Kapitel 11: Eis essen
Ich wache entspannt auf und schnell bemerke ich wieder, wo ich bin. Ich freue mich auch sofort. Endlich bekommen wir Mama wieder! Ich kuschle mich noch mehr an Papa, der glücklicherweise nicht aufwacht und schlafe langsam wieder ein.
Ein paar Stunden später spielen meine Geschwister im Gästezimmer ein paar Brettspiele und ich sage Paps Bescheid über Mama.
"Sowjet, dein Ehemann ist gerade schon wieder dabei mein ganzes Geld für Eis auszugeben und dieses Mal denke ich nicht, dass er mir nur einen einzigen Mark zurückzahlen kann.", meinte ein Mann vor der Tür. Papas Ehemann?... Mama!
Papa will aus der Tür stürmten, aber er wird von dem Mann aufgehalten, der meint: "Verkleide dich und komme mit." Ich verkleide mich auch! "Engelchen, wenn du mit mir mit willst, ziehe dich an!", kommt von Papa. Ich rufe ihm zu: "Mache ich!" Ich kann nicht fassen, dass Papa mich mitkommen lässt. Ich laufe in das Gästezimmer und besorge mir meine Kleidung, die ich anziehe, während ich zur Treppe laufe.
Gemeinsam gehen wir, verkleidet mit dem Mann die Straße entlang und Papa bleibt plötzlich wie angewurzelt stehen. Warum ist er stehen geblieben? Als ich zu ihm nach oben blicke, hat er weit aufgerissene Augen und sein Mund ist offen. Ich folge seinem Blick und sehe ihn. Es ist Mama! Mama ist wirklich hier! Ich kann mich nicht mehr halten und laufe sofort los. Viele Kinder stehen um ihn und er steht vor einer Eisdiele.
Er blickt zu mir und seine Mundwinkel gehen noch weiter nach oben, bevor er an den Kindern verbeiläuft zu mir. Lachend fallen wir uns in die Arme. Er küsst darauf meine Wange und legt dann seine Hände an meine Wangen, bevor wir uns ins Gesicht sehen. Wir beide sind überglücklich. "Du bist so groß geworden!", stellt er erfreut fest, bevor er mich fragt, "Dürfte ich dir den Hut und den Schal abnehmen?" "Ja, Mama!", antworte ich ihm. Behutsam nimmt er die zwei Kleidungsstücke ab und sieht mich noch glücklicher an, falls das geht. Mama gibt begeistert von sich: "Du bist nicht nur viel größer, du bist noch viel schöner, als ich dich in Erinnerung habe und wir uns immer im Traum begegnen." Darauf küsst er meine Wange und umarmt mich fest. Ich umarme ihn zurück und sage: "Ich habe dich lieb Mama!" "Ich habe dich auch lieb mein Engelchen!", ich höre die Begeisterung und Aufregung in seiner Stimme. Ich drehe meinen Kopf zu seiner Wange und küsse ihn, worauf Mama überglücklich zu mir sieht und noch einmal meine Wange küsst. Endlich habe ich Mama zurück! Endlich bin ich bei ihm! Mama fragt darauf: "Ich möchte deinen Vater auch noch begrüßen. Wäre es in Ordnung für dich, wenn ich ihm auch noch 'Hallo' sage, bevor ich dir und deinem Papa ein Eis hole?" "Ja, kein Problem Mama!", antworte ich ihm.
Er lässt mich darauf los und küsst noch einmal meine Wange, bevor er mir noch ein liebevolles Lächeln gibt und dann zu Papa sieht und auf ihn zu rennt, bevor er ihn anspringt und sie sich umarmen und fest aneinanderdrücken, während Mama seine Flügel um Papa legt. Ich komme näher zu meinen glücklichen Eltern. Die Leute um sie herum, sehen sehr verwirrt aus. Ich sehe das Mama Papas Gesicht ganz nah ist, ich glaube sie küssen sich gleich. Papa sieht, aber eher nervös als glücklich aus, auch Mama kommt mir dann besorgt vor.
