Kapitel 23

Wir stiegen aus der Bahn aus und liefen die Stadt. Es war wirklich ungewohnt, neu für mich, komplett meine Zeit alleine mit ihm zu verbringen, Händchen zu halten und am Schaufenster stehen zu bleiben.
Selbst dieser kleine Ort war für mich unglaublich riesig.
Natürlich, Frankfurt war unheimlich groß und ich kannte dort auch noch lange nicht jede Ecke, aber ich war mein Leben lang in Frankfurt und habe bis auf ein paar andere Städte noch nie etwas anderes gesehen, jetzt durch die Stadt zu laufen mitten in Amerika, ist etwas, was ich niemals vergessen werde.
Mason stoppte. "Wir müssen zur Bank rein." Sagte er.
"Wie ist das eigentlich möglich? Du kannst zur Bank gehen, Geld abholen, aber deine Schulausbildung kannst du nicht zahlen?"
Er grinste. "In dem ich wie ein Verbrecher behandelt werde."
"Wie?"
"Meine Gänge zur Bank werden härter kontrolliert als Alcatraz. Ich kann mir nur etwas an einem Tag abholen und das nur einmal im Monat. Sparen geht da auch nicht, da die Summe jeden Tag für die Schule höher ist als das, was ich abheben darf. "
"Wie viel darfst du nehmen?"
Er öffnete die Tür und ließ mich zuerst rein.
Das war wirklich mal eine Bank, die man aus typischen Filmen kannte.
Sie hatte hohe Decken und wurde von mehreren Säulen gehalten. Vom Boden konnte man Essen.
"Nicht viel. Zweitausend Dollar. "
Mir die Kinnlade runter und ich merkte, dass Mason bemerkte, das es ziemlich unangenehm war "Wow, das sind 3 Monate Miete für meine Mutter und mich."
"Tut mir leid." Sein Ton war verlegen und leise.
"Du kannst ja nichts dafür, aber ich werde heute keinen einzigen Cent davon für mich ausgeben."
Wir standen zusammen in einer Schlange.
"Doch. Zumindest für Kleid und Schuhe!"
"Nein!"
"Gut, dann gehst du nackt." Er verschränkte die Arme und sah an den Leuten vorbei, die vor uns standen, es waren nur noch Drei.
"Das wagst du dich nicht. Ich wollte sowieso nicht mitgehen."
Er seufzte. "Kannst du nicht einmal aufhören so dickköpfig zu sein?"
"Nein, das ist eine unwirkliche Summe. Als ob ich davon nur einen Cent davon ausgebe!"
Er ließ genervt seine Schulter hängen und sah mich an. "Es ist nur ein Kleid und das Geld gehört leider zu mir. Also nehme es an oder Stoß mich ab!"
"Das ist albern."
Er knurrte. Wir konnten ein Stück weiter vorgehen. "Man braucht wirklich nicht so viel Geld für ein Kleid."
"Nein, aber bestimmt noch, für was zu Essen und natürlich für Schuhe."
Wir kamen vorne an und Mason zückte seinen Ausweis und legte ihn vor und erklärte, was sein Vorhaben war. Die Frau, noch recht jung, wahrscheinlich gerade erst mit der Ausbildung fertig, sah ihn an. "Einen Moment." Sagte sie und ging. "Bist du jetzt pleite?" fragte ich und er lachte. "Nein. Sie wurde nur darüber informiert, wer ich bin und was meine Eltern der Bank für Verpflichtungen
aufgezwungen hatte, die kommt jetzt wieder mit einem Dokument, was ich ausfüllen muss. Dann kriege ich den Zugang und dann muss ich unten nochmal was ausfüllen."
"Sag Bloß, das ist wie im Film? Richtig mit Tresor?"
Er sah sein Portmonee an und steckte seinen Ausweis wieder hinein. „Jap, ganz genau so." Sagte er.
„Darf ich da einfach rein?"
