Nebel sah er leichte Schatten, Erinnerungen.
„Daddy."
Er spürte, dass sich seine Lippen bewegen wollten, aber er brachte nur ein kaum hörbares schmerzliches Wimmern hervor.
„Daddy."
Sein Kopf dröhnte und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass auch mit seinem restlichen Körper etwas nicht stimmte. Es fühlte sich alles so falsch an.
„Daddy Aua."
Aua. Das stimmte. Er hatte Aua, gefühlt im ganzen Körper, aber am schlimmsten am Kopf. Und so langsam wurde ihm bewusst, dass er dem Grund dafür auf die Spur kommen musste. Außerdem schien die kindliche Stimme langsam unruhig zu werden und leise zu weinen.
„Daddy."
„Hmm." Mühsam öffnete er die Augen, stöhnte sofort gequält auf, als grelles Licht seine Augen blendete. Die Sonne schien direkt durch die Scheibe zu ihm auf den Boden und setzte langsam die Teile von seinem Puzzle zusammen. Es musste einen Grund geben, wieso er hier auf dem Boden im Wohnzimmer lag.
„Bobo macht Aua heile."
„Danke, Sweetheart."
Ein großer Plüschhund wurde ihm ins Sichtfeld geschoben, was trotz Schmerzen ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte.
„Avery, magst du Daddy sein Handy holen?"
Ohne Hilfe würde er hier nicht vom Boden hochkommen, denn so langsam hatte sich alles in seinem Kopf zusammengesetzt und er wusste, woher die Kopfschmerzen und restlichen Schmerzen kamen und wieso er auf dem Boden lag.
„Hier, Daddy."
„Danke, Sweetheart."
Lächelnd nahm George seinem 3-jährigen Sohn das Smartphone ab und wählte direkt den Notruf. Auch wenn vielleicht sein Hausarzt gereicht hätte, wollte er nichts riskieren. Der Sturz war nicht ohne gewesen und die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sein Hausarzt selbst auch einen Notarzt anrufen würde. Außerdem musste er an Avery denken. Auch wenn Avery seinen Mittagsschlaf gemacht und den Unfall nicht direkt mitbekommen hatte, war es sein Sohn gewesen, der ihn auf dem Boden liegend gefunden hatte.
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Sein Herz raste, als er über den Gang lief, fast schon rannte. Seine Atmung war beschleunigt, aber er gönnte sich keine Pause, lief keinen Schritt langsamer. Seit dem Anruf war er in einem Ausnahmezustand. Er hatte alles stehen und liegen gelassen, war zu seinem Auto gerannt, ohne Toto oder Mick noch zu hören. Trotz der Angst um George versuchte er, sich an die Straßenregeln zu halten, wollte keinen eigenen Unfall riskieren.
Im Krankenhaus angekommen, hatte man ihm schnell sagen können, auf welcher Station und in welchem Zimmer George sich befand. Er nahm sich nicht die Zeit, auf den Fahrstuhl zu warten, sprintete zum Treppenhaus und direkt in den dritten Stock.
„Mr. Hamilton."
„Haben Sie mich angerufen?"
„Ja, ich bin Dr. Aspers. Ich habe Ihren Mann behandelt. Folgen Sie mir. Ich werde Ihnen alles erklären."
„Ich will zu George. Und wo ist unser Sohn?" Erschrocken musste Lewis feststellen, dass er nicht einmal nach Avery gefragt hatte, nachdem er angerufen wurde. War ihr Junge noch zu Hause? Hatte man Alex kontaktiert, der sich immer um Avery kümmerte, wenn George und er keine Zeit hatten?
„Ihr Sohn ist bei Ihrem Mann. Kommen Sie bitte mit, ich bringe Sie zu beiden und erkläre Ihnen, was Ihr Mann hat."
Nickend folgte er dem Mann, schaffte es aber weiterhin nicht, seinen Herzschlag zu beruhigen.
Es sollte doch nur ein normaler Arbeitstag in der Fabrik sein. Sie wollten sich neue Pläne und Strategien anschauen. Mick und er hatten beide einige Stunden im Simulator verbracht, um Daten zu sammeln, die für das nächste Rennen relevant waren. Alles war wie immer.
