Kapitel 34

Wir hatten den 31.12. 

Wir standen kurz davor in ein neues Jahr zu gleiten und ich hatte nichts anderes zu tun, als Heimweh zu haben, ich skypte schon den ganzen Tag mit meiner Mutter. Wenn sie nur einmal aus dem Bild verschwand, schrie ich wie ein Baby nach ihr.

"Meinst du nicht, du bist zu alt für so was?" Fragte sie, die Verbindung war sehr schlecht, sie blieb immer mal wieder stehen. Es war das erste mal seit Wochen, das ich sie mal wieder sah. Sie sah übermüdet aus, im Krankenhaus war viel los. "Nein!" Maulte ich wehleidig herum und nahm mir das letzte Stück von der Schokoladentafel, die ich vor  Zehn geöffnet  hatte.  "Ich will hier nicht weg, aber gleichzeitig will ich nach Hause." Ich ließ den Kopf auf den Tisch fallen. Meine Mutter lachte mich eiskalt aus. "Du bist ja bald wieder da und auch noch zu jung, um irgendwo in den Staaten alleine herum zu gurken."  Ich seufzte, so lange war es gar nicht mehr, in wenigen Stunden hatten wir Januar. Es waren nur noch 6 Monate, bis ich zurückflog.

"Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll." Gestand ich. Ich erzählte meiner Mutter alles, Ich hatte die Sexgeschichten zwar ausgelassen aber ansonsten wusste sie alles was mich bedrückte oder was um mich herum passierte. Aber über meine Beziehung zu sprechen, war schon seltsam. "Tanja die Kuh, bleibt wahrscheinlich länger hier." Ich hatte einen beleidigten Ton angeschlagen und spielte an der Verpackung von der Schokolade. Meine Mutter sah auf die Uhr, sie musste dringend schlafen. "Wie geht denn Mason damit um?" Fragte sie. Ich schwankte mit meinem Blick aus dem Fenster und dann wieder zum Laptop. "Keine Ahnung." Gab ich frustriert zu. "Ich bin mir sicher, das es ihm mit seinem Super schlauen Hirn,  mehr als bewusst ist."

"Und wo ist er dann? Solltet ihr die restliche Zeit nicht nutzen?"

"Wahrscheinlich hockt er über irgendein Biologiebuch, dieser Spi-"

Aber in diesem Moment Klopfte es, ich seufzte, ich hatte mich extra eingesperrt, damit ich mich bemitleiden konnte.  "Moment." Ich stand auf und ging zur Türe. 

Als ich sie auf machte, steckte Mason gerade sein Handy in die Tasche, er zog die Nase hoch. 

"Alles in Ordnung? Was ist passiert?"

Er zog die Stirn zusammen und sah mich an. "Nichts, meine Mutter." Sagte er so, als würde dieses Wort alles erklären aber ich glaubte ihm nicht. Er ging an mir vorbei. "Warte! Ich mu-" 

Schon zu spät, Mason saß schon vor dem Laptop. Ich hob die Arme und ließ sie auf meine Hüfte fallen. "Fragt mich überhaupt mal jemand?" Emily und Tanja saßen Zeitweise immer wieder in meinem Zimmer wenn ich vom Unterricht kam, damit konnte ich mich abfinden, aber das geht zu weit, das ist ja fast schon peinlich!

"Meine Güte, Die verrückte hatte gesagt, das Mari wie ihre Mutter aussieht aber das ist wirklich seltsam!" Mason ging ganz nah an den Laptop dran und meine Mutter amüsierte sich köstlich. "Jetzt sehe ich den Kerl auch mal live? Gerade wo wir über ihn gesprochen haben!" Rief sie in die Kamera. Er drehte sich zu mir um und sah mich ernst an. "Ihr habt über mich gesprochen?" Sein Blick gefiel mir gar nicht. Ich wusste, dass er allen anderen Menschen gegenüber ernst war, aber mir gegenüber hatte er nicht so eine Ernsthaftigkeit. Er sah mich immer noch an. Ich hob meine Hand. "Ich erkläre dir das später, sobald du aufhörst meine Mutter zu nerven."

"Oh, er nervt ganz und gar nicht! Aber ich muss jetzt schlafen, ich muss früh zum Dienst."

