14. Kapitel
Sicht Clint
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, machte ich mich erst einmal auf den Weg zu Luna. Als ich die Tür öffnete, erschrack ich jedoch. Neben Luna saß Alby und war am dösen. Er hielt Luna's Hand und sah echt fertig aus.
Ich schloss die Tür wieder, wovon Alby aufschreckte und sich umsah. "Alby, du solltest echt schlafen. Und was frühstücken." "Ich kann doch jetzt nicht essen und schlafen, wenn Luna hier bewusstlos liegt!", fuhr er mich an. "Weiß ich doch. Uns geht das doch allen nahe. Aber sie würde sicherlich nicht wollen, dass es dir wegen ihr so scheiße geht."
Ich schaute noch mal nach Luna's Wunden und wechselte den Verband an ihrer Stirn. Dann wandte ich mich zum Gehen. "Komm schon man, sie wird sicher bald aufwachen." Alby stand zögerlich auf und folgte mir zum Frühstück. Die allgemeine Stimmung war wie gestern Abend ziemlich bedrückt. Alle schauten mich hoffnungsvoll an, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf und versuchte wenigstens etwas runter zu bekommen.
Sicht Luna
Es war der nächste Tag. Wir saßen gerade beim Frühstück, als Janson herein kam und sich nach vorne stellte. "Wenn ich um eure Aufmerksamkeit bitten dürfte.", rief er in die Kantine und alle wurden ruhig und schauten zu Janson. "Ich werde jetzt ein paar Namen vorlesen. Diejenigen, die ich aufrufe, kommen bitte hierher zu mir nach vorne. Die Personen werden heute ein Spezialtraining erhalten. Also. Fangen wir an. Clint. Jeff. Luna...." Clint stand auf, nahm mich an der Hand und lief mit mir nach vorne. "Ich pass auf sie auf.", flüsterte er noch schnell den anderen zu. Vorne standen am Ende so um die 9 Kinder. "Gut, das war es. Folgt mit bitte." Janson drehte sich um und wir folgten ihm durch die zahlreichen Gänge.
Wir kamen an einer etwas kleineren Halle an. Wieder waren Stationen aufgebaut, an denen verschiedene Männer und Frauen standen. "Ihr werdet in Gruppen von jeweils drei Personen zu einer der Stationen gehen. Erste Gruppe: Luna, Clint und Jeff. Zweite Gruppe...." Wieder nahm mich Clint an der Hand und wir liefen mit diesem Jeff zu der Station ganz rechts zu einer Frau.
An diesem Tag lernten wir sehr viel über Erste Hilfe, Medizin und Versorgung von verschiedensten Wunden und Krankheiten. Mittagessen taten wir in einem separaten Raum mit den anderen aus diesem Training. Jeff war wirklich nett und auch im selben Alter wie Clint und die anderen. Er half mir manchmal und brachte mich oft zum Lachen. Wir verstanden uns echt super mit ihm und er beschloss, dass er sich heute Abend beim Essen zu uns an den Tisch setzen würde.
Schließlich war das Training dann beendet und wir gingen alle zum Abendessen. Dort wurden wir schon freudig von den anderen begrüßt und Jeff herzlich aufgenommen. Am Abend gingen Alby, Jeff und ich noch mit zu den anderen ins Zimmer, bis wir dann wegen der Nachtruhe in unsere eigenen Zimmer mussten. Glücklich über einen neuen Freund schlief ich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Mühselig öffnete ich meine Augen und musste einige Male blinzeln, um wieder klar sehen zu können. Mein Kopf pochte unangenehm, doch es war erträglich. Ich blickte mich um, was die Kopfschmerzen sofort verschlimmerte. Ich stöhnte und kniff die Augen zusammen.
"Luna?", kam es von jemandem und Clint schob sich in mein Blickfeld. "Hey.", lächelte ich schwach. "Wie geht's dir?", fragte er. "Beklonkt. Ich hab übelst Kopfschmerzen." "Warte, ich gebe dir was." Clint drehte sich um und löste dann eine Tablette im Wasser. Das Glas hob er an meine Lippen und hob meinen Kopf leicht an. Ich trank alles aus und verzog leicht mein Gesicht. Vorsichtig legte Clint meinen Kopf zurück auf die Liege.
