Wissen - Permakultur
Permalkultur - was ist das?
Wusstet ihr, dass 58,2% des deutschen Getreideanbaus für Futter verwendet wird? Dass gerade mal 20,1% für pflanzliche Lebensmittel genutzt wird?
Und hier einmal der Vergleich, wie viel die Getreideernte im Vergleich zu der anderen Bodennutzung ist:
Das ist aber eigentlich nicht das Thema, huch. (Die Statistiken bei der Recherche sind einfach so viele und so interessant xD)
Wusstet ihr, dass ein Drittel aller Arten (von Tieren und Pflanzen) in Deutschland gefährdet sind? Und wusstet ihr, dass unsere Art und Weise, wie wir wirtschaften daran unter anderem Schuld ist? Und wusstet ihr, dass man das auch ändern kann?
Ich hab schon mit Leuten diskutiert, die dann meinten „Ja, man muss ja irgendwie die Menschen ernähren und das geht eben so gut - durch Gentechnik kann man dem Hunger auf der Welt entgegenwirken ..."
...
Ja und nein. Ja, man muss die Menschen ernähren, nein, Monokultur und Gentechnik sind nicht die Antwort darauf. Gentechnik ist wiederum ein anderes Thema, dazu kann ich auch ein extra Wissenskapitel machen, wenn ihr wollt.
Fokussieren wir uns auf die Monokultur, die in Deutschland immer mehr sich verbreitet. Monokultur - ihr habt wahrscheinlich schon einmal davon gehört. Permakultur ist in fast allen Punkten das Gegenteil von Monokultur. Hier ein kleiner Wissensinput.
Monokultur:
Man baut über mehrere Jahre dieselbe Pflanze auf großen Raum an und spezialisiert sein Wissen auf eine begrenzte Anzahl von Nutzpflanzen. Mit sogenannten „Genossenschaften" schließen sich Bauern und nutzen so dieselben Maschinen und haben die gleichen Vermarktungsstrukturen. Das macht für sie mehr Profit, zumal keine Arbeitskräfte zum Ernten gebracht werden. Wenn man andere Pflanzen auch noch anbauen würde, bräuchte man auch noch andere Maschinen, was sich finanziell nicht so sehr lohnt.
Nachteile:
- Dadurch, dass immer dieselben Pflanzen angebaut werden, entstehen langfristig viele Ertragsnachteile. Die Nährstoffe im Boden werden nur einseitig genutzt, weshalb es von den einen zu viel und von den anderen zu wenig gibt. Die Wurzeln können deswegen schlechter Nährstoffe aufnehmen
- Es entsteht mehr Unkraut, was man nicht so gut bekämpfen kann
- Durch den Nährstoffmangel wird viel gedüngt. Der chemische Dünger enthält häufig das Schwermetall Cadmium, das schon in wenigen Mengen sehr giftig und krebsauslösend wirkt. Doch auch der „natürliche" Dünger kann in übermäßigen Mengen dem Boden schaden und ins Grundwasser dringen.
- Monokulturen fördern „Bodenerosion", müssen dadurch viel gepflegt werden. Bodenerosion ist, dass der Boden durch das Zerfallen von zusammenklebenden Bodenteilchen Wasser nicht mehr so gut aufnehmen kann.
- Tiere finden in Monokulturen keine Nahrung mehr.
- Es gibt mehr Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. Dagegen werden „Pestizide" verwendet. Diese sind wiederum sehr schädlich für Bienen und andere wichtige Tiere
- Außerdem ist auch hier die Einfalt ein Faktor für das Aussterben der Bienen.
Was deswegen oft genutzt wird, ist die Fruchtfolge:
Es werden über einen Zeitraum von meistens fünf Jahren eine Pflanze in Form der Monokultur angebaut, weshalb der Boden reichhaltiger bleibt. Dadurch haben Bauern mehr Ertrag. Doch auch das ist eine Art der Monokultur und verhindert immer noch nicht alle der oben genannten Punkte.
Und jetzt kommen wir zu der wirklichen Alternative zu diesem ganzen Landwirtschaftsdebakel:
Permakultur.
Hier werden Tiere und Natur berücksichtigt und stellen nicht ein Hindernis zur Erwirtschaftung dar. Sie sollten sogar im Einklang miteinander leben. Es soll umweltbelastende Industrielandwirtschaft ersetzen, indem biologische Ressourcen verwendet werden. So werden schon existierende Ökosysteme nachgeahmt. Der Mensch soll mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie. Auf chemischer Dünger und Pestizide wird verzichtet und es werden viele verschiedene Pflanzen angepflanzt, damit die Artenvielfalt gefördert wird. So könnte der Mensch die nächsten 200 Jahre überleben, ohne einen Wüstenplaneten zurück zu lassen. Das Ziel ist, dass Ökosysteme erschaffen werden, die nicht stark durch menschlichen Eingriff erhalten bleiben.
Es werden weniger Ressourcen benötigt und sie funktionieren sparsam. Außerdem könnten sie auch einen wichtigen Schritt dazu beitragen, das Weltklima zu mäßigen.
Der Ertrag ist um einiges größer und das auf weniger Fläche! Hier will ich keine genauen Zahlen sagen, da diese überall verschieden genannt werden, aber so oder so wäre Permakultur eine Form der Landwirtschaft, die zukunftsträchtig ist, für Artenvielfalt sorgt und viel mehr Menschen ernähren könnte auf derselben Fläche Monokultur!
Krass oder?
Und noch ein Vorteil: Durch Permakultur würde man viele Arbeitsplätze schaffen. Arbeitsplätze, die zum Beispiel durch die Abschaffung von Braunkohleabbau gesucht werden. Man müsste hier natürlich politisch finanziert eine Umschulung machen. Permakultur hängt sehr viel am Wissen und der richtigen Ausführung, weshalb es wichtig ist, dass die Arbeiter gut bezahlt werden. Dennoch würde der Preis für Essen aus der Permakultur sogar unter dem von „Billigprodukten" liegen! Und das, obwohl es Bio und Regional wäre!
Außerdem braucht man für Permakultur keine riesigen Ackerflächen, sondern man ist im Anbau flexibler, weil keine großen Maschinen das Feld ernten.
Politisch bräuchte es einen Willen, das durchzusetzen, zumal viel Geld an den großen Firmen hängt, die davon profitieren. Das könnte den Politikern und Politikerinnen doch egal sein, oder? Trotzdem passiert nichts, die Betonung liegt auf Geld.
Quellen: In den Kommentaren ->
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