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Ich sprach meine beunruhigenden Gedanken bei Namjoon aus. Würde ich sie jetzt in mich hineinfressen lassen, würde ich mich damit selbst kaputt machen.
»Ae Ma kommt heute vor Gericht. Das einzige was du machen musst ist auszusagen. Und ich weiß, dass es leichter gesagt ist als getan. Aber nur mit deiner Hilfe kann es uns gelingen, ihn endlich hinter Gitter zu bringen und somit die ganze Menschheit vor ihm zu bewahren.«
Ich atmete tief ein und aus. Ein paar Tränen liefen mir die Wange herunter, doch Namjoon legte seine Hand auf meine Wange und wischte sie mit seinem zartem Daumen weg.
»Es bricht gerade alles zusammen. Meine Freunde werden wegen mir in Gefahr gebracht, ich bin nicht in der Lage zu stehen und mein Vater ist tot. Alles bleibt an mir hängen. Wie soll ich das alles bitte schaffen?« ich war kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Namjoon nahm mich mitfühlend in den Arm und streichelte mich. »Ich bin da. Du musst das alles nicht alleine bewältigen.«
Ich starrte gerade auf meinen Fernseher, der ganz schwarz war. Ich müsste wirklich alles aus der Vergangenheit herausholen, was ich mit Ae Ma erlebt habe. Und auch Jin Ae musste nun die Entführung schildern.
Nachdem ich mich fertiggemacht habe, was ich nur Dank Namjoon geschafft habe, kam Jinju mit Tae und nahm Namjoon und mich mit, um zum Gericht zu fahren.
Ich spielte nervös mit meinen Fingern, schaute hektisch aus dem Fenster und biss mir in die Lippe. Namjoon bemerkte meine Nervosität, weshalb er meine Hand zu sich nahm und mit seiner verschränkte. Er lächelte mich an, weshalb nun mein Herz wegen ihm schneller schlug.
Aus dem Auto in den Rollstuhl gepackt setzten wir uns in Gang und gingen auf den Hauptsaal zu. Einige der Journalisten mussten vor dem Hauptgebäude warten. Aber ich sah Hoseok, Hee Yeon, A-Ro, Jin, Jungkook, Jimin, Tae und Jinju hinter mir sitzen.
Namjoon und auch Jin Ae saßen mit unserem Anwalt neben mir, doch meine Nervosität verschwand nicht.
Ich wusste, dass unsere Chancen gut waren, weshalb ich mich ein klein wenig entspannte, doch genau in dem Moment wo Ae Ma in den Saal hereinkam, stoppte mein Herz.
Die eiskalten, blauen Augen. Das fiese, teuflische Grinsen auf seinem Gesicht und hinter ihm sein Arzt und zugleich sein Anwalt standen mir auf meinem Magen.
Er saß sich auf der anderen Seite hin, weshalb ich ihn noch ignorieren konnte, doch früher oder später würde ich ihm gegenüber sitzen.
»Ruhe! Ruhe bitte! Wir möchten nun anfangen« rief der Richter. Alle Zuhörer wurden still, sodass man eine Nadel auf dem Boden hätte fallen hören.
»Heute geht es um das Urteil von Jung Ae Ma. Er wird beschuldigt auf Missbrauch, häusliche Gewalt sowie Entführung, die Absicht auf Mord und Drohung und Stalking. Ich bitte Mr. Yan für die Befragung.«
Der Arzt stand auf und rief »Ich rufe Ms. Lee Yoona zur Befragung auf!«
Namjoon half mir mit dem Rollstuhl, um mich auf den Platz der Befragung zu setzen.
»Miss Lee. Wie ich sehe, geht es ihnen besser. Können Sie denn heute befragt werden?«
»Ich stehe Ihnen zur Verfügung.«
»Also gut. Miss Lee. Kennen Sie Ae Ma?«
»Natürlich. Ich hatte eine Beziehung mit ihm.«
»Also haben Sie sich beide kennen gelernt. Das heißt, Sie wussten wie Mr. Jung tickte.«
»Genau.«
»Doch wieso haben sie dann eine Beziehung geführt, wenn sie wussten, wie es tickt?«
»Er war am Anfang lieb und fürsorglich« bei diesem Satz spürte ich einen gewissen Kotzreiz. Und auch Hoseok war es anzusehen.
»Doch Sie haben sich freiwillig entschieden mit ihm zu Leben und eine Beziehung mit ihm zu führen. Sie hätten wissen können, dass er sie hätte schlagen können. Doch wie wollen Sie beweisen, dass er Sie wirklich geschlagen hat?« er lief nun etwas herum und schaute zu den Zuhörern. »Sie können vieles behaupten. Das können alle, doch die wirklichen Beweise fehlen, Miss Lee. Worte können Gerüchte verbreiten, sowie Lügen. Wieso sollte man dann einer Lügnerin wie Ihnen glauben?« er zeigte bedrohlich mit seinem Finger in meine Richtung.
Ein tumult fing an und alle waren laut. Doch der Richter beruhigte alle und Herr Yan meinte, er wäre fertig.
Mein Anwalt Mr. Yunag stellte sich hin und sah ziemlich ruhig aus.
»Miss Lee. Erzählen Sie doch bitte über die ersten Treffen mit Jung Ae Ma.« Er sah mir in die Augen und ich konnte seine ruhige Aura spüren. Ich musste nun alles erzählen.
»Ae Ma und ich lernten uns in einem Cafe kennen. Er lud mich auf einen Kaffee ein und wir sprachen miteinander.« Ich blickte in die kalten, blauen, auf mich schauenden Augen.
»Wir trafen uns öfters dort, weil ich erstmal meine Nummer nicht an jemanden fremdes geben wollte. Nach einigen Treffen sagte ich zu und gab ihm meine Nummer. Wir schrieben jeden Tag und trafen uns dann auch öfters. Nachdem wir dann nach einer Zeit zusammen waren, gab er mir die Idee, beim ihm einzuziehen. Ich hatte erst bedenken, doch ich willigte ein. 6 Monate verliefen super, doch dann wendete sich das Blatt. Er flirtete öfters mit Mädchen, ging öfters in eine Bar und ließ mich alleine Zuhause-« ich stoppte und holte tief Luft.
»Ich erwischte ihn, wie er mich betrogen hatte, da ich ihm sagte, ich möchte keinen Sex vor der Ehe. Er spuckte mich an und zerrte an meinem Arm, meinte ich sei eine Versagerin und wolle ihm nur das Geld aus seiner Tasche ziehen. Ich dachte, es würde sich alles wieder legen, doch am nächsten Abend kam er mit knutschflecken nach Hause und ich befragte ihn.-« zitternd starrte ich auf meine Finger.
»Er gab zu, mich zu betrügen und jeden Tag eine neue zu haben. Ich schrie ihn an und dabei packte er mich an den Armen und zerrte an mir. Ich schrie, er solle loslassen, was er tat. Dabei fiel ich auf den Boden und bekam einen Tritt in den Bauch und ins Gesicht. Ich erlitt einen heftigen Nasenbruch und ging schnellsten zum Krankenhaus. Sie befragten mich und ich sagte nur, ich sei gegen eine Tür gelaufen. Ich hatte Angst, dass er mich schlagen würde, wenn ich ihn verraten würde, weshalb ich meine Klappe hielt.«
»Und was war das krasseste, was er mit ihnen getan hat?« fragte Mr. Yuang. Die wohl schmerzenste Frage.
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