George hatte noch Elternzeit, würde erst in einem halben Jahr wieder zum Team dazustoßen und in der nächsten Saison auch wieder ins Cockpit steigen. Als er am Morgen seine kleine Familie verlassen hatte, war alles in Ordnung gewesen. Und dann kam wie aus dem Nichts der Anruf aus dem Krankenhaus, der ihm kurzfristig den Boden unter den Füßen weggezogen hatte.
„Ihr Mann hatte Glück im Unglück. Wäre er nur von weiter höher gestürzt oder ungünstig mit dem Kopf aufgeschlagen, hätten wir über ernstere Verletzungen sprechen müssen."
„George ist gestürzt?"
„Ja, aber das kann er Ihnen sicher selbst in Ruhe erzählen. Ich bin dafür da, Sie darüber zu informieren, welche Verletzungen Ihr Mann davongetragen hat. Ihr Mann hat sich eine Schulterluxation zugezogen, die äußerst schmerzhaft war, die wir aber mit einer Reposition wieder behoben haben. Wir empfehlen für die nächsten sechs Wochen eine eingeschränkte Bewegung des Armes und für die Nacht eine Schulterschlinge, da eine Möglichkeit besteht, dass die Schulter immer mal wieder rausspringen könnte. Hinzu hat Ihr Mann diverse Blutergüsse und eine leichte Gehirnerschütterung."
Sein Magen drohte zu rebellieren. Als der Arzt ihn angerufen hatte, um ihn zu informieren, dass man George eingeliefert hatte, galt seine Sorge nur diesem, sodass er gar nicht daran gedacht hatte nachzufragen, wieso man seinen Mann ins Krankenhaus eingeliefert hatte.
Aber warum war George gestürzt? Und wobei?
Lewis versuchte sich zu merken, was ihm der Arzt noch erzählte, aber seine Gedanken schweiften immer wieder zu George. Er wollte den anderen nur sehen und sich selbst vergewissern, dass es diesem gut ging. Auch wenn der Arzt mit keinem Wort einen ernsten Zustand erwähnt hatte, erschienen ihm eine Gehirnerschütterung, diverse Blutergüsse und eine ausgerenkte Schulter als keine Kleinigkeit. Sie waren zwar Spitzensportler und ihre Körper konnten sicher mehr aushalten als bei Menschen, die einem normalen Beruf nachgingen. Aber seit George in Elternzeit war und sich um ihren kleinen Sohn kümmerte, hatte sich dessen Trainingsplan in vielen Punkten geändert. Sie hatten beide noch durch ihr Team einen gemeinsamen Plan und George hatte auch weiterhin seinen Coach und seinen auf ihn zugeschnittenen Trainingsplan, aber dieser war Avery angepasst.
Und 3-Jährige konnten einen manchmal mehr als jeder Trainingsplan auf Trab halten. Das hatten sie schnell gelernt.
Mit anderthalb Jahren kam Avery zu ihnen und entwickelte sich in kürzester Zeit von einem schüchternen, in sich zurück gezogenen Jungen zu einem kleinen Orkan, der George und sein Leben durchwirbelte.
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„Dad."
Kaum, dass er das Krankenzimmer betreten hatte, konnte Lewis gerade noch schnell genug in die Hocke gehen, um Avery aufzufangen. „Hey, mein Großer."
Liebevoll küsste er die Stirn ihres Kindes, drückte Avery behutsam an sich, als er weiter ins Zimmer trat.
„Georgie." Der Anblick war nicht so schlimm, wie er nach dem Anruf erwartet hatte, was wohl auch daran lag, dass er vom Arzt über den Zustand seines Mannes aufgeklärt worden war. Und trotzdem wog sein Herz schwer, als er George ansah. Der linke Arm lag in einer Schlinge und eine Infusion versorgte George aktuell noch mit etwas Schmerzmittel.
„Es ist alles in Ordnung, Lewis."
„Jaa. Bobo hat Daddy geholfen."
„Stimmt, Sweetheart. Bobo hat Daddy viel Aua genommen."
Schmunzelnd hielt er mit dem gesunden Arm den Plüschhund nach oben, der nicht von seiner Seite gewichen war, seit man ihn für das Krankenhaus abtransportiert hatte.
„Wie geht es dir, Darling?" Vorsichtig beugte er sich zu George herunter und platzierte einen Kuss auf dessen Haaransatz. Aber dies reichte natürlich nicht wirklich aus, weswegen er gleich darauf die weichen Lippen des Jüngeren küsste. Avery kicherte munter in seinen Armen und schlang seine kurzen Ärmchen um Lewis' Hals.
