Kapitel 2.


"So und in der nächsten Stunde würde ich gerne das Thema abschließen mit einem Test."
Ich hasse ihn mehr als einen Pickel auf meiner Stirn.
Wie kann man Mathelehrer werden?
War er unter Drogen, als er studiert hat oder kommt er von einem anderen Planeten?
Denn das wäre die einzige Erklärung für mich, wie man Mathelehrer wird.
Ich bemerke, dass die Hälfte der Klasse sich bereits vom Acker macht und packe schnell meine Sachen zusammen.
"Malia kannst du kurz hierbleiben?"
Fuck my life.
Mit einem Fakelächeln drehe ich mich zu meinem Mathelehrer.
"Natürlich. Was gibt es den, was sie mir jetzt in der Pause sagen müssen?", versuche ich möglichst deutlich zu machen, dass ich jetzt Pause habe und keine Lust auf verschwendete Zeit.
"Du kommst langsam nicht mehr mit. Der Stoff wird immer schwieriger und du hast gerade mal das Niveau eines neuntklässlers erreicht. Versteh mich nicht falsch. Deine Eltern leisten einen wirklich großzügigen Beitrag für die Schule aber du solltest dich vielleicht wirklich mehr ins Zeug legen."
Ach ja, meinen Eltern. Ja sie sind der Grund warum ich höchstwahrscheinlich mein Abschluss schaffen werde. Unfair ich weiß. Genau aber deswegen interessieren mich seine Worte nicht. Ich kann so schlecht sein, wie ich will. Meine Eltern sorgen dafür das ich es schaffen werde. Es ist nicht wirklich schön zu wissen, dass man es nur durch seine Eltern schafft aber ich habe es akzeptiert und die Vorteile gesehen.  Aber das ich ein Niveau eines neuntklässlers habe ist schon ziemlich weit hergeholt. Ich meine ich bin froh wenn ich die ganze Bruchsache verstanden habe. Und das war Stoff in der 6ten.
"Aber dieses Mal können deine Eltern nichts machen, wenn du ihn Mathe durchfällst.", setzt mein mir verhasster Mathelehrer fort.
Oh oh zu früh gefreut. Ich könnte mir eine klatschen, wenn ich an meine Worte von vor einer Minute zurückdenke. Na toll das Glück oder eher meine Eltern sind nicht auf meiner Seite.
"Ich habe absolutes Verständnis, dass ich mich jetzt anstrengen muss und 110% geben muss.",schleime ich rum. Ich meine das null ernst und das merkt er auch, denn er wirft mir einen ungläubigen Blick zu. Sagt aber dann, dass  ich gehen darf.
Wurde ja aber auch mal Zeit.