„Als meine Verlobte schon." Er grinste wieder und diesmal eindeutig schadenfroh.
„Meine Mutter wird ihre Bestattung planen, wenn sie das liest"
„Ich kann auch einfach draußen warten. Nicht dass ich später noch Geld geklaut habe."
Mein Ton war dem angepasst, was ich über seine Mutter dachte. Er lachte laut, viel zu laut, die Leute sahen uns an. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dir die Zahlenkombination gar nicht merken kannst!" Die Frau kam zurück, Mason musste ein Papier ausfüllen und unterschreiben, daraufhin bekam er eine Karte. „Hast du jetzt indirekt gesagt, das ich dumm bin?"
Er grinste wieder, als wir eine Treppe hinunter gingen. „Meine Güte, das ist wie in einem Spionagefilm" - „Tja, in Amerika ist alles möglich. Ich kenne nur solche Banken."
Er blieb stehen und zog die Karte durch einen Schlitz. Wir kamen in einen kleineren Raum mit mehreren Tresoren, er ging zu einem relativ Links liegenden und gab eine Zahlenreihenfolge ein: Es waren sicher 10 Zahlen. „Ein Punkt für dich, ich kam ab der dritten Zahl nicht mehr mit."
Er lächelte siegessicher, als er den Tresor öffnete.
„Oh, mein Gott." Entwich es mir, als ich die ganzen Scheine sah, die alle gestapelt und sicherlich abgezählt aufeinander lagen. „Das ist doch nicht wichtig." Sagte Mason und füllte wieder ein Dokument aus, nachdem er mehrere Scheine an sich nahm.
„Natürlich ist das nicht wichtig!" Sagte ich eindringlich. „Aber du vergisst aus welcher Schicht ich komme."
Mason schloss den Tresor wieder und sah mich an. „Interessiert mich nicht. Das Geld ist nicht wichtig." flüsterte er. „Das einzige, was für mich wichtig ist, ist das, was wir beide haben."
Ich nickte, mehr konnte ich auch gar nicht sagen, er hatte recht.
Als wir wieder draußen waren, rieb er sich die Hände. „In paar Tagen wird sie das mit der Verlobten lesen, sie wird ins Telefon brüllen."
„Musst du dir sowas wirklich antun?"
Er griff nach meiner Hand und wir gingen an den ganzen Halloween Dekorationen vorbei, die Stadt war voll davon, die Gespenster hingen an den Türen der Läden, Hologramme waren an Hauswänden zu sehen. „Du siehst aus wie ein kleines Kind, das noch nie so etwas gesehen hat."
Ich lächelte ihm zu. „Ich habe eigentlich gar nichts für Halloween übrig, aber das ist wirklich unglaublich."
„Du hast an Halloween Geburtstag. Gabs da keine Feier zu?"
Ich lachte ihn mehr oder weniger aus. „Mein Geburtstag reicht mir, wenn ich Kuchen, Kerzen und meine Mutter um mich habe."
Ich schluckte und merkte einen Anflug an Traurigkeit, dieses Jahr wird das nicht der Fall sein.
„Was wünscht du dir?" Ich sah ihn an und verzog das Gesicht. „Gar nichts!"
„Deinen ersten Geburtstag werde ich bestimmt nicht, mit nichts beschenken."
„Vergiss es, du willst ein teures Kleid kaufen, da gibt es keine anderen Geschenke."
Er äffte mich als Antwort nach.
Er dirigierte mich zu einem Laden, einer Mischung aus Imbiss und Restaurant. „Ich habe tierischen Hunger!" Sagte er.
Wir betraten den Laden und meine Vermutung verebte sich schnell, es stellte zwar immer noch einen niveauvollen Imbiss dar, aber irgendwie hatte das ganze mehr was von einem Restaurant. „Hätte ich das gewusst, hätte ich was anderes angezogen." murmelte ich. „Ja.. So ein Zufall." Mason nahm sich die Karte und sah hinein. „Was soll das heißen? Ist das hier geplant?"
