Machtlos - Teil 6

Leon
Ich schrubbte noch einige Male über das Waschbrett. Danach hob ich das Kissen an, aus dem das Wasser zurück in die Schüssel tropfte, um zu sehen, ob das Blut bereits ausgewaschen war. Der Fleck war durch das weitere Waschmittel besser heraus gegangen und nun fast unscheinbar. Ich versuchte das Kissen, so gut wie möglich, einzudrehen und es auszuwringen. Kurz darauf begann ich, auf die gleiche Weise, den Bezug zu reinigen.

Akari betrat das Zimmer. Sie setzte sich auf ihr Bett und schnaufte, sie schien etwas aus der Puste zu sein. ,,Ich würde gerne mal wieder frische Luft schnappen.", seufzte sie und schaute zum Fenster," Mir kommt das letzte Mal schon so lange her vor. Das Fenster kann ich auch nicht öffnen, da der Gestank dieser Dinger sofort den Raum erfüllt." Ich stimmte ihr zu. ,,Weißt du Leon?", fragte sie in einem nachdenklichen Ton und kniff sich leicht in den Oberarm,"Hiroko...",sie verstummte und ihre Haare fielen in ihr Gesicht, als sie auf den Boden schaute.

Ich stand auf, setzte mich zu ihr und legte einen Arm um sie. ,, Meinst du er hätte gewollt, dass wir Yokoze verlassen? Immerhin haben wir seit über 20 jahren dort gelebt.", schluchzte sie und fasste sich mit einer Hand ans Herz. Ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Ich denke, dass er nicht gewollt hätte, dass ihr euch in Gefahr begebt. Und vor ein paar Tagen schien die Gefahr in Yokoze sehr akut zu sein.", ich schluckte.

,,Hier sind wir jetzt gerade auch nicht in Sicherheit!", warf sie ein und schaute mich vorwurfsvoll an. Tränen rollten ihre Wangen herunter. Der Kloß in meinem Hals wurde immer größer. Mein Kopf qualmte. Ich fand keine passende Antwort darauf. Akari wendete ihren Blick erneut auf den Boden.

Ich drückte sie etwas fester an mich, um ihr Halt zu geben. Sie klopfte mir dankend auf meine Hand und richtete sich dann auf. ,,Ich würde mich jetzt gerne ausruhen.", sagte sie leise. Ich stand auf nahm den Bezug und das Kissen und ging zur Tür. ,, Tut mir leid.", sagte sie leise, als ich die Tür öffnete,"Ich wollte dich nicht so anfahren." Ich nickte und verließ das Zimmer.

Neben der Eingangstür des Hauses befand sich die Kellertür. Ich stieg in den Keller hinab und zog an der Kette der Glühbirne, um das Licht an zu schalten. Kurz nach dem Klicken des Schalters erhellte sich der Raum. Die Mangel stand neben der Treppe.
Ich drehte an der Kurbel um das restliche Wasser heraus zu pressen. Bei jeder Drehung quietschten die Rollen der Mangel. Nachdem ich fertig war, befestigte ich, mit zwei alten Holzklammern, den Bezug und das Kissen neben Akaris Kleidung an der quer durch den Raum gespannten Wäscheleine.

Ich knipste das Licht aus und ging die Treppen hoch. Ein mulmiges Bauchgefühl befiel mich. Ich schloss die Kellertür und ging in die Richtung von Aikos Zimmer. Kurz bevor ich dort ankam, öffnete sich die Tür. Sayuki stragste völlig abwesend den Flur entlang. ,,Sayuki?", fragte ich vorsichtig und ging ihr einen Schritt entgegen," Ist alles in Ordnung?" Sie antwortete nicht. ,, Sayuki.", ich wurde lauter," ist etwas mit Aiko?" Sayuki antwortete immer noch nicht und schien durch mich hindurch zu sehen. Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Ich ballte reflexartig meine Hände zu Fäusten.

Mittlerweile war Sayuki geistesabwesend an mir vorbei gezogen und ließ nun mit einem Knallen ihre Zimmertür hinter sich ins Schloss fallen. Ich rannte los und hielt an der offenstehenden Zimmertür an. Aiko saß, auf ihre Hände gestemmt, im Bett und schaute mich verwirrt an. Augenblicklich fiel mir eine große Last von den Schultern. Ich atmete erleichtert aus und betrat ihr Zimmer.

Ich blieb kurz vor ihrem Bett stehen. ,,Du hast bestimmt Durst.", erkundigte ich mich. Aiko nickte. Ich eilte zum Schreibtisch und füllte aus einer Wasserflasche Wasser in ein Glas. Schnell reichte ich es Aiko, die es mit einem leichten Zittern in den Händen entgegennahm. Ich setzte mich auf den Stuhl. ,, Wie gehts dir?", fragte ich vorsichtig," Warum warst du bei dem Forscher?"

,,Ich fühle mich etwas erschöpft.", antwortete sie. Sie zögerte bei der Antwort auf meine zweite Frage," ich wollte in mein Zimmer und bin dann zwei seiner Männer in die Arme gelaufen. Ab da an ist alles nur noch verschwommen." Ihr Zögern machte mich skeptisch. Nachdenklich antwortete ich:,,Einer dieser Kerle hat dich in dein Zimmer getragen."

Bei dem Gedanken daran, dass Aiko die ganze Zeit bewusstlos gewesen war, lief mir ein kalter Schauer den Rücken herunter. Was hatten sie mit ihr gemacht? Um uns legte sich Stille. Aiko wirkte unruhig. ,,Ist wirklich alles in Ordnung?", fragte ich besorgt und legte meine Hand auf ihre Schulter.

|Ende - Episode 22|
|Nächste Episode : Wenn 2 sich streiten|

Langsam muss ich mich fürs viele Entschuldigen entschuldigen xD
Oh man. Tut mir leid. Ich versuch echt es hinzukriegen, aber momentan ist so viel los. Dafür werde ich die Tage ein zweites Update hinterher schieben, also, dass es nächste Woche 2 Updates gibt :3 Hoffe ihr könnt mir verzeihen. Ich hab euch lieb ❤ (schleim :D)

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