Willkommen in Yokoze - Teil 1
Leon
Mehrere 100 Meter vor der Kleinstadt hielt ich an und schaltete den Motor ab.
„Es ist besser, wenn wir das letzte Stück laufen, da diese Viecher auf Geräusche reagieren.", schlug ich vor und nahm den Helm ab. Aiko wirkte immer noch sehr aufgelöst. Langsam legte in meine Hand auf ihre Schulter und sah sie mitfühlend an.
Aiko
Seine Nähe war mir sofort unangenehm. Der Blick, den er mir zuwarf, troff vor Mitleid.
Ich schlug seine Hand weg und gab ihm seinen Helm zurück, dann ging ich ein paar Schritte voraus und glättete meine Haare:,, Du meinst also, dass selbst hier Infizierte sein könnten, weswegen wir jetzt ewig auf das Dorf zu latschen müssen?"
Ich wusste selbst nicht genau warum ich auf einmal so gereizt reagierte, aber ich sehnte mich so sehr nach Schutz und Geborgenheit und keins von beidem fand ich hier draußen.
Leon
„Ich will nur auf Nummer sicher gehen, wenn wir das Dorf betreten.", fauchte ich zurück. Sarkastisch fuhr ich fort:,, Du kannst natürlich gerne vorfahren." Ich grinste. Ich ging davon aus, dass sie keinen Führerschein besaß, dafür sah sie zu jung aus.
Aiko warf mir einen giftigen Blick zu und ging voraus. Ich trottete mit meinem Motorrad hinterher. Die Strecke zum Dorf war in wenigen Minuten geschafft, und wir wechselten von der Straße auf den Bürgersteig.
Auf den ersten Blick wirkte Yokoze friedlich. Ich konnte keine Spuren von Zerstörung, oder dergleichen entdecken. Das Haus in dem ich wohnte, war das siebte auf der linken Seite und lag eher am Stadtrand.
Ich stellte mein Motorrad auf den kleinen Vorhof, ging zur Haustür und klopfte. Aiko stellte sich mit einem ausdruckslosen Gesichtsausdruck neben mich. Es dauerte einige Minuten bis Akari, meine Tauschmutter, die Tür öffnete. Wir grüßten sie höflich und gingen hinein.
Da mein Tauschvater als Polizist in Tokio arbeitete, sollte er über die Geschehnisse Bescheid wissen und hatte meine Gastmutter bestimmt bereits eingeweiht.
„Hast du von den Vorfällen in Tokio gehört?", hakte ich vorsichtig nach. „Ja, Hiroko hat mich vorhin angerufen. Hier ist allerdings nichts passiert.", antwortete sie.
Dann deutete sie auf meine Uniform:,, Aber ist mit euch alles in Ordnung? Seid ihr verletzt?"
Ich begutachtete meinen Ärmel, der an einigen Stellen Risse aufwies.
„Mir ist nichts passiert. Das muss in der Schule passiert sein.", beruhigte ich Akari.
Akari goss Aiko und mir etwas Grüntee ein und bat mich das Oberteil auszuziehen, damit sie es flicken und waschen konnte. Ich zog es aus und Akari setzte sich mit meinem Oberteil an die Nähmaschine.
-----
Aiko
Den Weg über schwiegen wir. Auch wenn ich ihn gerne gefragt hätte, wo wir überhaupt hin gingen, ließ mein Stolz es, nach unserer kleinen Auseinandersetzung, nicht zu.
Wir standen vor einem kleinen Einfamilienhaus, und er klopfte. Ich war gespannt, wer uns gleich die Tür öffnen würde. Womöglich seine Eltern, aber ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass es Ausländer gerade nach Yokoze verschlug.
Es dauerte eine Weile bis schließlich eine Japanerin Ende 30 die Tür öffnete. Wir verbeugten uns, und sie begrüßte uns herzlich.
,,Oh Leon. Du hast eine Freundin mitgebracht.", flötete sie mit einem freundlichen Lächeln.
,,Das ist Aiko Mitsugashi.", stellte mich Leon vor und wir betraten das Haus.
Das Haus wirkte von innen viel größer als von außen und zudem auch viel freundlicher.
