Umsorgt - Teil 1

Leon
Ich wurde wach. Mein Kopf schmerzte. Das letzte an das ich mich erinnern konnte war, dass wir Yamada befreien wollten. Ich setzte mich auf, und sah mich verwundert um. Rechts von mir saß Aiko. Sie schlief noch und im nächsten Moment erinnerte ich mich dunkel daran, dass ich auf ihrem Bauch gelegen hatte.
Wo waren wir jetzt? Und was war passiert?

Ich raffte mich auf. Mit jeder Bewegung verschlimmerten sich meine Kopfschmerzen. Mein Magen knurrte. Ich streckte mich, wobei ich auf einen der Holzbalken trat, der laut knarrte. Aiko schreckte hoch und sah mich mit großen Augen an.

,,Morgen.", brummte ich. Ehrlich gesagt genierte ich mich zu sehr, zu fragen, was gestern noch passiert war.

,,Morgen.", sagte Aiko und setzte sich auf, "Du redest im Schlaf."
,,Was? Worüber denn?", fragte ich verdutzt und drehte mich zu ihr um. Scheiße. Was hatte ich im Schlaf gesagt? Ich warf ihr einen fragenden Blick zu. Sie stand auf und grinste.

,, Ach, ist nicht so wichtig.", sagte Aiko und machte eine abwinkende Handbewegung und schritt zielstrebig auf den Tisch zu, auf dem ein gefalteter Zettel lag.
Ich schaute ihr mit einem genervten Gesichtsausdruck nach.

Sie klappte den Zettel auf.
,,Treffen um 14 Uhr in der Hütte. Yamada.", laß Aiko vor.
,,Sag mal. Was ist gestern passiert?", beschloss ich mich schließlich doch zu fragen. Aiko steckte die Notiz in ihre Hosentasche und antwortete mit einem frechen Unterton:,,Ach, du weißt nichts mehr?"

Sie grinste mich wissend an.
,,Ich kann mich verschwommen erinnern.", erklärte ich und hoffte, dass sie nicht bemerkte, dass ich sie anlog. ,,Wir sollten erstmal was essen gehen," Aiko räusperte sich,"..was normales."

Wir traten nach draußen. Die Sonne donnerte auf meinen Kopf. Bei jedem Schritt fühlte es sich an, als würde mir jemand gegen meinen Kopf schlagen.
Langsam und noch etwas benommen schlenderten wir zum Gemeindehaus. Daiki und Isamu standen rechts vor der großen Eingangstür. Als Daiki uns zusammen sah, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. ,,Wo wart ihr?", fragte er angesäuert. Ich schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue an und zischte: ,,Was geht's dich an?!"

Aiko
Ich sah Daikis eifersüchtigen Blick, als Leon und ich auf das Gemeindehaus zusteuerten. Ich hätte Leon und Daiki gerne etwas Wind aus den Segeln genommen, aber ich wollte Yamadas Geheimquartier nicht verraten, also schwieg ich nur und sah etwas betreten zu Boden.

,,Ach, lass die beiden doch.", sagte Isamu und legte einen Arm um Daikis Schultern. Daiki schüttelte ihn grimmig ab und betrat vor uns das Gemeindehaus.
,,Ist nicht mehr sehr viel übrig. Ihr habt euch zu viel Zeit gelassen.", sagte Daiki und deutete auf das Buffet. Er klang immer noch nicht wieder sehr freundlich.

Auf einmal schrillte ein unglaublich hoher Ton durch mein Trommelfell. Sayuki kam hysterisch rufend auf uns zu gelaufen und sprang Leon förmliche an:,, Ich hab mir solche Sorgen gemacht, wo warst du? Du kannst doch nicht einfach wegbleiben, ohne Bescheid zu sagen." Ich verdrehte die Augen. Ich sah zu Leon, er hatte Tränen in den Augen. Er war doch nicht etwa von ihrem Verhalten gerührt?!

Mit Genugtuung sah ich, wie er sich kurz darauf die Stirn rieb und vor Schmerzen stöhnte. ,,Bitte hör auf so zu schreien. Meine Ohren funktionieren sehr gut.", gab er ihr zu verstehen.
Sie nickte und flüsterte:,, Tut mir leid. Ich hab nicht daran gedacht, dass du einen Kater haben könntest. Warte ich hole dir eine Kopfschmerztablette.", sagte sie mit sorgenvoller Miene und verschwand hinter uns aus dem Saal.

Leon
Mein Kopf explodierte beinahe und meine schlechte Laune konnte man wahrscheinlich an meinem Gesichtsausdruck ablesen. Ich schnappte mir einen Teller und füllte ihn am Buffet. Angepisst ließ ich mich auf den Stuhl fallen und hörte den Gesprächen am Tisch nur mit einem Ohr zu.

Ich wollte mir gerade etwas Gemüse in den Mund schieben, als Sayuki die Tür aufriss und mir zu rief: ,,Schau mal Leon." Ich drehte mich ruckartig zu ihr um. Sie verstummte als sie meine Grimasse sah und kam mit gesenktem Blick zum Tisch. Ich wusste genau, dass ich mit Kater unausstehlich sein konnte, wenn es mir zu laut war.

Sie reichte mir die Tabletten. Bevor sie mich ermahnen konnte nicht zu viele zu nehmen, unterbrach ich sie:,,Nerv mich nicht, verdammte... ." Isamu hielt mich mit einem Schlag auf die Schulter zurück und schaute mich ernst an, ich ließ meinen Satz daraufhin mit einem ,,Danke." enden.

,,Ich hole dir noch etwas zu Trinken. Wasser, ok?", fragte Sayuki vorsichtig. Ich schaute zu Aiko. Eigentlich wollte ich Sayuki bitten Aiko was mitzubringen, aber sie hatte selber schon dran gedacht. Ich nickte kurz und widmete mich wieder meinem Essen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top