Nachdem wir uns verabschiedet und ich Probleme damit hatte, nicht zu heulen, klappte Mason den Laptop zu. "Okay, was ist los?" Fragte ich ihn. "Was soll los sein? Erzähl mir mal lieber, wieso ihr über mich geredet habt?" Sein Lächeln war sanft, als er mich auf seinen Schoß zog.

Ich lehnte mich an seine Brust und spielte an den Knöpfen seines Schwarzen Hemdes.

"Wir haben darüber geredet, dass ich in sechs Monaten wieder nach Deutschland muss und ob dir das bewusst ist."

Ich merkte, wie er kurz aufhörte zu atmen und seine Finger sich an meinen Beinen verkrampften.

Es herrschte Stille. "Mir ist das bewusst." Sagte er ganz ruhig. 

"Seit ich gemerkt habe, dass ich mich in dich verliebt habe, war es immer ein Teil meiner Gedanken. Und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie ich das hier alles ohne dich schaffen soll." Sein Blick ging aus dem Fenster, er war in weite Ferne, mit seinen Gedanken.

"Wieso siehst du eigentlich so schick aus?" 

Ich musste das Thema beenden, es war Silvester und nicht Totensonntag oder Memorial Day. Er schnaubte. "Ich zieh mich später um. Die Jungs wollen auf die Bühne."

"Was?" Er nickte genervt.

"Nicht nur das, einige andere Bands wollen auch spielen. Was mir nur recht ist! Zum Countdown will ich sicher nicht auf der Bühne stehen, deswegen habe ich dich auch gesucht, wir sind zum Soundcheck in der Halle."

"Und ich soll mit?" Er stand auf und nahm mich mit, er hielt mich unter meinem Hintern feste.

"Du Dummerchen. Natürlich."

"Deine Blicke waren gerade aber eher so, als würdest du mich wegwünschen."

Er blieb abrupt stehen und sah mich an, zu eindringlich, zu emotional.

In seinem Blick wirbelte ein Sturm, den ich sehr schlecht einschätzen konnte. "Ich werde niemals wollen, dass du weg bist, merk dir das für die Ewigkeit."  Er setzte mich ab und strich mir meine Locken aus dem Gesicht. "Denk nicht einmal in deinem Leben, dass ich mir meinen Lebensinhalt weg wünschen würde. Niemals." Als er meinen Gesichtsausdruck  bemerkte, lächelte er. "Jetzt machst du dir wieder Gedanken, oder?" 

Ich nickte Stumm und er legte mir seinen Arm um die Schulter, als wir raus gingen.

Wir gingen hinunter zur Halle, wo ich mich neben Emily setzte.

Mason ging hoch zur Bühne und bückte sich zu irgendwelchem Zeug, wovon nur Musiker Ahnung hatten. Tanja und Yoshi knutschen mal wieder und Strike huschte irgendwo herum, eben hatte er noch ein Handy in der Hand und war hektisch mit der Hand am wedeln.

"Die Verstärker sind kaputt!" Schrie Mason von der Bühne aus und suchte mit seinen Augen nach Strike, der sie hierher transportiert hatte. Dieser kam gerade rein. "Wie die sind Kaputt!?"

Mason hob seine Hände und ließ sie runter wieder herunter: "Keine Ahnung, was ihr Wichser damit veranstaltet habt!" 

Strike kam an uns vorbei und verdrehte die Augen. "Habt ihr schlecht gefickt oder so?" fragte er und ich war völlig überrumpelt.  Emily neben mir schüttelte den Kopf, allerdings steckte ihr Kopf in einem  Buch. "Was machst du da?" fragte ich und schielte rüber. "Lernen! Bald sind Klausuren!" 

"Oh Gott, das hätte ich in meiner eigenen Realität bald schon vergessen." murmelte ich.  "Mach dir keine Gedanken." Sie steckte ihren Kopf beinahe komplett ins Buch, dabei hatte sie doch eine Brille.

"Ich glaube, Mason hat dir ordentlich was beigebracht. Im Gegensatz zu manchen Lehrern kann er unterrichten, vielleicht sollte er Lehrer werden."

Ich hörte ihr nur auf einem Ohr zu, denn ich sah, wie er ordentlich mit Strike diskutierte. "Oh, ich ahne Schlimmes!" Ich sprang auf und danach hatte Mason ihn schon an den Kragen gepackt. "Ey, wer hat dir in dein Scheiß Hirn geschissen?!"

