Kapitel 3

Ich ging direkt wieder zum großen Buffet, wo mir mal wieder bewusst wurde, wieso ich einen Bauch hatte und einen dicken Hintern. Ich sollte die zwei Stück Kuchen sein lassen und Salat drauf tun. Als ich mich gerade umdrehte, erschreckte ich mich zu tode.
"Du bist neu." Mason stand an der Wand und hatte ein amüsiertes Funkeln in den Augen, als er sah, wie ich hochschrank. Arschloch. "Wirklich?" Fragte ich. Er sah wieder zur Bühne. "Ich kenne dein Gesicht nicht."
Wow, er war ein richtiger Sharlok auf seinem Gebiet. "Natürlich nicht, ich bin erst vor paar Stunden her gekommen."
Ich frage mich gerade, wieso ich mit ihm reden soll. Gleichzeitig hob ich mich in den Himmel, dass mein Englisch tatsächlich so gut klappte wie im Kurs. "Wie fandest du die Show?" er sah mich wieder an und ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht wie dumm in seine Augen zu starren.
Hell grüne Augen. Um seine Iris funkelte es blau. Meine Güte.
"War ganz okay." Mein Mund ließ mich nicht im Stich. Ich sagte ihm nicht, dass ich die meisten Minuten nicht mitbekommen habe. "Ganz okay? Wir sind nahezu perfekt." Er hob seine perfekten Augenbraue in die Luft. Meine Güte, der Typ sah aus wie aus einem Katalog entsprungen. Wahrscheinlich hatte er Fußballerbeine und einen Waschbrettbauch, seine Arme wiesen Muskeln auf.
Oh Gott. Was dachte ich hier?!
Ich verdrehte die Augen über seine Worte und es war beinahe so, als kam mir ein Brechreiz hoch. "War das gerade ein Würgegeräusch?" fragte er amüsiert.
Habe ich das laut gemacht?
"Du sangst von Sonnenschein und Strand, Sonne und Liebe." Sagte ich "Ganz toll. Aber man hat dir angemerkt, dass du den Text nur runter rasselst." Noch bevor ich blinzeln konnte, zog er seine Augenbraue zusammen, drehte sich um und ging. Ich zuckte die Schulter und beschloss, mich nicht länger mit ihm zu befassen. Kurz darauf kam auch schon Emily freudestrahlend auf mich zu gerannt, Schweiß gebadet, Ihre Wangen glühten. Sie hatte wohl getanzt. "Wie fandest du meine Rede?"
"Ich verstehe nicht viel von solchen Reden, aber ich denke du hast das super gemacht."
Sie strahlte mich an. "Oh, Dankeschön!!"
"Und, wie fandest Du die Band?" fragte sie mich, fast in einem Atemzug.
"Sie waren ganz okay." antwortete ich.
In dem Moment bekam Emily einen Kuss auf die Wange und der jung mit dem Pferdeschwanz von der Bühne, schlug seine Arme um Ihre Taille. Ich wandte meinen Blick ab. Ich fühlte mich in diesen Momenten ganz schön einsam. Wie das fünfte Rad am Wagen.
"Ganz okay?" sagte er und grinste. "Wir sind Fantastisch." Emily verdrehte die Augen bei seinem Eigenlob. Er streckte mir die Hand entgegen, die ich ergriff. "Hi. Ich bin Shin. Emily hatte schon vor paar Tagen erzählt, dass sie jemanden abholen muss. Sie war ganz begeistert, wieder deutsch sprechen zu können." Emily lachte. "Ach, da ist ja unser Miss.Neues Gesicht." rief Strike hinter ihnen. "Ich habe gesehen, Mason war eben bei dir. Ich hoffe er hat dir keine Angst gemacht?"
Ich sah ihn an. "Angst? Ich habe festgestellt, das er sehr von sich überzeugt ist und er nicht viel redet." gab ich als Antwort. Mir machte es eher Angst, dass ich vom ersten Augenblick an fasziniert von diesem eingebildeten Spinner war. "Da bist du leider ein Jahr zu spät, der gesellige Mason hat sich verabschiedet." Sagte Shin und Emily schlug ihm an den Arm. "Kommt. Lasst uns noch was essen." Sagte sie. Ich zog meine Augenbraue zusammen, anscheinend sollte ich etwas nicht wissen, was natürlich völlig verständlich war. Ich war komplett neu, neuer ging es nicht und mich gingen Angelegenheiten von Personen nichts an.
