あなたと出会えてよかった - パート1

Es war nett dich kennenzulernen - Teil 1

Leon
,,Zum Glück.", pustete Daiki," Dir geht's gut." Ich schnellte hoch. Mein Kopf schmerzte noch mehr als vorher und ich merkte, dass mir durch das schnelle Aufstehen schwindelig wurde. Daiki und Isamu standen vor mir. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie sich sich mir genährt hatten. Isamu musterte meine Verletzung und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. ,, Das wird wieder.", sagte er optimistisch und ich war mir nicht ganz sicher, was er genau damit meinte.

,, Diese Gorillas haben uns, nachdem Toru gebissen wurde, unsanft wie eine Herde Rinder in die Unterkünfte getrieben. Drei Kerle haben sich vor uns gestellt und verhindert, dass wir dich mitnehmen konnten.", schimpfte Daiki und stemmte seine Hände in die Hüfte, dann seufzte er," Gehen wir zurück?" Ich nickte und wir machten uns auf den Weg. Die Wachposten vor den Unterkünften nickten uns beim Einlass zu und wir begaben uns direkt in unser Zimmer. Langsam setzte ich mich auf mein Bett. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte ich vorherige Nacht zu viel Alkohol getrunken.

,, Habt ihr was von Aiko gehört?", fragte ich unruhig. Bis eben war ich noch wie in einer Art Nebel gewandelt, aber jetzt hatte er sich ein wenig gelichtet und die Sorge um Aiko packte mich wie eine eiskalte Hand im Nacken. Isamu und Daiki schüttelten fast synchron mit ihren Köpfen.

Ich erhob mich vom Bett. ,, Was hast du vor?", fragte Isamu verblüfft, als ich mit festem Blick auf die Zimmertür zusteuerte. ,,Ich gehe Aiko holen.", antwortete ich entschlossen und öffnete die Tür. ,, Du bist doch nicht ganz dicht.", zischte Daiki," Wir haben eben erst um die Erlaubnis gebettelt, dich in Sicherheit zu bringen und jetzt willst du wieder da raus? Du weißt doch gar nicht, wo du suchen musst und ob sie überhaupt noch...", Daiki formulierte den Satz nicht zu Ende, aber ich wusste auch so, was er hatte sagen wollen. Ich ignorierte Daikis Versuch mich aufzuhalten und verließ das Zimmer.

Mein Blick fiel auf die beiden bewaffneten Türsteher, die vor der Eingangstür standen und von dort aus stur geradeaus starrten. Ich zog die Eingangstür auf und zögerte nicht lange meine Anfrage zu stellen:,, Ich bitte um Erlaubnis die Unterkunft verlassen zu dürfen.", sagte ich bestimmt, aber höflich.
,, Nein.", antwortete der Mann rechts von mir. Kurz darauf wurde er von dem anderen gefragt:,, Warum eigentlich nicht?"

,, Na, weil nun alle vollzählig sind und wir die Anweisung haben niemanden rauszulassen.", der Mann verdrehte genervt die Augen.
Ich hob eine Augenbraue und probierte es weiter:,, Ich habe auf dem Weg zur Unterkunft etwas wichtiges verloren und brauche es."

,, Was ist es denn?", fragte der von mir aus links stehende.
,, Midoku, halt deine Klappe jetzt.", fauchte der andere," Warum meinst du überhaupt dich dafür interessieren zu müssen?"
,, Warum sollte ich nicht?", fragte Midoku in einem gleichgültigen Ton und wendete sich mir zu. Ich verkniff mir ein zufriedenes Grinsen, als ich begriff, dass ich es hier mit zwei Idioten zu tun hatte. Ich hatte genau die richtigen erwischt.

,, Jetzt hör endlich auf damit.", seufzte der Mann, welcher noch ein kleines Fünkchen Verstand zu besitzen schien und schüttelte an Midokus Kragen. Mir fiel es immer schwerer mir ein Lachen über diese so surreal wirkende Szene zu verkneifen.

