1. Kapitel
Sicht Luna
Dunkelheit.
Nichts als Dunkelheit.
Keine Erinnerung. Nichts.
Ein Name. Luna... Mein Name!
Dann befand ich mich auf einem Gang. Ich war vielleicht fünf Jahre alt. Ich rannte lachend vor jemandem davon. Ein Junge. Er lachte auch. Er war vielleicht acht Jahre alt und größer wie ich. "Komm schon Alby! Fang mich.", rief ich lachend mit meiner kindlichen Stimme. "Na warte Luna! Gleich habe ich dich!" Kurz darauf packte er mich und setzte mich auf seiner Hüfte ab. "Hab dich." Ich gab dem Jungen einen Kuss auf die Wange. "Alby ich hab dich lieb. Du bist der beste große Bruder der Welt!"
Das Bild verschwamm und ich hörte Stimmen. "Was wenn sie eine Spionin der Schöpfer ist?!", rief eine Stimme. "Und was wenn sie wirklich Alby's Schwester ist?!", rief eine andere Stimme. "Ich traue ihr nicht.", wieder die erste Stimme. "Seit doch mal ruhig! Ich glaube sie kommt zu sich.", eine dritte Stimme.
Langsam öffnete ich meine Augen. Ich lag auf einem Bett. Um mich herum standen vier Jungen. Ich blinzelte mehrmals und meine Sicht wurde wieder schärfer. Der eine Junge, der dem aus meinem Traum ähnelte, begann zu sprechen. "Hey Kleine. Weißt du irgendwas?" Ich wollte etwas sagen, doch nur ein trockenes Krächzen kam aus meinem Mund. Der eine Junge reichte mir ein Glas mit Wasser und ich trank es in einem Zug aus.
"Mein Name ist Luna und ich habe einen großen Bruder namens Alby.", erzählte ich das, was ich noch wusste. Die vier Jungs schauten sich bedeutungsvoll an. "Na gut Luna. Kannst du aufstehen? Dann erkläre und zeige ich dir alles." Also schwang ich meine Beine über die Kante des Bettes. Ich wollte aufstehen, doch sofort verließ mich die Kraft. Bevor ich auf dem Boden aufkam, hielt mich einer fest. "Na gut, dann warten wir damit wohl noch bis morgen." Ich wurde wieder zurück ins Bett gelegt und alle bis auf den einen gingen raus.
"Also Luna. Ich bin der Anführer hier. Du befindest dich hier auf der Lichtung. Wir selbst nennen uns Lichter. Wir haben genau drei Regeln hier. 1. Leiste deinen Beitrag. 2. Füge keinem Schaden zu und 3. Die absolut wichtigste Regel. Gehe niemals weiter als bis zur Mauer, es sei denn du bist ein Läufer. Mein Name ist..... Alby.", erklärte er. Das letzte sagte er zögerlich und meine Augen weiteten sich.
"Bist du mein großer Bruder?", fragte ich leise. "Ich denke schon." Mir kamen die Tränen und ich hob meine Arme. Alby kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich begann zu schluchzen und vergrub mein Gesicht in seinem Hemd. Alby streichte mir beruhigend über die Haare und den Rücken. "Sch, es ist alles gut. Wir sind jetzt zusammen. Ich bin ja da."
Bald schon versiegten meine Tränen und Alby drückte mich sanft von sich weg. Er streichte mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht und hauchte dann einen Kuss auf meine Stirn. "Ich kenne dich zwar erst sehr kurz, aber ich spüre schon diese geschwisterliche Verbindung zwischen uns.", meinte ich. Alby lächelte und nickte zustimmend. "Ich auch."
"Warum darf niemand weiter wie bis zur Mauer?", fragte ich dann. Alby's Miene verfinsterte sich. "Da draußen ist ein Labyrinth. Jeden Abend schließen sich die Tore. Wenn man es nicht rechtzeitig raus schafft, muss man über Nacht da drin bleiben. Und niemand hat je eine Nacht im Labyrinth überlebt." Ich schluckte. "Warum?" "Wir nennen sie die Griewer. Sie kommen nur nachts raus. Keiner konnte uns sagen, wie sie aussehen. Weil jeder, der so einem Monster begegnete, gestorben ist."
