Kapitel 6: Glitzernd wie Diamanten


Sie blieben die nächsten Tage im Haus der alten Dame und sie dankten ihr immer wieder für ihre wunderbare Gastfreundschaft. Aragorn war noch einmal im Palast gewesen, wenn er auch nur über den Baum in sein Fenster kletterte, damit er nicht gesehen wurde, um etwas Kleidung zu holen, vor allem eine Tunika für Legolas. Der Elb war schließlich in nichts anderem, als diesem weißen Baumwollhemd gekleidet, als Aragorn ihn fand, daher hielt es der Prinz für wichtig, ihm etwas zum Anziehen zu holen und zu seinem Glück wurde er auch nicht entdeckt.

Am Vormittag dieses Tags gab es aber in der Stadt einen ziemlichen Aufruhr und die alte Dame erzählte von einem Dutzend Elben in goldener Rüstung und einem weiteren, der auf einem mächtigen, weißen Ross thronte, gekleidet in einem langen, tiefgrünen Gewand, bestickt mit Goldfäden, im gleichen Ton, wie der der Rüstungen. Thranduil.

Schnell verließen sie das Haus und verabschiedeten sich noch einmal mit großem Dank bei der Dame. Lange brauchten sie nicht suchen, bis sie in der Hauptgasse der Stadt den Elbenkönig erblickten, der auch sofort Notiz von ihnen nahm.

Er sprang von seinem Pferd und nahm seinen Sohn in die Arme. Als er sich löste, wandte er sich an Aragorn. „Prinz Aragorn, du hast ihn schon allein gefunden, wie ich sehe", begann er lächelnd, „Und ich bin froh, dass es euch beiden gut geht. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet."

„Nein, es geht uns zum Glück gut...", antwortete der Prinz von Gondor und senkte ehrfürchtig den Kopf vor dem Elbenkönig.

Im Beisein der elbischen Krieger liefen sie nun langsam in Richtung des Palastes. Auf dem Weg erzählten Aragorn und Legolas genau von den Geschehnissen und der Elbenkönig konnte nur ungläubig mit dem Kopf schütteln, dass Arathorn so töricht war.

„Nun glaube ich, dass wohl ein Wort mit deinem Vater gesprochen werden muss, ein König sollte eigentlich Verstand haben, doch das trifft scheinbar nicht auf jeden zu", sprach er selbstsicher mit einem wissenden Lächeln, bevor sie den Palast betraten und von gondorianischen Wachen zum Thronsaal geführt wurden, wo der König saß.

Als Arathorn sah, wer da vor ihn schritt, wäre ihm beinahe der schockierte Ausdruck ins Gesicht geschrieben gewesen, aber er konnte sich beherrschen.

„Nun Arathorn, Sohn von Arador, möchtest du mir vielleicht verraten, wie du es dir erlauben konntest, meinen Sohn einzusperren, geschweige denn ihn so achtlos zu verletzen?", fragte er und musste seine Stimme nicht einmal erheben, um erhaben und autoritär zu klingen.

„Es waren wenige leichte Gürtelschläge, wenn er das nicht aushalten kann, dann ist es nicht mein Problem", gab Arathorn standhaft zurück, so als würde er nach wie vor keinen Funken Reue empfinden, obwohl er vor dem Vater des Elben stand, den er so achtlos verletzte, zudem war Thranduil ebenfalls ein Herrscher von hoher Macht.

„Ich rede nicht von den Schlägen, König von Gondor. Denn offenbar scheinst du noch nie davon gehört zu haben, welchen Effekt eine solche Dunkelheit auf einen Elben hat, nicht wahr? Dabei nahmst du eine Elbin zur Frau und zusätzlich noch eine aus meinem Königreich, wenn ich mich recht entsinne", sprach der Elbenkönig weiter und beobachtete mit ungerührtem Lächeln, wie Arathorn versuchte seine Fassade zu bewahren und die leichte Einschüchterung durch den Elben zu verschleiern. Ihn schienen die eisblauen Augen des Elben förmlich zu durchbohren, doch Thranduil fuhr fort, bevor er antworten konnte.
„Also, König der Menschen, fällt dir keine Antwort ein? Du möchtest mir also nicht das Verbrechen nennen, was mein Sohn begangen haben soll, wofür du ihn einsperrtest? Nein? Ich kann dir auch sagen warum, weil es keines gibt", fügte er hinzu und sah den Zorn, der nun in Arathorns Gesicht entflammte.