Er sah mich über die Karte hinweg an und als ich seinen Blick traf, stolperte mein Herz wieder, das wird niemals aufhören.
Er legte die Karte weg und rieb sich den Nacken so, wie ich es liebte. das tat er nur, wenn er verlegen wurde. „Um ehrlich zu sein ja." Sagte er und ich hob eine Augenbraue.
„Keine Ahnung, ich habe mich nicht getraut, dich nach einem Date zu fragen."
Ich lehnte mich zurück, verschränkte die Arme und deutete ihn mit meinem Blick an, das er weiter reden soll, er sah mich gequält an. „Ich hab sowas noch nie getan, ich hatte noch nie ein Date und bei uns verlief das irgendwie alles falsch herum. Eigentlich hat man doch erst Dates und dann wird mein ein Paar oder nicht?"
Machte er sich tatsächlich Gedanken um so etwas?
„Ja und?" fragte ich Trocken.
Er spielte an den Blumen, die seitlich auf dem Tisch standen, er wirkte verloren. „Ich wusste gar nicht, ob du überhaupt willst."
„Was? Mit dir Zeit verbringen?"
Er nickte stumm. „Ist das wirklich dein ernst?" Er zuckte die Schulter und ich ergriff seine Hände.
„Das kann nicht wirklich dein Ernst sein, ich meine, es ist doch offensichtlich, wie sehr ich dich liebe oder nicht?"
Er sah mich an. „Ich kann mir nicht vorstellen, das ich sowas verdient habe."
Das war wieder der Moment, wo man ihn gut mit einem kleinen Jungen vergleichen konnte.
„So, wie ich mir nicht vorstellen kann, dass du mit mir hier sitzt."
Seufzte ich. „Mit wem denn sonst?"
„So was wie Jasmin."
„Um Himmels Willen." Er kommentierte trocken. „Du solltest unbedingt an deinem Selbstbewusstsein arbeiten, du bist in allen Bereichen besser und schöner als solche Mädchen."
„Und du solltest begreifen, dass dir jedes Glück der Welt zusteht."
Er lehnte sich zurück, er war definitiv nicht zufrieden. „Gut, haben wir beide Dinge, die wir bearbeiten müssen."
Wir haben den Kellner zwei mal weggeschickt, beim dritten mal, müssen wir bestellen, sodass ich mir das erst beste aussuchte.
„Ich hab Kohle wie Heu und du suchst dir nur einen Gemüse Auflauf aus?"
„Das sagt der, der sich seine verdammte Pizza bestellt hat, die er gestern Abend noch gegessen hat!"
Mason hibbelte nervös auf seinem Platz herum. „Bist du so hungrig?"
Er zuckte die Schulter. „Auch, aber ich habe an heute Abend gedacht."
„Wovor? Ich hab schon gesagt, das ich da nicht reinpasse."
Er warf seine Arme in die Luft. „Du wirst hervorragend aussehen, darüber mache ich mir keine Sorgen!"
Er ließ seine Schultern hängen und dachte kurz nach. „Es ist ähnlich wie mein Lampenfieber, das werden wieder zu viele Leute sein, viel zu viele Menschen, die mich wahrscheinlich sprechen wollen. Ich will einfach nur meine Ruhe."
Ich lächelte ihn wieder nachsichtig an und strich ihm über seine Finger. „Hör auf darüber nachzudenken. Da ist eh schon so viel los, da oben."
Er lächelte mich an und genau für dieses Lächeln würde ich alles stehen und liegen lassen, wenn seine Augen mit anfangen zu strahlen, blieb meine Welt stehen.
Ich seufzte auf, ich seufzte tatsächlich auf und das laut. „Was?" Er war verwirrt, zu Recht.
