7. Kapitel
Ich wurde vom Geräusch der sich öffnenden Tore geweckt. Ich blinzelte mehrmals und schaute dann neben mich. Alby lag nicht mehr in seinem Bett. Er war ja auch der Anführer, da hatte er sicher viel zu tun.
Ich setzte mich auf und bemerkte einen Zettel auf dem kleinen Tisch neben den Betten. 'Hallo Schwesterchen. Im Schrank sind frische Sachen, die mit dir in der Box nach oben kamen. Duschen weißt du ja. Gally hat extra einen Riegel eingebaut, damit du abschließen kannst. Später kannst du dann bei Client Fäden ziehen lassen und dann gleich deinen Probetag bei ihm machen. ~ Alby'
Lächelnd legte ich den Zettel zur Seite und schaute dann in den Schrank. Auf der einen Seite waren Sachen von Alby und auf der anderen ein paar Sachen für mich. Ich schnappte mir also eine weitere braune Arbeitshose und ein graues T-Shirt. Dann machte ich mich auf den Weg zu den Duschen.
Ich ging ganz nach hinten, schnappte mir ein Handtuch und trat dann in die Kabine. Auf eine Ablage legte ich alle meine Sachen und stellte meine Schuhe weg. Dann schob ich den Riegel vor, dass mich auch ja keiner beim Duschen stören konnte. Zu guter Letzt entkleidete ich mich und begann mit dem kalten Wasser zu duschen.
Nachdem der ganze Schmutz der letzten Tage abgewaschen und ich wieder sauber und frisch war, zog ich mich an und rubbelte meine Haare noch so gut es ging trocken. Dann machte ich mich auf den Weg in die Küche.
Ich war eine der letzten, die sich ihr Frühstück holte. Speck und Rührei. Dankend lächelte ich Pfanne an und setzte mich dann zu Clint an den Tisch. "Hey Luna." "Morgen Clint." Still aßen wir unser Frühstück zu Ende. "Kommst du dann gleich mit?", fragte Clint, nachdem wir unsere Teller weg gebracht hatten. "Klar." Und schon waren wir auf dem Weg zur Sanihütte.
Dort angekommen, verfrachtete mich Clint erst einmal auf eine der Liegen. Dann kramte er wieder in einem der Schränkchen und kam mit einer kleinen Schere und einer Pinzette wieder. "Also. Ich werde jetzt den Verband abwickeln und dann noch mal die Wunde anschauen. Wenn alles soweit gut geheilt ist, werde ich es noch desinfizieren und dann vorsichtig die Fäden ziehen. Zieh unter keinen Umständen die Hand weg.", erklärte er und begann dann schon meinen Verband zu entfernen.
Er sah sich die Wunde genau an und nickte dann zufrieden. "Gut, alles verheilt.", teilte er mir mit und desinfizierte die Wunde dann schon. Danach schnitt er mit der Schere vorsichtig die Fäden durch und zog sie noch vorsichtiger mit der Pinzette heraus. Es ziepte etwas und dann war es auch schon vorbei. "Eine kleine Narbe wird wohl bleiben, das ist aber auch alles.", meinte er und räumte dann alles weg.
Den Vormittag über erklärte mir Clint alles mögliche über die verschiedenen Heilmittel und Heilpflanzen. Ich lernte wie man Wunden versorgt und Krankheiten behandelt. Das war dann auch schon unser Vormittag. Wir aßen gemütlich zu Mittag und gingen dann wieder in die Sanihütte.
Etwas später kam dann George zu uns in die Hütte. Er hatte eine Schürfwunde am rechten Unterarm. Da kam noch ein Junge herein gestürmt. Ganz außer Atem berichtete er: "Clint.... Winston hat..... sich ganz übel....... geschnitten." "Ok, ich komme. Luna, ich denke du kannst dich um George kümmern. Bin gleich wieder da." Clint packte ein paar Sachen zusammen und eilte dann mit dem Jungen nach draußen.
Also verfrachtete ich George auf eine der Liegen und holte alles mögliche, was ich brauchte. Ich säuberte vorsichtig seine Wunde, desinfizierte und verband sie. "So gut?" George nickte. "Danke.", bedankte er sich lächelnd. "Kein Ding. Was ist denn überhaupt passiert?" "Ach, Gally und ich haben ein kleines Wettrennen gemacht und dabei bin ich über einen Ast gestolpert und dann hingefallen.", erzählte George und zuckte dann mit den Schultern.
