Wenn 2 sich streiten - Teil 2
Leon
Es war Sayuki, die sich gerade an die Hauswand lehnte und nun langsam auf das nächste Haus zueilte. Sie bemerkte mich nicht und so beobachtete ich, wie sie, als sie um die Ecke des anderen Hauses blickte, sich panisch an die Wand drückte. Sayuki atmete sichtlich tief ein und trat um die Ecke. Ich schlich ihr so schnell wie möglich nach. Sie stand orientierungslos an der Wand, nur etwa einen Meter vor mir.
Im nächsten Moment drehte sie mir den Rücken zu und ich griff ihr an die Schulter. Angespannt zog sie die Schultern nach oben und traute sich zuerst nicht sich umzudrehen. Ich drückte etwas kräftiger zu. Dann drehte sie ihren Oberkörper langsam nach hinten und schreckte zusammen, als sie mich sah. Sie ging unbewusst ein Stück nach vorn, stolperte und fiel auf ihre Knie. Sie fluchte.
Ich presste meine Lippen aufeinander, um meine Schadenfreude zu unterdrücken. Sie drehte sich und setzte sich auf den dreckigen Boden. Ihre Jeans war aufgerissen und die Fasern der Jeans sogen langsam das Blut, aus den beiden aufgescheuerten Knien, auf. Sie warf mir einen giftigen Blick zu, doch bevor sie los fauchen konnte, hockte ich mich zu ihr und legte meine Hand auf ihren Mund. Sie zuckte kurz zusammen und lief dann knallrot an.
Sayuki war zwar nicht schwer, aber das schabende Geräusch ihres Aufpralls und ihr Fluchen, hatten die Aufmerksamkeit von ein paar Zombies auf uns gezogen. Die humpelnden Schritte der Zombies kamen näher. Ich stellte mich vor sie und half Sayuki aufzustehen.
Eilig zog ich sie hinter mir her, schnell zwischen einigen Zombies hindurch, dann am Gemeindehaus vorbei und schließlich befanden wir uns, ohne dass ich es tatsächlich geplant hatte, vor den Hütten. Ich merkte, dass Sayuki langsamer wurde, doch jetzt stehen zu bleiben, wäre zu gefährlich. Ich zog noch etwas stärker an ihrer Hand und drückte die Tür der einen Hütte auf. Kurz nachdem Sayuki die Hütte betreten hatte, schloss ich die Tür.
Sayuki schaute sich in der Hütte um und blieb dann wie angewurzelt stehen. Ihr Blick galt dem Ledersofa. Sie fing an zu stottern:,, W-was m-machen wir hier?" Ihr Gesicht wurde rot. Weder Yamada noch Ginzou waren in der Hütte. Wir waren alleine. Als ich verstand warum sie stotterte, lachte ich los. ,,Nein.", sagte ich belustigt," Nicht das, was du jetzt denkst."
Sie ging einen Schritt auf mich zu:,, Es ist aber schön mit dir alleine zu sein.", hauchte sie in einem Flüsterton. Ich verstand zwar klar und deutlich was sie gesagt hatte, ging aber nicht darauf ein. Es war ein Fehler, sie mit hier her genommen zu haben. Scheiße. Sie konnte verraten, dass Yamada sich hier aufhielt, wenn er auftauchen sollte.
,,Ich bringe dich zurück.", sagte ich monoton, drehte ihr den Rücken zu und legte meine Hand auf den Türgriff. Ich hörte, dass Sayuki Schritt für Schritt näher kam. Ich öffnete ruckartig die Tür und schreckte zusammen. Yamada stand direkt vor mir. Er sah tierisch müde aus. Er drängte mich wieder in die Hütte hinein und zog die Tür hinter sich zu.
,,Du kommst genau richtig, Leon.", pustete er erleichtert aus und ließ sich auf das Sofa fallen, "Du musst Ginzou ablösen und den... ." Yamada verstummte und schaute Sayuki verwundert an. Er war sichtlich irritiert davon, dass sie hier war. ,,Was ist mit Aiko?", erkundigte er sich vorsichtig. Bevor ich antworten konnte, fiel mir Sayuki ins Wort:,, Ihr geht's gut. Sogar schon so gut, dass sie Leon anschreien konnte."
,, Gut.", antwortete Yamada und schaute mich an. Ich hob eine Augenbrauen. "Also, dass sie wieder wach ist. Ich bin übermüdet. Würdest du das übernehmen, Leon, und Ginzou ablösen?", gähnte Yamada, raffte sich auf und deutete auf ein bestimmtes Haus auf der immer noch ausgebreiteten Karte. Ich nickte. Sayuki war anzusehen, dass sie fast vor Neugier platzte. Yamada gähnte laut und ließ sich erneut auf das staubige Sofa fallen. Ich öffnete die knarrende Holztür und ließ Sayuki vor mir hinaus gehen. Ich zog die Tür leise hinter mir zu.
,,Warum ist Yamada hier und nicht in seinem Zimmer?", fragte Sayuki flüsternd, "Und warum hat man ihn schon so lange nicht mehr zu Gesicht bekommen?" ,,Erkläre ich dir ein anderes Mal. Ich bringe dich jetzt erstmal zurück zu deinem Zimmer.", antwortete ich und verschaffte mir einen Überblick über die Umgebung. Sayuki verschränkte die Arme und schüttelte ihren Kopf. Ich ignorierte sie und ging ein Stück voraus. Sayuki trottete mir nach. Wir schlichen an der Autowand entlang und waren unbemerkt am Bungalow angekommen.
Sayuki stand direkt an der Haustür und schaute mich giftig an:,, Ich gebe mich nicht damit zufrieden, Leon. Und du kannst mich nicht in meinem Zimmer anketten. Also entweder du nimmst mich freiwillig mit, oder ich folge dir wieder.", sagte sie entschlossen und stemmte ihre Fäuste in die Hüften. Ich warf ihr einen entnervten Blick zu. ,,Dann habe ich wohl keine andere Wahl.", murmelte ich, drehte ihr den Rücken zu und winkte sie hinter mir her. Während wir zu Ginzou gingen, wechselten wir kein Wort.
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