„Die Mittelchen, die sie mir hier geben, sind großartig. Ich spüre keinen Schmerz."
Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sich auf den Bettrand setzte und Avery davon abhielt, in Georges Arme zu springen. Mit der Schlinge war es sicherlich alles andere als förderlich, einen aufgeweckten 3-Jährigen aufzufangen.
„Was ist passiert, Darling? Ich bin heute Morgen aus dem Haus und dachte mir nichts Schlimmes, als ich mit Mick zusammen in den Simulator bin und die verschiedenen Daten mit dem Team durchgegangen bin. Und dann kam dieser Anruf."
Entschuldigend blickte er seinen Mann an. George wusste um die Fürsorge des Älteren. Schon immer war Lewis ihm gegenüber sehr fürsorglich gewesen. Als Teamkollege war Lewis ein Traum gewesen. Aber wer hätte auch nicht von einem siebenfachen Weltmeister lernen können? Als sie ein Paar wurden, hatte sich nicht viel geändert, außer dass Lewis bei Rennen ihm gegenüber noch sorgenvoller war. Im Grunde konnten sie ihr Privatleben und ihren Beruf gut voneinander trennen, aber die Sorge fuhr eben noch intensiver mit, wenn der Partner den gleichen Beruf ausübte.
„Dad?"
„Dad ist bei Onkel Mick und Toto."
Arg nickend lachte Avery, während George die Spülmaschine einräumte. Die Waschmaschine hatte er direkt angestellt, nachdem Lewis das Haus verlassen hatte. Immerhin musste das schöne Wetter ausgenutzt werden, um Wäsche zu trocknen.
„Daddy spielen?"
„Gleich, Sweetheart. Daddy räumt noch etwas die Küche auf."
„Avery helfen?" Große blaue Augen blickten ihn an. Avery hatte seinen Becher in der Hand und streckte ihm diesen mit einem munteren lückenhaften Lachen entgegen.
„Natürlich darfst du helfen. Bringst du Daddy auch deinen Teller und das Besteck?"
Flink eilte Avery zum Tisch, kletterte auf einen der Stühle und nahm von seinem Hochstuhl die genannten Dinge und brachte diese George. Fröhlich räumte der 3-Jährige sein Geschirr ein, gab mit Daddys Hilfe auch die Tabs in die Maschine und stellte diese auch direkt an.
Manchmal musste sich George hin und wieder zwicken und einen Moment für sich nehmen, um zu realisieren, dass dieses wunderbare, einzigartige Wesen wirklich Lewis' und sein Sohn war. Der Weg der Adoption hätte mit ihren Namen und ihrem Bekanntheitsgrad sicher auch schneller über die Bühne gehen können, aber das wollten weder Lewis noch er selbst.
„Daddy, bist du traurig?"
„Nein, mein Schatz. Wie kommst du darauf?"
„Du guckst traurig."
Kopfschüttelnd streckte George seine Arme aus und hob Avery zu sich auf die Arme.
„Niemals könnten Daddy und Dad mit so einem Sonnenschein wie dir traurig sein. Du bist unser größter Schatz."
Ergriffen von seinen eigenen Worten, versuchte George, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, indem er ihren Sohn fest an sich drückte. Die kleinen Ärmchen legten sich um seinen Nacken.
„Ich habe dich lieb, Daddy."
Und da war sie dahin, die Selbstkontrolle. Leise schniefend küsste er den Kopf ihres Sohnes, sog dessen Geruch tief in sich auf und genoss einfach den Moment.
Nachdem er sich wieder gesammelt hatte, wuselte ihr Kleiner durch das Haus, während George die Wäsche aufhing. Für seine drei Jahre war Avery sehr eigenständig, konnte sich mit vielen Sachen allein beschäftigen, was selten vorkam, da es Lewis und ihm sehr wichtig war, sich mit ihrem Sohn zu beschäftigen, mit diesem zu spielen und diesen bei allem, für das er sich begeistern konnte, zu fördern.
