Scherben bringen Glück - Teil 1

Aiko
Isamu stand etwas verdattert in der Tür:,,Ich wollte nicht stören.", grinste er schließlich. Ich wedelte mit den Armen in der Luft:,,Nein, nein. Du störst nicht.", sagte ich und wurde rot. ,,Gut.", sagte Isamu. ,, Daiki und die anderen wollen nachsehen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt aus dem Dorf zu entkommen.", sagte er schließlich.


Leon
Ich musste mich erstmal wieder fangen und schaute Isamu verwirrt an. ,, Meinst du nicht, dass das zu waghalsig ist?", fragte ich," Ihr habt doch gesehen, was diese Kerle mit dem Mann gemacht haben, der aus dem Gemeindehaus fliehen wollte." Aiko blickte angespannt in Isamus Richtung, dessen Mine sich etwas verfinstert hatte.

,, Was ist denn los mit dir?", fragte er schließlich belustigt und gleichzeitig gereizt," Sonst bist du immer derjenige, der mit so welchen "waghalsigen" Aktionen auf der Matte steht." Isamu verschränkte seine Arme und fuhr fort:" Und ich werde hier nicht tatenlos rumsitzen und darauf warten, wer als nächstes stirbt."

Er hatte recht. Ich griff nach Aikos Hand, drückte diese kurz und sagte ermutigend:,, Dann stiften wir mal etwas Unruhe." Motiviert lächelte ich Aiko an und stand auf.
Aiko wirkte etwas unsicher, als sie nun ebenfalls aufstand. Ich lächelte ihr aufmunternd zu und wir verließen das Zimmer.


Aiko
Vor dem Gebäude hatten sich bereits Masato, Akari, Mai, Sayuki, Daiki, Takashi und Megumi versammelt. Alle flüsterten, um die umherstreifenden Zombies nicht auf sich aufmerksam zu machen. Als ich Sayuki entdeckte ließ ich augenblicklich Leons Hand los, die ich bis eben noch gehalten hatte. Ich betete, dass sie es nicht gesehen hatte. Eine Szene vor der ganzen Gruppe wollte ich unbedingt vermeiden. Schnell lief ich zu Mai und Akari hinüber.

,,Du bist ganz rot, hast du dich erkältet?", fragte Akari besorgt. Ich schüttelte mit dem Kopf und hob abwinkend die Hände:,, Nein, nein. Mir geht es gut.", stammelte ich, "Ich bin nur eben etwas zu schnell aufgestanden, denke ich." Mai grinste mich an, als wüsste sie genau, was gerade passiert war. Ich versuchte möglichst gelassen zu wirken und konzentrierte mich auf das was die anderen beredeten.


Leon
Aiko wandte sich von mir ab, als wäre nichts gewesen. Ich knetete meine Hand, die Aiko eben noch gehalten hatte. Ich fühlte mich etwas verloren. Um nicht weiter in Gedanken zu versinken, ergriff ich direkt das Wort:,, Wie sieht der Plan aus?", fragte ich und passte meine Gesprächslautstärke automatisch an die der anderen an.

Takashi stemmte seine Hände in die Hüften:,, Ich würde sagen jeder geht für sich, so sind wir am schnellsten. Und können in kürzerer Zeit mehr Fläche nach einem Fluchtweg absuchen." Provokant widersprach Daiki seinem Vater:,, Nein, alleine sind wir sowohl den Zombies als auch den Handlangern dieses Forscher vollkommen ausgeliefert."


Aiko
,,Aber als große Gruppe fallen wir zu sehr auf.", gab Masato zu bedenken, "Kleine Gruppen wären praktisch, zum Beispiel zu zweit. Wir könnten gegenseitig aufeinander achten und sind trotzdem flexibler." Auch Megumi gab nun ihren Senf dazu:,, Ich muss Masatos Vorschlag zustimmen." Takashi, der mit dem Einwand seiner Frau sichtlich nicht zufrieden war, warf ihr einen düsteren Blick zu. Dann schien er nur zuzustimmen, um mit seiner Frau nicht uneinig zu wirken. Masato nickte den beiden wohlgesinnt zu.

Wir machten einen Treffpunkt ab und begannen schließlich damit Zweier- Gruppen zu bilden. Ich sah mich um. Isamu und Masato boten Mai und Akari an, ihnen mit etwas Abstand zu folgen, damit die beiden nicht auf sich gestellt waren. >Sayuki würde sich garantiert an Leon hängen, also müsste ich wohl mit Daiki gehen<, überlegte ich. Doch noch bevor ich mich Daiki zuwandte, hakte sich Sayuki bei mir unter: ,, Ich gehe mit Aiko.", sagte sie entschieden. Etwas verwundert sah ich in ihr Gesicht. Ihre Miene war kalt. Mir war sofort klar, dass sie nichts gutes im Schilde führte.

,,Eure Eltern können zwar keinen Einspruch erheben, aber ich für meinen Teil denke nicht das zwei Mädchen, ohne männlichen Beistand losziehen sollten.", erklärte Takashi streng.

,,Wie Sie schon sagten, unsere Eltern sind nicht hier, also bleibt es uns überlassen. Außerdem ist Aiko in Kampfsport geschult.", entgegnete Sayuki und zog mich mit sich. Ob Sayuki wusste, dass sie mit dem Kampfsport so gar richtig lag? Hatte sie es bei unserer Rauferei gemerkt, oder hatte sie es nur so dahin gesagt? Letztendlich spielte es keine Rolle. Um mich aus Sayukis Fängen zu befreien, brauchte es mehr als meine jahrelange Kampferfahrung.


Leon
Skeptisch sah ich zu Aiko und Sayuki. Doch noch bevor ich etwas sagen konnte, packte Daiki seine Hand auf meine Schulter und zog mich nach hinten:,, Zweierteams, hm, jetzt bleiben wohl nur wir beide übrig." Ich nickte kurz und blickte Sayuki und Aiko hinterher. Die beiden hatten sich bereits auf den Weg gemacht und waren jetzt schon zu weit weg, um ihnen hinter her zu rufen, ohne die Aufmerksamkeit der Zombies zu erregen. 

Akari, Mai, Isamu und Masato verabschiedeten sich und teilten sich in die in entgegengesetzte Richtung auf. ,,Unser Treffpunkt ist wieder genau hier.", sagte Takashi eindringlich an Daiki gerichtet, so als wäre dieser schwer von Begriff. Ich zog eine Augenbraue hoch und schaute Daiki an, der sich von seinem Vater wegdrehte und mit den Augen rollte.

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