Kapitel 8

„Wir sind bald wieder da, Finn!”
„Mama? Papa? Wo geht ihr hin?”
„Nero! Äh- nicht weit weg! Nur für ein paar Tage!”
„O-oki!”
„Na los, geht ins Bett ihr beiden”

Und danach... Danach kamen sie niewieder....
Tränen tropften auf den Tisch, Dillin zog mich in seine Arme und ich hörte schwach wie die anderen drei anfingen sich zu entschuldigen...

„Scheiße, Nero es tut mir so leid!”
„I-ist okay...”
„Nein verdammt!”
Er sah mich an, seine Hände auf meinen Schultern und seine Gedanken vertieft in Schuldgefühlen...

Eine halbe Stunde später ließ mich Dillin vor der Betreuung allein und ging wahrscheinlich wieder nach Hause.
Noch bevor ich klopfen konnte sprang die Tür auf und Kate bergüßte mich mit einer Umarmung.
„Nero! Oh Gott sei Dank du bist wieder da!”
Schnell befreite ich mich aus der Umarmung und rannte in mein Zimmer um die Tür hinter mir abzuschließen und mich aufs Bett fallen zu lassen.
Ich ging den gestrigen Abend noch einmal durch:
Dillin hat mich geküsst.
Ich bin ein Wolfwandler.
DILLIN HAT MICH GEKÜSST VERDAMMT.

Scheiße.

Scheiße!!

„Nero~” „HEILIGE GARNELE WAS WILLST DU RAY!?!!” „Ich hab nur auf dich gewartet, süßer~” „Verdammt nochmal ich bin nicht-” „Schhh~” Ray legte mir einen Finger auf die Lippen um mich zu unterbrechen und sah mich an.
Er sah mir tief in die Augen und man konnte sehen wie es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief.
„Ray wie oft noch, das ist verboten oder so!” „Du musst hier raus, kleiner. Dieses Irrenhaus tut dir nicht gut.”
Nun wurde alles schwarz.
Ich hatte mich inzwischen daran gewöhnt manchmal naja ziemlich oft solche Aussetzer zu haben.
Anderen schien es nicht aufzufallen aber ich selbst habe Lücken in meinen Erinnerungen und sehe nichts sowie ich in diesen Momenten vollkommen taub bin.

Als ich wieder sah war ich bei Ray Zuhause auf seinem Bett und er neben mir. „Ich hoffe es ist gemütlich genug für dich... Du wirst hier jetzt wohnen ja? Ich werde dich nicht in dieses Irrenhaus zurück lassen”
„W-warte was?”
„Naww so erstaunt? Ich plane schon seit Wochen dich da raus zu holen mein süßer! Du kannst sogar zur Schule gehen... Ich weiß doch wie sehr du dir das wünschst”

„E-echt?” „Ja natürlich! Meinst du ich mache Witze?” Ich schüttelte meinen Kopf und kuschelte mich dankbar an ihn, ich glaube das war das erste Mal seit Jahren, dass ich wieder wirklich glücklich bin...
Doch wird das auch so bleiben?

Als es dunkel wurde und ich mit Ray in seinem Esszimmer war dachte ich darüber nach wie es nun weitergehen sollte. Ray wird sicherlich gut auf mich aufpassen, da bin ich mir sicher, aber was ist dann mit Dillin? Er weiß doch garnicht, dass ich nun hier bin!

Ich muss ja sagen, dass Ray verdammt gut kochen kann. Dagegen ist das Essen in der Betreuung wie Sand!
„Ich räum nur kurz ab und stell das Geschirr in die Spülmaschine, ja? Du kannst dich ja auch schonmal fertig machen.” „Okay”, antwortete ich mit einem Lächeln welches wohl das erste war seit langem welches ich ernst meinte. Ich stand auf, ging nach oben und sah mich nach einem Badezimmer um da ich langsam wieder duschen gehen sollte.
Nachdem ich es gefunden hatte und duschen gegangen war setzt ich mich schonmal aufs Bett und wartete auf Ray während ich überlegte wie ich mich später Mal bedanken könnte.
Nach wenigen Minuten kam Ray herein und setzte sich neben mich wonach er sich an mich lehnte.
„Nerolein?” „Ja?” „Ich liebe dich” „Ich weiß...” Ray drehte mich zu ihm und sah mich flehend an. „Lass dich drauf ein, ich verspreche dir es wird dir gefallen!” „R-ray ich-” „Bitte... Ich werd verrückt wenn nicht!”
Ich seufzte laut.
„Nagut... Aber nur unter einer Bedingung!” „Welcher..?” „Ich darf trotzdem noch entführt werden...” „Spinnst du!? Nein!! S-sie tun dir doch weh!” „Ja und? Was wenn mir das gefällt?” „Wem bitteschön gefallen Schmerzen!?” „Ich- du hast Recht... Tut mir leid” „Ist okay Nero...”
Mit diesen Worten legte er sich hin und zog mich an ihn heran um uns dann kurz darauf zuzudecken.
„U-und wie läuft das dann ab..?”
„Wirst du schon sehen..”

