Kapitel 31

Mason ließ seinen Koffer einfach Achtlos liegen und verschwand irgendwo hin, wahrscheinlich auf die Toilette oder in die Dusche. Ich aber blieb erstmal stehen, ich starrte wie in einer Schockstarre in diesen offenen Raum hinein. Wo bin ich hier gelandet? Irgendwann bewegten sich meine Füße  und ich lief durch dieses Zimmer.
Das hier war kein Zimmer mehr. Es war so groß wie die Wohnung von meiner Mutter und mir, Der ganze Boden war in Schwarzen Fließen gehüllt. Wenn ich Beton als Wände gewöhnt war, wurde ich hier eines besseren belehrt, es gab nichts anderes als Glas! Und an den Seiten warteten schwarze Vorhänge darauf, zu gezogen zu werden. Alleine das war beeindruckend und die runde Badewanne hinten an einer Wand, wo ein riesen Spiegel hing, half auch nicht, mich wohler zu fühlen. Herrje! Die Badewanne hatte sogar eine schwarze Treppe. Ich ging zum Fenster. Es war nun wirklich dunkel. Die Aussicht war unglaublich. Wie kleine Ameisen Tummelte sich alles unter mir. Die Autos glitzerten zu mir hinauf und die Wolkenkratzer gaben sich einen Wettbewerb in Höher, breiter oder dünner. Und es gab einen Wettbewerb, welcher dieser Ungetüme, die in die Luft ragen, am meisten vor lauter Licht strahlten. Dieses Gefühl war wirklich unwirklich. Konnte ich das soweit ertragen? So viel auf einmal? Ich wollte sowas gar nicht. Ich wollte nur den Jungen, nicht diesen Unnützen Luxus.
"Du denkst darüber nach, das es alles zu viel ist oder?" Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Mason stand nur noch in seiner Jogginghose da, er sah todmüde aus. Ich zog meine dicke Jacke aus und rieb mir die Arme. "Ich komme nicht damit zurecht, ich brauche sowas nicht."
"Ich auch nicht, aber leider gehört das zu mir." Er kam zu mir rüber und legte seine Hand auf meine"Aber für einen kurzen Urlaub über Weihnachten spricht da nichts gegen, oder?" Ich seufzte, er hatte recht. Wir brauchten so was nicht auf Dauer. "Kommst du mit in das riesige Bett? Ich muss unbedingt schlafen!" Er ließ mich los und ging einige Schritte nach rechts, ich folgte mit meinem Blick und sah jetzt erst dieses Riesige weiße Bett, was völlig im Kontrast zu dem Boden Stand. Er fing an zu grinsen und sprang mit voller Wucht drauf. "Schau mal! Selbst ich habe hier Platz! In deinem Bett, hänge ich mit den Füßen immer drüber!" Seine Bemühungen, mir den Druck zu nehmen, als sei das hier alles nichts von Bedeutung, ließ mein Herz erwärmen. "Ich mach von der Aussicht noch ein Paar Fotos und dann komme ich zu dir, ja?"

Am nächsten Morgen wurde ich mit Küssen geweckt. "Wasn los?" Murmelte ich verschlafen. "Frohe Weihnachten!" Rief Mason neben mir.
Ich tastete nach meinem Handy und sah auf das Datum. Tatsächlich. Wir hatten Fünfundzwanzigsten. Meine Mutter hatte mir auch eine Nachricht gesendet. Das hätte sie mir aber auch ruhig am Heiligabend bei sich machen können, ich antwortete ihr mit den ganzen Fotos die ich am Vorabend geschossen hatte.  Ich wollte mich hochsetzen als ich was schweres bemerkte. "Ist das Frühstück?" Ich setzte mich langsam auf. "Ja. Mal was anderes als das Kantinen Frühstück. Wobei wir es noch gut haben, wir haben eine Küche im Haus." Während er redet ließ ich meinen Blick schweifen. "Wer soll das alles essen?" Fragte ich, es gab Pfannkuchen, daneben eine ganze Flasche Sirup, von dem ich überzeugt war, das er fast so viel gekostet hat, wie das Auto meiner Mutter,  Ein Teller mit einem  Riesen Omelett stand auch dabei, genauso wie Brötchen.
