Teil 28

 Jetzt:

Ich klopfe Bassino den Hals und rutsche von seinem Rücken. "Barv, du bist so fein", lobe ich mein Pferd. Der Wallach macht die Nase lang und wirbelt den Schnee um uns herum auf. Ich lache und führe ihn in den Stall, wo ich ihn absattle und dann wieder hinaus in die weiße Pracht führe. Ich lasse ihn zu seinen Kumpels auf die Weide und bleibe am Gatter stehen.

Es bietet ein lustiges Bild, mein Rappe zwischen all den Schimmeln! Nun ist es wieder so lange her, dass Melina zurückgekehrt ist. Ich bin nun schon 19 Jahre und habe mein eigenes Pferd. "Hallo Juna!" Meine Freundin Jade kommt zu mir an den Zaun. Ihr Pferd Masu und mein Bassino verstehen sich fabelhaft. "Hi! Warst du heute schon im Gelände?", frage ich.

Sie verneint: "Du?" "Ich warte auf meine Tante". "Ach ja, stimmt! Du sagst es ihr heute?" Ich nicke. "Okay, soll ich euch allein lassen?", will Jade wissen. "Wir reiten aus. Sie hat mir mal von ihrem Pferd erzählt, aber nach dessen Tod ist sie nie wieder geritten", weiß ich.

"Okay, ach..da kommt sie ja schon!" Jade zwinkert mir zu und macht sich aus dem Staub. Ich sehe ihr nach und warte, bis Melina bei mir war. "Schön hast du es hier", meint sie. "Ja! Guck, dass ist Bassino!" Obwohl ich ihr so oft schon von meinem Pferd erzählt habe, war sie nie da gewesen. "Der Rappe?" Ich nicke. "Ja, der ist total schön. Weswegen wolltest du mich hier haben?", fragt sie nun.

Ich lächle: "Melina, ich weiß du bist nicht mehr geritten, als dein Pferd gestorben war. Aber dass will ich heute ändern! Und sonst haben wir nie Zeit, weil ich mit studieren beschäftigt bin" "Nein, Juna! Ausgeschlossen!", wehrt sie sich sofort. "Man, du willst es ja. Ich weiß, du liebst Pferde und willst wieder reiten", probiere ich es.

"Nein! Ich bleibe dabei!" Sie dreht sich um und geht. "Warte, Melina!" Ich renne ihr hinterher. "Ich kann nicht, da sind noch zu viele Erinnerungen an ihn.." "Und? Ich bin auch zurück nach Köln gekommen, obwohl alles mit dir zutun hatte. Ich bin gekommen und habe dich getroffen. Bitte, nur einmal", flehe ich sie an. "Ach,du Quälgeist! Ja, von mir aus". Ich juble: "Super! Du bekommt auch Bassino!"

Wenig später reiten wir vom Hof. Die Winterlandschaft ist wunderschön. Wir galoppieren an. "Oh, das war soo cool!" Zurück am Stall, versorgen wir unsere Triere. "Ja, eben! Wenn du es jetzt nicht gemacht hättest.."

"Ja, Juna! Ich habs verstanden", sagt sie und umarmte mich,,, Danke für den schönen Ritt!" Ich lächele, denn jetzt kam der schwere Teil.

Ich fasse in meine Hosentasche. Meine Finger umschlossen das Bild. "Melina", fange ich dann an. Alarmiert dreht sie sich zu mir. "Ich bin schwanger". Es ist ganz still in der Stallgasse. "Sei mir bitte nicht böse", hänge ich schnell an. "Warum sollte ich böse sein? Juna, freu dich doch! Bis es da ist, bist du 20 Jahre,, deine Mutter hat dich mit 19 jahre bekommen", sagt sie.

"Danke, ja ich weiß! Ich denke, dass es ein Mädchen wird. Benny weiß noch nichts davon, du warts die Erste", sage ich und schließe die Boxentür. "Wirklich?" "Ja, du bist zu der wichtigsten Person geworden", meine ich. Melina lacht: "Danke, danke. Ja, du für mich auch. Wie wirst du es nennen?"

"Jacqueline", antworte ich ohne zu zögern. "Wirklich? Obwohl sie dir das alles angetan hat?" "Ja, ich habe ihr Leben zertrümmert, nicht sie. Ich bin ihr nicht böse, nicht mehr. Ich hätte womöglich gleich reagiert. Sie hat einfach rot gesehen. Sie hatte ja nicht gewusst, was wirklich passiert war. Sie dachte, ich sei an deinem Tod schuld". "Da merkt man, dass du erwachesen bist", spricht meine Tante. "Ja, könntest du ein Treffen mit Jacky organisieren?"

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