Wisst ihr, was eine Löffelliste ist? Wer den Film „Das Beste kommt zum Schluss" mit Morgan Freeman und Jack Nicholson gesehen habt, weiss es bestimmt. Für die Anderen: Es ist eine Liste von Dingen die ich noch erledigen / erleben möchte, bevor ich den Löffel abgebe.

Nun, in meinem Alter ist dieser Gedanke nicht so abwegig, aber da die meisten meiner Leserinnen und Leser eher der Generation meiner Töchter oder gar Enkel angehören, möchte ich Euch ermuntern Euch diesem Thema zu nähern. Denn eigentlich ist es noch viel reizvoller, eine solche Liste aufzustellen, wenn man noch jung ist.

Diese Liste muss auch nicht an einem Tag fertig sein. Lasst Euch Zeit damit und überlegt gründlich, welche Dinge Euch so wichtig sind, dass sie unbedingt auf die Liste gehören. Es sollen Dinge sein, die sich nicht von selbst erledigen und die einer gewissen Anstrengung bedürfen, um sie umzusetzen. Sie sollen herausfordernd, aber nicht unerreichbar sein. So eine Liste kann auch „lebend" sein. Mit fortschreitender Lebenserfahrung verändern sich auch die Ansichten und Träume. Manches was einem mit 16 als absolut erstrebenswert erscheint, kommt einem vielleicht mit 25 lächerlich vor. Das darf man dann auch unerledigt streichen und dafür ein neues Ziel, einen neuen Traum aufnehmen. Aber, das soll nicht heißen, dass die Liste zur Beliebigkeit verkommt. Irgendwann wird sie sich vielleicht so verfestigt haben, dass keine Veränderungen mehr notwendig sind. Und es werden Punkte erledigt sein, die dann durch neue ersetzt werden.

Wenn ihr also eine Löffelliste erstellt habt, hängt sie auf oder legt sie irgendwo hin, wo sie Euch immer wieder unterkommt. Lasst Euch von ihr provozieren und bei passender Gelegenheit den einen oder anderen Punkt in Angriff nehmen. Wenn ihr ein paar geschafft habt, gibt das sicher Anreiz, auch etwas schwierigere oder kompliziertere Dinge anzupacken.

Ich würde mich freuen, wenn ihr in den Kommentaren den einen oder anderen Punkt von Eurer Löffelliste schreiben würdet, als Anregung für die Mitleser. Es müssen ja nicht die intimsten und geheimsten Euerer Wünsche sein. Ich gehe mit gutem Beispiel voran und zähle hier ein paar von meiner Liste auf:

· Ich möchte meinen CO2-Ausstoss verringern, und mir deshalb so bald als möglich ein Elektroauto kaufen, das ich mit Strom aus unserer PV-Anlage betanken kann. Da die derzeitigen Fahrzeuge, mit Ausnahme des für mich nicht erschwinglichen Tesla S, zu geringe Reichweiten haben, um für alle anfallenden Fahrten zu dienen, muss ich wahrscheinlich zunächst einen Kompromiss machen. Ich werde ein kleines Auto, z.B. einen Citroen C Zero gebraucht kaufen und den Diesel-Stinker als Fahrzeug für die gelegentlich anfallenden großen Strecken benutzen. Aber zumindest alle Fahrten im Umkreis von 50 km könnte ich dann sauber machen. Und as macht zwei Drittel meiner Jahresfahrtstrecke aus.

· Mit dem e-Auto möchte ich eine Rundum-Deutschlandtour machen und dabei allen Nachbarländern zumindest eine Stippvisite abstatten. Das wird eine Herausforderung werden, da Stromtankstellen noch nicht so dicht gesät sind. Außerdem sollen diese nach Möglichkeit auch noch Strom aus erneuerbaren Energien liefern. Über diese Fahrt werde ich in einem Blog berichten. Für die ca. 5000 km Fahrstrecke rechne ich mit 3 Wochen Dauer, da man sicher nicht mehr als 300 km am Tag schafft, was ja auch nicht das Ziel ist. Jeder Ladestopp (ca. alle 100 km, je nach Topographie) wird zur Erkundung der Gegend genutzt. Die Planung der Strecke wird sicher einiges an Aufwand erfordern.
Dieser Traum steht schon sehr lange auf der Liste, neu ist nur die Variante „e-Auto". Ursprünglich war die Idee ein Wohnmobil zu mieten und damit die Tour zu machen. Aber die Variante mit dem kleinen Auto und Übernachtungen in kleinen Privatpensionen oder so finde ich eigentlich noch interessanter, da man da mehr mit den Menschen in Kontakt kommt.

· Eine Ostseekreuzfahrt nach den baltischen Staaten und St. Petersburg

· Eine Nordlandfahrt entlang der norwegischen Küste nach Spitzbergen zur Zeit der Mitternachtssonne

Ich bin gespannt, was ihr dazu meint.