Voller Angst begann ich zu zittern. Alby zog mich näher zu sich ran. "Sch, keine Angst. Sie kommen nicht auf die Lichtung. Dir kann nichts passieren.", beruhigte er mich. "Ruh dich jetzt erst einmal aus. Ich bringe dir auch gleich noch was zu essen vorbei. Morgen zeige ich dir dann die Lichtung.", meinte er. Ich nickte zustimmend und Alby stand auf. Ich legte mich wieder richtig hin. "Schlaf gut, Luna.", flüsterte Alby. Noch bevor er aus der Tür verschwand, war ich schon wieder eingeschlafen.
Ich befand mich auf einem Gang. Ich war vielleicht fünf Jahre alt. Ich rannte lachend vor jemandem davon. Ein Junge. Er lachte auch. Er war vielleicht acht Jahre alt und größer wie ich. "Komm schon Alby! Fang mich.", rief ich lachend mit meiner kindlichen Stimme. "Na warte Luna! Gleich habe ich dich!" Kurz darauf packte er mich und setzte mich auf seiner Hüfte ab. "Hab dich." Ich gab dem Jungen einen Kuss auf die Wange. "Alby ich hab dich lieb. Du bist der beste große Bruder der Welt!"
Alby ließ mich wieder runter. Ich rannte wieder lachend davon. Mit einem Mal lief ich gegen jemanden und plumpste auf meinen Po. Es tat nicht sehr weh, aber ich fing trotzdem an zu weinen. "Oh hey, das wollte ich nicht. Na komm her." Ein Junge, kaum jünger wie Alby, kniete sich zu mir herunter. Er hatte blonde, verstubbelte Haare und braune Augen. Er hob mich hoch und setzte mich auf seiner Hüfte ab.
Da kam auch mein Bruder. "Luna!", rief er erschrocken und kam auf uns zu. Er nahm mich dem Jungen ab und versuchte mich zu beruhigen. "Was ist denn passiert?" "Wir sind in einander gelaufen." "Newt?!", hallte da eine Stimme durch die Gänge. "Ich bin hier, Minho!" Ein Junge im selben Alter wie Newt kam den Gang entlang und sah mich weinen. "Was ist denn passiert?" "Wir sind in einenader gelaufen." Minho stellte sich vor mich und schnitt lustige Grimassen. Ich hörte auf zu weinen und fing an zu lachen. Die drei Jungen stimmten in mein Lachen ein. "Hallo. Ich bin Minho und das ist mein Kumpel Newt." "Hey. Ich bin Alby und das ist meine kleine Schwester Luna."
"Luna. Luna." Jemand rüttelte sanft an meiner Schulter. Etwas ausgeruhter öffnete ich die Augen. Vor mir stand ein lächelnder Alby, der einen Teller in der Hand hielt. Langsam setzte ich mich auf. "Hier. Abendessen." Ich nahm mir die Schüssel. Darin befand sich eine Suppe. Alby gab mir einen Löffel und setzte sich dann neben mich. Wir begannen beide zu essen.
Als wir fertig waren, stellte Alby die Teller weg. "Wie geht es dir?", fragte er fürsorglich. "Besser. Du Alby, kann sich niemand an irgendetwas erinnern?" Alby schüttelte den Kopf. "Warum?" "Ich habe so komische Träume. Sie fühlen sich so real an. So vertraut. Wie Erinnerungen." Alby schaute mich erstaunt an. "Was hattest du denn für Erinnerungen?"
"Da waren wir noch Kinder. Wir haben fangen gespielt auf irgendwelchen Gängen. Und dann sind wir noch zwei Jungen begegnet. Sie hießen Newt und Minho." Alby wirkte nachdenklich. "Die sind beide hier. Der blonde, der dich vorhin aufgefangen hat, das war Newt. Und Minho wirst du sicherlich auch bald kennen lernen. Sag mir bitte Bescheid, wenn du sowas nochmal hast. Es könnte uns helfen einen Ausweg zu finden." Ich nickte.
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