8.

Mittlerweile war es spät abends, wir hatten alle entspannt unsere Koffer ausgepackt und uns gemütlich draußen an ein Lagerfeuer gesetzt, wo mein Onkel nach kurzer Zeit anfing Gitarre zu spielen. Ich setzte mich neben ihn und fing an laut zu dem Lied mitzusingen, da ich dieses von damals noch kannte 'Bless the broken Road'. Alle schauten uns beiden lächelnd und zugleich überrascht zu. Als sich Jace auf die andere Seite von meinem Onkel setzte, schaute ich zu ihm rüber, da er ebenso den Liedtext kannte und super mitsang. Wir schauten uns an und vergaßen alle Sorgen und Probleme. Das Duett was aus unseren Stimmen entstand klang einfach wunderschön.

Das Lied war leider zuende. Es fingen alle an zu applaudieren.

"Rose, du und Jace könntet doch so etwas wie einen YouTube Kanal erstellen. Ihr beide habt so wunderschöne Stimmen. Warum habt ihr das denn nicht schon längst?", fragte meine Tante und schaute erwartungsvoll zu mir.

Mein Blick verfinsterte sich. Ich sprang sofort auf und schaute wütend durch die Runde.

"Ganz einfach, weil ich mit so einem ignoranten und arroganten Vollidioten nichts machen werde, lieber würde ich sterben!", konterte ich motzig, schnappte meine Jacke und stampfte zurück ins Haus.

Nach einigen Minuten fing ich an es zu bereuen, dass ich meine Tante so angeschrien hatte. Ich holte mir ein Glas aus dem Schrank und schüttete mir ein wenig Wasser ein. Als ich es leer getrunken hatte ging ich seufzend in Richtung Fenster und beobachtete meine Familie, die immer noch am Lagerfeuer saßen und Spaß hatten, trotz das ich so eine Furie war. Doch eine Person fehlte, Jace.

Ich machte vom Fenster kehrt, um zu schauen, wo er sich befand. Nach einem Schritt knallte ich an eine muskulöse Brust. Ich zuckte vor Schreck zusammen und wurde von der Person gehalten, bevor ich zu Boden fallen würde.

"Jace, was fällt dir ein mich so zu erschrecken und was machst du überhaupt so dicht hinter mir!?", fragte ich wütend und riss meine Arme aus seinen festen Händen.

"Ich will die Probleme zwischen uns klären, Rose.", antwortete er in einem ruhigen Ton, kam ein paar Schritte mehr auf mich zu und schaute mir tief in die Augen.

Ich blickte ihn stumm an und ging weitere Schritte zurück, bis ich an der Fensterbank stand und nicht mehr weiter fliehen konnte.

"Ich will nicht mit dir reden!", ich versuchte ihn wegzudrücken, doch er war leider viel zu kräftig. Da hatte ich mit meinen Laucharmen keine Chance.

"Bist du dir sicher, dass du mich hasst?", fragte er und strich mir vorsichtig eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Du bist die Person, die ich am meisten auf der Welt hasse. Reicht dir das als Antwort?", ich schaute ihm in die Augen und meine Tonart wurde leiser, eingeschüchterter, als ich seinen leicht grimmigen Blick sah.

"Ich hasse dich aber nicht. Und du wirst mich auch irgendwann mögen.", er fing an verdammt sexy zu grinsen und mit seinen Augenbrauen zu wackeln, strich mit seiner Hand über meine Wange und ging ein paar Schritte von mir weg. Er schaute mich noch einmal kurz an und verschwand aus der Küche.

Ich merkte wie mir nach seiner Anwesenheit leicht schwindelig wurde und meine Haut anfing zu kribbeln. Gänsehaut? Wieso habe ich Gänsehaut?, fragte ich mich und eilte schnell aus dem Raum, die Treppe hoch in mein Zimmer und schloss die Tür. Erleichtert, dass ich endlich alleine war, atmete ich tief ein und aus.

"Verdammt, was will er damit erreichen?", fragte ich mich leise und ließ mich auf mein Bett fallen. Kurz darauf schloss ich meine Augen und fiel in einen tiefen Schlaf.

Nach einigen Stunden klopfte es an meiner Tür. Vor Schreck riss ich meine Augen auf und schaute verschlafen auf den Wecker.

