E I N S

12 B. Meine Klasse. Beziehungsweise die von Jakob und mir. Leise seufzte ich. Mehrere Jungs strömten in die Klasse. 17 um genau zu sein. Und 4 Mädchen. Ich sah zu Jakob, welcher mich wortlos in seine Arme zog. "Alles wird gut, Jo", murmelte er. "Hoffe ich, Jakob." Ein Lehrerin kam an uns vorbei. "Sie müssen die von Thurn Berger sein." Wir nickten. "Kommen Sie rein." Wir betraten den Klassenraum. 42 Augen auf uns gerichtet. Auch die von Chrezzee. Oh nein. Neben ihm und eine Reihe weiter hinten waren Plätze frei. "Das sind die von Thurn Berger Zwillinge", sagte die Lehrerin. Dann sah sie zu uns: "Stellt euch mal vor." Jakob fing an: "Ich bin Jakob und 18 ... joa." Dann sah er zu mir. "Ich heiße Johanna, aber die meisten nennen mich Jo." Jakob lächelte mir zu. "Dann nehmt doch Platz", rieß uns die Lehrerin aus den Gedanken. Ich ließ mich auf dem Platz neben dem Fremden nieder. Eine Reihe hinter Chrezzee. Jakob neben ihm. "Ich bin ganz schön enttäuscht, Schöne", kam von Chrezzee. Ich ignorierte ihn und konzentrierte mich auf den Unterricht. Irgendwann schob mir der Junge neben mir einen Zettel zu.

Hi, ich bin Tobi :) Lass dich von Christoph nicht ärgern :)

Hey, Tobi :D Ja mach ich :)

Nach dem ich geantwortet hatte, schob ich ihm den Zettel zu. Ein Lächeln machte sich auf Tobis Lippen breit.

Lust mit mir und einem Freund in der Pause rumzuhängen? xD

Gerne, wenn Jakob auch mit darf?

Klar :) Rafi und ich freuen uns :)

Ich grinste. Echt lieb dieser Tobi. Naja okay, wir haben noch nicht viel geredet, aber alleine, dass er mir anbietet nicht alleine sein zu müssen, ist mehr als süß.

Als der Unterricht zu Ende war, standen Tobi und ich auf. Tobi ging schon vor, um auf Rafi zu warten. Chrezzee folgte ihm. Ich packte mein Zeug ein und ging nach draußen. Chrezzee war gerade dabei Tobi zu verprügeln. "Elendige Schwuchtel!", schrie er ihn an. Geschockt wollte ich hinrennen. Doch eine Hand hielt mich auf. Ein fremder Blondhaariger sah mich an. Vermutlicher einer von Chrezzees Leuten. "Lass es!", befahl er mir fast. Seine Stimme klang fest und bestimmend und machte mir leicht Angst. Eine Menschenansammlung stand um die beiden herum. Alle sahen den beiden zu, aber niemand unternahm etwas. Schockiert darüber,  rieß ich mich los, warf meine Tasche zu Boden und schubste Chrezzee von Tobi runter. Geschockt sah Tobis Angreifer mich an. Ein schwaches Lächeln zierte Tobis Lippen. "Das hättest du nicht tun sollen", fauchte der Blonde, der mich eben schon festgehalten hatte, und kam auf mich zu.

Mit einem Mal und urplötzlich schob sich jemand vor mich und Tobi. Der Junge hatte sich durch die Menge gekämpft und sah kurz besorgt zu Tobi. In der Zeit scannte ich ihn mit meinem Blick. Unser Retter hatte Muskeln und sah aus als wäre er in unserem Alter. Ein kleiner Zopf zierte seinen Kopf. "Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du Tobi endlich in Ruhe lassen sollst, Christoph?", kam es wütend von dem Jungen. Er zog Chrezzee auf die Füße. "Geht euch von mir aus in den Arsch ficken, Rafael. Aber er soll sich nicht an die Neue ranmachen", erwiderte dieser. Ich half Tobi hoch. "Na und, wenn dann könnte es dir egal sein", zischte Rafael, der Freund von dem Tobi schätzungsweise vorher erzählt hatte. "Die dumme Schwuchtel ...", fing Chrezzee an und röchelte plötzlich nach Luft. Rafael drückte an seinem Hals zu. "Halt deine dumme Klappe", mit diesen Worten stieß Rafael Chrezzee zu Boden, packte Tobis und meinen Arm und ging.



Wir kamen vor einen weißen Tür mit einem grünen Sticker zu stehen, auf dem Sticker war ein weißes Kreuz. Daraus ließ sich schließen, dass es das Krankenzimmer war. Rafael betrat es und legte Tobi sanft auf die Liege. Ich betrat leise hinter ihm den Raum und fühlte mich schlecht. "Seid ihr zusammen? Also wegen der Anspielung von Chrezzee ...", fragte ich leise. Rafael drehte sich zu mir und kam mir gefährlich nahe. Ich wich an die Wand hinter mir. "Wenn du auch noch so eine scheiß homophobe Tusse bist, dann verpiss dich", fuhr er mich an. "Ich bin nicht homophob. Mein bester Freund ist schwul", erwiderte ich. Traurig dachte ich an meinen kleinen Tim. Okay, klein ist er nicht wirklich. Er ist zwei Köpfe größer als ich, aber er und Robert (Stegi) waren so süß. Rafael nickte. "Tut mir leid." "Schon gut. Du willst ihn ja nur schützen." Ich lächelte lieb. Rafael auch.

Er verarztete Tobi und fragte ihn was passiert war. Tobi erzählte es ihm. Erstaunt sah Rafael mich an: "Du hast dich gegen Chrezzee gestellt." Ich nickte. "Er war mir schon in der ersten Sekunde unsympathisch. Und Tobi sympathisch. Und natürlich gehört es sich nicht wegzuschauen, wenn jemand verprügelt wird."

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