Mason sah mich an. "Ich bin mir sicher, wenn ich jetzt hier raus gehe und erst in einer halben Stunde wieder komme, ist das alles weg."  Er lachte als ich ihn mit einen Kissen bewarf. Er schaufelte sich unmengen an Pfannenkuchenstücke auf den Teller, nachdem er sie aufgeschnitten hatte. "Mal ehrlich, wie viel kostet das hier alles?" -"Könntest du aufhören dir darüber Gedanken zu machen? Es nervt!" sagte er als er sich mit mühe, den Haufen an Pfannekuchen herunter schluckte. Nachdem ich ihm auf Bezug seiner Schling Aktivitäten einen vielsagenden Blick zuwarf, rülpste er. "Elegant." Kommentierte ich. "Im Ernst, Mari. Hör auf. Ich dachte du machst dir über sowas keine Gedanken mehr." -"Ja, wenn wir in unserer Campus Blase hocken, dann nicht." Er verdrehte die Augen. "Meine Mutter hatte mich angerufen und wollte das ich herkomme, ich hatte erst abgelehnt und sie beschimpft."
Ich hätte was auf das letzte Wort sagen sollen, aber ich konnte es ihm nicht wirklich übel nehmen, wenn ich dieser Frau begegne, kommt mir alles in den Kopf, nur nichts Gutes. "Danach habe ich kurz überlegt und festgestellt, dass ich für den guten Zweck schon gerne gehen würde und dann habe ich ihr gesagt, dass ich nur mit meiner Verlobten komme."
"Du ziehst dieses Verlobten Ding auch wirklich durch, mh?" Ich hob die Augenbraue, als ich dies sagte, weil mir fast das Omelett von der Gabel flog, als er diese Sache erwähnte. Ich sah zu ihm und seine Nasenflügel blähten sich auf, er musste lachen. "Jedenfalls hat meine Erzeugerin dann wieder aufgelegt und nach zwei Tagen eingewilligt und da sie meinte, es war ja so toll von mir, das ich ihrer Bitte nachkomme, wollte sie mich mit dem Zimmer belohnen." -"Du bist erwachsen, das weiß sie ja?" Er seufzte, "Das meine Mutter ziemlich Toxisch ist, sollte dir aufgefallen sein."
Ich konnte mir richtig vorstellen, wie sie zwei Tage lang nicht wusste, ob sie einwilligen sollte und seine "Verlobte" einen Abend lang akzeptieren konnte, damit Familie Chaplin gut da steht. "Wahrscheinlich freut sich sich darüber, dass sie allen mitteilen kann, dass ich eine Normalsterbliche liebe, wie bescheiden ich doch bin."
Ich folgte seinen Händen, nahm das Tablett hoch und stellte es neben sich auf den Nachtisch, der nachts leicht durch LED-Leuchten leuchtete. Er rollte sich danach auf mich. Und ich sah ihn Böse an. "Mein Essen. Ich hab das noch nicht aufgegessen!" Und auch wenn ich das sehr gerne zugebe, dieser Zweitausend Dollar Sirup schmeckte unglaublich gut. "Weißt du was sie aber nicht weiß?" Raunte er gegen meinen Hals. "Lenk nicht ab, ich hab Hunger!" Brummte ich und ich merkte die Vibration, die sein Lachen mit sich brachte. "Das ich so bescheiden bin und die Normalsterbliche auch fi-" -"Mason!" Rief ich bevor er Ficken aussprechen konnte, sein lachen warf einen Schauer über mich. Seine Lippen führten leicht über meinen Hals und das Essen gelangte in den Hintergrund. Gerade als er am Ansatz meiner Brust ankam, klopfte es an der Türe. "Ich werde dieses Hotel niederbrennen." murmelte er und stand auf. Er sprang vom Bett, war immer noch mit seiner Jogginghose bekleidet und ging zur Türe. Er öffnete die Tür und Charlotte stand dort, die Hand erhoben, um ein weiteres mal zu klopfen. "Hab ich euch beide gestört?" fragte sie im Flötenton und trat ein. "Willst du wirklich eine Antwort?" Knurrte mein Freund. "Oh, lass das lieber!" Sie sah sich um. "Dafür, dass sie dich nicht leiden kann, ist es aber ein ziemlich nettes Zimmer."
"Was machst du hier?" fragte ich und setzte mich anständig auf, ich musste ihr nicht aufspringen und die Hand reichen, wahrscheinlich würde sie mich dann schimpfen. Sie seufzte.  "Was wohl? Ich betreibe angesagte Boutiquen und mein Bruder ist ein gesangliches Supertalent. Was mach ich hier wohl?" Sie verdrehte die Augen. "Tut mir leid. Ich bin genervt von diesem Blödsinn."
"Charlotte, was ist denn nun? Ich dachte, du kommst später."
