Die Nacht war furchtbar für die beiden jungen Werwölfe. Keiner von beiden konnte richtig schlafen, da sie von ihren Gedanken wach gehalten wurden.

Am liebsten wäre Matteo zu seinem Mate ins Bett gelegen und sich an ihn gedrückt, aber er war immer noch verletzt von Liams Verhalten. Das dieser ihn so misstraute und ihn dann noch mit seinen Alphaaugen zu einer Antwort zwingen wollte, hatte das ganze Vertrauen, das er zu dem jungen Alpha aufgebaut hatte, zerstört. Der Omega wusste das es Liam bereute so gehandelt zu haben, doch er konnte ihm im Moment nicht vertrauen. Er fühlte sich wieder in die Zeit versetzt, als er sich von jeden abgeschottet hat und niemanden an sich ran ließ, da er Angst hatte verletzt zu werden.

Das schlimmste dabei war das ihm die Tatsache nicht los ließ, dass er Liams Verletzung am Bauch nicht gespührt hatte. Da sein Gefährte ein Alpha war schmertzte ihm die Wunde nicht so sehr, aber einen so tiefen Biss hätte Matteo trotzdem über ihr Band spüren müssen. Er war sich nicht sicher ob Liam unabsichtlich ihre Verbindung etwas unterdrückt hat, wie er es selbst gemacht hatte, als er in Panik war, oder ob das Band von ihnen so geschwächt war.

Verzweifelt seufzte der Omega, während er die dunkle Zimmerdecke betrachtete. Er wusste das es das schlauste wäre dem Alpha zu verzeihen und ihn wieder an sich ran zu lassen. So würde ihr Mateband wieder stärker werden und ihm ginge es auch wieder besser, aber im Moment kann er das noch nicht.

//Nartürlich kannst du das//, Lou ging dem Weißhaarigen schon die ganze Zeit auf die Nerven damit.

//Du bist doch noch genau so verletzt von Derek. Hätte dieser uns auch nicht misstraut, hätte Liam nicht seine Alphaaugen und Stimme gegen uns einsetzten können//, entgegnete der Omega gereizt seinen Wolf. Dieser winselte kurz und zog sich zurück. Auch ihm war klar das Derek ihm nicht geglaubt hat, aber das jetzt zu hören machte ihm das erst richtig bewusst.

"Tut mir leid", flüsterte Matteo in die Dunkelheit, als er den Schmerz von seinem Wolf spührte.

Während der Omega immer noch versuchte einzuschlafen, hatte es sein Gefährte schon längst aufgegeben und versuchte sich mit Sport abzulenken. Er war mitten in der Nacht aufgestanden und in den Trainingsraum im Keller verschwunden. Die laute Musik dröhnte in seinen Ohren, während er immer wieder die Übungen wiederholte. Sein Shirt war nach einiger Zeit komplett nass von dem Schweiß, der ihm über die Haut floss.

Irgendwann wann war Liam total fertig, aber hörte trozdem nicht auf. Obwohl seine Muskeln schmerzten und ihm langsam die Kraft verließ, wollte er nicht aufhören. Im Gegenteil. Sein schmerzender Körper lenkte in noch besser von seine Gedanken ab, als es der Sport so wie so schön tat. Er wusste wenn er wieder schlafen gehem würde, würden die Gedanken um seinen Mate ihn wieder plagen.

Der Alpha war so abgelenkt, dass er seinen Beta nicht bemerkte, der in der Tür stand und ihn beobachtete. Dieser wurde durch die laute Musik wach. Der Raum war zwar gut isoliert, aber der Werwolf hatte nun mal das Gehör eines Betas.

Leon hatte schon bemerkt das es seinem Freund nicht gut ging und das was er sah bestätigte seine Vermutung. Liam hatte Stress und negative Gefühle schon immer versucht mit Sport zu kompensieren, aber so schlimm war es noch nie.

Als Liam die Hantel in seiner Hand ablegt ging Leon zu ihm und legte seine Hand auf die Schulter des Alphas. Erschrocken zuckte dieser zusammen und sah leicht panisch auf. Er entspannte sich wieder, als er seinen Beta sah.

"Geh schlafen, es ist schon halb fünf und deine Mum wird bald aufstehen. Sie macht sich schon so genug Sorgen, ohne dich so zu sehen", mit leichten Druck setzte er den Alpha in Bewegung, der so wie so keine Kraft mehr hatte sich zu wehren.

"Es ist schon so früh?", fragte er mit heißerer Stimme.

"Ja, wie lange bist du den schon hier?", wollte Leon wissen, doch der Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern und murmelte ein leises "schon länger".

"Geh duschen und dann schlafen", war das letzte, was der Beta zu seinem Freund sagte und ihn dann aus der Tür schob. Er räumte noch den Trainingsraum auf, wärend der Alpha den Befehl des Betas nachging.

Total fertig und geduscht viel Liam in sein Bett. Sein Plan hat funktioniert, so dass er vor Erschöpfung direkt einschlief und nicht mehr von seinen Gedanken gequält wurde. Doch schon nach wenigen Stunden wachte er wieder.

Total gerädert setzte er sich auf und bemerkte seinen Muskelkater, was ihn verwunderte. Er hatte noch nie seine Muskeln so erlebt. Es war egal wie viel er trainiert hat, sein Alphakörper hat sich über die Nacht immer regeneriert. Es kam ihm vor als würde er sich langsamer heilen.

Mit dem befremdlichen Gefühl seiner schmerzenden Muskeln, ging er die Treppe zur Küche herunter. Die ersten Minuten humpelte er leicht, da sich seine überstrapazierten Sehnen und Bänder nach der Nacht, erst einmal wieder dehnen mussten.

Irritiert sah die Luna ihren Sohn an. Zumal es noch ziemlich früh war und der Alpha ein Langschläfer war, desweiteren weil dieser furchtbar aussah. Er ging etwas unnatürlich, hatte tiefe Augenringe und wirkte blass.

Er setzt sich neben seine Mum an den Küchentisch und legte seinen Kopf auf diesen ab. Der Alpha seufzte als die Luna ihn durch die Haare fuhr und ihn etwas kraulte. Das hat sie auch immer gemacht, wenn es ihm als Kind nicht gut ging.

"Was ist los Spätzchen?", fragte Isabell mitfühlend, obwohl sie sich sicher war, dass es was mit dem Omega zu tun hatte.

"Ich glaube Matteo akzeptieren mich nicht mehr"

Mein Alphawölfen tut mir leid :/
Aber es soll ja nicht nur Matteo beschissen gehen