Hilfe von Oben - Teil 2

Leon
Meine Füße baumelten in der Luft. Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und zog mich mühsam ein Stück hoch, um mich mit meinem Knie auf der ersten Reihe der Dachziegel aufzustützen. Im nächsten Moment schwang das kleine Dachfenster auf. Daiki streckte seinen Kopf hindurch und schaute mich an.

,, Man ist das Fenster klein, da hätten wir niemals durchgepasst.", stellte er fest, während ich mittlerweile mit meinem linken Knie auf dem ersten Dachtritt ankam. ,,Wir stellen einen kleinen Tisch unter das Fenster, damit du besser an das Geschirr ran kommst." Ich nickte kurz und hangelte mich die nächsten paar Stufen, bis zum Fenster hoch und setzte mich dann auf einen der Tritte.

Daiki war verschwunden, dafür steckte nun Isamu seinen Kopf durch das Fenster und schaute mich abwägend an. Ich hörte das Daiki die knarrende Leiter des Dachbodens herunter kletterte. ,,Die anderen warten unten. Du kriegst das hin oder?", fragte er mich und ich nickte,"Danke, wir zählen auf dich. Wir sehen uns später."

Ich grinste ihn an, um zu zeigen, dass ich alles im Griff hatte. Wenn er mitbekommen hätte, wie ich eben abgerutscht war, hätte er mir das wohl niemals abgekauft. Sein Kopf verschwand wieder ins Innere.
Angespannt schaute ich in den bewölkten Himmel. Ich lauschte den Zombies und dem Klappern der Töpfe und Teller, das erklang als Isamu den Tisch verschob.
Kurz darauf hörte ich das Knartschen der Leiter des Dachbodens erneut. Ich griff durch das Fenster, angelte mir einen Topf vom Tisch und stellte mich hin. Ich konnte einen großen Teil des Dorfes betrachten und auch die Menge an Zombies, die sich immer noch dicht an die Hauswand pressten.

Die Generator betriebenen Lampen schienen von hier oben viel heller zu leuchten. Ich wendete mein Blick auf den Horizont. Mit Schwung schleuderte ich den Topf auf die andere Straßenseite und angelte mir einen weiteren. Einige Zombies wendeten sich von dem Haus ab und folgten dem Geräusch. Ich warf den nächsten Topf ein Stück weiter nach rechts, um den anderen auf der linken Seite Platz zuschaffen. Weitere Zombies trennten sich von der Menge und wankten in die Richtung des Topfes.

Ich griff nach den Tellern und schleuderte sie nach und nach, wie Mai gesagt hatte, wie eine Frisbee, immer weiter nach rechts. Das klirrende Geräusch lockte immer mehr Zombies weg vom Haus. Prüfend blickte ich nach unten und sah, dass Isamu bereits an der Hausecke stand und hinter ihm Daiki, Aiko und Mai. Die Meute der Zombies hatte ihnen einen breiten Durchgang, direkt in die Richtung der Unterkünfte freigegeben.

So wie sie hintereinander standen rannten sie los. Ich warf immer weiter, bis die Vier in der Dunkelheit verschwanden. Erleichtert atmete ich aus. Das einzige Problem, was sich mir nun in den Weg stellte, war, wieder heil vom Dach runter zu kommen. Ich verbrachte noch einige Minuten auf dem Dach und schmiss die restlichen Teller und Töpfe. Mein Arm tat mittlerweile weh und ich setzte mich kurz erschöpft auf einen der schmalen Dachtritte.

Runter ist immer leichter als rauf, hallte mir das alte Sprichwort in den Ohren. Nervös wuschelte ich mir durch die Haare bevor ich mich  langsam vom Dach herab ließ. Ich klammerte mich an den hervorstehenden Dachstuhl und versuchte von dort meine Füße auf dem dünnen Fensterrahmen zu platzieren. Ich nahm mit meinen baumelden Beinen Schwung und erreicht den Rahmen, doch rutschte ab.

Nach dem dritten Versuch klappte es und ich gelang wieder ins Innere des Hauses. Ich hechtete zum Hinterausgang und schlich nach draußen. Behutsam ging ich an der Zombieherde vorbei, die in einem sicheren Abstand immer noch den Geräuschen folgte und dann durch eine Gasse. Es roch verbrannt und stank dazu noch bestialisch. Ich hielt mir mit zwei Fingern meine Nase zu und drückte mich an einem verkohlten Haufen vorbei.

Im schummrigen Licht konnte ich erkennen, dass neben diesem Haufen ein menschlicher Arm lag. Mir fuhr ein kalter Schauer den Rücken runter und ich verschwand so schnell ich konnte aus der Gasse. Ich schaute mich um und mir fiel ein Haus auf. Es war das Haus, in dem ich Aiko mit Hirokos Waffe allein gelassen hatte. Wenn sie sie nicht mitgenommen hatte, müsste sich immer noch dort liegen.

Ich hastete zur Haustür und schob diese auf. Im Haus war es stockdunkel. Ich ließ die Tür offen stehen, so dass ich wenigstens den Wohnbereich einiger Maßen erkennen konnte. Schnell bewegte ich mich zu der Couch und tastete sie ungeduldig ab. Ich stockte, als ich das Holster der Waffe an meinen Fingern spürte. Reflexartig packte ich es und zog es hervor. Erleichtert legte ich mir das Holster um.

Aiko
Wir rannten den kompletten Weg bis zu den Unterkünften. Wir betraten das Gebäude in dem Mai und ich untergebracht waren und schlugen die Tür hinter uns zu. Völlig außer Atem lehnten wir uns gegen die Flur Wände. ,,Wir warten noch auf Leon und dann gehen wir rüber.", beschloss Daiki für Isamu und sich selbst. Mai und ich nickten.

Von dem zuschlagen der Eingangstür aufgeweckt, betrat Sayuki verschlafen den Flur: ,,Was macht ihr denn hier?", fragte sie gähnend, "Und wo ist Leon?", sie musterte uns abfällig. Keiner von uns hatte Lust sich mit Sayuki herum zu ärgern. ,,Geh wieder schlafen.", sagte Daiki etwas genervt. ,,Wir warten hier nur auf ihn."

|Ende - Episode 28|

|Nächste Episode : Schäfchen zählen|

//Liebe Heartbeats 😘
Wir haben nun Kapitel 💯 erreicht 🎉 Um das etwas zu feiern, werden wir ein kleines Quiz mit euch machen. Mal sehen was von unserer langen Reise noch so bei euch hängen geblieben ist 😏 das Quiz wird in den nächsten Tagen in einem Sonder-Kapitel folgen. Also freut euch drauf, oder auch nicht 😜, denn wir werden eure grauen Zellen ordentlich ins Schwitzen bringen. 😁😎 //


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