20. Kapitel

Am nächsten Tag wachte ich auf, noch bevor sich die Tore geöffnet hatten. Ich blickte neben mich, nur um ein leeres Bett vorzufinden. Wo war Alby denn jetzt schon wieder? Und warum hatte er mich nicht geweckt?

Schnell sprang ich auf und machte mich auf den Weg zum Frühstück. Dort traf ich dann auf Alby, Minho und Newt. "Hey Alby. Warum hast du mich nicht geweckt?", fragte ich und setzte mich mit meinem Frühstück neben ihn. Alby seufzte. "Luna. Ich werde heute ins Labyrinth gehen und du wirst hier bleiben." "Was? Warum?" "Minho und ich werden Bens Weg zurück verfolgen. Und das ist zu gefährlich. Ich möchte nicht, dass dir was passiert. Bleib bitte hier und schau nach Ben. Er ist vorhin aufgewacht und hat nach dir gefragt." Ergeben seufzte und nickte ich. Alby lächelte mich an und verschwand dann mit Minho und Newt zum Tor.

Ich machte mich auf den Weg zur Sanihütte. Dort war natürlich niemand. Nur Ben. Er lag in einem der hinteren Betten. Ich ging näher auf ihn zu. Ben bemerkte mich und lächelte mich an. Ich setzte mich neben ihn. "Hey Ben. Wie geht's dir?" "Dank dir gut. Ich kann dir gar nicht genug danken. Du hast mich vor einem schlimmen Tod bewahrt.", lächelte Ben. "Für einen Freund doch immer gerne. Ich gehe dann mal den anderen helfen." "Warum bist du nicht im Labyrinth?" "Alby ist an meiner Stelle rein. Und jetzt ruh dich noch etwas aus. Man sieht sich." "Bis dann Luna." Ich lächelte Ben noch einmal herzlich an, ehe ich aus der Tür trat und zu Pfanne in die Küche schlenderte.

"Hey Pfanne. Mein Lieblingskoch. Kann man dir behilflich sein?" "Hallo Luna. Was ist denn mit dir los, dass du schon so gut gelaunt bist? Und warum bist du nicht im Labyrinth?" "Warum fragen mich das alle? Alby ist an meiner Stelle im Labyrinth und ich bin gut gelaunt, weil es Ben schon viel besser geht." "Na wenn das so ist. Und du willst mir wirklich helfen? Mach doch mal einen Tag Pause. Soweit ich mich erinnere, hast du das schon lange nicht mehr gemacht. Nur wenn du mal verletzt warst." "Sicher?" "Ja. Keine Widerrede. Raus mit dir und genieße deinen freien Tag." "Na gut. Dann bis zum Essen." "Tschau." Pfanne und ich winkten uns kurz zu, ehe ich breit lächelnd über die Lichtung hüpfte und auf den Aussichtsturm kletterte.

Ich genoss es da oben zu sitzen und den anderen beim Arbeiten zuzusehen. Mit einem Mal bemerkte ich dunkle Wolken, die schnell näher kamen. Flink kletterte ich den Turm wieder herunter. Keinen Augenblick zu früh, denn schon begann es zu regnen. Verwirrt rannte ich los und suchte mir wie die anderen Lichter einen Unterstand. Seit ich hier war, hatte es noch nie geregnet. Und jetzt auf einmal schon. Schnell rannte ich zu Newt und Thomas.

Es regnete den ganzen Nachmittag über. "Sie hätten schon längst zurück sein sollen.", stellte ich mit einem besorgten Blick auf die Tore fest. "Was ist, wenn sie es nicht schaffen?", fragte Thomas. "Sie werden es schaffen.", entgegnete Newt. "Ja, aber was ist wenn nicht?", fragte Thomas noch einmal. "Jetzt pass mal auf Frischling. Sie werden es schaffen. Es sind Minho und Alby. Denk mal mehr positiv!", fuhr ich ihn an, sodass Thomas schwer schluckte und dann nickte.

Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, stellten wir uns alle vor die Tore und warteten auf Minho und Alby. "Kommt schon Leute. Kann nicht jemand reingehen und sie suchen?", fragte Thomas. Man der stellte viele Fragen. "Das ist gegen die Regel. Entweder sie schaffen es oder nicht.", meinte Gally. "Wir können es nicht riskieren noch jemanden zu verlieren.", erklärte Newt. Mit einem Mal gab es einen kräftigen Windstoß und die Tore begannen sich zu schließen. "Oh nein.", murmelte Chuck. "Da! Da sind sie!", rief Thomas mit einem Mal und zeigte ins Labyrinth. Und tatsächlich! Da kamen sie. Aber irgendwas stimmte nicht.

"Da stimmt was nicht.", sprach Newt meine Gedanken aus. Alle begannen zu schreien und feuerten Minho an, der Alby zuerst trug und dann auf dem Boden mit sich schliff. "Das schaffen sie nicht.", stellte ich mit Erschrecken fest. Da hatte ich meinen Entschluss gefasst!

Ich rannte los ins Labyrinth! Manche versuchten noch mich zu packen, doch ich war schnell genug und quetschte mich durch die Mauern. Auf der anderen Seite stolperte ich raus. Minho kniete auf dem Boden und atmete schwer. "Glückwunsch. Ihr habt gerade euer Todesurteil unterzeichnet.", keuchte er. Ihr? Ich drehte mich um und sah Thomas. Was zum?

"Also Luna. Von dem Frischling hätte ich ja nichts anderes als Dummheit erwartet, aber du? Du kennst das Labyrinth! Verdammt warum bist du hier?!", rief Minho. "Ich kann dich und meinen Bruder doch nicht alleine lassen!", verteidigte ich mich und ging dann auf meinen Bruder zu. Thomas folgte mir. "Was ist mit ihm?", fragte Thomas. "Wonach sieht's denn aus? Er wurde gestochen." "Und sein Kopf?", fragte ich. "Ich hab getan was nötig war." Da kam mir ein Geistesblitz.

Ich zog die zweite Ampulle aus meiner Hosentasche und spritzte sie Alby. "Spätestens morgen Mittag ist er wieder wach.", erklärte ich auf die verwirrten Gesichter der Jungen hin. "Los. Wir nehmen ihn mit.", bestimmte ich und ging voraus. Die Jungs hoben Alby hoch und trugen ihn.

"So wird das nichts.", schnaufte Minho nach einiger Zeit und lehnte Alby gegen eine Wand. "Was machen wir denn jetzt?", fragte ich verzweifelt. Ich wollte und konnte Alby nicht dem Tod überlassen. Da entdeckte ich mit einem Mal dicke Efeuranken. "Jungs. Helft mir mal. Wir binden Alby an die Ranken und ziehen ihn rauf.", teilte ich den beiden mit.

Gesagt getan. Kurz darauf hing Alby an den Efeuranken in der Luft. Da war ein Geräusch zu hören und Minho schaute um eine Ecke. "Leute. Wir müssen hier weg." "Nur noch ein kleines Stück.", beharrte ich. "Sorry Luna." Daraufhin ließ Minho die Ranke los und rannte davon. "Minho!", rief Thomas ihm noch hinterher, doch Minho war schon weg.

Wir beiden zogen Alby noch ein Stück weiter hoch und banden die Ranke dann fest. Ich schaute um die Ecke und erschrack. Schnell drückte ich Thomas in eine Nische und quetschte mich vor ihn. "Luna was..." Hektisch presste ich meine Hand auf Thomas Mund und wir warteten angespannt ab.

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