Schäfchen zählen - Teil 2

Leon
,, Warum lässt du dir das gefallen?", fragte Daiki leise, als er die Tür hinter sich zuzog. ,, Ist doch jetzt egal.", grummelte ich und stapfte zu dem Haus, in dem wir schliefen. Isamu und Daiki folgten mir. Als wir in unserem Zimmer ankamen, schubste ich meine Schuhe gegen die Wand neben der Tür und trat ein. 

,, Ich weiß, dass Aiko dich nicht ausnutzt.", beteuerte Isamu und zog seine Jacke und sein Shirt aus. ,,Ja, das weiß ich auch.", antwortete ich genervt und strampelte mir meine Jeans ab. Daiki , der sich bereits entkleidet hatte, ließ sich auf sein Bett fallen und fluchte los:,, Was fällt dieser Sayuki ein, so etwas zu behaupten?"

Isamu setzte sich, zog an seinem Hosenbein und schmiss die Hose dann neben sein Bett. ,, Das ist wohl die Eifersucht.", antwortete er," Sayuki weiß, dass Leon Aiko mag." ,, Trotzdem. Mega unnötig.", nörgelte Daiki und deckte sich zu.  ,, Du kennst das Sprichwort doch.," flötete Isamu und legte sich hin," Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt."

,, Ihr wisst schon, dass ich euch hören kann.", räusperte ich mich und zog mein Shirt aus. ,, Darfst du auch.", grinste Daiki belustigt über meine Worte. Ich schmiss mich ins Bett und drehte mich von den beiden weg. ,, Leon sollte Aiko vielleicht mal seine Liebe gestehen.", flüsterte Daiki provokant laut in Isamus Richtung. Ich setzte mich auf und schaute zu Daiki, der los prustete, als er meinen skeptischen Gesichtsausdruck sah.

,,Jetzt mal ehrlich, Leon.", sagte isamu und stemmte seinen Kopf auf seinen Ellbogen," Da ist doch was zwischen euch?"  Irritiert schaute ich ihn an und antwortete:,, Nein. Was soll da denn sein?" Ich merkte selbst, das meine Stimme unsicher klang. Daiki grinste mich an und warf ein Kopfkissen nach mir. 

,, Naja," überlegte Isamu und legte seine Hand demonstrativ an sein Kinn," Du beschützt sie, sei es vor den Zombies vorhin oder vor Sayuki."  ,, Und ich seh doch, wie du sie anschaust.", unterbrach Daiki ihn und wackelte mit seinen Augenbrauen. Er hatte etwas in seinem Blick, das ich nicht ganz einordnen konnte. Hatte er wirklich schon das komplette Interesse an ihr verloren?

,, Wir wollten schlafen.", antwortete ich und täuschte ein Gähnen vor. Schnell drehte ich den beiden den Rücken zu. Ich lauschte noch einigen Minuten Daikis und Isamus provokanten Gesprächen bis mir die Augen zu fielen.

Aiko
Ich wachte Schweiß gebadet auf. Ein Blick auf den Wecker neben meinem Bett verriet mir, dass es bereits viertel nach neun war. Ich gähnte und streckte mich. Ich hatte einen schrecklichen Albtraum gehabt, an den ich mich zum Glück nur noch Schemenhaft erinnern konnte. Aber das war nach den letzten Ereignissen, auch nicht sehr überraschend. Draußen tobte eine Sturm und wehte bunte Blätter gegen mein Fenster. Ich huschte ins Bad und stellte mich unter die eiskalte Brause. Mittlerweile hatte ich mich schon etwas daran gewöhnt, aber meine Haut wurde trotzdem ziemlich schnell rot von der Kälte.

Nach einer den Umständen entsprechend kurzen Dusche trocknete mich eilig ab und schlüpfte in einen warmen Pulli, den mir Mai geliehen hatte und zog dazu eine schwarze Hose an. Auf dem Flur schloss ich mich einer Gruppe von Menschen an, die zum Gemeindehaus gehen wollten, um dort zu frühstücken. Auch wenn ich mich fragte, was sie frühstücken wollten. Ob die Küche noch Reserven auf Lager hatte? Ich würde mich überraschen lassen.

Leon
,, Guten Morgen, Leon.", sang Daiki und kniff mir leicht in beide Wangen," Zeit zum Aufstehen." Ich öffnete benommen die Augen und schubste seine Hände weg. Er stemmte seine Hände zufrieden in seine Hüften und sagte:,, Die kalte Dusche erfrischt und macht einen wach." Ich stemmte mich auf meine Ellbogen und schaute ihn müde an.

Isamu kam gerade herein und durchwuschelte sich seine nassen Haare mit einem Handtuch. ,,Wie spät ist das?", nuschelte ich und setzte mich an die Bettkante. Daiki schaute auf die Uhr zwischen den Fenstern und antwortete:"Zwanzig nach neun."
Ich stand wackelig auf und streckte mich. ,, Noch ist das Badezimmer frei.", infomierte mich Isamu und legte das Handtuch über die Lehne des Schreibtischstuhls. Ich nickte kurz, schnappte mir Kleidung aus meiner Tasche und stolperte ins Bad.

Immer noch benommen legte ich meine Kleidung auf den Hüft hohen Schrank, neben den Waschbecken.   Ich stellte die Dusche an und schob mich unzufrieden unter die kalte Brause. Daiki hatte aufjedenfall recht, das eiskalte Wasser machte mich ruckartig wach und verkürzte meine Duschzeit auf das Nötigste. Ich rubbelte mich mit dem Handtuch ab und wärmte mich dadurch wieder etwas auf. Hastig zog ich mich an und ging genervt zurück ins Zimmer. 

,,Auf welche Beerdigung gehst du denn?", fragte Daiki amüsiert und deutete auf meine schwarze Jeans und den schwarzen Pullover. Er erntete einen angepissten Blick von mir.  ,,Ich hätte auch so schlechte Laune, wenn ich nicht neben meiner liebsten schlafen könnte.", sagte Daiki mit einem provokanten Tonfall, in Isamus Richtung. Isamu verkniff sich ein Lachen und lenkte ab:,, Wir sollten mal schauen, was im Gemeindehaus los ist, vielleicht ist ja doch noch etwas zu Essen übrig." Daiki und ich stimmten zu.
Nachdem wir uns unsere Jacken und Schuhe angezogen hatten, begaben wir uns aus der Unterkunft in Richtung Gemeindehaus.

|Ende - Episode 29|

|Nächste Episode : Wer die Wahl hat|

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