Ich räusperte mich und bedankte mich bei dem Kellner, der mir gerade meinen Gemüseauflauf hin stellte, Mason nahm ihn vorläufig und hektisch den Teller ab. Ich sah den Keller entschuldigend an. Mason rieb sich die Hände und machte sich sofort über die Pizza her, alle Sorgen scheinen verschwunden zu sein. Ich verlor mich schon wieder in meine Kleine naiven Welt, in dem Ich den Kerl gegenüber vor mir einfach nur anschmachte.
Das Essen selbst verlief relativ ruhig, da ich meinen Gedanken nachhing.
Ich erkannte mich kaum wieder oder gar nicht. Ich legte meine Gabel zur Seite und lachte über mich.
Mason runzelte die Stirn. „Was hast du denn?"
„Ich musste gerade nur dran denken, dass ich alles habe, was ich nie wollte."
Er öffnete den Mund um was zu sagen, ließ es aber, er merkte, dass er es nicht verstand, was ihn wahrscheinlich zusätzlich verwirrte. „ Ich wollte mich hier nicht verlieben, mein Ziel war es, das ich hier gute Bewertungen bekomme, damit ich nicht an der erstbesten Klinik Arbeiten muss und jetzt ist alles anders, ich hab das Gefühl, für mich gibt es nichts anderes mehr als dich, ich verhalte mich total Naiv, ich kichere sogar sobald ich über dich rede, wenn ich bei den Mädels bin, das bin ich nicht."
Er wischte sich seinen Mund mit seiner Serviette ab und strich sich die Mehl-Rückstände der Pizza von seinen Handflächen.
„Wieso sollst du das nicht sein?" fragte er ernst.
„Ich meine, wenn ich es richtig verstanden habe, ist das hier, was wir hier haben, für uns beide neu. Etwas , was wir noch nie erlebt haben. Woher willst du dann wissen, dass diese Seite an dir nicht zu dir gehört?"
Er sah mich an aber mehr durch mich durch, er war in Gedanken. „Ich habe mir nicht einmal vorgestellt, ein Partner für jemand anderen zu sein, nach der Katastrophe letztes Jahr schon gar nicht, mein Herz hat aber auch auf niemanden reagiert."
Seine Augen kamen wieder im Hier und Jetzt an, als er mich an sah „Bis ich dich gefunden hab."
Seine grünen Augen leuchten. „Weißt du eigentlich, wie ich die anderen mit dir genervt habe?"
Er runzelte die Stirn, als könne er nicht glauben, was er sagte.
„Ich hab es lange nicht eingesehen und hab mein klopfendes Herz, wenn ich dich sah, ignoriert. Selbst als ich die anderen Wochenlang nervte, ob ich dich nach deiner Handynummer fragen sollte oder nicht, fiel es mir nicht auf. Meinst du, ich hab mich vorher so verhalten? Das ist auch ganz neu und mir gefällt das."
Ich erwiderte nichts, ich hatte kein Superhelden Hirn, ich musste die Informationen erst mal verdauen. Er schob seine geliebte Pizza zur Seite und hielt meine Hand. „Du bist jetzt meine Welt, du bist alles was ich je haben möchte und dir geht es genauso. Akzeptiere die Seite an dir."
Er lehnte sich wieder zurück und hatte den Überheblichsten Blick drauf, den ich je an ihn gesehen habe.
„Du hast den heißesten Typen überhaupt auf der Welt, ich will ein bisschen stolz sehen."
ich stöhnte genervt. „Du kannst wirklich alles ruinieren."
„Natürlich, wäre zu schnulzig. Solltest du aber je einen Heiratsantrag von mir bekommen, wird es triefen vor Romantik, versprochen!"
Ich sah ihn mit großen Augen an und seufzte.
„Wir sind zu jung u-"
„Über das Heiraten zu sprechen. Ja, ich weiß" Er sah mich ernst an, er meinte seine Wörter genau so, wie er es sagte. „Außerdem bin ich ba-"
„Bald nicht mehr da. Ich weiß." Flüsterte er beinahe, als er auf seine Pizza blickte und dann sah er wieder hoch. „Aber ich wollte sowieso nicht hier bleiben, jetzt habe ich noch mehr Grund, hier wegzugehen."
