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Jeder Schritt, den ich mache, schmerzt immer mehr. Egal wie viele Pullover ich anziehe, mir ist kalt. Schlaf wird auch immer weniger. Jede Position tut weh und ich kann nicht einschlafen. Des öfteren werden meine Beine schwach und ich drohe hinzufallen, konnte much bisher aber jedes Mal irgendwo festhalten.

Ich weiß, dass es an meinem Gewichtsverlust liegt, aber ich kann nicht aufhören. Ich darf nicht zunehmen. Ich darf nicht dick werden. Ich muss dünn sein, nur so kann ich mir gefallen. Oder?

Gerade ist Jungkook bei mir, was ja auch nichts Neues ist.

Langsam stehe ich auf, dabei bemerke ich Jungkooks fragendes Gesicht. „Ich geh kurz auf die Toilette. Bin gleich wieder da", sage ich und er nickt.

So gehe ich also aus meinem Zimmer und ins Badezimmer, wo ich zunächst das tue, wofür ich hingegangen bin. Danach gehe ich zum Waschbecken um meine Hände zu waschen. Ohne es zu wollen, da ich es eigentlich hasse, sehe ich in den Spiegel, welcher über dem Waschbecken hängt.

Meine Augen sehen aus, als ob sie in meinem Kopf wären. So ganz tief drinnen. Versteht man, was ich meine? Dazu haben sie überhaupt kein Leuchten mehr.
Mein Gesicht ist schmal und blass. Meine Lippen sind an einigen Stellen aufgerissen, dazu extrem trocken.

Mir ist gar nicht wirklich aufgefallen, wie sich mein Gesicht verändert hat.

Wie dem auch sei, ich will gerade wieder zurück in mein Zimmer, als meine Beine wieder meinen, keine Lust mehr zu haben und so falle ich auf den harten Fliesenboden. Kurz schreie ich vor Schmerz, ehe ich mich erstmal normal hinsetze. „Verdammt...", zische ich.

Im nächsten Moment geht die Badezimmertür auf und Jungekook steht da.
„Was ist passiert?", fragt er besorgt und hockt sich zu mir runter.

„Bin nur hingefallen. Ist alles okay", meine ich und versuche mir meine Schmerzen nicht ansehen zu lassen.

„Warum bust du hingefallen?"

„Meine Beine sind schwach geworden.. ist halb so wild."

„Halb so wild? Weißt du warum sie so schwach geworden sind? Weil du nichts isst! Du hast keine Kraft mehr in deinem Körper."

„Habe ich sehr wohl!"

„Nein. Jimin, du musst aufhören dich selbst zu belügen."

„Tu ich doch gar nicht!"

„Doch! Schau doch mal nach vorne", sagt er und sieht in den ganz Körper Spiegel. Meine Mutter wollte unbedingt dieses Teil haben. Ich persönlich bin ja kein Fan von solchen Spiegeln aber gut.

Langsam drehe ich auch meinen Kopf da hin.

„Komm", sagt Jungkook auf einmal, steht auf und hält mir seine Hand hin. Vorsichtig lege ich meine Hand auf seine und er hilft mir hoch. Wir bleiben vor dem Spiegel stehen.

„Sieh genau hin. Schau dir meinen und deinen Körper an. Siehst du diesen Unterschied?"

Eine Weile starre ich in den Spiegel und fühle mich mit der ganzen Situation nicht grade wohl.

„Du bist dürr. Dein Körper besteht nur noch aus Knochen und einer dünnen Schicht Haut. Wenn du nichts isst, wird nichts mehr von dir übrig sein. Ich kann verstehen, dass es schwer ist. Es ist alles andere als einfach für dich. Ich sage auch nicht, dass du krank bist. Es ist einfach eine Sucht und eine Sucht kann man nicht einfach so stoppen. Es braucht Zeit..."

„Ich weiß, dass es eine Sucht ist... ich weiß auch, dass ich was ändern muss, aber ich kann nicht! Ich kann nicht essen."

„Aber du musst."

„Ich muss gar nichts!"

„Doch, außer du willst unbedingt sterben."

„Ich werde nicht sterben."

„Wenn du so weitermachst schon. Und glaub mir, es wird nicht mehr lange dauern, bist du deine Augen schließt und sie nicht mehr öffnest."

„Bitte fang du nicht auch wieder damit an. Ihr übertreibt alle! Ich werde nicht sterben!"

„Doch, das wirst du. Du hungerst dich zu Tode. Warum begreifst du das nicht?"

„Nenn mir einen Grund, wofür es sich lohnt zu zunehmen. Warum sollte ich essen?"

„Weil ich dich liebe."

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Ist eigentlich jemanden aufgefallen, dass ich das Bild von Jimin mit Yeontan bearbeitet habe?

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