Machtlos - Teil 5
Aiko
Ich war wieder in meinem Zimmer. Die Anspannung in meinem Körper ließ nach. Aber kehrte gleich darauf zurück. Was machte Sayuki hier?
Sayukis Blick veränderte sich. Sie schaute mich mit dem gleichen genervten Blick an wie immer, doch über ihr Gesicht huschte ein kleines Lächeln, nur war es kein freundliches.
Ich richtete mich langsam auf. Mein Körper fühlte sich an, als wäre er von einem Laster überrollt worden.
,, Was machst du hier?", fragte ich heiser. Sie antwortete nicht, sondern zog stattdessen einen zerknüllten Briefumschlag aus ihrer Hosentasche.
,,Ich weiß nicht was du für ein Spiel spielst, Aiko. Aber wenn du dich nicht von Leon fernhälst, erfahren Yamada und er die Wahrheit.", bedrohlich schwenkte sie den Brief vor meinen Augen hin und her und steckte ihn dann in ihren BH unter ihr T-shirt.
,,Damit kommst du nicht durch.", sagte ich erschrocken. Ich wusste, dass ich einen Fehler gemacht hatte, in dem ich den Brief vor den anderen geheim gehalten hatte. Aber das es mich so kalt erwischen würde, hatte ich nicht geahnt.
Sie stand auf und ging in Richtung Tür. ,,Falsch.", sagte Sayuki schnippisch,"Damit kommst du nicht durch." Ihre Hand griff nach der Klinke.
Ich schluckte. Mein Mund fühlte sich trocken an. ,,Glaubst du, das ändert etwas an seinen Gefühlen für dich?", fragte ich mit kühler Miene, "Dein Charakter bleibt derselbe und wenn er erfährt, dass du mich erpresst dann.."
Sie unterbrach mich:,, Er wird es nicht erfahren, da du deinen Mund halten wirst." Sie drückte die Klinke nach unten und öffnete die Tür.
,,Du tust mir leid, Sayuki. Das meine ich wirklich ernst." Bevor sie durch die Tür schritt, warf sie mir noch einen giftigen Blick zu, aber ich konnte sehen, dass ich sie verunsichert hatte.
Leon
Fünf Türen weiter befand sich Akaris und Mais Zimmer. Ich stand vor der Tür. Ich hatte mich kaum um die beiden gekümmert, besonders nach Akaris zusammenbruch, hätte ich für die beiden da sein müssen. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, klopfte ich an die Tür und wartete auf eine Antwort.
Akaris Stimme erklang:,,Wer ist da?" ,,Ich bins, Leon.", antwortete ich. Selbst ich merkte die Unsicherheit in meiner Stimme. ,,Komm rein.", stimmte Akari zu.
Ich betrat das Zimmer und schloss hinter mir die Tür. Akari hockte auf dem Boden. Vor ihr stand eine große Schüssel. An die Innenwand der Schüssel war ein Waschbrett gelehnt und in ihr schwammen ein paar verschiedenfarbige Kleidungsstücke.
Mai lag im Bett und schien zu schlafen. ,,Es tut mir leid, dass ich mich nicht habe blicken lassen.", entschuldigte ich mich und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Akari antwortete distanziert:,,Es ist schon in Ordnung." Sie tauchte ein Kleidungsstück tiefer ins Wasser, zog es dann auf das Waschbrett und begann zu schrubben.
Sie blickte auf das Kissen:,,Was ist das?", fragte sie und in ihrer Stimme schwang deutlich Nervosität mit. Ich überlegte kurz. Ich wollte ihr nicht noch mehr Kummer bereiten, wenn ich ihr von den Hintergründen und dem Forscher erzählte. ,,Aiko ist gestolpert und hat sich den Kopf angeschlagen.", log ich und hoffte, dass sie nicht weiter nachhaken würde.
Ihre Nervosität wich Sorge:,,Oh nein. Wie geht es ihr?"
,,Sie ruht sich aus.", antwortete ich und zupfte an einer Ecke des Kissenbezugs. ,,Wenn ihr irgendwas braucht, dann gebt mir bitte Bescheid.", entgegnete sie hilfsbereit und die Distanz, die ich eben noch zwischen uns wahrgenommen hatte, war verschwunden.
Sie wrang ein rosafarbenes Shirt aus. ,,Du kannst mir jetzt das Kissen geben." Ich schüttelte mit dem Kopf:,,Nein, nein. Das wird sicher sehr anstrengend, das Blut raus zu waschen. Lass mich das übernehmen." Sie lächelte dankbar, stand auf und streckte sich:,,Warum es immer noch keinen Strom gibt wundert mich."
Ich drehte das Waschbrett in der Schüssel in meine Richtung. Dann öffnete ich die Knöpfe des Bezuges und zog das Kissen raus, das mittlerweile auch einen Blutfleck aufwies. Am liebsten hätte ich Akari erzählt, warum es kein Strom gab und warum die Zombies durch das Dorf stolperten, einfach um ihr Klarheit zu verschaffen, aber ich hatte Angst vor den möglichen Konsequenzen.
Ich räusperte mich:,,Shinji hat doch ein Aggregat bereitgestellt."
,,Ja, aber für die Waschmaschine leider nicht. Nur zum Kochen und für das Licht." Sie ging zum Fenster und beobachte die Zombies.
Ich drückte das Kissen in das schaumige Wasser. Kleine Blasen stiegen noch oben, als das Kissen immer mehr von Wasser durchtränkt wurde. Als es komplett durchnässt war wrang ich es aus, drückte es erneut ins Wasser und fing an es auf dem Waschbrett auf und ab zu schrubben.
Akari kippte etwas Waschmittel in die Schüssel. ,,Tauch es nochmal ein.", sagte sie und zeigte auf das Wasser.," Im Keller befindet sich eine Wäschemangel. Ich geh ein mal runter." Sie nahm sich den kleinen Haufen mit den nassen Klamotten und verschwand aus dem Raum.
Entschuldigung, dass es letzte Woche kein Update gab.
ごめんあさい 😭 (Gomennasai)
Das war Japanisch für:
Es tut mir leid 😭
Dafür habt ihr jetzt was gelernt ✌️
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