あなたと出会えてよかった - パート2
Es war nett dich kennenzulernen - Teil 2
Aiko
Ich nickte, überrascht darüber, dass er bis jetzt nicht gewusst hatte wer ich war. Was der Name meines Vaters wohl für ihn bedeutete? ,,Wie kommt es dann, dass du hier gelandet bist?", fragte er und seine Neugier war aufrichtig. Er wurde mir mit jedem Moment sympathischer. Aber ich musste auf der Hut sein, dunkel erinnerte ich mich daran, mal etwas über das Stockholmsyndrom gelesen zu haben.
,,Das ist eigentlich eine etwas peinliche Geschichte.", sagte ich und merkte wie ich rot wurde. Wenn ich meine Geschichte erzählte klang ich wohl ,wie ein naives reiches Mädchen, das einmal die Welt sehen wollte und dabei in Schwierigkeiten geriet. Ein verdammtes Klischee, dass nur zu häufig in Büchern aufgetaucht war, die ich gelesen hatte.
,,Peinlich?", er lachte auf, doch mitten im Lachen hielt er inne und wurde ernst, als hätte er für einen Moment vergessen wo er, wir waren, sich dann aber wieder erinnert," Ich denke, wenn du sie mir erzählst werden mir bestimmt passendere Adjektive einfallen. Ich kann nicht glauben, dass sie peinlich ist. Vor allem wenn man bedenkt in welcher Lage du dich gerade befindest. Dann trifft es letztendlich wohl eher tragisch.", er ließ seinen Blick nachdenklich durch den Raum schweifen.
,,Na gut.", sagte ich etwas zögerlich. ,,Aber danach erzählen Sie mir Ihre." Er nickte:,, Wir werden sehen, wie viel Zeit uns bleibt."
Kaito hörte mir geduldig zu. Irgendwie viel es mir leichter als gedacht, ihm von meinen Erlebnissen zu berichten. Ich war erstaunt, wie offen ich sein konnte, aber Kaito machte es mir auch relativ einfach. Er war ein guter Zuhörer ab und zu stellte er fragen, gab mir so gar Tipps wie ich in Zukunft in bestimmten Situationen reagieren konnte. Und als ich schließlich im Hier und Jetzt angekommen war, setzte er eine nachdenkliche Miene auf und sagte:,,Also peinlich ist deine Geschichte ganz bestimmt nicht. Ich denke es hätte so gar potential für ein Buch. Ich würde es 'Die Ballade von Aiko Mitzugashi nennen.", dann lachte er, "Okay, der Titel ist vielleicht ein wenig zu kitschig." Ich musste ebenfalls lachen. ,,Aber jetzt sind Sie dran. Wie sind Sie hier gelandet. Sie wirken noch so jung." Er nickte und wurde dann ernst:
,, Ja, du darfst mich auch ruhig duzen. Ich bin 23. Meine Eltern habe ich verloren, als ich 7 war. Daraufhin kam ich in ein Heim. Aber da ich bereits so alt war, wollte mich niemand haben. Ich trug viel Frust in mir. Habe viel Scheiße gebaut. Aber irgendwie habe ich es schließlich geschafft mir ein Leben aufzubauen. Auch wenn es nicht das Vorzeigbarste war. Ich hatte eine Freundin, habe jeden Job angenommen, den ich kriegen konnte. Ich wollte unbedingt eine Familie. Ohne Schulabschluss bist du in Japan ein Niemand. Die Nebenjobs haben gerade so ausgereicht uns eine Wohnung im miesesten Viertel von Tokyo zu mieten. Dann bekam ich auf einmal dieses ominöse Angebot von dem Freund einer meiner Chefs. Ich ahnte damals bereits, dass die Bezahlung zu gut klang für jemanden wie mich, ohne Qualifikationen. Aber man versicherte mir, dass es nichts Illegales sei und schließlich habe ich nicht weiter nachgefragt und die Stelle angenommen. Zuerst habe ich nur Papierkram erledigen müssen. Stempel aufdrücken, Kaffee