Teil 3
Wir stiegen in einem schwarzen Audi, so viel konnte ich erkennen. "Warum liegen Harre auf der Rückbank?", beschwerte ich mich. Melina, die schon auf dem Fahrersitz saß, drehte sich halb zu mir um: "Das sind Rubys Haare. Ich habe einen Hund!" "Ich hasse Hunde", stellte ich klar. "Tja, da kann ich nichts ändern". Melina fuhr los und ich sank zurück in den Sitz. Das konnte ja noch was werden!
Das Haus war groß und geräumig. Als das Licht anging, raste ein braunes Wollknäudel auf uns zu und sprang an meiner Tante hoch. "Du wusst sicher müde sein", sorgte sie sich. Ich betrachtete meine Tante genauer.
Sie hatte ihr langes schwarzes Haar zu einem hohem Schwanz gebunden, in ihren Ohren trug sie Ohrringe und im linken Nasenflügel stecke ein Piercing. Sie war etwas brauner als ich, war aber auch keine Kunst. Ich war das Vampir auf Erden.
"Ja, bin ich. War..ganz schön anstrengend". Wie schwer war es wohl für sie, dass ihre Schwester nun tot war? Ich ließ meine Tasche am Flur stehen und legte mich aufs Sofa. Melina nahm ihren Hund auf den Arm und saß sich in ihren Sessel. "Woher wusstest du eigentlich, dass ich es bin?", konnte ich mir die Frage nicht verkneifen. "Deine Mutter, meine Schwester hat mir viel von dir erzählt". "Ich wustse nicht mal, dass ich eine Tante habe", gähnte ich und kuschelte mich in die Decke, die mir meine Tante brachte.
Sie nickte nur und knipste das Licht aus: "Versuch zu Schlafen!" An ihrer Stimme konnte ich erkennen, dass sie kurz vorm Weinen war und schloss die Augen.
Ich träumte wirres Zeug. Jim kam zu mir nachhause und bot mir Drogen an. Dann starb Melinas Hund und Mum kam zurück, aber sie sah nicht wie sie selbst aus. Sie hatte ein seil um den Kopf, war also eigentlich tot.
Der Wecker ließ mich erwachen, zum Glück! Es war erst halb sechs, da ich heute und morgen keine Schule hatte, konnte ich mich ausruhen. "Melina, dein Wecker", rief ich und stand auf. Doch nichts rührte sich. Ich schlappte durch das Haus und ging die Wendeltreppe nach oben.
Aus einem der Zimmer kam ein Schluchzen, ich öffnete vorsichtig die angelehnte Tür. Melina lag auf dem Bett, sie sah völlig fertig aus. "Wie lange stehst du da schon?", fuhr sie mich an. "Ich..ähm..habe nichts gehört", wurde ich rot. Sie sprang auf und ging auf mich zu. Unter ihren Augen hatte sie tiefe Schatten: "Hau ab. Ich habe meine Sorgen und du deine!"
"Nein, dass Mum gestorben ist betrifft uns beide!", brüllte ich und schlug die Tür zu. Tränen liefen mir die Wangen hinunter, als ich die Treppe nach unten trampelte. Ich versteckte mich bis sie aus der Tür war und verließ dann das Haus. Mit Kopfhörern schlufte ich durch die Straßen und tippte auf meinem Handy herum.
"So sieht man sich wieder!" Vor mir stand Jim. "Oh, hi!" Ich setzte die Hörere ab und lächelte ihm zu: "Danke für gestern". "Bitte, doch immer gerne. Und, kommst du nun in meine Gang?", drängte er. "Ja, aber ich bin noch nicht sicher", sagte ich. "Dann sag es mir morgen in der Schule. Für dich werde ich mal nicht schwänzen!" Er hauchte mir einen Kuss auf die Strin und latschte davon. Wie betäubt starrte ich ihm nach.
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