Da wir mit Molly vereinbart hatten, dass wir uns um viertel Acht bei den Weasleys treffen würden, holte Tonks mich um halb Acht ab. Ich packte noch meine wichtigsten Sachen, sprich meinen Zauberstab und meine Hausschlüssel, in einr Tasche und ging dann mit Tonks aus dem kleinen Dorf, in welchem ich lebte, zurück. Meinen Eltern hatte ich einen Zettel geschrieben, dass ich nun weg war, da die beiden gerade einkaufen waren.
Außerhalb des Dorfes sahen wir uns nach einem Ort um, an dem wir ganz getrost apparieren konnten, ohne dass uns ein Muggel sehen konnte.

In Ottery St. Catchpole angekommenen gingen wir noch kurz in einen kleinen Laden, um Molly ein kleines Geschenk zu kaufen. Es sollte nur als Dankeschön dienen, dass sie uns so herzlich aufgenommen hat. Sobald auch dies erledigt war, machten wir uns auf den Weg zum Fuchsbau. Es dauerte nicht lange, bis wir auf Percy stießen, welcher aus einer kleinen Bücherei nahe dem Ortsausgang kam. Gerade, als wir ihn begrüßen wollten, folgte ihm eine mir nur allzu bekannte Person aus der Bücherei heraus. Jacob McCain. "Jake? Schön dich wiederzusehen", freute ich mich und umarmte meinen ehemaligen Nachbarn fröhlich. "Auch schön, dich wieder zu sehen. Wie geht's dir, ich hab schon lange nichts mehr von dir gehört?", wollte er wissen. Bevor ich ihm aber antworten konnte, unterbrach Percy uns. "Woher kennt ihr euch?", fragte er neugierig. "Wir waren einmal Nachbarn. Aber Izzy ist irgendwann weggezogen und dann haben wir uns ein wenig aus den Augen verloren", erklärte Jacob knapp. "Ich schreib dir später, Jake. Wir haben es ein wenig eilig, sorry", entschuldigte ich mich bei ihm und gan ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Auch Percy verabschiedete sich von Jacob und Tonks winkte ihm nur kurz, da sie ihn nicht kannte. Zusammen machten wir uns dann wieder auf den Weg zum Fuchsbau.

Nach wenigen Minuten schon brach Tonks die Stille: "Du musst mir mehr darüber erzählen." Fordernd und mit brennender Neugier in den Augen sah sie mich an. "Ich wusste gar nicht, dass du mal hier gelebt hast", fügte sie dann noch hinzu. Ich holte einmal tief Luft und fing dann an zu erzählen: "Meine Eltern sind hier in der Nähe aufgewachsen und da Ottert St Catchpole ungefähr in der Mitte der beiden Orte lag, haben sie sich dazu entschlossen, hier her zu ziehen. Dadurch hab ich auch Jake kennengelernt, weil meine Eltern seine Eltern noch aus der Schule kannten und ich deshalb oft mit Jake gespielt habe. Als meine Mutter dann gestorben ist, sind wir einige Jahre später umgezogen. Mein Dad hat dann eine neue Frau kennen und lieben gelernt: Samantha. Die kennst du ja schon. Sam hatte nie versucht, den Platz meiner Mutter einzunehmen. Sie hat sich mein Vertrauen erarbeitet und ist somit zu einer wirklich guten Stiefmutter geworden. Sie respektiert, dass sie nie meine echte Mutter sein wird, auch wenn sie wirklich wie eine Mutter für mich ist." Tonks und Percy hörten mir aufmerksam zu und nickten am Ende verstehend. "Eine Frage hätte ich aber noch", fing Tonks an, "Warum haben wir ihn nie auf Hogwarts gesehen?" Ich hatte mit einer Frage in diese Richtung gerechnet, da Jacobs Eltern beide Zauberer bzw Hexe waren. "Er ist ein Squib und ging deswegen auf eine stink normale Schule", beantwortete ich die Frage lächelnd.