„Glaub mir, du hast keinen einzigen Grund um Deutschland mit Amerika zu wechseln."
Er sah mich an, mit vollem Mund, sein Blick war etwas böse.
„Doch, hab ich." Er murmelte und schluckte hastig runter
„Am anderen Ende der Welt sitzt dann meine andere Hälfte und das ist wichtiger als alles andere."
Ich schluckte, seine Worte waren ernst gemeint und ich glaube, wenn er noch nie etwas ernst gemeint hat, dann das hier. Er verschlang den letzten Rest seiner Pizza. „Das war so unvergleichlich gut, besser als Sex."
Ich ließ den Kopf nach hinten fallen.

„Ich will nicht!" Ich blieb vor einem Bekleidungsgeschäft stehen und Mason versuchte vergeblich, mich hineinzuziehen. „Wenn du jetzt nicht mitkommst, schmeiß ich dich über meine Schulter!"
„Oh, dann beiß ich dir in deinen Hintern, das wagst du dich nicht."
Ich bemerkte, dass er ernsthaft darüber nachdachte, ob ihm die Szene mit dem Beißen gefallen würde.
„Hast du dir die Preise angesehen? Da steht ein Sale! Bis zu Siebzig Prozent, die Kleider liegen immer noch bei über Siebenhundert Dollar."
„Das ist doch billig." Kommentierte er und mir wurde wieder bewusst, aus welch unterschiedlichen Verhältnissen wir kamen, ihm wurde es auch bewusst. „Hör mal, wenn ich dir was zum Valentinstag oder Geburtstag schenke, machst du dann auch jedes mal so einen Aufstand?"
„Ich will nichts zu-" Er tötete mich mit seinem Blick und ich war ruhig.
„Dann wollen wir mal." Er ging Richtung Türe, aber ich bewegte mich nicht.
Ja, vielleicht provozierte ich sogar absichtlich.
Er würde mich niemals packen und das rein tragen.
Ich schrie auf.
Er hob mich hoch und legte mich tatsächlich über die Schulter. Ich schlug gegen seinen Rücken.
„Hallo!" rief er laut in den Laden rein. Ich brauchte ein Loch, etwas wo ich ganz schnell reinfallen kann. Ich hörte höhere Absätze. „Was machst du denn hier?" Hörte ich eine ältere, kratzige Stimme, die zu einer Frau gehörte, „Und was hast du da auf deiner Schulter?" Mason ließ mich runter plumpsen, ein Glück das ich mich auf meinen Beinen halten konnte.
Ich sah einer älteren Frau ins Gesicht, ich habe sie schon mal irgendwo gesehen. Mein Gehirn ratterte.
„Das ist meine Großtante Charlotte. Das ist meine Freundin, Mari."
Wow, das aus seinem Mund zu hören, trieb mir beinahe Tränen in die Augen.
„Du bist das Mädchen, das sich auf der Beerdigung meines Bruders mit der Teufelin angelegt hat." Sagte sie.
Daher kannte ich sie also.
Sie trug ein enganliegendes Business Outfit, aber ihre Augen strahlten die gleiche Wärme wie Charly aus. „Wurde auch Zeit, dass dieser Frau jemand mal ansatzweise sagt, wo es lang geht. Wirklich Mutig, Mädchen."
„Okay, was soll ich jetzt darauf antworten?" Fragte ich Wahrheitsgemäß, beide lachten. „Ich glaube, ich spreche auch für Charly, dass es wirklich gut war, dass du gekommen bist." Sie zeigte auf Mason. „Dieser Kerl hat mir im besoffenen Zustand mein ganzes Wohnzimmer demoliert. Das er sich überhaupt hier rein traut!"