"Papperlapapp! Ich freue mich so über diese Schönheit, das ich kaum warten konnte, sie nach Farbe und Form zu fragen!" Sie sah zu mir. "Ich kriege wieder ein Kleid von dir? Kann ich nicht einfach eine Hose tragen?" Ich ließ die Schulter hängen. Mason schmiss die Türe zu und seufzte. "Ich dachte, dir ist von Charlotte ein Kleid lieber, als von einem Schickimicki-Laden."
Da konnte ich ihm nicht widersprechen.
"Aber müssen wir dafür nicht nach Boston zurück?"
"Ach Schatz!" rief sie und lachte. "Vor dir steht eine bedeutsame Modeschöpferin in Amerika. Ich habe überall kleine Lädchen. Und deine Kleider, lass ich gleich hierhin liefern."
Ich glaube, meine Augen fallen aus meinen Höhlen. Mason hinter seiner Großtante packte sich an die Stirn, diese Erwähnungen schien ihn zu nerven. Ich dachte immer, sie würde etwas Mode entwerfen, aber nicht, dass sie von so einer Bedeutung ist. Sie setzte sich ungeniert auf das Bett, schlug die Beine übereinander und sah raus. "Welche Farben schwärmen dir denn so vor?" fragte sie. "Ähm.. Schwarz?"
Mason seufzte, genauso wie seine Großtante. "Was?!" Fragte ich an beide gewandt. "Du brauchst mehr als einfach nur schwarz!" Sagte sie. "Gut, also...Schwarz mit etwas mehr?"
Mason lachte und ging Richtung Dusche. Wieso hat dieses Zimmer eigentlich eine Dusche und eine riesige Badewanne?  "Wir nehmen etwas in Silber!" Sie holte ihr Handy heraus und schrieb etwas. "Silber? Ist das nicht viel zu auffällig?" Sie winkte mir nur ab und stand auf. "Ich muss dann los, ich bin gleich wieder da. Macht in der Zeit das was ihr... Tun müsst!" Sie hob die Hände zum Abschied und ging heraus.
Dieses Leben war echt turbulent. Ich hörte, wie das Wasser aufhörte auf den Boden zu regnen und kurz danach kam Mason heraus, sein Oberkörper war nass und er rubbelte sich über die Haare, einer der Momente, wo ich wieder ins Zweifel kam, wie er sich für mich interessieren konnte. Er war zu perfekt, alles, was ich von meinem Partner erträumte, erfüllte er. Von seinem Äußeren ganz zu schweigen. Seine Muskeln zeichneten sich zwar ab, aber ohne dass er wie ein Fleischberg aussah, seine Größe hatte alles gut verteilt. Oh Gott, mir wurde warm!
Ob er so tatsächlich auch von mir dachte? Er sagte es immer wieder, aber meine Selbstzweifel standen mir noch so im Weg, dass ich ihm es nicht einfach so glauben konnte.
Er blieb vor mir stehen, musterte mich eine Weile mit seinen unnatürlichen hellen Augen, die dunkel wurden, als wusste er von meinen Gedanken, die ich über ihn und seinen Körper dachte. Er zog mich dann an der Hand hoch. "Ich hab nicht gesagt, dass ich nach dem Duschen aufhöre." Raunte er und hob mich hoch.

Charlotte lief im Hotelzimmer auf und ab. "Können wir das schnell hinter uns bringen? Es ist Weihnachten, ich hab anderes zu tun, mit meiner Freundin. " Mason hatte sich aufs Bett gesetzt und sah von einem Buch hoch, er schob seine Brille zurück auf die Nase. Ich stand an einer Kleiderstange, die ein Page hier rein schieben musste. "Du wolltest es doch so. Beschwer dich nicht." Murmelte ich. Er seufzte und sah wieder in sein Buch, ich sah  vom anderen Ende des Raumes nicht, welches Buch es ist aber ich könnte schwören, das es ist irgendwas mit Studium zu tun hat, er würde seine Biobücher überall mit hinnehmen. Charlotte hielt mir ein Kleid vor meinen Körper, dessen Ausschnitt bis zum Bauchnabel gehen würde. "Auf keinen Fall!" Knurrte Mason und  diesmal seufzte ich. Wir standen eine ganze Weile da und mir gefiel keines der Kleider oder sie waren einfach zu nackt. Charlotte nickte. "Kann ich nachvollziehen." Sagte sie und griff nochmal zur Stange. Ha, tut mir leid, das man mir einige Pfannkuchen ansieht, ich sah zu Mason der uns wieder beobachtete, er sah mich an und er sah genervt aus, er hatte meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet und meine Gedanken erraten, ich zuckte meine Schulter.
