IV - Geschenke müssen besorgt werden - meistens
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Im Dezember, nachdem James sich zu lange Zeit gelassen hatte, hat Janis ihn zum ersten Advent dazu verdonnert, die Weihnachtsbeleuchtung anzubringen.
Dabei fällt ihm auf, dass er sich vielleicht auch allmählich um ein Geschenk für Janis kümmern sollte.
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Janis ist jedoch fündig geworden und hat für James ein Whiskey-Paket von seiner Lieblingsband gefunden. Damit wird er nicht rechnen, da ist sie sich ganz sicher.
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Für Nick entwickelt sich das Einkaufen zunehmend zur Tortur. Die freundlichen Leute, die total euphorisiert Süßigkeiten kaufen, diskutieren in den Gängen darüber, wer zu den Feiertagen vorbeikommt und was sie alles vorhaben. Überall wird die Zusammenkunft der Familie gefeiert, und alle sind füreinander da.
Doch für Nick ist das alles eher belastend – er ist sich bisher nicht einmal sicher, was er sich zu Weihnachten zu essen machen soll.
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Inzwischen hat Janis Platz in der Gefriertruhe geschaffen, sodass die Ente dort ebenfalls ihren Platz findet. An Weihnachten genießen sie immer Ente, serviert mit Kartoffeln und Klößen. Dazu gibt es frisches Gemüse und ein Glas Rotwein.
Die ganze Familie hilft bei der Zubereitung und freut sich wie jedes Jahr darauf.
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Das Haus strahlt im hellen Licht. James hat an jeder Ecke des Grundstücks Lichterketten, funkelnde Sterne und festliche Figuren aufgestellt, wodurch das gesamte Haus in warmes Licht getaucht wird.
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Nick kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause. Alle Häuser leuchten in festlichem Glanz, überall blitzen die Kerzen und erhellen die gesamte Straße.
Nur sein Haus bleibt im Dunkeln; er hat weder eine Lichterkette angebracht noch irgendeine Dekoration aufgestellt.
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Er erreicht sein dunkles Haus und bringt die Einkäufe in die Küche. Er hat sich entschieden, was er am heilig Abend essen wird. Beim Einkaufen denkt er an seine Mutter, die zu Weihnachten immer Kartoffelsalat und Würstchen zubereitet hat. Als Kind war das Essen nie so wichtig für ihn; es ging vielmehr darum, es rasch hinter sich zu bringen, um danach zu den Geschenken zu stürmen.
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Jetzt, im Erwachsenenalter, sieht er die Tradition in einem ganz anderen Licht. Die Erinnerungen an die festliche Atmosphäre, die Vorfreude und das gemeinsame Genießen der Speisen steigen in ihm auf. Solche kostbaren Momente bedeuten weit mehr, als er damals je erahnen konnte. Leider erkennt man den Wert solcher Erfahrungen oft erst, wenn man die Möglichkeiten dazu nicht mehr hat.
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Er blinzelt ein paar Mal, als er daran denken muss, und atmet tief durch. Ein Schleier der Melancholie breitet sich über sein Gesicht aus, während seine Gedanken in die Vergangenheit wandern. Der Atem flieht ihm aus der Brust, schwer und belastend, als würden die Erinnerungen wie ein Schatten über ihn lasten.
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