George ging dann wieder an die Arbeit und ich räumte die Sachen weg. Einige Zeit war alles soweit ruhig, bis Newt dann rein kam. "Hey. Solltest du nicht noch im Labyrinth sein?", fragte ich. "Ja schon. Aber ich hab mich verletzt und das tut so verklonkt weh, dass ich lieber früher zurück gekommen bin." Ich nickte verstehend und wies dann auf eine Liege. Newt setzte sich. "Wo hast du dich verletzt und was ist passiert?" "Bin beim Rennen blöd gestolpert. Als ich mich dann mit den Händen abfangen wollte, bin ich mit der einen etwas blöd aufgekommen und jetzt tut mein Handgelenk weh.", berichtete Newt und zeigte mir sein linkes Handgelenk, dass schon blau und lila angeschwollen war.
Ich kramte nach einer kühlenden Schmerzsalbe und fand sie auch ziemlich schnell. Vorsichtig strich ich sie auf sein Handgelenk und machte noch einen Verband drum herum. "Wenn es morgen noch weh tut, dann geh am besten zu Clint. Ich bin ja dann wo anders. Und pass das nächste Mal besser auf.", entließ ich ihn. Newt bedankte sich und ging nach draußen.
Dann kam Clint wieder. Er setzte sich auf eine der Liegen und stieß die Luft aus, während er alles einfach fallen ließ. "Hey, war es so schlimm?", fragte ich, während ich die Sachen vom Boden aufhob und wieder in die richtigen Schränke räumte. "Winston ist ein Schlitzer, was glaubst du denn? Er hat sich einmal quer über den Arm geschnitten und dann auch noch ins Bein. Und das nicht gerade leicht. Was macht dieser Neppdepp nur immer.", seufzte Clint. Ich reichte ihm ein Glas Wasser. Er lächelte mir kurz dankend zu und trank dann alles in einem Zug.
"Und, was war bei dir so los?" "Nachdem ich George verarztet hatte, kam dann noch Newt. Er hat sich im Labyrinth am Handgelenk verletzt und darum hab ich mich dann auch noch gekümmert. Also solche Wunden gehen bei mir, aber ich glaube nähen kann ich nicht." Clint nickte.
An diesem Tag passierte nichts mehr groß und so konnten wir schon früh Schluss machen und zum Essen gehen. "Hey Luna. Morgen wieder bei mir?", grinste Pfanne, als er mir meinen Teller überreichte. "Aber gerne doch. Ich freu mich drauf.", grinste ich und setzte mich dann zu Newt und Minho an den Tisch. Ich schaute mich um, konnte Alby aber nirgendwo entdecken.
"Jungs? Wisst ihr wo Alby steckt?", fragte ich und die beiden hörten auf mit Essen. "Soweit ich weiß ist er im Gehöft. Keine Ahnung, was er da macht.", meinte Minho. Ich nickte und wir aßen still weiter. Als wir fertig waren, brachten wir unsere Teller weg und setzten uns dann noch zu dritt an das kleine Lagerfeuer. Immer wieder hielt ich nach Alby ausschau, aber er kam einfach nicht.
"Jungs, ich bin müde. Wir sehen uns morgen.", verabschiedete ich mich. "Gute Nacht." "Schlaf gut.", wünschten Minho und Newt und lächelten mich an. Ich lächelte kurz zurück, bevor ich mich endgültig umdrehte und in Richtung Gehöft lief.
Als ich in unserem Zimmer ankam, war Alby nicht in seinem Bett. Ich hatte ihn aber auch nicht unten im Versammlungsraum gesehen. Allgemein hatte ich ihn heute den ganzen Tag nicht gesehen und es machte mich ehrlich gesagt ein wenig traurig. Zu müde um darüber weiter nachzudenken, ließ ich mich in mein Bett fallen und schloss die Augen. Im Halbschlaf spürte ich noch, wie mir jemand sanft durch die Haare strich und flüsterte: "Ich finde einen Ausgang. Versprochen."
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