"3:00 Uhr Nachts?!", grummelte ich, stampfte wütend zur Tür und öffnete sie.

"Was soll d..", bevor ich etwas sagen kann, liegt eine männliche Hand auf meinem Mund.

"Pssst!", hörte ich nur und erkannte die Person an ihrer Stimme.

"Mensch Jace!", nuschelte ich gegen seine Hand.

"Komm mit, ich will dir was zeigen.", hauchte er mir ins Ohr, was erneut eine Gänsehaut auf meiner Haut verbreitete.

"Was willst du mir so spät in der Nacht zeigen?", meckerte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Kannst du einmal das Leben genießen anstatt zu meckern?", auf seine Worte hin verstummte ich und lief mit nach draußen zu den Pferdeställen.

"Kannst du reiten?.", fragte er mich und deutete mit dem Finger auf die Pferde.

"Ja, wieso fragst du?", "Gut. Wir machen jetzt einen Ausritt, die Pferde habe ich schon gesattel.", er grinste leicht und kratzte sich mit seiner Hand am Hinterkopf.

"Nagut. Da bin ich ausnahmsweise dabei.", antwortete ich. "Aber ich nehme das dunkelbraune Pferd mit schwarzer Mähne.", bestand ich drauf und stieg auf das Pferd.

Erleichtert atmete er aus und tat es mir gleich.

"Dann mal los.", er reitete in Schrittgeschwindigkeit los, woraufhin ich ihm folgte.

"Sag mal, wo reiten wir eigentlich hin?", fragte ich ihn neugierig.

"Lass dich überraschen.", lachend reitete er in das riesige, von Gras bewachsene Feld.

"Ey!", ich musste auch lachen und heuerte mein Pferd ebenfalls zum Galopp an.

Ich reitete durch die Gräser der wild bewachsenen Felder. Das mit Tau überdeckte Gras schimmerte im Mondlicht, was natürlich einfach atemberaubend aussah.

Es ist wunderschön in der Nacht auszureiten.

Ich schloss die Augen um die frische Luft zu genießen.

Schnell ritt ich an ihm vorbei und lachte. "Du Schnarchnase."

"Na warte Fräulein.", lachend kam er mir immer näher.

"Los schneller Pferd, los los los!", brüllte ich vor Spaß.

"Warte Rose, du weißt doch garnicht wo es lang geht.", rief Jace mir hinterher, doch es war zu spät.

Das Pferd legte eine Vollbremsung hin, weshalb ich über dem Kopf des Tieres in einen Graben fiel.

"Oh mein Go..", Jace schaute auf mich runter und fing lautstark an zu lachen.

"Das.ist.nicht.witzig.", betonte ich schmollend meine Worte.

"Oh doch, du bist komplett mit Matsche bedeckt.", er fing noch lauter an zu lachen, bis ich eine Hand voll nahm und ihm diese direkt in das Gesicht warf.

Jetzt lachte ich laut auf.

"Na warte.", lachend kam er auf mich zu, nahm ebenso Dreck in die Hand und warf mich ab.

Ich stand auf, wischte mir die Matsche aus dem Gesicht und grinste fies. Ganz unerwartet rannte ich auf ihn zu und stürzte mich auf ihn, sodass wir beide zu Boden fielen und Jace nun auch komplett verschmutzt war. Ich lag auf ihm und schaute frech grinsend zu ihm runter.

"Aww, jetzt ist es doch nicht mehr wo witzig was?", fragte ich siegessicher.

"Ganz im Gegenteil.", er drehte mich fix einmal um, sodass ich direkt unter ihm lag.

"Was sagst du jetzt?", ein riesiges Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus.

"Ich gebe mich geschlagen.", antwortete ich ihm lachend und schaute ihm direkt in seine grünen Augen.

Er erwiderte meinen Blick. "Wir sollten nun weiter, es ist nicht mehr weit, da können wir uns auch sauber machen.", ein wenig überfordert von der jetzigen Situation stand er auf und hielt mir seine Hand entgegen, welche ich dankend annahm.

Wie stiegen beide wieder auf die Pferde und reiteten los. Nach einigen Minuten blieb er vor einem kleinen Wald stehen.

"Ab hier sollten wir besser zu Fuß gehen.", meinte er und band die Pferde an einem Baum fest.