"Ich passe." Sagte ich. "Ich habe schon zu viel Kuchen gegessen. Sonst passe ich nicht einmal mehr in meine Pullis." - "Würde ich auch so unterschreiben." Alle drehten sich um, als Masons Stimme ertönte. Ich sah verärgert zu ihm hoch, bemerkte dieses nervige, amüsierte Funkeln in seinen Augen. "Mason!" zischte Emily halb verärgert, halb verwundert.
"Also ich finde, du siehst sehr gut aus!" Rief Strike zwischen allen hindurch, er strahlte mich an. Wie sollte ich da nicht verlegen werden?! Mason sah zu ihm und zog eine Grimasse, gerade so, als könnte er nicht glauben, was Strike da gerade gesagt hat.
"Dankeschön." Sagte ich sehr, sehr zögerlich. Ich konnte mit Komplimenten noch nie gut umgehen. "Aber im Ernst, ich habe zwei Stücke Kuchen intus. Ich sollte auf mein Zimmer. Ich muss für morgen früh startklar sein." Ich hob meine Hände zum Abschied und drängelte Mich an Mason vorbei, wo ich ihn - ups- anrempelte.
Was ich besser nicht getan hätte, die Berührung entfachte in mir so etwas wie ein elektrischen Schlag. Ich drehte mich nochmal um und er sah mich auch an.
Jetzt war ich auch noch statisch aufgeladen, wie peinlich, wahrscheinlich kriege ich bei jeder Berührung im Zimmer einen Schlag. Sowas passiert wirklich nur mir.

Es war nach dreiundzwanzig Uhr, als ich die Augen aufschlug.
Ich habe ca. zehn Minuten geschlafen, als unglaublich laute Musik in mein Zimmer drang. Ich war sofort genervt. Ich stand auf und schaute, woher es kam, ich sah zum ersten Mal aus meinen Fenstern und sah, dass der komplette Wohntrakt noch zwei Blocks weiter führte. Von irgendwo da unten kam dieser Lärm her.
Es war mir jetzt auch egal, ob ich nur Trainingshose und Schlafanzugoberteil war oder das ich keinen BH trug und das soll was heißen, zu meinem Dicken Hintern und meinen breiten Hüften, habe ich noch das große Los gezogen, eine große Oberweite zu besitzen und jeder weiß, wie das aussieht, wenn man dann mal keinen BH trug.
Ich flitze die Treppen hinunter. Nachdem ich aus meinem Zimmer ging und die Türe abschloss. Eigentlich hat es nicht mehr lange gedauert, bis die Musik und die ganze Party zu Ende war. Um so schlimmer, dass jemand immer noch im Party Fieber war.
Ich ging unterm Vordach her, einmal ums ganze Haus.
Die Musik führte mich zu keinem Zimmer in irgendeinem Stockwerk, sondern zu einem kleinen, alleinstehenden Haus im Hof selber. Ich klopfte wie eine Bekloppte und klingelte mehrfach. Ich klopfte wieder. Nach zwei Minuten ging die Tür auf und Strike sah mich an, er war erstaunt. "Was gibt's?" Sagte er. "Diese Musik hört man bis zum 4. Stock. Es ist vielleicht minimal unfreundlich, aber ich möchte schlafen." Er trat zur Seite. "Komm ruhig rein. Ich mach leise." - "Nein, schon okay." Aber ich trat ein. Wie von Geisterhand, entweder ich war lebensmüde oder schlafentzug, ließ mich Fremden vertrauen. Ich folgte ihm in ein Wohnzimmer. "Tut mir echt leid, wir kriegen das nie mit, wenns zu laut wird." Er ließ mich stehen. "Wir?" rief ich. "Ja. Die Jungs und ich. Die Band." rief er zurück und die Musik wurde leiser. Ach, sie teilten sich sowas wie eine WG. Ich stand im Wohnzimmer, vor einer weißen Ledercouch auf einem schwarzen Teppich. Die Wand war aus Stein und es hing eine weiße Hochglanz Wohnwand dran. Ein riesengroßer Fernseher hing an der Wand, der wahrscheinlich so viel gekostet hat, wie eine Monatsmiete von Mamas und meiner Wohnung. Ein bisschen viel Luxus. "Beim nächsten Mal einfach nicht ganz so laut.. Musik in der Lautstärke bis in den 4. Stock ist schon ein Kunststück." Rief ich nochmal. "Nur bis in den 4.? Das letzte mal war es dr 8.Stock" Ich erschrak und drehte mich um. In einer kleinen blauen Küche, abgetrennt durch eine Bar stand Mason. Nackt.
