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Bevor mich der Arzt offiziell entlässt, nachdem ich nochmal kurz durchgecheckt wurde, spricht er mit meiner Mutter.
Worüber sie reden weiß ich nicht, aber ich habe da so eine Ahnung.

„Nun gut, machen sie es gut", verabschiedet uns der Arzt und meine Mom und ich gehen aus den Gebäude hinaus zum Auto.

Im Auto, während der Fahrt, beginnt sie auf einmal zu reden. „Jimin, was hältst du davon nochmal in so eine Klinik zu gehen?"

„Was?"

„Naja, der Arzt, mit dem ich vorhin gesprochen habe, kennt eine sehr gute Klinik. Die konnten bisher jedem helfen wieder richtig zu essen und-"

„Kannst du vergessen", unterbreche ich sie.

„Du brauchst aber Hilfe."

„Warum?"

„Weil das nicht mehr gesund ist, was du da tust."

„Gott verdammt, ich bin nicht krank! Warum kannst nichtmal du das verstehen?", meine ich sauer und stecke ohne weiteres meine Kopfhörer in meine Ohren.

Nach zehn Minuten stehen wir endlich in unserer Garage und schon stürme ich in das Haus. Meinen Vater und Jihyun nicht beachtend, gehe ich in mein Zimmer. Dort setzt ich mich im Schneidersitz auf mein Bett und schnappe mir mein Handy.
Meine Kopfhörer habe ich immer noch angeschlossen.

Wie aus Reflex öffne ich meine Nachrichten und sehe auch schon wie immer aus zwei Chats neue Nachrichten.

TaeTae💜

Helloooo

Schreib mir wenn du entlassen bist

Ich bekomme btw heute endlich meinen neuen Hund😍

Ich freu miiiiich

Fuck, Lehrer kommt

Bye

Hi wurde vor ner halben Stunde entlassen. Much fun mit dem Hund

Jungkook

Willst du dich zufällig mit mir treffen, sobald du entlassen bist und ich in Freiheit bin? 🙃

Meine Family ist heute den ganzen Tag nicht da und es ist langweilig allein.

Kannst ja auch mal zu mir kommen^^

Aber dann muss ich aufräumen... aber das würd ich in Kauf nehmen 😄

Hey, von mir aus gerne. Will eh heute meine Familie, eigentlich nur meine Mutter, nicht mehr sehen...

Ich sperre mein Handy und lege mich auf den Rücken. Es dauert noch eine Stunde bis Tae und Jungkook Schluss haben.

Irgendwie macht es mich froh, dass ich mich so gut mit Jungkook angefreundet habe. Aber jedesmal wenn ich an ihn denke, habe ich so ein seltsames Gefühl im Magen. Erst recht wenn ich ihn sehe und vor ihm stehe.
Es ist so seltsam, aber es ist auch nicht wirklich schlimm. Irgendwie ist es auch ein schönes Gefühl. Nur weiß ich nicht was es bedeutet.
Vielleicht hat es auch gar nichts zu bedeuten.

Wie dem auch sei. Ich starre eine Stunde lang an die Decke und höre dabei Musik.
Bis mein Handy auf einmal vibriert und ich es entsperre.

Jungkook

Yeaaa, dann bis später, so um 16 Uhr.

Oh, meine Adresse...

Straße xx yy

Ich wohne im 3. Stock.

Oh und mein Nachname lautet Jeon

Wir sehen uns ^^

Ja bis dann

16 Uhr. Das sind nochmal weitere zwei Stunden. Seine Adresse liegt zwanzig Minuten von mir entfernt. Also muss ich grob gerechnet nur eineinhalb Stunden warten, bis ich los machen kann.

Die Zeit vergeht dann auch wie im Flug. Während ich zu Jungkook laufe, werde ich von den anderen Bewohnern Seouls komisch angestarrt. Davon versuche ich mich aber nicht beirren zu lassen und gehe einfach weiter.

Zunächst wollte meine Mutter dass Jihyun mitgeht, nur damit mir auf dem Weg nichts passiert. Ich habe aber gestreikt und irgendwann ließ sie nach.

An der Adresse angekommen, klingle ich. Jungkook wohnt in einem Hochhaus und allzu weit oben wohnt er zum Glück nicht.
Nachdem er mir dann endlich dafür sorgt, dass ich die Eingangstür öffnen kann, gehe ich schnell die Treppen hinauf. Als ich im besagten 3. Stock ankomme, steht eine Tür offen und ich erblicke Jungkook, welcher mich lächelnd mustert. Schon wieder dieses Gefühl im Magen...

„Hey Jimin"

„Hey"

Ich gehe in die Wohnung rein und er schließt die Tür hinter mir.

„Deine Jacke kannst du da aufhängen und deine Schuhe dort abstellen", meint er, zeigt dabei auf eine Seite des Ganges. Ich nicke und entledige much meiner Jacke und Schuhe, ehe ich ihm in sein Zimmer folge.

Dieses scheint wirklich auf Windeseile aufgeräumt worden zu sein, da es zwar auf dem ersten Blick sauber ist, aber in einer Ecke liegt wahrhaftig eine kleine Müllkippe.

„Beachte das Chaos nicht. Setz dich einfach", sagt er und wir beide setzen uns auf sein Bett.

„Sag mal Jimin.."

Meine Aufmerksamkeit gilt ihm.

„Warum hast du überhaupt damit aufgehört zu essen?"

Mein Blick gleitet wieder von ihm auf den Boden. „Warum fragst du?"

„Weil es mich interessiert. Du musst es mur nicht sagen, wenn-"

„Nein nein. Naja, ich wurde früher halt immer fertig gemacht von anderen. Sie haben auf mich eingeschlagen, mir gesagt dass ich nicht gut genug bin, dass ich hässlich bin und mich niemals jemand lieben würde... ich hatte schon immer ein schlechtes Bild von mir selbst und sie haben das verstärkt. Als ich dann irgendwann in den Spiegel schaute, entschloss ich mich dazu abzunehmen. Mein Gewicht war schon immer mein größtes Problem. Ich wiege einfach zu viel..."

„Du wiegst zu wenig."

„Aber mir gefallen tu ich trotzdem nicht."

„Denkst du wirklich dass du dir gefallen könntest, wenn du so weitermachst?"

„Ja... vielleicht. Keine Ahnung."

„Das einzige was du damit erlangst ist dein Tod."

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