"Was ist los Schatz?", fragt Mama. "Können wir bitte im Haus küssen?", bittet Papa, "Die ganzen Leute sehen uns an." "Sie wissen eben noch nicht, dass wir eine Familie sind.", meint Mama sorglos, worauf er kichert, "Jetzt küsse mich schon, ich will nach vier einhalb Jahren fühlen, dass ich nicht träume, sondern dass mein Traum meine Familie wiederzusehen endlich wahr geworden ist." Seine Fröhlichkeit höre ich klar und deutlich heraus und es macht mich noch glücklicher, aber Papa ist immer noch so wie vorher. "Wir können uns küssen Reich, aber bitte nicht jetzt.", kommt von Papa. Was ist nur mit Papa los? Mama bittet ihn: "Sag mir bitte wieso." "Ich kann dich nicht vor so vielen Leuten küssen, Liebling.", antwortet Papa ihm. "Schatz wir sind seit fü... 1942 verheiratet. Wir haben es diesen liebenswürdigen Menschen verheimlicht, weil wir gegen alles gearbeitet haben, was wir ihnen Jahre vorher eingeredet haben. Trotzdem lieben uns diese Menschen, wir sind ihre Helden und wir sind ihre Countryhumans. Wir haben keine Länder mehr und ich dachte für über eine Ewigkeit, dass ich meine Familie verloren hätte, bis der Trick mit den Albträumen geklappt hat, aber sogar dann hatte ich nur ein wenig Hoffnung und es hat mir so leid getan unsere Tochter so zu quälen. Jetzt habe ich euch wieder und bitte dich nur um einen kleinen harmlosen Kuss auf die Lippen.", sagt Mama ihm ausführlich. Es muss sich furchtbar gefühlt haben, wenn er geglaubt hat, dass alle anderen aus der Familie gestorben währen. Ich habe auch daran gezweifelt, dass alle wirklich am Leben sind. Bitte Papa küsse Mama einfach! Papa sieht ein wenig traurig aus. "Ich wusste nicht, dass es dir so schlecht ging, aber trotzdem, was würden die von uns denken, wenn wir uns küssen würden, wenn sie schon beim Umarmen uns so ansehen?", meint Papa. Ich verstehe das nicht. Mama lässt Papa langsam los und er macht das Selbe.
Als Mama seine Flügel zurücknimmt, sind seine Federn nicht mehr so aufgestellt wie vorher, sondern dicht angelehnt. Seine Flügel legt er über seine Arme. Dieses Verhalten kenne ich überhaupt nicht von Mama. Er dreht sich etwas traurig wirkend zu mir und fragt: "Soll ist dir dein früheres Lieblings Eis holen?" Ich höre seine Traurigkeit heraus und in seinen Augen sehe ich, dass er seine Tränen zurückhält. Ich nicke bloß. Ich bin mir selbst nicht ganz sicher, ob ich wirklich gerade das Richtige gemacht habe. "Und du?", fragt er Papa. Er antwortet bloß: "Nein, Danke!" Er dreht sich zur Eisdiele, bevor er seine Arme von seinen Flügeln hervorholt und sich selbst umarmt, als wäre ihm kalt, bevor er losgeht. Ihm geht es echt nicht gut. Papa sieht verletzt zur Seite und verschränkt seine Arme, während er versucht normal zu blicken.
Ich gehe zu ihm, weil das echt nicht gut von ihm war. "Papa? Warum hast du das gemacht?", frage ich ihn. "Ich will unsere Familie nur beschützen.", meint er. Ich spreche dagegen: "Aber Mama wollte nur einen einzigen Kuss." Nach einer kurzen Pause meint er: "Du bist du jung, um das zu verstehen." Irgendwie hört sich das nur wie eine blöde Entschuldigung an dafür, dass er keine Antwort für seinen Unsinn hat.
Mama kommt kurz darauf wieder zu uns, er hat zwei Kugeln Erdbeereis im Becher für mich und einen Becher mit vermutlich fünf Kugeln Vanilleeis für sich. Warum gleich fünf Kugeln? Er gibt mir das Eis und fängt darauf an sein eigenes zu essen. "Warum isst du fünf Kugeln?", frage ich Mama. "Es sind eigentlich sechs und ich bin immer noch ein Stressesser.", antwortet er. Jetzt hört er sich wirklich so an, als würde er gleich weinen. Papa war echt gemein zu ihm!
"Reich, alles gut?", fragt der Mann, der von Mama seinen Geldbeutel zurückbekommt. "Ja, warum sollte es mir, nicht gut gehen? Ich habe meine Familie zurück, ein Eis und die Bestätigung, dass ich immer noch von den wichtigsten in meinem Legen geliebt werde.", antwortet Mama, aber das Ende von dem was er gesagt hat, hört sich eher sarkastisch an. Papa will etwas sagen: "Rei-" "Ich will kein Wort hören!", sagt Mama, "Lass uns einfach nach Hause gehen." Darauf geht Mama nach rechts. Geht es denn nicht gerade aus zurück zu Papas Haus? "Reich, wir müssen gerade aus gehen.", sagt Papa ihm. Mama meint darauf stur: "Unser Haus ist nur eine Zugfahrt entfernt." Papa meint: "Leider sind es drei Jahre und zusätzlich eine Zugfahrt entfernt." Mama dreht sich verwirrt um. Papa setzt fort: "Wir müssen zu meinem Haus. Wenn wir die ganze Familie zusammen haben, können wir versuchen unser Haus wieder aufzubauen." Wusste Mama die ganze Zeit nicht, dass das Haus kaputt ist? Hat er noch nicht zu mindestens zum alten Haus gesehen? "Warte einmal! Heißt das, dass weder die Familie komplett ist, noch unser Haus steht?", fragt Mama erschrocken. Er weiß es wirklich nicht. Papa lässt etwas seinen Kopf hängen. Mama sieht darauf auf sein Eis und geht keinen Schritt weiter bis Papa anfängt wieder zu gehen.