"Ich werde nicht zu meinen Eltern fahren und meine Verstärker holen, die Frage ist, wer dir ins Hirn geschissen hat?!"

"Hey! Was ist hier los?" Fragte Shin, der dazwischen ging, wir standen alle um die beiden herum.

Mason ließ seinen besten Freund mit einem Ruck los, dieser stieß gegen Yoshi. "Er meinte, ich soll meine verkackten Boxen von meinen Eltern holen."

"Und was ist daran so schlimm?! Nimm doch deine Freundin mit, dann kriegt deine Mutter vielleicht noch einen Herzklabaster und wir haben Ruhe!"c3wq Rief Strike.

"Ich hab seiner Mutter letzte Woche Alkohol ins Gesicht geschüttet."Kommentierte ich und alles sah mich an, Tanja lachte laut, "Das ist ja unglaublich! Du wirst richtig zur Wildsau!" Rief sie und ich sah sie Böse an, was Mason mir gleich tat. 

Mason schloss den Kofferraum und sah seine Schwester an, die mich umarmte.   "Meine Güte Lilly! Du bist wie eine Klette!" Er nahm meine Hand und zog mich weg. "Ich muss nochmal eben mit meiner Schwester reden, wartest du schon mal?"

Ich wusste zwar nicht, wieso ich schon ins Auto gehen sollte, aber ich machte es trotzdem, schließlich hatte ich auch kein Recht irgendetwas Privates von Lilly mit zuhören oder etwas anderes, was in diese Richtung ging.

Ich wurde dann aber doch stutzig, als Die Kleine anfing zu weinen.

Als er sich neben mich setzte und den Motor startete, winkte Lilly mir noch zu und ging dann rein.

"Wieso hat sie geweint?"

Er antwortete mir nicht direkt, sondern achtete auf den Verkehr.

"MASON!" An einer Ampel, wo wir halten mussten, sprach ich lauter.

Er zog mich zu sich und küsste mich, innig, viel zu innig dafür, dass wir auf einer befahrenen Straße standen. Hinter uns wurde gehupt. Er stöhnte genervt, machte das Fenster runter und zeigte den Leuten seinen Mittelfinger, ehe er los fuhr. "Was ist los mit dir?!"  fragte ich etwas gereizt. "Du bist seit einiger Zeit total seltsam!"

Er sah Gedankenverloren gerade aus und seine Lippen bewegten sich ohne Ton, er versuchte seine Gedanken zu ordnen. "Ich muss schon länger als die letzten Wochen daran denken, wie es ist, wenn ich ohne dich hier weitermachen muss. Meine Gefühlswelt ist gerade nicht die beste."  Er sah mich an. "Es tut mir leid, wenn ich dir gegenüber ruppiger bin als sonst, der Gedanke ist schwer aushaltbar, deswegen versuche ich im Moment irgendwie alles schön zu gestalten. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich." antwortete ich ihm.

Nachdem Mason um die Zehn mal über irgendwelche Staus geschimpft hatte, was schon sehr untypisch für ihn war, waren wir schon seit ein paar Stunden zurück und Emily hatte gerade Mason und die anderen Jungs moderiert.

Mein Traummann kam wie immer zuletzt auf die Bühne und hatte sich umgezogen, er hatte die kaputte Jeans Weste an, die er anhatte, als ich ihn das aller erste mal sah. Die Menge jubelte. Ich musste über dieses Konzert Feeling wieder unglaublich den Kopf schütteln. Er nahm von Shin ein Mikro entgegen, er spielte noch kurz an seinem In-Ear am Ohr herum und ging dann nach vorne.

 Er wirkte jetzt schon wieder gefasster als vor einer Stunde noch, eben lief er noch wie ein Hase umher, immer bereit, die Flucht zu ergreifen. Seine Zitternde Hand konnte ich aber dennoch sehen, was die anderen wahrscheinlich gar nicht wahrnahmen und wieder mal fragte ich mich, wieso er sich diese Scheiße überhaupt antut. 

"Tja, Leute." fing er an und seine Stimme hallte über die Vier Boxen.

"Was soll ich euch sagen? Ein ganzes scheiß Jahr geht zu Ende! Wisst ihr noch, was ich euch allen  nach den Sommerferien gesagt hatte? Ich hoffe, dass jeder von euch ein Abenteuer erleben wird und ich hoffe für jeden hier, dass er sein eigenes Abenteuer erlebt hat. Ich habe gesagt, das der ein oder andere vielleicht seinen Platz in der Welt findet..."