,, Entschuldigung.", antwortete Midoku kleinlaut und klang dabei komplett hohl.
,, Wir haben hier einen Job zu erledigen, also halt jetzt einfach deinen Mund." Es blieb eine Sekunde still in der Midoku seinen Partner musterte, dann fragte er: ,, Hat eigentlich jemand Firudo-sama schon bescheid gegeben?", er kratzte sich am Hinterkopf.

Deutlich gereizt antwortete sein Kollege:,, Nein, und was verstehst du nicht daran, dass du endlich den Mund halten sollst?" Firudo-sama? Gab es noch jemand Höhergestellten als den Forscher? Etwa noch so ein Verrückter? Ich hörte den beiden zu, die meine Anwesenheit scheinbar mittlerweile durch ihr Streitgespräch vollends vergessen hatten.
,, Sei doch mal ein bisschen freundlicher.", sagte Midoku beleidigt und verschränkte die Arme.
,, Benimm dich nicht wie ein Kind.", fauchte der andere. ,, Benimm du dich nicht wie ein Arschloch.", kam von Midoku.

Die beiden steigerten sich immer weiter in ihren Streit hinein, so dass ich schon überlegte einfach auf gut Glück los zu laufen. Midoku zückte mit seiner linken Hand ein Funkgerät aus seiner Brusttasche, wie um seinen Kollegen zu provozieren und drückte den kleinen Knopf an der Seite.
,, Nakamura scheint die Kontrolle zu verlieren. Das Dorf weiß seinen Namen, kann ich hier abgezogen werden?", sprach er hinein. Dann ließ Midoku den Knopf los und das gewöhnliche Rauschen ertönte.

Kurz darauf drückte sich eine Stimme durch das Rauschen:,, Ich werde Firudo darüber in Kenntnis setzen und dich dann informieren." Die beiden Männer stritten danach sofort weiter, bis das Funkgerät plötzlich einen Schrillen Pfeifton von sich gab und erneut eine Stimme zu hören war:,, Ich soll von Firudo mitteilen, dass, sollte Nakamura abtreten, der gesamte Trupp dazu aufgefordert ist das Dorf unverzüglich zu verlassen. Bis zur nächsten Meldung wird die Stellung ansonsten gehalten."

Midoku antwortete knapp, aber sichtlich unbegeistert:,, Ich habe verstanden." Dann schien dem anderen Kerl aufeinmal eingefallen zu sein, dass ich auch noch existierte:,, Was machst du eigentlich noch hier? Du verschwindest jetzt besser in dein Zimmer.", er wurde schlagartig lauter," Sofort!"

Ich drehte mich um und schob mich durch die Tür wieder ins Innere.
,, Müssten wir ihn nicht eigentlich erschießen? Er hat doch ziemlich viel mitbekommen." überlegte Midoku.
,, Das ist noch ein Teenager und dazu ein Ausländer, der hat sicher nicht mal die Hälfte verstanden von dem was du Heini verraten hast.", lachte der andere belustigt.

Ich überquerte den Flur und öffnete die Tür meines Zimmers. Ich erntete wissende Blicke von Daiki und Isamu. ,, Haben sie dich etwa nicht raus gelassen?", fragte Daiki sarkastisch. Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich nachdenklich auf mein Bett. ,, Du wolltest ja nicht hören.", sagte Daiki überheblich und verschränkte die Arme. Ich äffte ihn nach und er warf ein Kissen in meine Richtung. Das Kissen landete an der Wand, neben mir und rutschte auf mein Bett runter.
,, Treffen sollte gelernt sein.", sagte ich müde. ,, Ich habe Rücksicht genommen, wegen deiner Verletzung.", antwortete er, um von seinem schlechten Wurf abzulenken. Isamu grinste, aber das Grinsen wirkte fast traurig. Auf uns allen lag die bleierne Schwere der Situation in der wir uns befanden. Daiki warf ein weiteres Kissen und traf Isamu mitten im Gesicht.

