Kapitel 19

Mason

Am nächsten Morgen herrschte einiges an Unruhe bei den Touristen in der Herberge..
Die Bewohner dieser Stadt feiern heute dieses Bergfest, was erst spät am Abend los ging. Das ganze wird mit einem Feuerwerk begonnen und endet irgendwann nachts.  Als ich in den Saal kam, hörte ich Mari Motzen. “Das ist eine total bescheuerte Idee.” Sagte Sie. “Das wird richtig Spaßig! Und dann beginnen wir das Fest mit dem Feuerwerk,  wenn wir wieder da sind!” Sagte Tanja, Mari seufzte. “Was ist los?” Ich ging an Maris Platz vorbei und setzte mich neben Tanja. Es waren Karten auf dem Tisch verteilt. “Tanja hat einen Narren an einer Nachtwanderung gefressen” erklärte Emily und Mari seufzte erneut. Das ging mir so langsam auf die Nerven. “Ich glaube, das ist wohl schon eine beschlossene Sache. “ Murmelte ich. Jeder hatte eine Karte in der Hand. Tanja hatte beide Hände zu Fäusten geballt und sie voller Freude an die Brust gepresst. “Es geht im zweiundzwanzig Uhr Los!” Sagte sie. “Ich denke es ist wohl klar, wer mit wem geht oder?!”
Ich sah mich um. Strike stellte sich näher zu seiner Holly. Tanja himmelte Yoshi an und bei Emily und Shin musste man gar nicht erst fragen. Mari und ich sahen uns kurz an und schauten dann genervt weg. Ich könnte darauf wetten, dass sie die Augen verdrehte hat, als sie wegblickte