Ihre Worte waren hart, aber in ihren Augen funkelte Schalk, Mason wurde stocksteif. Sie kam hinter der Theke hervor. „Der Kerl hat mich drei Jahre gemieden, auf der Beerdigung war es das erste Mal, dass ich ihn wieder sprechen hörte und sah, ich dachte, ich kipp vom Stuhl, als er größer war als sein Vater und eine tiefe Stimme hatte!"
Sie sah uns beide an und hob eine Augenbraue. „Du nimmst sie heute Abend mit, nicht wahr?"
Mason sagte nichts, er nickte nur.
„Deine Mutter wird ihr Sekt Gläschen aus der Hand fallen, ich freue mich schon drauf!" Sie nahm mich an die Hand. „Du setzt dich dahin und bist still!" Zischte sie ihren Großneffen zu und deutete auf ein großes schwarzes Sofa.
Sie nahm Abstand von mir und sah mich an. „Du bist definitiv der Typ Rot."
„Oh Gott! Alles , aber bitte kein Rot!" Bettelte ich.
Rot zog alle Aufmerksamkeit zu sich.
„Du bist eine kleine weiße Taube und glaub mir, Rot wird dir unglaublich gut stehen!"
Sie ging zu einer Kleiderstange und ich schmiss ihm tötende Blicke zu, er sollte ruhig wissen, wie unangenehm mir die ganze Sache ist und wie sehr ich ihn gerade hasste! Er sagte nichts, aber sah mich an, man sah eindeutig, dass er Spaß dabei hatte.
„Wie kommt so ein Flegel wie er eigentlich an so ein wunderschönes Mädchen?" Charlotte lief immer noch herum. „Schaut euch alleine seine Hosen an. Das sind doch eher Stofffetzen als Bekleidungsstücke."
„Das ist schon okay s-" Mason wurde abgeschnitten, als sie ihren Finger hob. „Na, Na, Na. Halt den Mund! Du hast dich erst für deine Randale vor 3 Jahren zu entschuldigen!"
„Entschuldigung?"
„Schon besser!" Sie schnippte mit ihren Finger in seine Richtung und hob dann ein Kleid von der Stange. Sie hielt es mir hin und sah sich das ganze genau an. „Nicht das richtige." -"Lass sie doch selber aussuchen." murrte er. „Natürlich, Natürlich!" rief sie und nahm mich wieder an die Hand. „Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass ich sowas erleben darf. Chaplin Junior bringt ein Mädchen mit. Nachdem er sie alle haufenweise aufgegessen hat."
„Charlotte!" Rief Mason. „Du tust so, als hätte ich jeden Tag ein paar Orgien gefeiert."
„Seien wir mal Ehrlich. Turbulent war es alle mal, Vornehm ausgedrückt."
Er räusperte sich und ich sah ihn mit Hochgezogenen brauen an.
„Das hast du von deinem Großvater, Charly war genauso in dem alter. Und dann hörte man einfach gar nichts mehr Als du..." Sie stoppte und sah mich zuerst an und dann Mason.
„Ist schon okay, sie weiß es." Sie griff wieder nach einem Kleid und stoppte in der Bewegung und sah mich an. „Okay." Sagte sie Knapp.
Wahrscheinlich dachte sie nun, ich bin übergeschnappt. Ich sah mir ein Kleid ab, was auf den ersten Blick ziemlich Nackt aussah. „Oh, vergiss es!" Rief Mason. Charlotte hob wieder einen Finger. „Ich glaube gerade, das ist genau richtig!" Sie schob mich in die Kabine.
Ich sah in den Spiegel und wusste nicht, ob ich mich wohl fühlen sollte. Ich muss zugeben, Charlotte war für ihr Alter genauso wie Charly sehr erfrischend.