Schnell hatten sie erkannt, dass Avery seinem Alter voraus war. Schon im Kinderheim hatte man Lewis und ihm mitgeteilt, dass Avery sehr intelligent war und dass dies viele potenzielle Eltern abgeschreckt hatte, da man nicht wusste, wie man ein so begabtes Kind fördern sollte und wie man mit diesem umgehen musste. Aber das war für Lewis und ihn nie ein Hindernis gewesen. Schon bei ihrem ersten Besuch im Kinderheim war ihm Avery direkt aufgefallen. Was vielleicht auch daran lag, dass der Kleine an einem kleinen Kinderpiano saß und klassische Stücke von Beethoven und Mozart gespielt hatte. Aber auch der Umgang mit den Bauklötzen war für Avery keine Herausforderung gewesen. Schnell hatte dieser aus den ABC-Klötzen komplette Wörter und Sätze bilden können.
„Daddy, wollen wir lesen?"
„Was möchtest du denn lesen?"
„Was Schönes."
Schmunzelnd setzte sich George zu dem Jungen auf den Boden und überließ es Avery, ob dieser eher etwas für Kinder in seinem Alter lesen wollte oder doch schon anspruchsvollere Lektüre bevorzugte.
Manchmal kamen auch Lewis und er an seine Grenzen, obwohl sie nur die besten Lehrer hatten, die man bekommen konnte. Noch hatte Avery gut ein halbes Jahr Zeit für sich, bis George und Lewis es wagen wollten, ihren Sonnenschein mit in die Kita zu nehmen. Durch ihren Beruf würde Avery die meiste Zeit mit an den Rennstrecken der Welt sein. Lewis und er hatten sich für eine hauseigene Formel-1-Kita eingesetzt. Immerhin waren nicht nur sie Eltern. Checo hatte seine Kinder, genauso wie Kevin und Nico und der kleine Wirbelwind von Max und Daniel war auch ständig bei seinen Vätern. Und sobald die Leihmutter von Lando und Carlos das gemeinsame Kind auf die Welt gebracht haben würde, gab es weiteren Nachwuchs unter ihnen.
Trotz anfänglicher Sorgen, Ängste und auch Bedenken, dass sie Avery nicht gerecht werden würden, hatten Lewis und er den Schritt der Adoption nie bereut. Ja, Avery war ein außergewöhnlicher Junge, der bestimmte Förderungen brauchte, aber niemals würden sie den Augenblick vergessen, als ihr kleiner Sonnenschein das erste Mal Dad und Daddy zu ihnen gesagt hatte. Mit jedem Lächeln, mit jedem aufgeweckten Lachen zeigte ihm ihr Sohn, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten.
Nachdem er mit Avery tatsächlich drei Bücher gelesen hatte und danach mit diesem zusammen ihr Mittagessen gekocht hatte, gab es noch den täglichen Anruf bei Dad, um sich ein Küsschen für den Mittagsschlaf zu holen.
Während Avery also seinen Mittagsschlaf hielt, nutzte George die Zeit, um den Haushalt weiter auf Vordermann zu bringen. Neben wischen und Betten frisch beziehen hatte er das Spielzimmer ihres Kleinen etwas neu sortiert, um sich kurz danach ans Fensterputzen zu machen.
Sicherlich, sie hätten Personal einstellen können, wollten dies aber beide nicht. Während George in der Elternzeit war, konnte er auch allein für ihren Sohn da sein. Sie brauchten keine Köchin, Haushälterin oder Nanny. Das Einzige, was sie wirklich hatten, war ein superlieber Gärtner, der mit seinen beiden Söhnen ihr großes Anwesen hegte und pflegte.
„Ich hatte schon fast alle Fenster fertig. Es fehlten nur noch die Gästezimmer, das Badezimmer, der Wintergarten und das Wohnzimmer. Es ging mir gut. Keine Anzeichen von Unwohlsein oder Kopfschmerzen. Als ich den kleinen Tritt nahm, um im Wohnzimmer die Fensterfront in Angriff zu nehmen, war auch noch alles in Ordnung gewesen. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich in der Ecke des Fensters angefangen habe und dann ein Stechen im Kopf spürte. Als Nächstes erinnere ich mich daran, wie weinerlich Avery mich gerufen hat und ich auf dem Boden wieder zu mir gekommen bin."