Er lachte und schüttelte den Kopf und sah mich dann an, er musste nicht lange suchen, ich saß genauso da, wie ich es heute morgen schon tat.  "... Ohne zu wissen, das ich der bin, der seinen Platz findet."  

Ein erwärmendes Stöhnen ging durch die Reihen und ich lächelte leicht zu ihm herauf. 

"Meine Güte, Mr. Ich bin so cool, ich pinkel Eiswürfel, kann ja total romantisch sein!" Nuschelte Tanja und ich musste grinsen. Wenn sie wüsste, wie sehr er das könnte, würde sie hier auf der Stelle in Ohnmacht fallen. "Ich hoffe wir kommen alle gut ins neue Jahr, besäuft euch die Birne und habt soviel Spaß, dass ihr morgen nichts mehr wisst!"

Die Menge schrie und alle hoben ihre Hände in die Luft, als Strike ansetzte. "Komm ich zu spät?" Wir erschraken und sahen zur Seite, Holly stand völlig verschwitzt dar, wir waren verwundert, nur Emily sah ziemlich entspannt aus. "Die Verlorene Tochter ist wieder da!" R

Rief Tanja. "Was machst du denn hier?" fragte ich. "War zwischen dir und Strike nicht aus, Schluss und Ende?"

Sie sah auf ihre Schuhe. "Ja." Antwortet sie. "Aber ich habe die Scheidung durch bekommen." Tanja und ich sahen uns an und dann auf Emily. "Mein Vater schafft so was, er weiß was er tut. Aber sagt es bitte nicht Shin." Antwortet sie. Holly sah auf die Bühne und ich erkannte den Blick, den sie aufsetzte, als sie sah, was Strike da oben leistete. Ich selber hatte ihn drauf, immer wieder wenn ich sah, was Mason schaffte, es ist so, als würde man diese Person neu kennenlernen. "Darauf erstmal was zu trinken! Komm Schnecke, du musst mir alles erzählen, Haargenau! Ich will alles wissen!" Rief Tanja und hakte sich bei Holly unter, ihre Augen wurden groß und sie sah uns hilfesuchend an, aber keine Chance, da musste sie durch. Es vergingen ein Paar Songs und einige Wasserflaschen wurden von der Bühne aus in die Menge geworfen, ehe sie die Musik abdrehten. Es hatte sich nichts verändert, die Fanclubs waren immer noch am schreien. Ich tat es Mason nach und wollte mir auch Wasser holen. Als er wieder anfing zu reden. "Ich schwitze mir hier oben die Seele aus dem Leib." 

Eines der Mädchen forderte ihn tatsächlich auf, sich auszuziehen, aber darüber konnte ich mittlerweile Müde lächeln, immerhin konnte ich diesen Gedanken auch nachvollziehen. Mason lachte in sein Mikrofon, sein verdammtes charmantes Lachen. 

"Tut mir leid, da kommst du einige Monate zu spät."

Als ich mir meinen Becher einschüttete musste ich lächeln.

Allerdings verging mir das Lachen, als ich die Melodie im Hintergrund hörte.

"Es gibt da ein Lied, was mir seit dem Sommer nicht aus dem Kopf geht und leider ist dieses Lied nicht von mir, sondern von jemandem, der es wirklich drauf hat." Er lachte wieder. "Ich würde es trotzdem nachträllern wollen. Einige wissen wieso, andere nicht."

Ich beschleunigte meinen Schritt, um schnell bei Tanja anzukommen, bevor mir die Tränen in die Augen stiegen.  "War das nicht das Lied, wo wir in diesem Restaurant waren?" Fragte sie mich, aber ich konnte nur noch nicken.

Es war bevor er mir alles über erzählte, der Abend wo ich wegen meiner Schuhe unsicher war, der Abend wo wir miteinander getanzt hatten und wir beide uns sicher waren, dass jeweils der andere mehr fühlte, ich hatte das Gefühl, das war erst gestern, in mir stiegen die gleichen Gefühle hoch wie damals. 

Und dann fing er tatsächlich an "Perfect" zu singen.

Verdammte Scheiße! Wenn ich nicht  schon sicher war, wie sehr ich diese Person liebte, spätestens jetzt! 