"In einen Wald? Mitten in der Nacht?", fragte ich besorgt und schaute mich ein wenig ängstlich um.

"Glaub mir, es lohnt sich. Komm.", er nahm meine Hand und verschränkte diese ineinander, während ich nur ganz komplex auf unsere Hände schaute und mich von ihm in den Wald ziehen ließ.

Wir liefen durch zugewachsene Sträucher, bis wir nach einigen Minuten endlich das Ziel erreichten.

"Wow.", war das einzige Wort, welches meine Lippen verließen.

Vor meinen Augen erschien ein riesiger Wasserfall, mit einer großen Fläche zum schwimmen. Das Mondlicht spiegelte sich in dem klaren und wunderschönen Wasser.

"Gefällt es dir?", er hielt immernoch meine Hand fest umschlossen.

"Das ist unglaublich hier Jace.", meine Augen strahlten. Ich löste mich langsam aus seinem Griff und ging zum Wasser.

Ich zog mir mein Shirt und meine Schlafboxershort aus, sodass ich nurnoch in Unterwäsche vor ihm stand. Jace schaute mich von oben bis unten an.

"Willst du mich weiter angaffen und sabbern oder kommst du mit schwimmen?", fragte ich lachend und zog ihn mit diesen Worten wieder aus seiner Gedankenwelt.

Er zog sich ebenfalls bis auf die Boxershort aus und stellte sich mit seinem durchtrainierten Körper direkt an meinen Rücken.

"Wir können auch nackt baden wenn du magst.", raunte er mir von hinten ins Ohr, was mir eine unheimliche Gänsehaut beschaffte.

"Vielleicht.", ich grinste ihn schief an, lief von ihm weg zu einem höheren Stein und sprang in das kalte Wasser.

"Ahh, ist das kalt.", ich lachte laut auf. "Komm rein du Weichei."

"Was für Weichei?", schmunzelnd ging er auch zu der erhöhten Ecke und sprang direkt vor mir hinein.

"Puh, das ist echt kalt.", meinte er und schaute grinsend zu mir rüber.

"Er..", ich deutete auf seine Shorts. "Ist bestimmt jetzt so.", ich zeigte mit meinem Zeigefinger und Daumen einen fünf Zentimeter großen Spalt.

"Kann sein. Aber du kannst ihn wieder wachsen lassen.", ein versautes Grinsen huschte ihm über die Lippen.

"Ewh.", ich lachte noch lauter und spritzte ihm Wasser ins Gesicht.

"Na warte, dass zahle ich dir heim.", ich schwamm vor ihm weg, doch er kam mir direkt hinterher.

Plötzlich wurde ich von hinten an meinen Beinen gepackt.

"Hab dich.", grinsend zog er mich zu sich und tunkte meinen Kopf unter Wasser.

Vorsichtig tauchte ich wieder auf und schnappte nach Luft. Mein Versuch ihn unter das Wasser zu drücken, ging leider schief. Er blieb stehen, packte mich an meiner Hüfte und ließ mich vorsichtig wieder ganz nah vor sich runter. Meine Haare hingen kreuz und quer in meinem Gesicht. Langsam erhebte er seine Hand und strich mir sanft die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Währenddessen schaute er mir durchgehend in die Augen. Ich erwiderte den Blick von Jace und legte unsicher meine Hände in seinen Nacken. Sein Gesicht kam allmählich meinem näher, während ich die Augen schloss um auf den Moment zu warten, wo er mich endlich küssen würde. Er schloss den letzten Zentimeter zwischen uns und ich spürte seine weichen Lippen auf meinen. Meine Hände gruben sich tief in seine nassen Haare, während er mit seinen Händen meine Hüfte auf und ab fuhr.

"Hallo? Ist da jemand?", eine männliche Stimme erklang aus dem Waldstück und ein kleines Licht gelang durch die Büsche.

Geschockt drückte ich mich von Jace weg und schaute in Richtung der Person, die gerade durch das zugewachsene Gestrüpp kam.

Scheiße, ist das gerade wirklich passiert?

Ich würde mich sehr über eure Meinung freuen.

Wer könnte das bloß sein hinter den Büschen?😏 Vielleicht ein verrückter Stalker?😱

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