18. Kapitel

Minho und ich joggten gerade wieder zusammen im Labyrinth. Wir waren auf dem Weg zum Ausgang. Ben stieß auch noch zu uns und lächelte uns freundlich zu. Ja, so war er. Immer freundlich.

Wir kamen aus dem Labyrinth und sahen Chuck und den neuen Frischling auf der Wiese stehen. "Ich begrüße mal den Frischling.", meinte ich an Ben und Minho gewandt. Diese nickten mir kurz zu und ich rannte weiter zu Chuck und dem Frischling.

"Hey Chuck. Hey Frischling." Ich wuschelte dem kleinen durch seine lockigen Haare. "Hey Luna. Frischling, das ist Luna. Sie ist Alby's Schwester. Und du solltest dich lieber nicht mit ihr anlegen. Sie hat Gally schon oft besiegt und alle Jungs hier beschützen sie, als wäre sie unser aller Schwester.", erklärte Chuck. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf.

"Man sieht sich beim Lagerfeuer. Ich muss dann mal wieder los.", verabschiedete ich mich. "Bis später Luna!", rief Chuck mir hinterher, während ich winkend zum Kartenraum joggte.

Nachdem ich etwas gegessen hatte, setzte ich mich zu Minho und den anderen Läufern und schaute einmal in die Runde. Newt und der Frischling redeten gerade und Newt zeigte auf Minho und mich. "Was hältst du von dem Frischling?", fragte Minho wie jedes Mal. "Ich weiß nicht. Er ist anders. Ich hab da so ein Gefühl.", erklärte ich Minho, der daraufhin die Stirn runzelte und dann mit den Schultern zuckte.

"Frischling! Frischling!" Minho und ich standen auf und liefen auf den Kreis aus Jungen zu. Da stand der Neue, der dann jetzt wohl gegen Gally kämpfen musste. Der Frischling war Gally natürlich nicht gewachsen und es endete damit, dass er mit dem Kopf auf den Boden schlug. Doch dann wurden seine Augen groß. "Thomas. Hey! Ich kann mich wieder an meinen Namen erinnern. Mein Name ist Thomas!", jubelte er. Alles war still, bis ich laut "Thomas!" rief und alle in mein Jubeln mit einstimmten.

Mit einem Mal war ein Griewer zu hören. "Gut Leute, das war es für heute. Ab in die Hängematten. Morgen wird wieder ein langer Tag.", beendete Alby das Ganze und nach und nach verschwanden alle. "Was hältst du von Thomas?", fragte Alby mich auf dem Weg ins Gehöft. "Er ist anders.", meinte ich nur. "Kannst du morgen frei machen und Thomas zur Mauer führen? Aufkommende Fragen klären?", fragte Alby. "Klar.", antwortete ich und legte mich dann in mein Bett. Schnell schlief ich ein.

Ich war vielleicht 11 oder 12 Jahre alt. Ich wollte gerade um eine Ecke laufen, als ich zwei Stimmen hörte. Vorsichtig lugte ich um die Ecke und sah Janson und Thomas. Warte, Thomas?! "Das können Sie nicht machen!", meinte Thomas. "Die Labyrinth Experimente werden planmäßig beginnen.", antwortete Janson. "Aber können Sie nicht einen anderen Jungen nehmen? Warum ausgerechnet Alby? Das könnte Luna nicht verkraften." "Alby ist der Älteste und sehr begabt. Und Luna ist nicht weniger begabt. Wenn Alby weg ist, können wir sie noch besser testen. Und wenn wir sie dann später zu den Jungs schicken, haben wir noch viel mehr Ergebnisse." "Ich bitte Sie. Sie können doch keine Geschwister auseinander reißen." "Es wird planmäßig stattfinden. Denk daran, was für eine Stellung du hier hast. Und Thomas. Wicked ist gut." "Wicked ist gut.", nuschelte Thomas und Janson ging zufrieden davon.

Immer mehr Jungen verschwanden und ich war so gut wie alleine. Ich musste noch mehr Tests machen. Eines Tages fing ich Thomas ab. "Thomas. Was du hier tust ist nicht richtig." "Luna, das weiß ich doch. Hör zu. Wicked ist nicht gut und ich bin auch dagegen. Aber was soll ich denn tun? Von hier aus kann ich besser auf euch aufpassen. Luna, jetzt hör mir gut zu. Du wirst die nächste sein. Aber keine Sorge. Ich passe auf dich und auf alle anderen auf. Keine Sorge." Thomas drückte mich noch einmal an sich und dann wurde ich von hinten gepackt und weg gebracht.

Ich wurde am nächsten Tag von Alby geweckt. "Du hast unruhig geschlafen. Hattest du wieder eine Erinnerung?" "Ja.", hauchte ich und setzte mich auf. "Er war einer von denen. Thomas war einer von den Schöpfern. Aber er war dagegen. Er wollte das alles nicht, aber so konnte er besser auf uns aufpassen.", flüsterte ich. Alby sah mich nachdenklich an. "Was hältst du davon?" "Das spielt doch keine Rolle. Die Menschen, die wir vor dem Labyrinth waren, existieren nicht mehr. Thomas ist jetzt einer von uns." Alby nickte und gab mir dann einen Dolch. "Viel Spaß mit dem Frischling.", grinste er. Ich schüttelte lächelnd den Kopf, stand dann auf und ging raus.

Ich schlängelte mir einen Weg durch die in den Hängematten liegenden Jungen direkt zu Thomas. Ich legte ihm eine Hand auf den Mund und er schreckte auf. Ich legte einen Finger auf meinen Mund und er nickte verstehend. Ich deutete ihm an mir zu folgen und er lief mir hinterher.

Wir gingen über die Wiese bis zu der Mauer, wo wir alle unsere Namen verewigen. "Hier. Du bist jetzt einer von uns. Ritze deinen Namen ein." Mit diesen Worten gab ich ihm das Messer. Er begann seinen Namen in die Mauer zu ritzen. "Was ist mit denen, die durchgestrichen sind." Mein Blick wurde traurig und ich strich gedankenverloren über den Strich durch George's Namen. "Dunkle Zeiten. Wir haben viele Jungen verloren." Ich seufzte. "Komm Frischling. Lass uns Essen gehen." Wieder etwas fröhlicher zog ich Thomas hinter mir her. "Du weißt schon, dass ich meinen Namen wieder weiß." "Du weißt schon, dass du bis nächsten Monat der Frischling bist und ich dich deswegen manchmal noch so nennen werde. So wie die anderen.", grinste ich und holte mir dann mit Thomas was zu essen.

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