holen. Ich war quasi das Mädchen für alles. Ich stellte keinerlei Fragen. Ich wusste nicht einmal was ich genau tat, oder wo ich meine Unterschriften drunter setzte. Das einzige, das für mich zählte war, dass das Geld stimmte. Als man mir eine Beförderung anbot, die allerdings mit einer Schulung verbunden war, stimmte ich sofort zu. Das zusätzliche Geld würde mich und meine Freundin schließlich endlich aus dem Armen Viertel heraus bringen. Und so war es. Als die Schulung begann fing ich langsam an zu ahnen, auf was das Ganze hinaus laufen würde. Ich wurde in verschiedenen Kampfsportarten und psychologischer Kriegsführung geschult. Oder besser gesagt. Ich wurde zu einem Gangster ausgebildet. Aber endlich konnten wir uns eine Wohnung in einer besseren Gegend leisten. Als sie mich dazu bringen wollten, einem jungen Mann, der dem Institut Geld schuldete, einen seiner Finger abzuschneiden, wollte ich aussteigen. Aber meine Freundin war schwanger geworden. Ich konnte nun unmöglich aufhören. Als ich am nächsten Tag zur Arbeit ging, erzählte man mir, dass ein Forscher Leute für einen Einsatz außerhalb von Tokyo benötigte. Ich würde meine Freundin nur jedes 2te Wochenende sehen, aber der Lohn wäre hoch. Man schilderte mir was ich dort zu tun hätte und kurzerhand nahm ich den Job an."
Ich schluckte:,, Wie geht es Ihrer.. deiner Freundin? Jetzt, wo die Zombies Tokyo überrannt haben?" Er kratzte sich am Kinn:,, Ihr sollte es gut gehen, dank deinem Vater." Ich hob verwundert eine Augenbraue.
,,Er hat allen, die mehr oder weniger an der Zombie-Invasion beteiligt waren Unterkünfte gestellt. Verpflegung miteinbegriffen. Weißt du, das Ganze ist größer als du vielleicht denkst. Aber ich finde dein Vater sollte es dir selbst erklären."
,,Wenn ich ihn überhaupt noch einmal wieder sehe.", sagte ich etwas niedergeschlagen und betrachtete meine Fußspitzen. Ich würde meinen Vater wirklich gern zur Rede stellen, aber so wie es im Moment aussah, konnte ich froh sein, wenn ich eine weitere Stunde überlebte. ,,Ich bringe dich zu ihm.", sagte Kaito entschlossen. Ich sah überrascht zu ihm auf.
,,Aber wie willst du das anstellen?", fragte ich überrumpelt. Ich sah ihn verständnislos an. Wie wollte er mich hier raus und zu meinem Vater bringen, wenn von allen Seiten Gefahr drohte. ,,Ich werde--", sein Satz wurde durch das Öffnen der Tür unterbrochen. Blitzschnell trat Kaito wieder auf seinen Platz hinter meinen Stuhl.
Der Forscher betrat müde gähnend das Zimmer:,, Aus dem Mann ist einfach nichts raus zu bekommen." Sein Blick wanderte zu mir. ,,Vielleicht probieren wir es mal mit einer anderen Methode.", auf sein Gesicht wanderte ein teuflisches Grinsen. Hilfesuchend sah ich zu Kaito, aber er hatte den Blick starr nach vorne gerichtet.
,,Komm mit.", forderte mich der Forscher auf. Ich bewegte mich keinen Zentimeter. Mein Blick war immer noch auf Kaito gerichtet, der keine Mine verzog. Nakamura näherte sich mir und packte mich am Arm. Kaito nutzte den Moment in dem Nakamura ihm den Rücken kehrte und formte mit den Lippen ein:,, Ich hol dich hier raus, keine Sorge.", zumindest redete ich mir ein, diese Worte von seinen Lippen abgelesen zu haben. Der Forscher zog mich unsanft aus dem Zimmer, auf den Flur.
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