Kapitel 5

Ich sah den Cheerleadern zu, die hüpften, als Shin zu Mason meinte, dass sie langsam runter sollen. Sie gingen neben mir die kleinen erdigen Stufen hinunter, quer über das Feld und dann Richtung Kabine. Die Cheerleader schrien und wirbelte mit ihren Pompons, als die beiden zwischen diese her mussten, sie schrien Masons Namen, vor allem Aylin hörte man raus. Doch er beachtete keine von ihnen. Mir wäre es unheimlich peinlich, einen Namen durch die Gegend zu schreien, obwohl ich keine Reaktion bekomme. Aber hey, ich war aber auch kein Cheerleader und meine Knochen dankten mir das.
Nach einer kurzen Zeit, kamen die beiden Jungs wieder heraus,  gingen wieder zwischen die kreischenden Cheerleader und Shin verzog sein Gesicht,  während von Mason keinerlei Reaktion kam. Er hatte Handschuhe in der Hand und eine Binde um den Oberarm. “Ist er Kapitän?!” fragte ich Emily. “Jap und Torwart.” -"Ich dachte, er mag keinen Fußball?” -”Trotzdem ist er ein guter Spieler, oft als Torhüter oder im Mittelfeld. Mason hat einen hohen IQ. Der sieht den Spieler zu, merkt sich was und weiß wie er reagieren muss.”
“Hohen IQ?” Ich runzelte die Stirn.
“Ach keine Ahnung, irgendwas von 129 oder so.”
Das gibt's doch nicht.
Also halten wir feste, gut aussehend, kann singen, ist reich und irgendwie superschlau.
Dass es das überhaupt gab.
“Ich glaube das ist echt anstrengend,  so schlau zu sein.” Murmelte Emily.  Ich sah erst sie an und dann auf das Spielfeld, wo Shin gerade den Ball hatte und Mason ihn angestrengt zuschaute.  Die Cheerleader schauten ebenfalls zu, wobei die meisten alle auf der Seite von Mason standen. Das Team hatte sich vorher in zwei kleinere Gruppen geteilt und Shin drang nun in die Abwehr der anderen ein, als er stürzte. Er wurde von einen seiner Teamkameraden offensichtlich gefoult.  Und dann ging alles ganz schnell, man sah wie Mason seine Handschuhe auszog, sie zur Seite warf und auf denjenigen zu rannte, der Shin zu Boden geschubst hatte und schubste diesen ebenfalls heftig nach hinten. “Oh nein, nicht schon wieder.” Murmelte Emily. “Schon wieder?” Fragte ich aber es blieb keine Zeit für eine Antwort als ein “OH!” Über den Platz ging. Mason hatte sich auf den Kerl gestürzt und wollte mit seinen Fäusten zuschlagen aber Shin hielt ihn feste, doch Mason konnte ihn von sich abschütteln.  Ich sprang auf . “Was hast du denn?!” fragte Emily “Da muss doch jemand zwischen gehen!” Rief ich. “Nee du, da geht besser keiner zwischen, wenn Mason in Fahrt ist.” Das letzte hörte ich kaum, sondern nur noch, das sie meinen Namen rief aber ich war schon fast auf dem Platz. In der Zeit, als ich hin lief, hatten sich beide irgendwie auf die Beine gebracht und hielten sich am Kragen, Ich donnerte dazwischen. Beide Jungs waren überrascht,  so daß ich das ausnutzen konnte und sie auseinander schob. Ich legte die Hand auf Masons Brust und er sah mich an. Verwirrt sah er aus. Auch ich sah ihn an und mein Herz klopfte wie wild, genauso wie seins, wahrscheinlich wird gerade daß ganze Adrenalin abgebaut.  Er biss auf die Zähne, drehte sich und ging richtung Kabine.
Ich sah mich um. Alles glotzte uns an.