,, Ich sag ja, ich habe nur Rücksicht genommen.", sagte Daiki zufrieden. Schon im nächsten Moment sprang die Zimmertür auf und einer von Nakamuras Männern stampfte ins Zimmer:,, Begebt euch jetzt wieder ins Gemeindehaus.", befahl er uns streng, "Die dritte Nominierung beginnt in Kürze." Sein Gesicht wirkte wie von einem menschlichen Roboter, ohne Emotionen und vollkommen erstarrt.

Wir standen wortlos auf und gesellten uns zu der angesammelten Menge auf dem Flur. Kurz nachdem sie alle zusammen gescheucht hatten, jagten uns die schwer bewaffneten Männer nach draußen und dann ins Gemeindehaus.

Nachdem wir uns wieder an unserem altbekannten Tisch zusammen gefunden hatten, schaute ich über die teilweise noch stehende Menge. Keine Spur von Aiko. ,, Sie ist noch nicht wieder da.", stellte Mai besorgt fest, die bereits auf einem Stuhl Platz genommen hatte. Sie schaute mich an und zog mich an meinem Arm runter auf meinen Stuhl.

,, Ich habe wirklich kein gutes Gefühl Leon.", flüsterte sie mir zu. Ich hatte ebenfalls ein miserables Gefühl, doch ich durfte es mir jetzt nicht anmerken lassen. Mai schien es deswegen schon schlecht genug zu gehen. ,, Aiko ist taff. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihr gut geht.", log ich und zwang mir ein Lächeln auf. Als einer von Nakamuras Männern das Wort ergriff, verstummten alle im Saal:,, Ihr kennt den Ablauf mittlerweile. Ich hoffe es wird diesmal etwas schneller gehen. Außerdem werden bei dieser Nominierung am Ende fünf Namen von euch gezogen werden." Seine Stimme klang dunkel, kratzig und ziemlich bedrohlich. Die Bewohner folgten seiner Aufforderung, standen auf und warfen, wie am Fließband ihre Stimmzettel in die Urne.

Als ich an der Reihe war, überlegte ich kurz, ob ich genau wie Aiko, Shido Nakamura auf meinen Zettel schreiben sollte. Aber dann schien mir die Idee doch nicht erfolgsversprechend genug und ich schrieb, wie die anderen Mal zuvor, meinen eigenen Namen auf den kleinen quadratischen Zettel.

Ich faltete ihn und steckte ihn in den Spalt der Urne. Dann begab ich mich zurück zu meinem Platz. Ich stand völlig neben mir, das war alles zu viel. Ich wusste nicht, ob Sekunden, Minuten oder Stunden vergangen waren. Aber dann stand Shinji plötzlich wieder hinter dem Rednerpult. Seine Augen waren Blut unterlaufen und seine Tränensäcke waren extrem geschwollen.
,, Die Nominierung ist nun abgeschlossen.", sagte Shinji tonlos und sah dabei zu dem Mann, der mit der Urne in den Händen neben ihm stand. Kurz darauf folgten die Namen.

,, Masagi Kyoya."
Eine jüngere Frau im Bereich des Eingangs stand auf.
,, Akira Oishi"
Ein älterer Mann am selben Tisch stand ebenfalls auf.
,, Benjiro Yamamoto."
Ein mitte vierzigjähriger Mann an unserem Nachbartisch stellte sich hin.
,, Hachiko Wanijima."
Ein Altermann am gegenüberliegenden Tisch stützte sich auf seinen Gehstock und erhob sich von seinem Stuhl.
,, Isamu Ichinose."

Ich schaute sofort zu Isamu herüber.

Isamu stellte sich wortlos hin und nickte seinem Vater zu. Masatos Mund blieb offen stehen und er warf seinem Sohn einen ungläubigen und zugleich erschrockenen Blick zu.

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