Zündstoff - Teil 2

Leon
Ich zog meine Stirn in Falten, als ich Aiko die Tür öffnete. Mein Blick fiel auf ihre Arme und mein schlechtes Gewissen überrumpelte mich ein weiteres Mal. Aiko ging rein und ich vernahm Yamadas Stimme:,, Schön euch zu sehen. Wie geht es euch? Aiko, bist du wieder fit?"

Aiko
Ich zuckte auf Yamadas Worte nur mit den Schultern. Ich wollte nicht unhöflich sein, aber ich wusste es wirklich nicht. ,,Und Ihnen?", fragte ich und versuchte etwas Förmlichkeit zu bewahren. ,,Ja, den Umständen entsprechend. Leon? Willst du nicht rein kommen?", fragte Yamada in Leons Richtung, der immer noch in der Tür stand.

Leon
,, Ja.", antwortete ich zögernd, ging rein und schaute die drei die draußen standen kurz an, bevor ich die Tür schloss. ,,Gibt es Neuigkeiten?", fragte Yamada besorgt und schaute uns abwechselnd an. ,,Wer steht da vor der Tür?", fragte er dann skeptisch, noch bevor wir auf die erste Frage  antworten konnten.

Aiko
Leon kratzte sich etwas verlegen am Kinn. Ich ergriff schnell das Wort: ,,Es ist meine Schuld, ich habe...", ich wurde unterbrochen, als die Tür aufflog und Shinji herein platzte, dicht gefolgt von Daiki, Isamu und Mai. ,,Wir wollten ihn aufhalten.", sagte Isamu, "Aber er ist einfach an uns vorbei gelaufen." Yamada sprang von seinem Stuhl auf und schmiss seinen Kaffeebecher um. Die Suppe tropfte auf den Boden. ,,Was ist hier los?", rief er verständnislos.

Leon
Ich warf Shinji einen verhassten Blick zu und fuhr ihn an:,, Was fällt Ihnen ein hier aufzutauchen?" Mein schlechtes Gewissen war mit einem Augenblick in den Hintergrund gerückt. Ich ging einen Schritt auf ihn zu. ,, Ich will nur mit Yamada reden.", sagte Shinji.
,,Das rechtfertig nicht, dass Sie uns gefolgt sind." Ich spürte, dass es anfing in mir zu kochen. ,,Sind Ihre Männer auch hier?", zischte ich. Er schüttelte den Kopf und schaute mich ernst an. Isamu schloss hinter sich die Tür und entschuldigte sich vorbildlich bei Yamada.
,,Nein. Ich bin allein gekommen. Aber es war wirklich nicht schwer euch zu folgen. Stellt euch vor ich wäre einer von Nakamuras Männern gewesen.", an Yamada gewandt fügte Shinji hinzu," Ich denke es ist an der Zeit, dass Sie sich einen neuen Unterschlupf suchen. Die Kinder haben auf dem Weg schon sehr viel Lärm gemacht. Ich glaube nicht, dass dieser Ort lange unentdeckt bleiben wird." Yamada nickte nachdenklich. ,,Ich bin eigentlich nur gekommen, um mit Ihnen einmal persönlich die Lage zu besprechen und Ihnen meine Leute als Unterstützung anzubieten.", erklärte Shinji dann.

Leon
Leider musste ich Shinji recht geben. Ich hätte zuvor mehr darauf acht geben sollen, dass es nicht so einfach wäre uns zu folgen und damit Yamadas Versteck preis zu geben. Auch wenn ich Shinji immer noch nicht vertraute, ließ ich ihm freie Hand und kaute mir mit verschränkten Armen wütend auf der Lippe herum.

Aiko
,,Was wollen die Kinder überhaupt hier?", fragte Shinji und zog sich einen Stuhl an Yamadas Tisch heran. Mir gefiel es nicht, dass er uns so abfällig als Kinder betitelte. So als hätten wir keine Ahnung von der Welt. ,,Das ist eine sehr gute Frage.", sagte Yamada und sah erst mich und dann Leon fragend an.
,,Verdammte scheiße! Wir sind genau so wenig Kinder, wie Sie ein verantwortungsbewuster Erwachsener. Sonst hätten Sie das Dorf niemals von so einem Psychopathen übernehmen lassen.", machte Leon seinem Ärger Luft und bekam dafür einen strengen Blick von Herrn Yamada. ,,Ist doch wahr.", sagte er an Yamada gewandt.
,,Wir sind nicht zum Streiten hier.", sagte Yamada nur trocken. ,,Also Aiko, Leon. Wie kommt es, dass innerhalb eines Tages gleich 4 weitere Leute Bescheid wissen?" Ich stutzte:,, Vier?", fragte ich etwas verwirrt. ,,Hatte Leon das nicht erwähnt. Er hat auch Sayuki Ito eingeweiht.", hinter uns hörte ich das Gemurmel von Isamu, Mai und Daiki.  Ich wollte meinen Ohren nicht trauen. Er hatte Sayuki tatsächlich eingeweiht.

Leon
Ich drehte mich zu den dreien um und unterbrach ihr Gemurmel:,, Sie hatte mich verfolgt und bewusstlos schlagen konnte ich sie wohl schlecht und da ich auf den Wachposten musste, blieb mir nichts anderes übrig. Ich hätte es euch sagen sollen." Aiko schaute mich enttäuscht an.

Aiko
Das erklärte, warum sie vorhin so siegessicher gewesen war. Sie wusste nun eindeutig, dass sie etwas gegen mich in der Hand hatte. Ich seufzte und schon den Gedanken erstmal beiseite. ,,Es ist meine Schuld, dass nun auch Isamu, Mai und Daiki bescheid wissen. Ich konnte es nicht länger geheim halten. Aber ich verspreche Ihnen, dass sie ihnen vertrauen können. Ich würde für sie  meine Hand ins Feuer legen." Nachdem ich zuende gesprochen hatte, fragte Mai kleinlaut in die Runde:,,Apropos Feuer. Riecht ihr das auch?" Ich atmete tief durch die Nase ein und meine Alarmglocken klingelten. Es lag ein Geruch nach verbranntem Holz in der Luft.

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