29. Kapitel

Ich wurde von Alby geweckt, der mich sanft an der Schulter rüttelte. Vor mir lag Chuck, der sich im Schlaf an mich gekuschelt hatte. Schon irgendwie süß. Aber jetzt merkte ich auch die Folgen von gestern. Meine Wunde schmerzte sehr und ich hatte ziemliche Bauchschmerzen. Ich weckte Chuck und stellte mich dann etwas zu schnell hin. Mit einem von Schmerz geprägtem Geräusch und von Schmerz verzogenem Gesicht ging ich wieder zu Boden.

Alby kniete sich besorgt neben mich. "Zeig mal.", meinte er und ich hob mein T-Shirt ein Stückchen hoch. Darunter war der Verband und er war an einer Stelle leicht rötlich. "Das sieht nicht gut aus.", stellte Minho fest, der wie die anderen um mich herum stand. "Mir geht's gut. Ich schaff das schon.", meinte ich und rappelte mich langsam auf. Alby stellte sich neben mich. "Wenn es nicht mehr geht, dann sag bescheid. Ich trage dich wenn's sein muss!", bestimmte er und ich konnte nur nicken. Kurz darauf setzten wir uns in Bewegung und liefen aus den Trümmerteilen. Was wir vor uns sahen war unglaublich. Eine riesige, verlassene, heruntergekommene Stadt. Und durch genau die liefen wir jetzt.

"Was ist hier verflucht nochmal passiert?", wollte Pfanne wissen. "Keine Ahnung. Sieht ganz so aus, als wäre hier schon lange niemand wer gewesen." meinte Newt. "Ich hoffe, dass nicht die ganze Welt so aussieht.", sagte Aris. "Wartet. Stop.", wies uns da Thomas an. Wir alle blieben stehen und drehten uns zu ihm um. "Hört ihr das?" Er hatte recht. Da war was. "In Deckung! Los! Versteckt euch! Versteckt euch!", rief Thomas da mit einem Mal. Wir alle drehten uns gehetzt um und suchten nach einen passenden Versteck. Wir konnten uns gerade noch so unter einer Steinplatte in Sicherheit bringen, als auch schon ein großes Flugding über unsere Köpfe hinweg rauschte. Als es weg war, gingen wir weiter.

Ich war die meiste Zeit eher hinten bei Winston. Mir ging es einfach nur beklonkt. Und Winston anscheinend auch. Dann mussten wir auch noch eine Sanddüne hoch laufen. "Ach kommt schon. Ihr wollt mich doch verarschen!", fluchte ich, hielt mir den Bauch und stapfte weiter.

Ich kam als eine der letzten oben an. Auf der anderen Seite waren noch mehr Sand, weitere Trümmer und ganz in der Ferne waren dann wohl die besagten Berge. "Ganz schön weit weg.", schnaufte ich. "Dann sollten wir los gehen." Gerade wollten wir weiter, da brach Winston zusammen. "Winston!", rief ich und wir alle warfen uns neben ihn in den Sand. Er sah echt übel aus! Gar nicht gut. Ganz und gar nicht gut!

Wir bauten eine Trage, legten Winston darauf und zogen sie hinter uns her. Wieder kam ein Sandsturm und ich legte mir schnell den Schal um mein Gesicht, um mich vor den Sandkörnern zu schützen. Schließlich fanden wir einen Unterschlupf und ruhten uns dort aus.

Wir saßen alle im Schatten eines Trümmerteils. Thomas stand abseits und Teresa ging zu ihm. Die beiden redeten. Ich war gerade am Dösen, als mich plötzlich ein Schuss in die Realität zurück holte. Erschrocken schaute mich mich um und entdeckte Winston. Er spuckte eine schwarze Flüssigkeit aus und ließ sich dann erschöpft in den Sand fallen. Er zeigte uns seine Wunde, die noch viel schlimmer aussah. "Ich werd's nich' schaffen.", keuchte er. "Bitte. Lasst mich nicht zu einem von diesen Dingern werden."

Ich nahm Pfanne die Waffe aus der Hand und kniete mich zu Winston. Dann nahm ich seine Hand und legte die Waffe vorsichtig hinein. "Ich danke dir, Luna. Und jetzt verschwindet hier." Nach und nach verabschiedeten sich alle und gingen, bis nur noch ich da war. Ich kniete immer noch vor Winston. "Geh Luna." Eine Träne verließ lief über meine Wange. "Es ist ok." "Grüß George, Gally, Zart, Clint und die anderen von mir." "Mach ich. Ich versprech's. Luna? Pass auf sie auf." "Ich versprech's." Schweren Herzens stand ich auf und folgte den anderen. Wir liefen, bis ein Schuss ertönte. Da blieben wir stehen. Chuck klammerte sich wieder an meine Hand und vergoss eine Träne. So wie ich.

Am Abend machten wir ein Feuer und saßen drum herum. "Ich dachte wir wären angeblich immun.", begann Minho. "Nicht alle von uns. Wie's aussieht.", meinte Teresa. "Wenn Winston sich anstecken konnte, sollten wir annehmen, dass das für uns alle gilt." "Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde. Ich vermisse die Lichtung.", bemerkte Pfanne. "Ich auch.", gab ich zu und lehnte mich erschöpft an Alby. Dieser legte einen Arm um mich und so schlief ich dann auch ein.

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