Also, halb nackt, er trug ein Handtuch an der wichtigsten Stelle. Zum Glück. "Netter Schlafanzug." Er trank aus einem Becher und dieses Funkeln in seinen Augen war wieder da, langsam fing ich an, den Kerl zu hassen. Er sah mich von oben bis unten an und suchte wahrscheinlich verzweifelt die Kurven und Formen, wie bei den Weibern, die sich ausgezogen hatten.
Ich war extrem froh, dass ich meine Arme vor meiner Brust verschränkt hatte, Mason hatte wohl geduscht, seine Haare fielen ihm nass ins Gesicht. Gut, dass ich noch nie von Hormonen gesteuert war.
Strike kam wieder. "Tut mir wirklich leid.. Mason hat auch gesagt, es sei zu laut." Ich sah Mason, der sich gerade umdrehte.
Auf seinem Oberarm war ein Tattoo, ein brüllender Löwe in einer Sonne, die Sonne brach in einen Mond ab, der weinte. "Ich habe nie gesagt, dass der Lärm mir gefällt, Kleines." Sagte er.
Wie bitte?! Kleines?!
"Ich habe nur festgestellt, daß der Krach beim letzten Mal höher ging." Er schüttete den Inhalt seines Bechers weg. "Zu viel Kaffee für den Abend." Maulte er. "Musst du noch lernen?" Fragte Strike als Mason ging. "Ja, für Biologie. Solltest du auch tun" Er gab seinem Bandkollegen einen verächtlichen Blick und ging. Seine Türe knallte zu. "Ja, gut. Danke fürs leise machen." Ich ging Richtung Ausgang zurück. "Soll ich dich nach oben bringen?"
"Ähm.. Nein. Nicht nötig. Danke dir trotzdem." Ich tapste schnell aus der Türe, als diese geschlossen war, atmete ich tief ein und aus. Mich ärgerte es, das mein ganzer Herzschlag verrückt spielte, wenn Mason in der Nähe war. Es fing an, als ich ihn auf der Bühne sah und jetzt gerade, hörte mein Herz gar nicht mehr auf. Das war ein sehr schlechtes Zeichen.
Ein Donner Geröll erweckte mich wieder aus meinen Gedanken. Ich ging wieder in mein Zimmer und beschloss, die Sache zu ignorieren.

Am nächsten Tag, öffnete ich die Türe, fertig gemacht mit Schuluniform und Rucksack, als ich Emily sah und den rothaarigen Jungen aus der Band. "Oh, guten Morgen!" Sagte Emily. "Ich dachte, wir gehen zusammen, wenn wir schon in eine Klasse gehen." Sie drehte sich zu dem Jungen rum, der unsere Blicken auswich. "Das ist Yoshua. Er geht sonst immer mit mir. Shin geht in eine andere Klasse." Ich grüßte auch Yoshua, der nickte, ich hatte den Eindruck, dass er viel Überwindung brauchte, hier überhaupt zu stehen. "Ich fand dein Gitarrensolo am besten vom ganzen Auftritt."Sagte ich und er sah ruckartig und überrascht hoch. Seine Augen strahlten. "Da-Da-Dankeschön." stotterte er. "Das I-is-ist d-das er-erste Mal, dass je-je-jema-man-jemand so etwas zu m-i-i-mir sagt." Man merkte, dass er froh war, den Satz beendet zu haben und jetzt weiß ich auch, wieso er nichts gesagt hat.