„Wage es nicht so mit mir zu sprechen, Elb!", schrie er und erhob sich aus seinem Thron.

Thranduil lachte herzlich. „Oh, ich erwidere nur, ich spreche mit dir, wie du mit meinem Sohn und deinem Sohn sprachst. Hörte ich richtig? Legolas soll seine Schönheit benutzt haben, um Aragorn zu verführen? Nur ein Narr würde sich verführen lassen und im Gegensatz zu dir, weiß dein Sohn etwas von Intelligenz..."

Arathorn biss wütend die Zähne zusammen, wagte es jedoch nicht weiter auf den Elbenkönig zuzugehen, mit Blick auf die Traube an elbischen Wachen, die hinter ihm standen.

„Nun kann ich dir eines sagen, Arathorn, Sohn von Arador, wer die Liebe nicht respektiert, verdient es ebenso wenig mit Respekt behandelt zu werden. Ich verspreche dir, du wirst deinen Sohn niemals wiedersehen und einsam und verbittert hier sterben, weil du es dir selbst verwirkt hast", Thranduil hielt kurz inne und musterte noch einmal mit Genugtuung den getroffenen Gesichtsausdruck des Königs, bevor er fortfuhr. „Also dann, Novaer (Abschied)", beendete er drehte sich um und hob noch einmal seine Hand für ein letztes ehrwürdiges Winken.

„Leb wohl, Vater", sagte Aragorn mit fast abwertendem Ton und wandte sich ebenso ab, ohne Arathorn noch eines Blickes zu würdigen. Und so verließen sie alle wieder die Hallen des Königs, der weiter stur auf seiner Meinung beharrend in Gondor verweilte.

Sie ritten nach Eryn Lasgalen, wo sie die nächsten Jahre verblieben und dort schien die Liebe zwischen Aragorn und Legolas nur noch weiter aufzublühen. Die beiden waren glücklich, und sie würden es bis an ihr Lebensende sein, weil sie zusammen waren. Gegenseitig gaben sie sich Kraft, Mut, Hoffnung und in jeder Umarmung, in jedem Kuss oder jedes Mal, dass sie sich liebten, durchströmte sie dieses Gefühl der Verbundenheit und sie wussten, es würde auch in Zukunft, selbst in hunderten von Jahren, niemals verblassen.

Und wie es Aragorns Mutter einst zu ihm sagte, als er noch ein Kind war:

„Mein Sohn, wisse, es gibt nur eine Person auf dieser Welt, deren Herz mit deinem verbunden ist. Nicht jeder hat das Glück denjenigen zu finden, aber wenn du diesen Segen haben solltest, dann halte an dieser Person fest. Eine solche Liebe ist ein Geschenk der Valar und sie ist wertvoller als jeder Edelstein in Arda es jemals sein könnte. Also behalte diese Liebe und halte immer an ihr fest, weil es das ist, was dem Leben einen Sinn gibt: Jemanden zu haben, für den man die Hand ins Feuer legen oder sich in den tiefen Ozean stürzen würde, um ihn zu retten, jemanden für den man sogar sterben würde. Lass die Sterne ein Zeuge dieser mächtigen Verbindung werden, denn so hell wie sie schimmern, leuchten auch eure Herzen. Denn Liebe besteht aus einer einzigen Seele, die zwei Körper bewohnt und deren Licht ist stärker, als jedes der irdischen Welt."

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Und damit ist auch diese Geschichte wieder zu Ende... Ich hoffe, dass es euch gefallen hat! 

Auch wenn alle jetzt Arathorn umbringen wollen (wo ich mich nur zu gern anschließe...) 😂😈

Ich arbeite immer noch am zweiten Teil von Emel nîn und hoffe, dass ich mal schneller vorankomme, hab gerade erst etwa die Hälfte 😂
Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig wird... aber naja, vielleicht schaffe ich es ja bis Ostern
 😂😂 

Außerdem habe ich absolut keine Ahnung, warum ich jedes Kapitel nach einem Edelstein benannt habe... (vielleicht passt es, vielleicht aber auch nicht...) 🤣😂

Aber jetzt sage ich erstmal bis zu meiner nächsten Story! Ich danke euch für jeden Vote, jedes Kommentar und allgemein danke ich jedem, der diese Geschichte gelesen hat! 

Ich habe definitiv den Ehrgeiz noch mehr zu schreiben, also mal sehen, was die Zukunft so bringt.


Galo Anor erin râd lîn.

~Möge die Sonne auf eurem Weg scheinen.~


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