Sie klopfte mir auf die Schulter, die vom Zucken gerade nach unten fielen. "So war das nicht gemeint, Liebes!" Ich sah in den Spiegel vor mir, mir sah man meine Gedanken tatsächlich an. Charlotte legte mir ihre Hände auf die Schulter und sah ebenfalls in den Spiegel. "So ein hübsches Ding, muss nicht so viel Haut zeigen." Erklärte sie.
Ich weiß gar nicht, was mich mehr überforderte, der ganze Luxus hier oder dass mich jeder hübsch fand. Sie hielt mir nun wieder ein Kleid vor die Nase, es war weniger Silber, dafür um einiges mehr Grau. "Ist der Rock da nicht zu kurz?" Rief Mason und seine Großtante verdrehte die Augen. "Der Rock geht bis zu den Knien und der Ausschnitt ist überlappend, du hast sogar lange Ärmel!" Als sie lange Ärmel betonte, sah sie Mason durch den Spiegel böse an. "Ja gut, okay, ich nehme es, Können wir es dann gut sein lassen?" Ich schmiss meine Hände in die Luft. Wir hatten jetzt schon Mittag und ich hatte eben Sex, also habe ich jetzt auch Hunger. Mal davon abgesehen, dass ich  Aggressionen kriege, wenn ich an den morgigen Tag dachte. Ich zog dieses Kleid aus und drückte es Charlotte in die Arme, Shirt und Hose hatte ich drunter angelassen. "Können wir essen gehen?" Fauchte ich in die Runde und ging Richtung Türe, als ich auf den Flur hinausging, hörte ich Charlotte murmeln: "Hast du sie Geschwängert? Welch Gefühlsausbrüche!"
Mason hatte mich am Aufzug aufgeholt und sah mich verwirrt an. "Tut mir leid." Seufzte ich und er nahm meine Hand. "Ich kann mir vorstellen, dass es auf dich einschlägt, ich sollte mich entschuldigen." Hatte er geantwortet.

Und nun standen wir in einem Restaurant. "Lust auf Mittagessen?" Fragte er. "Das fragst du noch?"
Ich hatte zwar ein üppiges Frühstück und diese Kalorien sind sicher nicht abgebaut aber diese Kleider und das an und ausziehen, hatte mich an die Grenzen meiner Nerven gebracht. Ich sah mich in diesem Raum um, hier waren selbst alle zum Mittagessen aufgetakelt. Und ich stand hier, in meiner Woll Leggins, die ein gemütliches und weihnachtliches Muster hatten und meinem Kapuzenpullover. Und bei Gott, diese Art von Kleidung würde ich gegen kein Kleid tauschen wollen. Selbst manche Frisuren waren hochwertiger als die Kosten für die Unterkunft auf dem Campus. Ich griff nach Masons großer Hand, mein Händchen glitt hinein, ich fühlte mich sofort Sicher, als sei diese Hand schon genug, um mich zu beschützen. "Helf mir, damit ich das überlebe." Murmelte ich und ich sah, wie ein lächeln auf seine Lippen schlich. "Alles, Prinzessin." Antwortete er aber dieses lächeln erlosch als er in eine Ecke des Raumes sah. Ich folgte seinem Blick und sah seine Mutter, sie lachte spitz mit irgendeiner anderen Frau. "Oh wow, so hab ich mir Weihnachten vorgestellt."
Er zog mich weiter und tat so, als hätte er nichts gesehen, was wahrscheinlich die beste Strategie war. "Komm, wir setzen uns weiter an den Ausgang." Er ging rechts von uns. "Oh, Gute Idee, da kann ich eher die Flucht ergreifen, anstatt mit meinem Getränk auf sie loszugehen." Er grinste und setzte sich. "Würde ihr mal gut tun, etwas parolie von einer Seite."
"Solltest du auch mal mit anfangen."Murmelte ich und zog meine Augenbraue hoch, ich nahm mir die Karte, sah auf die Preise und legte sie sofort wieder weg. "Okay, wenn man hier nicht automatisch auf Diät ist, weiß ich auch nicht, wieso konnten wir nicht in ein einfaches Motel oder so?" Er ergriff über den Tisch meine Hände und sah mich an, eine Mischung aus Sauer und Zärtlich.
"Mari." fing  er an. "Ich wäre mit dir wirklich lieber in einem Motel, wo uns der Scheiß nicht so erdrückt, aber ich hatte das hier für eine gute Idee gehalten, es tut mir leid." Ich sah ihn an und fing an zu seufzen, ich strich mit meinen Daumen über seine Finger. "Tut mir leid, ich höre auf zu Nörgeln." Ich rang mir ein Lächeln ab, was aber genauso erstarb, wie Masons eben an der Türe.

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