,,Beim nächsten Mal musst du mir aber vorher Bescheid geben. Jetzt habe ich gar nicht aufgeräumt, also entschuldige bitte die Unordnung Aiko.", sie bedeutete uns im Wohnzimmer platz zu nehmen.
,,Ich finde ihr Haus wunderschön.", lobte ich, während ich mich auf den Boden vor einen langen Holztisch setzte.
,,Ich habe Gott sei dank gerade frischen Tee gebrüht.", sie ging in die Küche und Leon bot seine Hilfe an, aber sie lehnte ab und kam mit einem Tablett wieder auf dem 3 Tassen und ein kleiner Teller mit Gebäck standen. Sie stellte den Teller in die Mitte des Tisches und verteilte die Tassen. Dann setzte sie sich zu uns an den Tisch.
„Hast du von den Vorfällen in Tokio gehört?", fragte Leon vorsichtig. Er saß direkt neben mir und ich boxte ihn gegen seine Knie. Wie konnte er nur so unhöflich sein.
,,Ja, Hiroko hat mich vorhin angerufen. Hier ist allerdings nichts passiert.", antwortete sie und sah ihn nachdenklich und besorgt an.
,,Aber ist bei euch alles in Ordnung? Seid ihr verletzt?", sie deutete auf seine Uniform.
,,Mir ist nichts passiert. Das muss in der Schule passiert sein.", versuchte Leon sie zu beruhigen.
Sie goss uns noch etwas Tee ein, dann bat sie Leon um sein Oberteil, damit sie es nähen konnte. Sie stand auf und setzte sich an die Nähmaschine. Leon saß nur noch im Unterhemd da, aber es schien ihm nichts auszumachen.
,,Du bist verdammt unhöflich, weißt du das? Direkt so mit der Tür ins Haus zu fallen." ,flüsterte ich, auch wenn die Nähmaschine so laut war, dass Akari uns selbst nicht hören würde, wenn wir normal sprachen.
,,Wer ist überhaupt Hiroko?", ich trank einen Schluck von meinem Tee.
Leon
"Hiroko ist Polizist, arbeitet in Tokio und mein Austauschvater.", wisperte ich zurück.
,,Mir war klar, dass sie schon über die aktuelle Lage Bescheid wissen musste."
Ich nippte vorsichtig an der Tasse Tee und stellte sie dann wieder auf den Tisch.
Erleichtert davon, dass hier nichts vorgefallen war, lehnte ich mich nach hinten und schloss entspannt die Augen.
,,Ich bin zu Hause.", hörte ich plötzlich eine weibliche Stimme, die nur schwach die Nähmaschine übertönte. Mai, die Tochter von Akari kam gerade von ihrer Freundin, die im Nachbarhaus wohnte und begrüßte mich überschwänglich.
"Mai, sei höflich.", befahl Akari laut, über das tackern der Nähmaschine hinweg. Ich tätschelte Mai auf den Rücken, die sich halb auf mich geschmissen hatte.
"Ist schon ok, Akari."
Mai begrüßte Aiko freundlich und verschwand dann in ihrem Zimmer.
-----
Hidden-Story-Effect Gewinner:
Herzlichen Glückwunsch an Euch und wir freuen uns,
dass ihr die Geschichte so aufmerksam verfolgt. ^^
Wir hoffen ihr bleibt dabei ^^
Bitte schreibt unter dieses Kapitel einen Kommentar mit #NachrichtAnLeon und welche eurer Geschichten wir für euch bewerben sollen. Zeit habt ihr bis Mittwoch.
Hier sind noch mal die Infos zur Nachricht:
Die Nachricht sollte nicht zu lang sein, eher die Größe von 1-2 SMS haben.
Die Nachricht sollte nicht unmittelbar in die Story eingreifen, also kein: Hey Leon, ich steh in Yokoze beim Imbiss und warte auf dich. / Oder: Kannst du mich in Tokio einsammeln?
Die Nachricht wird als Titel euren User-Namen haben, aber ihr könnt natürlich mit einem normalen Namen unterschreiben. Ein Beispiel:
[13:38, 09.08.2019] Lukoliv +4917777776:
Hey Leon, ich les DHB gerade auf Wattpad.
Das mit dem Tankstellenwart war echt übel.
Oh man wir sitzen gerade auf Klo.
LG Luka und Olivia
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top