Die Pause ist so gut wie rum. Ich versuche aber trotzdem mein Glück und gehe in Richtung Mensa in der Hoffnung noch essen zu ergattern.
Als ich den sonst so vollen Ort erreicht habe sitzen jetzt nur noch paar Schüler an vereinzelten Tischen.
Darunter auch Finn und seine Anhängsel aka. Kartoffeln.
Ich gehe zu der Dame hinter der Theke und frage sie, ob noch was zu kaufen da ist. Sie verneint aber und gibt sich dem putzen wieder hin. Super!
Ich drehe mich genervt um und will zu meinem nächsten Kurs laufen, als ich meinen Namen höre.
Wieder drehe ich mich um und blicke zu dem Jungen, der meinen Namen gerufen hat.
Ich blicke in fragend an und bemerke, dass er einer von den Kartoffeln ist.
Er heißt glaube ich Mark?
"Na willst du uns Gesellschaft leisten?", fragt er verführerisch. Naja es sollte glaube ich so rüber kommen. Ich lache nur abfällig und drehe mich um. Diese Jungs sind ein anderes Niveau. Ich bin reich, habe kein schlechtes Aussehen aber die sind hundertmal reicher und hundertmal schöner. Sie behandeln alle wie ihre Untertanen und denken sie wären die Herrscher.
Vielleicht sind sie das auch aber ich gehöre nicht dazu. Ich bin selbst beliebt und werde von den Schülern geachtet aber in den Augen von Finn und seinen Freunden bin ich ein Niemand.
Ich halte es nicht für nötig mich mit ihnen abzugeben. Das ist es mir nicht wert.
Trotz der Beliebtheit ist Sam mein einziger Freund. Es hört sich armselig an, dennoch will ich keine anderen Freunde. Sam ist wie ich. Er versteht es mit meinen Eltern. Er versteht es Geld zu haben und nutzt mich nicht aus, wie es schon so viele versucht haben.
Zurück zum Geschehen.
Plötzlich spüre ich eine Hand an meinem Oberarm und werde wieder um gedreht. So oft wie ich mich jetzt umdrehe tut das meinem Kreislauf ganz sicher nicht gut.
Wieder schaue ich Mark fragend an.
"Ey ich habe dir nicht erlaubt zu gehen.", zischt er.
"Mhh. Gut nächstes mal bitte ich dich um Erlaubnis. Noch mehr wünsche, damit ich es dir recht machen kann?", frage ich mit einer versuchten ernsten Stimme.
"Du bist doch die, die mit spasti abhängt.",stellt er fest.
"Tut mir leid aber ich kenne keinen Spasti. Außer dich und deine Jungs aber euch meinst du wahrscheinlich nicht das wäre auch ziemlich unlogisch.", redete ich ohne Punkt und Komma auf ihn ein und schenkte ihn mein schönstes Fakelächeln.
Props an mich selbst. Dieses Fakelächeln konnte ich noch nicht mal meinem Mathelehrer schenken.
Mir war natürlich klar, wen er mit spasti meint. Sam. Aber ich werde ganz sicher nicht auf die indirekte Beleidigung gegen Sam eingehen.
"Bist du dumm! Ich meine deinen Freund mit den Blonden Haaren."
Schätzchen du bist dumm wenn du nicht merkst das ich dich verarsche.
"Oh du meinst Sam.", gebe ich einläuchtend vor, als wenn mir ein Licht aufgegangen wäre.
"Schnellchecker", murmelt er.
Dito.
"Was denkt er sich, dass er uns einfach immer an labern kann.", setzte er nun fort.
"Um genau zu sein labert er garnicht EUCH an sondern Finn.", zeige ich auf den schwarzhaarigen hinter ihn, der das Ganze mit zusammen gezogenen Augenbrauen verfolgt.
"Was Finn angeht, geht auch uns an.", stellt er klar.
"Das ist ja traurig.", gebe ich ehrlich von mir.
"Habt ihr keine eigenen Probleme oder gar ein eigenes Leben? Außerdem ist Finn alt genug , um sein Mund selber auf zu machen ", redete ich weiter.
"Weißt du ich habe absolut keine Lust mit so ner Bitch wie dir zu diskutieren, deshalb mache ich es kurz und knapp.
Sollte spasti noch einmal uns nerven bekommt er Schläge.", bedroht er mich jetzt.
Ruhig.
Ich rufe mir wieder in den Sinn, dass ich mich von den Jungs eher vernhalten wollte, weswegen ich einfach nur nicke und viel zu spät in den nächsten Kurs gehe.