Es wurde gerade dunkel, als Tanja uns diese Karten in die Hand drückte. Wir standen hinter der Herberge an einem Waldstück. Tanja hatte die Karte ausgebreitet und zeigte auf den Punkt, wo wir standen. “Wir sind hier und gehen daaaaaa lang!” Sie fuhr mit ihrem Finger über die Karte, durch ein grünes Stück.  “Und dann kommen wir da heraus,  wo das Fest startet.” -”Das ist echt ganz schön albern
Als seien wir kleine Kinder.” Sagte ich. Ich hatte meine Hände in meine Taschen meiner Trainingshose vergraben und kickte ein paar Steine die auf den Boden lagen, an die Seite oder in die Büsche, ich muss wohl eine ziemliche missmutige Stimmabgabe verbreiten, sie sahen mich alle an.  “Komm schon.” Sagte Strike, der sich näher an mich stellte. Er blickte immer zu Mari rüber, so daß ich weiß was er meinte. “DAS ist jetzt DIE Gelegenheit!” Natürlich wusste ich was er meinte. Mari war mutiger als ich und hatte mir alle ihre Gefühle gestanden. Zwar hatte sie mir diese entgegen gebrüllt aber immerhin.
Und ich? Ich traute mich gar nichts. Ich war wirklich genervt von mir selbst. Das Selbstbewusstsein, das ich damals im Überfluss hatte, könnte ich jetzt gut gebrauchen.
Tanja kündigte an, dass sie los liefen. Yoshi und sie verschwanden dann irgendwann im Dickicht.  Hoffentlich finden wir sie nicht, wild knutschend hinter einem Baum.  Ich hatte mich irgendwann an einen Baum gelehnt und musste die Minuten warten, die vergingen MUSSTEN für die Abstände zwischen den Paaren. Lion musste unbedingt darauf beharren, dass Mari und ich als letztes gehen. Für mehr Zeit Und so eine Scheiße. Apropos scheiße.. Ich mache mir wirklich ins Hemd. Meine Gefühle gestehen, heißt auch, dass ich auspacken muss. Über alles. Mein Mädchen sah auf ihr Handy und dann zu mir hoch. Ihre Augen hatten eine Spur von Zorn. “So, sollte reichen. Wir können los.” Sagte sie.
Ich seufzte und faltete die Karte aus. Direkt am Anfang stolperte sie über eine größere Wurzel und ich konnte sie im letzten Moment am Oberarm festhalten und hochziehen. Mein ganzer Körper prickelte wieder. Diese junge Frau hatte eine Auswirkung auf mich, wie niemand anders und das auf allen Ebenen. Auf allen Ebenen der Emotionen. “Danke.” seufzte sie. “Das Tanja so einen Weg aussucht..” Beginnt sie. “Wird sie noch zu spüren bekommen. Auf meine Motorik hätte sie Rücksicht nehmen sollen.”
Ich musste schmunzeln. “Können wir dann gehen?” fragte sie Kopfschüttelnd.  Ich faltete die Karte aus. “Natürlich.  Lass uns losgehen."
Die Stimmung wurde nicht besser. Mari stolperte viel, was nicht dazu beitrug, dass sie positiv mit mir hierher ging. Ihr Fluchen schalte durch den ganzen Wald. Die Spannung zwischen uns stieg merklich und irgendwann fiel sie dann tatsächlich hin. Ich drehte mich genervt um. “Kannst du nicht zumindest  versuchen aufzupassen?!” fragte ich und bereute es sofort, als ich sah, wie sie aufstand und ihr Knie hielt. “Nein, kann ich nicht! Ich habe keine Ahnung,  ob dein super schlaues und hyper dreidimensionales Auge alles erfassen kann, aber meins kann es nicht, vor allem nicht hier im Dunkeln!”
Sie fauchte mich an, sie war wirklich sauer. Ich wedelte mit meiner Taschenlampe und zeigte auf ihre. “Halt sie anständig auf den Boden, dann sollte das doch funktionieren!”
Sie ging genervt an mir vorbei und ich sah auf mein Handy. Wir waren jetzt schon 40 Minuten unterwegs. Das kann doch gar nicht hinkommen.  “Mason?” hörte ich und sah in ihre Richtung. “Was ist?” Fragte ich. “Sind wir im Kreis gelaufen?”
Ich sah diese lächerliche Karte. “Nein, sind wir nicht.”
“Doch. “ Sie sah sich um, als sie mir antwortete. “Es ist zwar dunkel, aber ich erkenne, wo wir sind.”  Sie sah sich immer noch um. “Wir sind am exakt dem gleichen Baum vorbei gekommen. “
“Das kann gar nicht sein..”
Ich sah auf die Karte.
Oh scheiße,  das erkläre die Minuten die wir hier wandern. “Ich habe die Karte falsch gehalten.” Gab ich zu. Es herrschte Stille, man konnte den leichten Wind in den Bäumen hören und leichtes Rascheln von Mäusen, die umher liefen.
“Ist das dein ernst?” fragte sie.  Ich drehte die Karte, aber egal wie ich sie hielt, ich hatte keine Ahnung. Das kam davon, dass ich keine Lust hatte auf diese Wanderung. “Ja.” antwortete ich knapp. Sie stand von der Bank auf. “Sehr toll.” Ihr Ton war gereizt. “Mit so einem Superhirn, sieht man also nicht, dass man Karten falsch herum hält?”
Ich stopfte die Karte in den Mülleimer neben der Bank. “Nein, bemerkt man nicht.” Sie wusste genau, dass mich solche Aussagen trafen, aber anmerken ließ ich es mir nicht. Sie wusste, was sie gesagt hatte und sah mich an. “Tut mir leid.” Ihr Ton war leise. Ich ging an ihr vorbei, weiter einen anderen Weg lang. “Wir müssen hier lang.”  Sagte ich, und wie vom Blitz getroffen, lief sie mir hinterher.  “Lass mich bloß nicht als letztes hier laufen.”
Ich merkte, wie meine Lippen zuckten, ich musste grinsen. Sie und ihre Angst vor Serienkillern.
Wir gingen still nebeneinander her, bis wir auf eine Lichtung kamen, der Mond schien auf der Mitte. Das ganze hatte was mystisches.
“Ich dachte der Weg wäre richtig.” Murmelte ich.  “Das ist doch jetzt ein Witz!” Rief sie und ging vor, irgendeine Richtung. “Du kannst doch jetzt nicht in irgendeine Richtung!” Rief ich. Sie drehte sich zu mir um und ging rückwärts, sie hob die Hände. “Wieso? Tun wir das nicht sowieso die ganze Zeit?!” Rief sie mir rüber.  “Mari Pass auf!” Und dann ist es aber schon wieder passiert, sie fiel -natürlich- sie Fluchte laut. Sie verfluchte mich. Ich half ihr hoch. umgriff ihre Hand und ihr Handgelenk und zog sie hoch. So  tollpatschig wie sie ist, so robust war sie auch. “Ich hatte mich so gefreut, daß ich mit dir dieses Feuerwerk  sehen kann!” Sie fluchte wieder als sie meine Hand wegdrückte. Mein Herz flackerte,  wie immer bevor es weich wurde. “Es tut mir leid okay? Das ich die Karte falsch gehalten habe. Ich habe mir das auch alles anders vorgestellt. “ Sie schnaubte bei meinen Worten.
Sie stampfte zwischen Gebüschen her, und ab und zu hob sie ihr beim hoch an, um nicht zu fallen. Das war herrlich anzusehen.
Ich lief ihr hinterher. Auch, als wir aus dem Dickicht raus sind und auf ein Feld stoßen.
“Wow.” Sagte Mari.
Es war idyllisch hier. Vor uns tat sich ein kleinerer Berg auf, rund herum lag nur Wald. Ein kleiner Wanderweg führte in die Ferne. “Na immerhin, haben wir Urlaubsfeeling.” Ich war genervt. Ich kletterte über einen der Zäune und sah, dass es weiter runter ging. Es schliefen dort ein paar Kühe.
wie absurd. “Was machst du da?” rief sie. “Ich setze mich.”  Sagte ich und setzte mich hin. Sie sah mich garantiert nicht mehr und ich konnte ihre Panik vor einem Serienkiller beinahe spüren.  Bis ich Füße hinter mir hörte und sie sich neben mich setzte.
Es herrschte lange Stille, man hörte den Wind und dieses fast stockdustere Licht machte schläfrig. Es war ganz leicht bewölkt,  einige dünne, fast transparente Wolken tanzten vor dem Mond. Ein paar Kühe konnte man kauen hören, die kleinen Kälber beachteten uns gar nicht, sie hatten mehr das Bedürfnis zu schlafen. Was ich auch verspürte.
Mari setzte sich neben mich. “Es tut mir leid.”  Sagte sie. Ich hatte meine Hände um meine Knie und hielt meine Hände feste, ich sah sie an. “Mir auch.” Stellte ich feste. Wir liefen in einem Hamsterrad. “Die ganze Sache mit Raven verwirrt mich. Keiner sagt mir die Wahrheit, Mason.”
Mein Herz beschleunigte sich. Und diesmal nicht vor Liebe, sondern vor Angst, das Adrenalin schoss durch meinen Körper. Was sie natürlich bemerkte. “Und dann wird hier dämlich auf mich acht gegeben. Ich bin achtzehn,  ich kann das selber.”
Mein Mund wurde trocken und machte sich selbstständig
Bis ich anfing zu erzählen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top