-5- nächstes Kapitel in meinem Leben
Eines nachts bekam meine Mutter Anrufe von meiner Oma. Wir bemerkten dies natürlich erst am nächsten Morgen. Mein Vater erzählte uns, dass die Polizei nachts bei ihnen geklingelt hatte und gefragt hatte wo denn mein Bruder war. Der lag natürlich im Bett und schlief. Die Polizisten erzählten, dass eine Frau Meier bei ihnen angerufen und ihren Enkel als vermisst gemeldet hatte. Mein Bruder soll total aufgelöst bei ihr auf dem Sofa gesessen und gemeint haben ich sei gestorben. Am nächsten Morgen konnte sie sich an nichts mehr von alledem erinnern. Genau eine Woche nach der Op dann auch entlassen.
Ich wurde mit einem Krankentransporter nach Hause gebracht und dann fing der Horror an. Ich hatte in meiner gesamten rechten Seiten höllische Schmerzen. So wie ein richtig schlimmer Muskelkater. Ich konnte nicht sitzen oder stehen. Nur im liegen waren die Schmerzen erträglich. Und das obwohl ich Schmerzmittel genommen habe. Meiner Eltern haben mit dem Orthopäden telefoniert, welcher auch ratlos war. Ich musste ein Ct machen welches aber ohne Befund war.
Nach zwei Wochen meinte der Orthopäde dann, dass wir ja mal eine Reha machen könnten. Also fuhr ich nach Brandenburg an der Havel, wo ich dann allein blieb. Vor der Abreise musste ich noch einen Coronatest machen, welcher zum Glück negativ war. Während ich in Brandenburg an der Havel war hatte sich meine Oma im Krankenheus auf die psychiatrische Station einweisen lassen, wo dann die Diagnose Demenz mit optischen Halluzinationen kam.
Die erste Woche war der Horror. In den Pausen zwischen den Therapien lag ich immer nur im Bett. Und abends habe ich die ganze Zeit geheult, weil ich meine Eltern vermisst habe. Zum Glück kannte ich manche Leute von dort schon. Zum Beispiel war der Pfleger, in den ich mich beim letzten mal verknallt hatte, auch da. Meine Zimmernachbarin war nicht so prickelnd. Sie hat die ganze Zeit mit Lautsprecher telefoniert oder laut Musik gehört und dazu schief gesungen. Aber der absolute Höhepunkt war, als sie angefangen hat meine Süßigkeiten zu klauen.
An einem Tag des Wochenendes kamen meine Eltern zu Besuch und wir gingen gemeinsam spazieren oder haben uns Pizza geholt. Das erste Mal konnte ich es nicht richtig genießen, da ich solche Schmerzen hatte. Als ich dann am Montag danach das erste mal mithilfe eines Rolators gelaufen bin waren die Schmerzen verschwunden. Ich trainierte immer weiter bis auch kurze Strecken mit Krücken laufen konnte. Aber freies Laufen ist seit der Op nicht mehr möglich. Vor dem Eingriff habe ich beim Laufen Ausgleichsbewegungen gemacht, damit ich meinen Fuß nicht heben muss. Durch die versteifte Wirbelsäule ist dies nicht mehr möglich. Während ich in der Reha war wurde auch das A- Gebäude meiner Schule wieder eröffnet. Es wurde nämlich während ich achte Klasse war renoviert.
An sich war die Reha voll nice. Ich konnte so lange wie ich wollte am Handy sein und Netflix gucken. Das war neben den Therapien meine Hauptbeschäftigung. Ich habe gefühlt zehn Serien durchgesuchtet und tausend Filme geschaut. Es war alles dabei von Umbrella Acadamy bis hin zu der Edelsteintrilogie. Nur meine Zimmernachbarin hat mit ihrem Verhalten alles versaut.
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514 Wörter
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