Ich saß mit Emily in der Bibliothek und ich sah ihr zu, wie sie lernte. “Da habt ihr aber mächtig die Gerüchteküche angeheizt." Sagte sie irgendwann und wenn ich daran dachte, wie mich alles angaffte, glaubte ich ihr. “Aber wieso?! Ich meine, man muss doch bei sowas dazwischen gehen!”
Sie klappte ihr Buch zu und sah mich an. “Ja, natürlich.” Sagte sie und seufzte dann. “Aber Mason lässt sich nicht einfach so beruhigen.  Er tickt gerne bei jeder Kleinigkeit massiv aus, er würde da auch eine Frau über den Haufen schubsen, "dass er das bei dir nicht getan hat, wundert jeden.” Ich seufzte und wechselte das Thema. “Ich muss mir einen Nebenjob suchen.” Sagte ich. Mittlerweile hatte ich den Kopf auf den Tisch gelegt und blies meine Haarsträhnen aus meiner Stirn. Emily sah mich an. “Ich kenne jemanden, der eine Aushilfe im Lokal sucht.” Sagte sie und ich war auf einmal wieder hellwach und sah sie an.

Und nun stand ich hier, mitten in Amerika. Ich hatte mir vorgenommen, etwas einkaufen zu gehen. Ich hatte schon einige Tüten voller Deko.  Bilderrahmen für die Wände,  Plastik Pflanzen, ein paar neue Bettüberzüge, sogar einen Farbeimer schleppte ich mit mir rum. Völlig hinüber schleppte ich mich zu der Adresse, die mir Emily gab. Ich kam an und sah drei mittelgroße Fenster nebeneinander, mit einem braunen Rahmen und Fensterbank. Ich sah mir das dicke Schild an der Hauswand an, was Gelb darauf prangte. “Charly's” las ich laut vor.
Es half alles nichts. Ich musste da durch und rein. Ich ging um die Ecke, da die Türe an der Seite lag und öffnete diese, eine Glocke ertönte.
Ich stand in..  Einer Kneipe. So sah es zumindest aus. Ein Dunkler Tresen mit hockern davor und daneben ein großer Raum mit Ziegelsteinen als Wände und Tische. “Hallo?” rief ich. “Ja, Ja! Der alte Charly ist nicht mehr so schnell!” Hörte ich eine kräftige tiefe Stimme. Die Türe hinter dem Tresen ging auf und raus kam ein alter großer Mann, der langsam aber sicher gebeugt ging. “Was willst du, Mädchen?” fragte er. “Oh.” Machte ich. Ja, super, Mari! “Tut mir leid.. Das ich störe, aber eine Freundin sagte mir, sie brauchen eine Aushilfe?”
“Ach dem Himmel sei dank!” rief er und ging wieder nach hinten, die Türe wackelte wieder und dann nochmal, als er wieder rauskam. Er hielt mir ein Papier vor. “Füll das aus. Du bist eingestellt.”
“Wie bitte?!” fragte ich.
“Jeden Tag kamen nur irgendwelche zugedröhnten Junkies und meldeten sich auf mein Ausschreiben." Er schüttelte empört den Kopf und wank ab. “Du nimmst wohl keine Drogen oder? Sonst muss ich dich mit dem Besen raus scheuchen.”
“N-nein! Natürlich nicht!” Ich schnappte mir schnell das Papier und schrieb meine Personalien auf. “Mein Enkel hatte eine tiefe Drogen Zeit, das muss ich hier nicht noch-”
Die Klingel der Eingangstüre ging. “Jo, alter Herr.” Ich drehte mich um bei der Stimme und sah Mason. “Was machst du denn hier?” Fragte er mich, als er mich sah, wir hatten nach dem Vorfall auf dem Sportplatz nicht mehr viel geredet. “Das ist meine neue Aushilfe.” Sagte Charly. “Großvater bitte…“
Großvater!?
“Das ist noch ein kleines Mädchen, das kannst du hier nicht bei den Alkoholleichen arbeiten lassen!”
“Mason Eduard Chaplin. “ sagte sein Opa.
Er zuckte bei seinem zweiten Namen zusammen.
Eduard?! Ich war kurz vorm losprusten, was er bemerkte, er tötete mich mit seinem Blick.
“Ich mache die doppelten Schichten, alter Herr, aber bitte, nicht sie.”
“keine widerrede. Wir brauchen eine weitere Aushilfe, du schaffst keine Küche und kellnern zusammen!”
“Was heißt hier überhaupt, kleines Mädchen?!” fragte ich entrüstet und Mason seufzte, als er sich zu mir umdrehte.  “Das du zu jung bist für sowas hier!”
“Du bist doch in meinem Alter!” Fauchte ich, ich trat ihm ein Stück entgegen
“Ich bin zwanzig und wie alt bist Du?! Fünfzehn?!”
Verdammt er war zwei Köpfe größer als ich. Ich starrte ihn wütend an. “Ich bin achtzehn und weiß sehr wohl, mit Leuten umzugehen!”
“Schluss jetzt!” donnerte Charly und Mason verdrehte seine unnatürlichen hellen Augen. “Woher kennt ihr euch überhaupt?”
“Sie geht neuerdings in Emilys Klasse.” Erklärte Mason.  Er schüttelte den Kopf und ging durch die Türe hinter den Tresen.
Charly sah ihm hinterher. “Der ist wirklich ein Rüpel. “ kommentierte er.