Wenig später waren beim Fuchsbau angekommen, wo Molly uns schon sehnsüchtig erwartete. "Ich wusste ja gar nicht, dass Percy euch abholen kommt", meinte Molly perplex. "Das war auch nicht so geplant. Ich war gerade mit Jacob in der Bücherei und als wir auf die Straße traten, kamen die Beiden uns entgegen", erklärte Percy kurz. "Ach ja, der gute Jacob. Wir sollten ihn auch mal einladen, du scheinst dich ja gut mit ihm zu verstehen Percy", murmelte Molly, während sie Tonks und mich begrüßend in den Arm nahm. Als dies getan war, blieben Molly und Percy noch ein wenig im Garten, während Tonks und ich uns in das Heim der Weasleys begaben. Kaum hatten wir das Wohnzimmer betreten, kamen Ron und Ginny auf uns zugelaufen. "Izzy!", rief die kleine Weasley freudig und sprang mir um den Hals. Ich fing sie auf und wirbelte sie einmal im Kreis. Tonks wurde währenddessen von Ron zum Zaubererschach verdonnert. Sie war also erstmal für eine Weile beschäftigt. Ginny zog mich derweil mit auf ihr Zimmer. "Ihr schlaft bei mir, so wie immer", strahlte sie und umarmte mich. Dieses Mädchen war wirklich zuckersüß. "Ich freu mich auch dich wiederzusehen Ginny, aber bitte lass mich ein wenig atmen", lachte ich, da die kleine Weasley mich ein wenig doll umarmte. Sie lächelte mich entschuldigend an und ging mit mir dann wieder die Treppen runter. Anscheinend hatte sie sich umentschieden und ihr Zimmer war nun zu langweilig. Auf dem Weg nach unten streckten Fred und George ihre Köpfe aus ihrem Zimmer. "Hallo, Izzy. Wir wussten doch...", fing George an. "...dass wir dein zartes Stimmchen gehört haben", beendete Fred den Satz. "Hallo ihr Beiden", lächelte ich und umarmte beide kurz. Ginny zof ungeduldig an meinem Ärmel, weshalb ich ihr dann weiter ins Wohnzimmer folgte. Gerade, als wir dieses wieder betreten hatten, öffnete sich die Tür und Bill trat herein. Ginny ließ meinen Ärmel los und rannte auf ihren ältesten Bruder zu. Ich folgte ihr langsam und begrüßte Bill dann auch. Tonks wurde gerade von Ron besiegt, weshalb sie nun auch zu uns kam und Bill herzlich umarmte.
Der einzige, den ich bis jetzt noch nicht gesehen hatte, war Charlie. Aber das sollte mir Recht sein.

Während Molly das Essen vorbereitete schrieb ich einen Brief an Jake, so wie ich es ihm versprochen hatte. Tonks hatte ihr derweil unser Geschenk gegeben. Nach einer Weile hörte ich dann auch das erste Mal an diesem Tag Charlie. Er war gerade in der Küche, um seiner Mutter ein wenig zu helfen. Unbewusst hatte ich aufgehört zu schreiben und versuchte einen Blick in die Küche zu werfen, ohne zu auffällig zu wirken. Erst als Bill mich ansprach, kam ich wieder in die Realität zurück. "Was machst du da?", wollte er wissen und zeigte auf den Brief. "Ich? Oh, achso. Das ist ein Brief für einen alten Freund von mir", antwortete ich. In der Küche hörte das Tellerklappern, welches bis eben noch zu vernehmen war auf, worauf das gezeter Mollys folgte, dass Charlie doch bitte weiter den Tisch decken sollte.

[...]

Nach dem Essen hatte ich noch den Brief zuende geschrieben und ihn abgeschickt. Danach bin ich mit Tonks in den Garten der Weasleys gegangen, wo wir bis jetzt noch saßen und die Sterne ansahen. Ginny war bis vor einer Stunde auch noch bei uns, aber dann musste sie schlafen gehen. "Ich bin ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass du so gut damit klar kommst, mit Charlie an einem Tisch zu sitzen", meinte Tonks. "Ja, das hat mich auch ein wenig überrascht", stimmte ich ihr zu, "aber ich glaube, dass ich mich langsam damit abgefunden habe, dass das mit uns vorbei ist." Tonks sah mich aufmunternd lächelnd an und legte einen Arm um meine Schultern.
"Na ihr, habt ihr Lust auf einen kleinen Nachtspaziergang?", fragte Bill. "Wie früher, als wir uns aus dem Schloss geschlichen haben?", fügte er hinzu. Tonks und ich sahen uns an, lächelten, sahen dann zu Bill und nickten unisono. Auch auf Bills Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und wir drei machten uns auf den Weg. Das würde der letzte Spaziergang sein, den wir drei vorerst gemeinsam unternehmen würden.

Also erstmal: Tut mir leid, dass so lang nichts kam, obwohl ich eigentlich gesagt hatte, dass schon früher ein neues Kapitel kommen soll. In Zukunft werden (vermutlich) jetzt wirklich regelmäßiger Kapitel kommen, da dies hier das letzte Kapitel ist, welches ich 'improvisiert' habe. Ab dem nächsten Kapitel wird dann die 'eigentliche Story' beginnen, also eben die Storyline, welche in diesem Buch zentral sein soll und welche auch der Grund für dieses Buch war.

Es tut mir leid, falls dieses Kapitel zu chaotisch wirkt, aber mir ist keine andere Möglichkeit eingefallen, außer Jacob auf diese Weise einzuführen, da er im Verlauf der Story auch noch eine wichtige Rolle spielen wird.