CAT - 48
Ich blicke in den Spiegel und ziehe meine Lippen nach, dann schlüpfe ich in die High Heels, die Sam mir von unten mitgebracht hat.
„Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist, das alleine durchzuziehen? Ich meine mich zu erinnern, dass der Typ seine Ex-Freundin mal ziemlich vermöbelt hat und ich möchte nur ungern deine Einzelteile in einem Restaurant aufsammeln, falls er checkt, dass du dich nur einer Wette wegen einladen lässt und nicht, weil er dich ficken darf."
Sam bindet seine Krawatte und sieht mir in unserem Spiegelbild fest in die Augen.
„Wird schon schiefgehen, Sam", sage ich beruhigend und streiche über meine perfekt gezupften Augenbrauen. Doch er wirkt nicht überzeugt.
„Denk an die Waffe und nimm dir hinterher ein Taxi, ja?"
Ein bisschen nervt es mich, wenn er mich bemuttert, aber ich weiß, dass er es nur gut meint. Also schweige ich, drehe mich zu ihm um und schlinge meine Arme um seinen Hals. „Ich passe auf", verspreche ich, den besorgten Blick seiner dunklen Augen ignorierend. Die Hände des Dunkelhaarigen streichen über meinen nackten Rücken. Sanft küsst er meinen Hals, sehr darauf bedacht, meine Frisur nicht zu ruinieren. Dann wandert sein Mund über meine Wange und er knabbert an meinen Lippen, bis ich diese leicht öffne und dann erobert er mich. Wir machen langsam Fortschritte, glaube ich, denn während wir uns küssen, zieht er mich an sich, presst seine Hüften fordernd gegen meine und ich kann seine Erregung deutlich spüren, was vorher in diesem Raum undenkbar gewesen wäre.
Er stöhnt heiser, als ich seine Hand unter mein Kleid führe und er den deutlichen Beweis meiner eigenen Lust spürt. Mit kreisenden Bewegungen umspielt er meine Klitoris und fährt durch meine feuchte Spalte. Er entlockt mich ein Keuchen, als er einen Finger in mich gleiten lässt, dann einen weiteren.
„Cat, du bist so feucht", stöhnt er an meinen Lippen. „Ich wünschte..."
„Schhhh...kein Wort", sage ich und reibe mich sanft an ihm, was ihm ein lustvolles Zischen entlockt. „Wir haben Zeit, Sam, alle Zeit der Welt."
Dann löse ich mich langsam und nicht ohne Bedauern von ihm. „Aber jetzt habe ich zu tun, Sam. Ich brauche dringend Geld für ein Auto", wispere ich. Und ich weiß schon, was das sein wird. Ein VW-Bus oder etwas in der Art, wo wir ein Bett haben, eine Tür, die wir schließen können und an jeden Ort der Welt fahren können, an dem wir tun wollen, wonach es uns gelüstet. Privatsphäre in mitten der Öffentlichkeit. Ziemlich schlau von mir, finde ich.
„Ich muss langsam los. Mum bringt mich um, wenn ich zu ihrer Abendveranstaltung zu spät komme."
Noch einmal küsst Sam mich und dann sagt er mahnend: „Pass bloß auf dich auf, ja?"
Ich nicke und er mustert mich aus seinen haselnussbraunen Augen. „Du bist wirklich heiß, Baby. Ist echt kein Wunder, dass du mir die meisten Runden abnimmst. Viel Glück heute." Er zwinkert mir zu, dann ist er weg und ich höre, wie die Tür ins Schloss schnappt.
Der Schauspieler, mit dem ich mich heute treffe, ist mein erster A-Promi. Das ist eine wirklich große Sache und mir winkt hier wirklich eine Menge Extrageld. Ich bin extrem aufgeregt, als ich mit dem Taxi zu dem exklusiven Restaurant fahre, das als Treffpunkt dienen soll. Als ich aussteige steht Jason schon in der Nähe des Einganges und blickt auf seine protzige Rolex. Seine Schüttelfrisur sitzt so akkurat, dass er nicht schütteln muss und sein maßgeschneiderter Anzug umspannt breite Schultern und betont seine schlanken Hüften.
Als er mich sieht, weiten sich seine Augen minimal, dennoch sehe ich daran, dass ihm das Appetithäppchen gefällt, dass ich ihm heute präsentiere.