Wir gingen die Treppe runter. "Bitte. Und ja, wirklich. Das war total toll. Normalerweise werden die Sänger ja so gelebt. Aber dieser Mason war so.. Teilnahmslos." Die beiden wechselten Blicke, aber keiner antwortete.
Wir gingen in die Klasse und neben Emily und vor Yoshua war ein Tisch frei. Gott sei Dank. Emily war beschäftigt mir jeden Schüler genau zu beschreiben, während Yoshua sich stumm auf seinen Platz setzte. Yoshua oder Yoshi, wie Emily in rief, war eine total angenehme Person, das stottern, nachdem er ein paar Worte mit mir wechselte, verschwindet auch fast. Er spielt seitdem er in die Pubertät kam, die ein und die selbe Gitarre, die er von seinem Bruder geschenkt bekommen hatte, der diese von seinem ersten Gehalt finanziert hatte. Yoshua war wunderschön, das sagte ich nicht, weil er heiß oder unglaublich scharf war, er zeigte mir in den kurzen Minuten, was für eine sanfte Person er war. Seine Brille überschatteten seine großen Haselnussbraunen Augen, seine Haut war so hell wie Marmor. Für andere wirkte er sicher krank, aber es schien in seiner Natur zu liegen. "Und diese beiden.." Riss mich Emily aus meinen Gedanken. "Sind Jasmyn und Aylin." Es kamen zwei Mädchen rein, die definitiv in das Klischee des amerikanischen Models passten. Die eine, das war Aylin, hatte Blonde locken bis über die Brust, eine große Brust und eine schlanke Taille und lange Beine, sie strahlte eine unglaubliche Arroganz aus.
Die andere war genauso Groß, genauso Brust bewachsen. Nur Ihre Haare waren Hellbraun mit Blonden Strähnen. Beide trugen definitiv zu viel make up. Yoshua atmete Hörbar aus. Er war nervös. "Weißt du was ich in der Pause am liebsten mache?" Fragte mich Emily und ich sah sie verwirrt an. "Den beiden zusehen. Die sind Cheerleader und hampeln jeden Tag wie bescheuert ums Fußballfeld rum." Wir lachten beide. "Ach, sieh mal einer an." Ich bemerkte einen Schatten und ich sah hoch. Die beiden Amerikanischen Models standen vor mir. "Ja. Bitte?" Fragte ich. "Du bist neu. Und wir haben gesehen, daß du mit Mason ein paar Worte gewechselt hast."
Ich hob die Augenbraue in die Höhe. "Ah, ich verstehe. Und ihr seid Sein Spermafanclub?" Alle Köpfe drehten sich zu uns. Was ein Kindergarten war das hier?
Aylin ging zu mir runter. "Lass seine Finger von ihm."
Ich musste lachen, aber Yoshi hinter mir ergriff das Wort. "Lass sie in Ruhe." Sagte er, ohne zu stottern. "Wir wissen alle, daß Mason dir eine Abfuhr erteilt hat" sie stellte sich wieder gerade hin und ging auf Yoshi vor "Seit wann, ergreift der Rotschopf das Wort hier?!" Yoshua sah wieder auf den Boden. "Ein Glück, das du ein gerades Wort raus bekommst." Die Klasse lachte und als Emily das Wort ergreifen wollte, stand ich auf. "Lass ihn in Ruhe." Sagte ich. Mein Gerechtigkeitssinn schlug Alarm, ich hasste sowas abgrundtief. Tanja machte sich darüber immer lustig, egal wo ich eine Schlägerei oder Mobbing sah, ging ich dazwischen. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich zwischen die Auseinandersetzung von Tanja gegangen bin.
"Oh, hör mal, Mason reicht dir wohl nicht, machst dich sogar an Pumuckel ran."
Ich seufzte genervt. "Mach dich nicht lächerlich. Kann es sein, das deine Beauty Besuche dir das letzte Funken Hirn heraus massiert haben?"
"Was ist hier los?" Wir drehten uns um und ein Lehrer stand an der Türe. Aylin fing an zu weinen.

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