Er hatte die Augen die ganze Zeit geschlossen, aber als er bei "Well I found a Women" ankam, öffnete er die Augen, nahm das Mikrofon von seinem Ständer und ging die Treppe herunter. Oh nein! Das macht er jetzt nicht wirklich!

"Das macht er jetzt nicht wirklich!" Tanja sprach meine Gedanken aus.

"Ich heule gleich!" Rief Emily.

Und ich wollte mich verkriechen, ich heulte wie ein Schlosshund, er sang natürlich weiter und seine kräftige Stimme hörte man aus allen Boxen, man hörte nichts mehr davon, dass er heute Mittag am liebsten die Flucht vor der Bühne ergriff.

Er kam gerade bei mir an, als ich mir mit dem Ärmel meines Pullis über die Augen wischte, er lächelte.  Ich konnte ihm nur noch heulend zuschauen und konnte mir keinen anderen Menschen mehr an meiner Seite vorstellen, als diesen zerbrochenen Jungen.

 "Darling, just hold my hand Be my girl, I'll be your man I see my future in your eyes " Sang er und nahm meine Hand und ohne meinem Blick auszuweichen, sang er weiter.

Diese Halle war über und über mit Schülern, andere Menschen aus der Umgebung mischten sich auch längst drunter und wahrscheinlich standen hier auch alle Lehrer. Aber das war alles ausgeblendet, es gab nur ihn und wie er in sein Mikrofon sang, mal gefühlvoller und mal kräftiger.

"You look perfect tonight " bei dem Letzten Satz musste er während des Singens lachen, da er genau wusste, dass ich weiß, dass er meine damaligen Schuhe anspielte.

Die Musik klang ab. "Ich liebe dich." Flüsterte er und ich lehnte mich an ihn, ich konnte nicht antworten, ich war immer noch am Weinen.

Nach einer Weile wurde mir die Musik zu laut, die anderen Bands waren zwar gut, aber ich hatte wirklich kein Interesse, in wenigen Wochen Taub durch die Gegend laufen zu müssen, daher ging ich raus.

Es war wirklich eisig und es waren auch nur noch wenige Minuten bis zu Neujahr. Ich hörte die Türe hinter mir, beachtete es aber nicht weiter, da immer wieder einige rein und raus liefen.

Irgendwann sah ich aber eine Rauchwolke neben mir und ich sah zur Seite. Tanja stand neben mir und sah ebenfalls hoch zum Himmel. "Ich bin verdammt Stolz auf dich, weißt du das eigentlich?" Fragte sie, zog kurz an ihrem Glimmstängel und sah mich dann an. "Hä?" 

"Du hast dich unglaublich verändert. Du hast soviel eingesteckt in der Schule, bist aus deinem Hamsterrad nicht herausgekommen und jetzt sieh dich an. Ich bin dir eigentlich hinterher, weil ich Dachte, ich müsste dich auch hier aufbauen, das hätte ich mir sparen können."

"Ach Tanja,das ist albern."  Sie legte mir eine Hand auf die Schulter. "Ich habe zwar immer noch Angst, das Mason dich verletzt aber ich glaube, er war es, den du brauchtest."

"Hör bloß auf! Ich will nicht nochmal heulen!" Wir mussten lachen.

"Es ist schon unglaublich, was Menschen mit einem machen, oder? Ich meine, sieh mich an, ich bin in einer Beziehung." Sie schüttelte den Kopf und sah wieder zum Himmel.

"Wie sieht es eigentlich bei euch aus? Willst du hier in den Staaten bleiben?"

"Wo denkst du bitte hin?" Fragte sie entsetzt. "Hier hab ich keine Zukunft, ich muss zurück, auch wenn Yoshua was dagegen hat." -"Verständlich."

Sie schnaubte. "Natürlich. Aber hier erreiche ich auf Dauer nichts. Und er will sowieso in Europa studieren, also wird er nachkommen. Wir kleben im Übrigen genau deswegen so oft aneinander."

"Ihr klebt immer aneinander oder ineinander." kommentierte ich und Tanja sah auf den Boden, als sie lächelte. Und es war wirklich ein unglaubliches Bild, was ich davor mir hatte. Dass Tanja verliebt war, war mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr, auch ihre Beziehung nicht, aber dass sie strahlte wie Tausend Sterne, erwärmte mein Herz. Ich zog sie am Arm und umarmte sie.

Und in diesem Moment gingen Raketen in die Höhe.











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