Aber auch wenn, Mason sagte wir müssen daran arbeiten, fühlte ich mich hier am falschen Platz,vom Boden des Ladens konnte man essen, so sehr glänzte er, Mason saß auf einer Couch, die aussah, als hätte sie Sechstausend Dollar oder sogar mehr gekostet, ein riesiger Kronleuchter war im Laden und die lächerlich teuren Kleider muss ich mir erst gar nicht wieder in den Kopf rufen. Ich sah das rote Kleid in meiner Hand an und seufzte. Das wird nichts mit meiner Brust, Wahrscheinlich blieb ich schon mit meinen Schulter stecken. Charlotte hatte mich auch einfach zu einer Stange befördert, ohne zu fragen, welche Größe ich habe, entweder ich sehe dünner aus als ich bin oder sie arbeitet so lange in ihrem Beruf, dass sie erkennen kann, wie dick oder dünn jemand war.
Ich zog mir den Pulli aus und versuchte nicht in den Spiegel zu schauen, selbst diese Kabine hat mehr gekostet als die Miete meiner Mutter.
„Das ist doch niemals eine gute Idee!" Ich fluchte laut.
„Zieh es an Mädchen, Mason sitzt nervös auf heißen Kohlen!"
„Charlotte!" Zischte er, ich konnte mir richtig vorstellen wie er verlegen die Hände vor den Kopf warf
Ich musste lachen. Gott sei dank, sonst wäre ich vor Anspannung geplatzt. Ich richtete meinen BH und zog das Kleid über und es passte tatsächlich.
Ich hatte bei diesem Herzförmigen Ausschnitt Angst, dass meine Brust nicht passt und sogar herausfällt, aber davon merkte ich nichts. „Bist du fertig?" fragte Mason.
„Mehr oder weniger. Kommt drauf an was du meinst, wenn du nach meinen Nerven fragst, die sind fertig!"
Er seufzte hörbar. Der Vorhang ging auf und er kam rein. „Du kannst doch nicht einfa-"
Er räusperte sich als er mich ansah.
„Nicht gut?" Ich sah jetzt doch in den Spiegel, Masons Blick wurde weich. „Nein, im Gegenteil. Es ist unglaublich." Er legte seine Hände um meine Taille. „Ich hab nicht mal ein Kleidungsstück, was so gut an mir aussieht wie du."
Ich lachte. „Übertreib es nicht."
„MASON! KOMMST DU DA WOHL RAUS!" Schrie seine Großtante, er rollte mit den Augen und ich lachte wieder. Sie zog ihren Großneffen am Arm heraus und sah mich dann an.
„Magnifique!" Rief Charlotte. Mason schüttelte mit dem Kopf. Sie packte mich an den Schultern und sah mich an. „Weißt du, was du für ein Juwel du da hast, Mason?" Sie sah mich an. „Weiß er bestimmt nicht!" Ich sah ihn an und er erwiderte meinen Blick, seine Augen waren voller Wärme, Liebe und Stolz. Und auch, wenn ich sonst so viel zweifelte, war ich in diesem Moment sicher, dass er diese Tatsache wusste.
„Das ist zu teuer!" Grummelte ich an der Kasse, Mason lehnte sich an die Theke und ignorierte mich.
„Ich würde es dir tatsächlich so geben, aber Mason kann schön dafür bezahlen was er mit meinem Wohnzimmer gemacht hat," Sie tippte beinahe schon genüsslich die Zahlen in die Kasse. Eine Kasse, die sicherlich älter war als meine Ur-Ur-Ur-Ur Großmutter! Mich würde es nicht wundern, wenn Charlotte sie aus einem Museum geholt hätte, unter ihrer Jacke. sie hatte genau die gleiche Ausstrahlung wie Charly und Mason, sie geht auch gerne über Grenzen und hat Spaß dabei.
„Du wirst es mir ein Leben lang vorhalten." Stellte er feste. „Nicht, wenn du dieses entzückende Kätzchen heiratest!"
Sie gab ihm die Tüten. „Dann hab ich ja bald Ruhe."
„Ich dachte, das haben wir besprochen!" Ich schüttelte genervt den Kopf.
Heiraten! Also, in diese naive Falle möchte ich dann doch noch nicht fallen. Er legte mir den Arm um die Schulter. „Alles zu seiner Zeit, kleines."

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