Kapitel 122
Der Abschied von den beiden fiel mir doch am Bahnhof schwerer als ich gedacht hätte. Sie waren nicht lange da gewesen, aber es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Gemeinsam warteten wir am Bahnhof, bis ihr Zug nicht mehr zu sehen war, dann traten wir den Heimweg an.
"Gott", stöhnte ich, "ich hab schon den ganzen verdammten Tag lang Bauchweh, ich hoffe, dass wird morgen besser", ich seufzte und stieg ins Auto ein. Manu sah mich besorgt von der Seite an.
"Du wirst doch hoffentlich nicht krank werden", er benahm sich als wäre ich sein Kind.
"Werd' ich schon nicht", sagte ich schnell und fuhr los.
Daheim angekommen machte ich als erstes einen Tee und dann warf ich mich auf die Couch. Für eine Decke war dann leider doch zu warm, obwohl ich richtig Lust auf eine hatte. Kaum hatte ich mich hingelegt, kam Madow vorbei geschlichen. Sie hüpfte aufs Sofa und setzte sich direkt auf mich drauf.
"Ach, Hallo kleine", ich streichelte den Kopf der Katze, die diesen darauf hin an meine Hand drückte und ein wohliges Schnurren von sich hören ließ.
"Alles ok bei dir?", Manu sah mich besorgt an.
"Ja, wieso?"
"Du siehst ganz schön blass aus", er kam zu mir und hielt mir eine Hand an die Stirn. Ich schüttelte den Kopf.
"Ich hab kein Fieber", wehrte ich mich energisch.
"Stimmt. Du solltest trotzdem liegen bleiben, du siehst nicht gut aus"
"Na danke", beleidigt drehte ich mich um. Ich schloss die Augen und war kurz darauf eingeschlafen.
Es war dunkel als ich wieder aufwachte und über mir war eine Decke ausgebreitet. Behutsam richtete ich mich auf. Wie lange hatte ich geschlafen? Ich wollte aufstehen, doch mir wurde schlagartig schwindelig und übel noch dazu und so setzte ich mich schnell wieder. Verdammt, was sollte ich nur tun? Es schien spät in der Nacht zu sein und ich wollte die anderen wirklich nicht aufwecken, mir blieb also nichts anderes als sitzen zu bleiben. Ich legte mich wieder hin und legte die Beine hoch.
"Du bist nur zu schnell aufgestanden", sagte ich mir, aber es wurde nicht besser. Mir war absolut übel und warm war mir auch.
"Vielleicht werde ich ja doch krank", ich legte mir einen Arm über die Augen, versuchte ruhig zu atmen und meinen Magen unter Kontrolle zu bringen.
Ich weiß nicht wann, aber irgendwann war ich eingeschlafen. Als ich wieder aufwachte stand Mary vor mir und sah mich fragend an.
"Guten Morgen. Du siehst ja nicht gesund aus, geht es dir gut?"
"Mir ist furchtbar schlecht", sagte ich. Sofort kam die Übelkeit und ehe ich mich versah sprang ich auf und rannte aufs Klo.
Mir ging es nicht besser nach dem ich gekotzt hatte, nein. Manu war nun ebenfalls im Wohnzimmer. Beaffnet mit einem Eimer und einem Teller mit Zwieback und einem Glas Cola. Cola und Zwieback stellte er auf den Wohnzimmertisch, Eimer neben das Sofa.
"Leg dich hin", wies er mich ab und ich gehorchte ihm, gelinde gesagt ging es mir absolut dreckig.
"Also ich glaube sie ist schwanger", stellte Mary schnell ihre Diagnose.
"Mary, das ist nicht die schwangere Art schlecht, das ist eher so Magen-Darm schlecht und überhaupt, Manu und ich passen da schon auf, wir sind nicht zu dumm zum verhüten."
"Na und, verhüten kann ja auch unter Umständen schief gehen!", sie gab sich beleidigt. Ich rollte mit den Augen.
"Ich werde bestimmt keinen Schwangerschaftstest machen nur, weil mir ein bisschen schlecht ist und du gleich wieder sonst was reininterpretierst. Klar?" Mary antwortete nicht.
"Dein Ernst? Bist du jetzt wirklich beleidigt?" Mary antwortete immer noch nicht. Ich seufzte.
"Und wenn ihr beide einen macht?", fragte Manu, "ich meine, wenn Mary glaubt du könntest schwanger sein obwohl wir verhütet haben, könnte sie genau so gut schwanger sein."
"Ich bin nicht schwanger!", protestierte Mary sofort, "mir ist nicht schlecht!"
"Und du hast bei Bio nicht aufgepasst" "was hat das eine denn mit dem anderen zu tun?", beleidigt drehte sie weg, "aber von mir aus, wenn Alice einen macht, mache ich auch einen"
"Na geht doch, habt ihr euch dann wieder lieb?", Manu sah uns beide fragend an.
"Ach Manu, wir haben uns immer lieb, auch wenn wir uns mal anmeckern, das gehört dazu.", belehrte ich ihn.
"Frauen", murmelte er und Mary und ich begannen zu lachen.
"Na dann, ich geh dann mal zwei Stück kaufen", mit diesen Worten verabschiedete sich Mary in den nächsten Drogerie Markt. Manu und ich blieben zurück.
"Manu", begann ich zögernd, "was ist wenn ich schwanger bin?"
"So ein Unsinn", entgegnete Manu, " du bist nicht schwanger."
"Ich weiß, aber was wenn? Was wenn ich schwanger wäre"
Manu dachte nach. Lange, etwas zu lange. "Ich weiß es nicht", sagte er schließlich. Ich ließ dir Schultern hängen.
"Also, nicht, dass ich keine Kinder mir dir möchte nur...naja...noch nicht. Ich meine, wenn du jetzt schwanger wärst und es behalten wollen würdest, ich würde es natürlich akzeptieren und mich um es kümmern, aber...lieber hätte ich jetzt noch keine Kinder, verstehst du?", er sah mich ernst an und ich nickte. Ich konnte ihn verstehen, mir ging es genau so. Überhaupt würde ich mich noch um kein Kind kümmern können. Nicht mit meinen Finanzen. Ich wollte mein Leben noch richtig leben, bevor ich ein Kind bekam und es eben nicht mehr so leben könnte wie vorher.
"Wenn ich schwanger sein sollte", sagte ich langsam, wobei ich jedes Wort wohl bedacht hatte, "dann werde ich abtreiben, wenn es noch nicht zu spät ist. Ich kann jetzt noch kein Kind bekommen" Manu nickte und griff nach meiner Hand.
"Manu, ich...", weiter kam ich nicht, da griff ich schon panisch nach meinem Eimer und naja...ich lasse die ekelhaften Details mal besser aus.
"Gehts?", fragte Manu. Ich hob einen Daumen nach oben, unterbrach meine nicht all zu Schöne Aktion aber nicht.
"Scheiße", murmelte ich.
"Naja, nicht ganz", antwortete Manu, wofür er einen Seitenhieb von mir abbekam. Er lachte und stand auf.
"Wenn du was brauchst, ruf"
"Mach ich", murmelte ich, während ich mir den Mund mit einem Taschentuch abwischte. Jetzt schwanger zu sein konnte ich mir nicht leisten.
Du bist auch nicht schwanger! Du bist krank. Ich war noch nie so froh gewesen diese Stimme in meinem Kopf zu hören.
So. Ein Kapitel am Wochenende für euch :D
Also denne, haltet die Ohren steif.
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