Die Sorge war Lewis nicht einen Moment aus dem Gesicht zu nehmen, kaum, dass George angefangen hatte zu erzählen. Natürlich ging ihm das Herz auf, als sein Mann erzählte, was Avery und er alles Schönes gemacht hatten. Die Idee, dass George sein Cockpit vorerst an Mick abgab, hatten sie beide zusammen mit Toto besprochen, damit sich einer von ihnen den besonderen Bedürfnissen und der Förderung Averys vollkommen widmen konnte und nicht nur zwischen den Rennen. Die ersten Tage und Wochen nach der Adoption waren so verdammt wichtig, aber auch sehr aufwühlend und ereignisreich gewesen. Avery brauchte eine feste Bezugsperson, eine Konstante, die immer da war.
„Der Arzt meinte, es wäre ein Migräneanfall gewesen?"
Zärtlich strich Lewis über den Handrücken, in welcher George den Zugang hatte. Avery hatte sich derweilen wie ein kleiner Klammeraffe um seinen Oberkörper gewickelt und war eingeschlafen. Wahrscheinlich war es einfach zu viel Aufregung für ihren Sohn gewesen. Aber war es Avery zu verdenken? Dieser hatte den Aufprall seines Daddys vielleicht gehört, war ängstlich aus seinem Bettchen geklettert, nur um seinen Daddy im Wohnzimmer vorzufinden.
Ob dies so vorgefallen war, wusste Lewis nicht. Aber es war Avery, der George gefunden hatte. Zwar war das Kinderzimmer ihres Sohnes in der ersten Etage und die Wahrscheinlichkeit eigentlich gering, dass dieser den Sturz im Wohnzimmer durch die geschlossene Tür hatte hören können, aber auszuschließen war es auch nicht.
„Normalerweise kündigt sich Migräne bei mir immer an. Da war aber nichts. Keine Lichtempfindlichkeit, keine Lärmempfindlichkeit oder Übelkeit. Avery und ich hatten einen superschönen Vormittag, haben zusammen den Haushalt gemacht, gelesen, gemalt und gespielt, bis ich ihn zum Mittagsschlaf hingelegt habe. Und wie aus dem Nichts liege ich da auf dem Boden und habe mir die Schulter ausgerenkt."
„Wir können von Glück reden, dass du ‚nur' auf dem kleinen Tritt warst und kaum zwei Meter gefallen bist. Und dass nichts im Weg stand, wo du dir vielleicht noch den Kopf hättest anschlagen können."
Nickend pflichtete er Lewis bei. Ihre Fensterfront führte direkt raus auf ihre Terrasse und den großen Garten. Sehr früh hatten sie sich dazu entschieden, nichts vor die Fenster zu stellen. Und auch direkt hinter ihm gab es weder einen Tisch noch eine Kommode oder sonstiges, was zu vielleicht noch schlimmeren Verletzungen hätte führen können.
„Nimmst du uns gleich mit?"
„Ja. Der Arzt möchte nur noch die Infusion durchlaufen lassen, dich danach noch mal gründlich durchchecken und dann sollte einer Entlassung wohl nichts im Wege stehen."
„Wohl?" Wissend wackelte George mit den Augenbrauen.
„Ich nehme dich nur mit, wenn der Arzt wirklich sein Okay gibt und nichts dagegenspricht."
„Ich weiß." Bittend streckte George seinen Kopf, seufzte wohlig, als Lewis die Geste sofort richtig deutete und ihre Lippen zärtlich miteinander verband.
Auf eine Nacht im Krankenhaus konnte er sehr gut verzichten, wusste aber sehr gut, dass Lewis ihn keineswegs mit nach Hause nehmen würde, sollte der Arzt auch nur einen Hauch von Besorgnis diesbezüglich äußern.
„Kann ich euch beide kurz allein lassen? Ich möchte schnell Toto Bescheid geben, dass soweit alles in Ordnung ist."
„Sicherlich. Der kleine Mann scheint tief und fest zu schlafen. Du musst ihn mir nur vorsichtig an die Seite legen."
Avery hatte tatsächlich einen tiefen Schlaf, murrte nur leise, als sich Lewis bewegte und ihn sehr vorsichtig neben George legte. Der Kopf ihres Kindes ruhte nun auf der Hüfte des Jüngeren, welcher lächelnd mit dem gesunden Arm über den Kopf streichelte.
„Bis gleich, Darling."
„Bis gleich. Und liebe Grüße und ein dickes Sorry für die Sorgen."
Einen kleinen Kuss später verließ Lewis das Zimmer, während George selig auf Avery blickte.
So schnell würde er die Fenster nicht mehr putzen.
ENDE
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