Charly hatte mich mit ein paar Infoblättern gehen lassen, die Arbeitszeiten waren nach dem Unterricht,  das wird spaßig..
Ich war schon länger in meinem Zimmer und war dabei, die Dekoration aufzustellen, gerade war ich bei einigen Plastikpflanzen. Es klopfte. Ich stelle den kleinen Bonsai aus Plastik ab und ging ein paar Schritte zur Türe. “Hey, hast du Mason gesehen?” Fragte Emily “Das ist ein paar Stunden her, wieso?” Ich lehnte mich an meine Türe. “Wir haben gleich einen Auftritt, und der Idiot ist einfach abgehauen!” Fauchte Strike, der gerade die Türe zum langen Balkon reinkam. Ich trat in meine Hausschuhe und schloss meine Tür.  “Ich kann euch helfen, ihn zu suchen.”
Ich suchte wirklich überall, in der Cafeteria,  im Krankenzimmer, da hatte ihn auch niemand gesehen.  Auf dem Klo wurde gesucht, in der WG erneut und sogar beim Direktor wurde angeklopft, der mich und Emily ansah, als hätten wir nicht mehr alle beisammen. Womit er wohl nicht ganz Unrecht hatte.
Wir teilten uns erneut auf und ich ging jetzt sogar um den ganzen Wohnungstrakt herum. Nichts.
Bis mir auffiel, dass die Aula eine Leiter zum Hochklettern hatte.
“Das kannst du nie wieder gut machen, Mason. “ murmelte ich, als ich die Leiter hinauf kletterte.
Als ich oben ankam, sah ich ein kleines Häuschen auf dem Dach, wahrscheinlich der Schuppen für die ganze LichtTechnik.
Und dann bemerkte ich, dass dort leichter Rauch um die Ecke kam.
Bingo.
Also, ich wusste nicht, ob er Raucher war, Konnte es mir aber gut vorstellen.
Ich ging weiter vorwärts und hörte ein schlurchzen, als ich um die Ecke bog, Sah ich Mason dort hocken, er hatte ein Bein vor sich gestreckt, das andere angezogen und darauf seinen Arm mit der Zigarette,  er sah in die Ferne. “Hab ich dich.” Sagte ich.
“Was willst du? Hau ab.” Sagte er ohne mich anzusehen. “Ihr habt einen Auftritt. Die anderen warten auf dich.” er wischte Sich mit dem Arm über die Augen. “Mir Egal.”
“Aber die anderen zählen auf dich.”
Er sagte nichts und ich seufzte ergeben. Ich setzte mich neben ihn. “Rauchen ist ungesund.”
Er stöhnte genervt. “Und auch das ist mir egal.” Er zog noch einmal stark an der Zigarette und schnippste sie dann weg. “Ist das nicht Albern, sich zu verstecken? Wieso tust du das überhaupt?”
“Gibst du überhaupt mal nach?”
“Nö.”
Er seufzte und legte Den Kopf in seinen Nacken, an die Wand hinter ihm.
“Ich habe Lampenfieber.”
“Aber da gibt es doch einfache Tricks, damit das besser geht?” Ich folgte seinem Blick, er sah weiterhin in die Ferne.
Er erwiderte nichts.
Einige Wolken schoben sich vor die Sonne, die bald verschwand, während ich auf eine Antwort warte. “Das ist nicht ganz so einfach wie du dir das vorstellst.”
Sagte er in die Stille Hinein.

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