Gemeinsam gehen wir zu dem Haus von Papa, wo wir drei Countryhumans hineingehen und der Mann wieder geht, nachdem er sich verabschiedet hat. Als Mama im Wohnzimmer ist, legt Papa seine Arme um ihn und ist dabei ihn zu küssen, doch Mama schubst ihn weg von sich und dreht ihm den Rücken zu, bevor er aus dem Wohnzimmer verschwindet. Papa sieht ihm bedrückt hinterher und als Mama aus dem Zimmer verschwunden ist, schmeißt Papa seinen Kopf so nach hinten, dass man klar hören kann, dass er sich fest an der Wand hinter ihm angehauen hat. Er zeigt darauf seine Zähne und bewegt seine Lippen, als würde er etwas sagen. Ich sehe auch, dass er seine Augen fest zukneift. Hat Papa sich verletzt? Ich höre das Weinen von Mama und laufe kurz zögernd los zu ihm.
Er hat anscheinend das Badezimmer gefunden und sitzt am Boden. Er hat sich zu einer Kugel zusammengezogen und ist komplett verdeckt von seinen Flügeln. Mama braucht mich! Nachdem ich mich um Mama gekümmert habe, werde ich mich um Papa kümmern, aber Mama geht es gerade eindeutig schlimmer. Darauf gehe ich zu Mama und setze mich neben ihn, bevor ich meine Arme um ihn lege und über seine Flügel streiche, dessen Federn dicht an einander liegen, aber sich immer mehr aufstellen, desto länger ich ihn streichle. Mama nimmt langsam seine Flügel runter und legt seine Arme um mich, worauf ich näher komme für ihn und darauf auf seinem Schoß sitze, während er sich an mich kuschelt, während ich mich dicht an in drücke.
Nachdem sein Weinen, mit kaum Tränen, leicht nachgelassen hat, sagt er mir: "Vier Jahre lang... vier verdammte Jahre lang, war ich im Glauben, dass ihr umgebracht worden währt, bis auf dich Engelchen und dann wie ich meinen Ehemann küssen will, lehnt er es ab... l-liebt er mich nicht mehr?" Ich will etwas sagen, aber jedes Mal wo ich Mama sagen will, dass das was er glaubt nicht wahr ist, redet er weiter: "Warum ist er so? Ich dachte wir wären eine Familie! Das kann doch nicht sein Ernst sein oder? Wir haben alles verloren und trotzdem bringt er nicht genügend Mut auf, um mich zu küssen... V-Vielleicht hatte er Recht und wir haben uns über vier Jahre so sehr verändert, dass Sowjet mich nicht mehr liebt? Warum hat er mich dann vor kurzer Zeit küssen können? Habe ich etwas falsch gemacht?" "Nein, Mama, du hast nichts falsch gemacht. Ich weiß auch nicht, was mit Papa los ist, aber ich bin mir sicher, dass er dich immer noch lieb hat.", muntere ich ihn auf. Darauf sagen wir nichts mehr und er weint sich aus.
Als er aufhört, küsst er meine Wange und fragt: "Wo ist dein Papa?" Ich antworte ihm: "Ich glaube er ist noch im Wohnzimmer." "Dann gehen wir zu ihm und ich werde mit ihm reden. Nach einer so langen Zeit, möchte ich mich wirklich nicht mit ihm streiten, ich möchte mich einfach wieder gut fühlen können und ich bin mir sicher, dass er das ebenfalls möchte, besonders unserer Familie zuliebe.", meint er und lässt mich langsam los. Ich stehe auf und gebe Mama meine Hand, um ihm hoch zu helfen. Er nimmt meine Hand und steht auf, bevor er meine Wange küsst und mich mitnimmt ohne meine Hand auszulassen. Im Wohnzimmer angekommen, ist Papa hier aber nicht mehr, worauf ich sage: "Ich suche ihn und bringe ihn zu dir, Mama." "Ich werde hier auf euch warten.", macht Mama mir noch klar, bevor ich die Zimmer absuche nach ihm.
Ich finde ihn in seinem Schlafzimmer. Papa liegt auf dem Bett und flüstert irgendetwas, während er immer wieder schluchzt. "Papa?", frage ich nach. Er fragt mich darauf: "Was ist los Engelchen?" Ich höre seine Traurigkeit heraus, auch wenn er deutlich versucht es zu verstecken. "Mama will mit dir reden. Er wartet im Wohnzimmer auf dich.", informiere ich Papa darauf. Darauf dreht er sich zu mir und ich sehe deutlich, dass er geweint hat. "Ich komme.", meint er und steht auf, während er seine Tränen wegwischt.
Ich wusste fasst gar nicht, dass er auch weinen kann. Er kommt zu mir und nimmt mich bei der anderen Hand, als Mama vorhin. Papa geht mit mir ins Wohnzimmer und als er Mama sieht, der nach unten sieht, sieht, atmet er tief ein und streckt seine Brust heraus, bevor er zu ihm geht und sich neben Mama setzt. Ich sehe vom Türrahmen meinen Eltern zu, weil ich sie nicht stören möchte, aber auch zusehen will.
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