Am nächsten morgen weckte Ray mich mit einem sanften Kuss auf die Wange und als ich ihn ansah begann er zu lächeln. „Guten Morgen..”, grummelte ich und drückte ihn von mir runter. Ich setzte mich auf und bevor ich noch etwas sagen konnte zog Ray mich zu sich um mich zu küssen. Etwas irritiert ließ ich es geschehen worüber Ray sehr glücklich war. „Hast du gut geschlafen, Nero?” „Ja..” „Das freut mich” Er lächelte und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie und er zog mich aus dem Bett woraufhin er mich umarmte. „Ray du bist kaputt” „Nein.. ich bin einfach nur verliebt...”

Nach dem Frühstück befahl Ray mir Schuhe anzuziehen was ich tat wobei ich mich fragte warum. Er griff nach meiner Hand und ging mit mir durch die Stadt. An einem Laden mit Schulsachen blieb er stehen und zog mich rein.
Nachdem er Bücher und Stifte besorgt hatte zeigte er mir verschiedenste Taschen. „Such dir eine aus, ja? Ich kümmere mich um den Rest”
Ich nickte und starrte die Taschen an. Nach einiger Zeit hatte ich mich für eine schwarze Umhängetasche entschieden, weil sie sehr praktisch wirkte. Mit dieser ging ich dann zu Ray und zeigte sie ihm. „Du siehst fabelhaft aus... Die Tasche steht dir.” Ich grinste kurz und als Ray alles bezahlt hatte gingen wir zu einem kleinen Laden und aßen ein Eis.

„Nero?” „Ja?” „Ich muss gleich zur Arbeit. Willst du mitkommen?” „Jaaaa”
Ray kicherte. „Na du bist ja glücklich”

Auf dem Weg zum Tierheim zeigte er mir viele Tricks wie man mit Tieren umgeht oder mit Kunden die nicht zufrieden sind.
Nach einiger Zeit kam ein Mann herein. Er sah freundlich aus und schien keine Eile zu haben. Ruhig ging er auf Ray zu. „Entschuldigung? Arbeiten sie hier?” „Ja, was kann ich für sie tun, Sir?” „Ich suche ein Geschenk für meinen Sohn. Er wünscht sich schon sehr lang ein Haustier..” „Sir meinen sie denn er ist bereit dafür?” „Er ist sehr verantwortungsvoll und wollte sogar eine Fliege als Haustier nur um ein Haustier haben zu können.” „Das freut mich.. wie ist ihr Sohn?” „Er ist total lieb und sogar an schlechten Tagen gut gelaunt. Er ist aber sehr einsam wenn er nicht zur Schule geht da er keine Geschwister hat. Ich habe ja auch vorgeschlagen ihm ein geschwisterchen zu schenken aber-” der Mann lachte Herzhaft. „Sie wissen ja sicher wie das ist” „Tatsächlich habe ich zwar keine Kinder, aber ich kann es mir vorstellen”
Die beiden gingen Richtung Katzenabteilung während ich in eine Ecke gehe wo nicht nur die Deckenbeleuchtung kaputt ist sondern wo auch kein einziges Fenster ist. Es ist stockdunkel und eiskalt. Dazu obwohl auch hier Tiere sind verdammt leise. Ich ging weiter bis eine kleine Kerze das Ende des Ganges erleuchtete. Links, in einem abgesperrten bereich saß er, das Mischwesen.
„Hey... Wie geht's?”
Vorsichtig streckte ich eine Hand durch das Gitter und spürte sofort das weiche Fell des Wesens.

Am Abend als ich wiedermal auf Ray wartete war etwas irgendwie komisch. Er legte sich hin, zog mich neben sich und sah mir tief in die Augen.

„Bereit?”

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