Dass Sam mir vertraut, dass er mich das heute Abend durchziehen lässt, bedeutet mir sehr viel. Obwohl ich genau weiß, dass ihm nicht gefällt, was ich tue.
Andersherum gefällt mir genauso wenig, was er heute tut. Dass er bei seiner vollbusigen Abendbegleitung bei der Veranstaltung seiner Mum schwach werden könnte, ist eine grauenvolle Vorstellung und ich will lieber gar nicht darüber nachdenken, sondern zaubere ein blendenweißes Zahnpasta-Lächeln auf mein Gesicht, während ich auf Jason zu gehe.
Der Film, in dem er mitgespielt hat, hat weltweit 65 Millionen Dollar eingespielt, was nicht zu Letzt seiner schauspielerischen Leistung zu zurechnen ist und ich kann nur hoffen, dass meine Leistung reicht, um ihn heute hinters Licht zu führen.
Er kommt auf mich zu, legt seine warmen Hände auf meine Schultern und haucht mir einen Kuss auf die Wange.
„Schön, dich zu sehen, Cat", sagt er und seine volltönende Stimme verwandelt den Satz in eine Liebkosung. Ich muss ein Kichern unterdrücken, als mir der ungebetene Gedanke durch den Kopf schießt, dass Rollenspiele perfekt in sein Schlafzimmer passen würden. Er könnte für jede Frau alles sein, was sie sich erträumt. Was aber im Grunde nichts anderes ist, als das, was Sam und ich bei diesen Spielchen tun.
Jason führt mich an unseren Tisch. „So still heute, Cat?", fragt er sanft und seine Stimme gleitet an mir vorbei wie Babyöl. Keine Ecken, keine Kanten.
Weil meine Talente nicht so ausgeprägt sind wie seine, bleibe ich einfach bei der Wahrheit.
„Ich bin ein bisschen nervös. Mit dir essen zu gehen ist eine große Sache für mich."
Er lächelt aalglatt. „Für mich auch", antwortet er mit einem tiefen Blick in meine Augen. Für einen Moment bin ich irritiert. Das hörte sich einstudiert an. Ob er wohl selber weiß, was oder wer er ist? Nicht, dass er meint, er muss für mich den sexy Vampir aus dem Film geben, denn genauso klang er eben. Aber wohlmöglich ist er ein Vampir. Wieder kann ich nur mit Mühe ein Kichern unterdrücken. Wenn das bei mir in der Art weiter geht, werde ich diese Runde in den Sand setzen, so sieht es aus.
Ein Ober tritt an unseren Tisch und fragt nach unseren Wünschen und Jason bestellt für uns, nachdem er sich vergewissert hat, dass seine Wahl auf meine Zustimmung trifft.
Dann senkt sich Schweigen über unseren Tisch und Jason sucht immer wieder Augenkontakt.
„Ich bin mit dir überfordert", seufzt er schließlich.
Meine Irritation muss mir anzusehen sein.
„Ich dachte, als Tochter eines Senators sollte ich dich beim ersten Date stilvoll ausführen.", er zuckt mit den Schultern, „Jetzt habe ich aber überhaupt keinen Plan, wie der Abend weitergehen soll und kein Drehbuch. Ich komme eigentlich aus einer winzigen Kleinstadt und das hier", er zeigt auf den ganzen Pomp um uns herum, „ist mir schon fast ein bisschen zu viel."
„Ich weiß, was du meinst", grinse ich und nippe an meinem Wasser. „Ein normales Diner wäre für mich okay gewesen."
Er lächelt mich an. Dann greift er nach meiner Hand. „Aber nach diesem Rendezvous haben wir unseren Enkeln wenigstens mal was zu erzählen." Er zwinkert mir zu und trinkt nun seinerseits einen Schluck.
Nach dem etwas schwierigen Auftakt entwickelt sich der Abend regelrecht entspannt, auch wenn das Thema mit den Enkeln über mir schwebt, wie eine drohende Gewitterwolke.
Jason entpuppt sich als äußerst charmant und witzig, er erzählt nette Anekdoten von den Dreharbeiten und als er am Ende des Abends um die Rechnung bittet, bin ich nicht sicher, ob es richtig ist, das hier durchzuziehen, wie ich es geplant hatte.
Wir verlassen das Restaurant und draußen in der nächtlichen Kälte legt er mir den Arm um die Schultern.
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