Danke Gott!
Die Schule ist endlich vorbei und ich laufe zu Sams Wagen.
"Und auch so unnötigen Tag gehabt.", schaut er mich mitleidig an, als ich ihn erschöpft erreicht habe.
"Ja", gebe ich knapp von mir.
"Ich habe umsonst für Physik gelernt obwohl wir dann doch kein Test geschrieben haben.", versucht er sich mit mir zu duellen.
"Ohu chica da kommt gerade Finn."
"Sam lass gut sein wirklich.", hab ich genervt von mir.
"Warum ich habe gerade erst angefangen.", entgegnet er traurig.
"Siehst du diesen Mark. Der hat mich heute dumm angemacht, weil du aufhören sollst zu 'nerven' ", sage ich und zeige auf den rotschopf namens Mark.
"Dieses Schwein! Hat er dir weh getan?", fragt nun Sam besorgt und schaut auf mich runter.
Ich lächel ihn an, weil es unfassbar süß ist wie er sich um mich sorgt und verneinte.
"Glück gehabt", knurrt er und guckt in Richtung Mark.
Ich folge seinem Blick und lasse nun meinen Blick durch die Jungsgruppe schweifen. Dabei treffe ich Finns Augen und muss schlucken.
Man wie kann man so hübsch sein und verdorben zu gleich.
Aus vielen Geschichten habe ich mehrmals über sein bösartigen Charakter erfahren.
Natürlich ist er ein wahrer Mädchenmagnet aber ernsthaft jetzt, wer denkt er könnte ihn zum guten verändern, macht sich peinlich. Es haben genug Mädchen versucht und sind gescheitert. Sie sind immer noch besessen von ihm, wie die meisten. Sie denken sie könnten eine Liebesgeschichte haben, wie in all dem Büchern. Sie denken er verliebt sich ihn sie und verändert sich für sie. Aber das passiert nicht denn das ist die Realität. Hier gibt es nicht ein Happy End und alle werden glücklich. Hier gibt es keine Wahre Liebe. Hier gibt es keine perfekte Welt. Früher war ich von diesen Büchern besessen und wollte auch so ein Leben. Heute habe ich eingesehen das es keine Schmetterlinge gibt oder ein kribbeln auf den Lippen, wenn man den "richtigen" küsst.
Immer noch vertieft in die blauen Augen, welche so einen Schönen Kontrast zu den pechschwarzen Haaren abgeben. Stupst mich Sam an und fragt, ob wir los wollen.
Immer noch abwesend nicke ich und löse mich von den so eindringlichen Augen.

Zuhause angekommen esse ich das Essen, was Melinda unsere Hausfrau zubereitet hat und gehe in mein Zimmer.
Fassungslos von mir selbst sitze ich an meinem Schreibtisch und gucke in die für mich Unlösbare Mathe Aufgabe.
Nach weiteren Minuten gebe ich die Hoffnung auf und Klappe das Mathebuch zu.
Ich habe es versucht. Es hat 5 Minuten angehalten aber ich habe es versucht.
Nun liege ich in meinen Bett und scroll durch Instagram.
Plötzlich sehe ich das Olivia_Sullivan23 mir folgt.
Ich gehe auf ihr Profil und eine wunderschönes Mädchen ist auf jeden der Fotos zusehen. Mir ist bewusst, dass es die Schwester von Finn und damit auch der Crush meines besten Freundes ist. Auf einem Bild ist Finn auch drauf und noch andere Leute. Das Ganze soll glaube ich ein Familienfoto sein. Nur das keiner außer Olivia und eine weitere Frau lächelt. Ich zoomte näher an Finns Gesicht ran, um es genauer zu betrachten, als plötzlich ein rotes Herz erscheint.
Super jetzt habe ich es aus Versehen geliket.
Panik kommt in mir auf und als ob es das ganze besser machen würde schmeiße ich das Handy außer Reichweite weg und verstecke mich unter meiner Bettdecke.
Das passiert echt nur mir. Wie kann man so dumm sein? Und vor allem warum wollte ich bitte Finns Gesicht genauer betrachten.
Ich fange an zu lachen, weil das kein Sinn ergibt und ich überfordert mit meinem Leben bin.
Ich stehe auf und mache mich Bettfertig.
Ohne meinem Handy auf dem Boden Beachtung zu schenken lege ich mich schlafen und sinke langsam in die Welt der Träume ein.

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Kapitel Numero 2

Und wie gefällt es euch?

Bitte lasst mich nicht die einzige sein, die in so einer Situation das Handy wegschmeißt.😅

Was haltet ihr von Mark und findet ihr, dass Sam mit seinem Plan übertreibt?

Auf ein baldiges Wiedersehen ❤️

Eure Luise

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