"Was ist da draußen passiert, Luna?", fragte er. "Ich war in Gedanken und bin gegen eine verdammte Mauer gerannt!" "Pfanne hatte recht. Unser kleiner Tollpatsch.", grinste Clint und drehte sich dann zu jemandem um. Erst jetzt erkannte ich einen Jungen. War wohl der neue Frischling, denn ich hatte ihn noch nie auf der Lichtung gesehen. "Hey Frischling. Geh und sag Alby Bescheid, dass Luna jetzt wach ist." Der Junge nickte und verließ die Hütte.
Keine fünf Minuten später kam Alby in die Hütte gestürmt und schrie erleichtert: "Luna!" "Mein Kopf.", stöhnte ich und Alby entschuldigte sich sofort. Dann kam er zu mir, setzte sich auf einen Stuhl neben meine Liege und nahm meine Hand. "Wie geht es dir?", fragte er. "Kopfschmerzen und bin etwas schlapp." Alby nickte. "Wir holen heute das Fest für den Frischling nach. Denkst du du schaffst es dahin?", fragte er weiter. "Mal sehen." "Ich denke sie sollte sich auf jeden Fall noch schonen. Sie kann heute Abend hingehen, wenn sie auf sich aufpasst.", mischte sich jetzt Clint ein.
Den ganzen Tag über lag ich in der Sanihütte. Die meisten Lichter hatten mich einmal besucht und ich hatte was zu essen bekommen. Alby musste wieder gehen. Ich unterhielt mich viel mit dem neuen und er kam mir immer bekannter vor. Er war sehr nett und brachte mich ab und zu zum Lachen.
Schließlich war es dann Abend und ich versuchte aufzustehen. Clint stand neben mir und half mir dabei. Er griff mir unter die Arme und stützte mich auf dem Weg zu den anderen. Schon von weitem sah man das große Lagerfeuer. Ein paar Lichter gröllten und feuerten Gally an, der gerade mit Nick kämpfte. Clint setzte mich auf einem Baumstamm ab und sofort kam Alby zu mir und setzte sich neben mich.
Wir redeten über belanglose Dinge und schauten den anderen beim Kämpfen zu. So lange, bis der Frischling an der Reihe war. "Was denkst du? Hat er eine Chance?", fragte Alby. "Niemals. Gally ist stärker. Und bis jetzt konnte ihn noch keiner besiegen." "Außer dir.", grinste Alby. "Ach was. Das war mehr Glück als Können. Geschick.", winkte ich ab. Gerade nach diesen Worten hatte der Frischling den Kampf verloren.
"Jeff!", rief er plötzlich. Alle hielten inne und schauten ihn an. "Mein Name! Ich habe mich an meinen Namen erinnert! Ich bin Jeff!", rief der Junge überglücklich und sprang einmal in die Luft. "Jeff!", rief Alby und alle stimmten mit ein oder klopfte Jeff auf die Schulter.
"Er wird Sani.", sagte ich an Alby gewandt. Verwirrt schaute mich mein Bruder an. "Woher willst du das wissen?", fragte er. "Als ich ohnmächtig war, hatte ich wieder eine Erinnerung. Da waren Clint, Jeff und ich mit noch ein paar anderen Kindern, die ich nicht kenne. Wir haben eine Art medizinische Ausbildung gemacht. Oder so. Jeff ist in solchen Dingen genauso gut wie Clint und ich.", erklärte ich. Alby nickte nachdenklich. "Das ist die erste Erinnerung seit fast drei Wochen. Vielleicht kommen die immer nur, wenn du die Person triffst, mit der sie zu tun hat. So wie die Erinnerung von mir, Newt, Gally und so weiter.", dachte Alby laut nach. "Gut möglich. Alby ich bin müde, ich gehe ins Bett. Also nicht in die Sanihütte. Sagst du Clint Bescheid?" "Ja klar. Schlaf gut."
Ich stand auf und ging in Richtung Gehöft. So schnell wie es eben ging, lief ich die Treppe hoch und in das Zimmer von Alby und mir. Ich ließ mich auf's Bett fallen und sank sofort in einen tiefen Schlaf.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top