Hilfe von Oben - Teil 1

Aiko
Wir alle hielten augenblicklich den Atem an. Daiki taumelte ein paar Schritte zurück und hielt sich die blutende Nase. Ungläubig starrte er Isamu an:,, Warum hast du mich geschlagen?",,Aiko, kannst du Daiki vielleicht einen nassen Lappen bringen?", fragte mich Isamu ohne auf Daikis Frage zu antworten. Ich nickte etwas verdattert.

Leon
Ich schaute Aiko nach, die die Treppen hoch eilte und wendete dann meinen Blick Daiki zu, der sich immer noch die Hände vor die Nase hielt. ,, Spinnst du?", zischte Daiki Isamu an. Dieser antwortete nicht und sah stattdessen Daiki vorwurfsvoll an. Daiki drehte seinen Kopf beleidigt zur Seite. Isamu musste es ihm nicht erklären.

Im nächsten Moment kam Aiko schon mit dem nassen Waschlappen die Treppen wieder herunter gerannt und reichte ihn Daiki. Er riss ihr den Lappen beschämt aus der Hand und säuberte sich die Nase. ,, Tut mir leid. Ich hatte mich nicht im Griff.", nuschelte er mit dem Lappen vor dem Mund. ,, Mir auch.", sagte Isamu und stemmte dann zufrieden darüber, dass die Situation glimpflich ausgegangen war, seine Hände in die Hüften," Also gut, wie sieht unser Plan aus?" Isamu schaute uns tatenfreudig an. "Leon?", fragte er, "Du bist so still. Du warst jetzt schon öfters in der Nähe von diesen Untoten. Was schlägst du vor?" Er schaute mich erwartungsvoll an.

,, Sie sehen nichts, oder zumindest nicht viel. Man konnte sich an ihnen vorbei schleichen, aber das wird jetzt wohl nichts bringen, da sie direkt vor der Tür stehen. Durch den Hinterausgang kommen wir auch nur  zur Hauptstraße.", erklärte ich. Isamu nickte und schien nachdenklich.

Aiko
,,Vielleicht finden wir etwas, das genug Lärm macht und schaffen es sie abzulenken.", überlegte Mai. ,,Wir könnten versuchen aufs Dach zu gelangen und von dort etwas herunter schmeißen. Aber ich weiß nicht wie weit wir von dort werfen können.", warf ich ein, um ebenfalls etwas beizutragen. Isamu nickte:,,Aber was werfen wir?" Unsere Blicke richteten sich gespannt auf Leon, als würden wir erwarten, dass er die Lösung parat hielt.

Leon
Ich überlegte kurz und sprang auf:,, Wir nehmen Töpfe, Pfannen und alles was die Küche hergibt. Die Gegenstände machen genug Lärm und man kann sie weit genug werfen.", erklärte ich und holte noch währenddessen zwei Töpfe aus der anliegenden Küche. Ich schaute unsicher in die Runde, und begegnete leicht skeptischen Blicken.

Aiko
,,Wir könnten auch Teller nehmen, und sie wie Frisbees werfen, wenn die dann auf dem Boden zerspringen...", schlug Mai vor.
,,Sehr gute Idee Mai.", sagte Isamu, wobei stolz in seiner Stimme mitschwang. Mai wurde rot und lächelte zufrieden. Die beiden Mai gingen in die Küche, um noch ein paar Teller zu holen. ,,Aber wie kommen wir aufs Dach?", fragte ich Leon unsicher," Sollen wir es über den Dachboden versuchen?"

Leon
,, Man kann meistens nur von außerhalb auf ein Dach kommen.", warf Daiki in die Runde," Viele Dachfenster sind zu klein um durch klettern zu können." Es würde schwer werden die Töpfe und Teller mit genug Schwung aus den Fenstern zu werfen. ,, Was ist mit den Fenstern im zweiten Stock?", fragte ich und wuschelte mir nervös durch die Haare.

Aiko
,,Das sollte funktionieren.", sagte Isamu. Zusammen liefen wir alle in den zweiten Stock und fanden uns in einem Schlafzimmer wieder. ,,Einer von uns muss versuchen, aus dem Fenster aufs Dach zu klettern.", stellte Daiki fest und sah dabei direkt zu Leon, weil klar war, dass er es von ihm erwartet.

Leon
Alle schauten mich an. ,, Du bist der Größte von uns.", sagte Isamu vorsichtig. Ich legte meine Stirn in Falten und ging angespannt ans Fenster, um es zu öffnen. Das Fenster ging nach außen auf und knarrte laut.
Die Zombies steckten ihre Köpfe und Hände in die Luft und ich konnte ihnen geradewegs in ihre hungrigen Mäuler schauen. Das immer lauter werdende Raunen und Keuchen schallte von unten zu uns nach oben ins Zimmer.

Ich beugte mich ein Stück vor und drehte meinen Kopf zum Dach. Die moosbehaftete Regenrinne würde meinem Gewicht nicht standhalten. ,,Wir bringen die Teller und Töpfe auf den Dachboden und reichen sie dir dort durchs Fenster.", informierte mich Daiki. Ich schaute über meine Schulter und sah, dass Isamu und Mai bereits auf den Weg nach unten waren. Daiki war auf der obersten Stufe stehen geblieben. Ich nickte ihm zu und schaute ihm kurz nach, als er die Treppen herunter lief.

Aiko hatte währenddessen die Leiter zum Dachboden ausgeklappt und stand nun neben mir. ,, Pass auf dich auf.", sagte sie flüchtig und verschwand dann ebenfalls nach unten. Vorsichtig hockte ich mich auf den unteren Fensterrahmen und hielt mich am oberen Fensterrahmen fest. Ich versuchte mich so gut wie möglich zu konzentieren und vernahm nur die Schritte von Daiki, Isamu, Aiko und Mai wie sie die Treppe und dann die Leiter hoch und runter liefen.

Missmutig blickte ich auf die hungrige Meute unter mir, die ihre Arme immer noch in die Höhe reckten. Ich streckte mich, klammerte mich mit einer Hand an den Dachstuhl, der ein Stück unter den Ziegeln hervor schaute, und folgte dann schnell auch mit meiner anderen Hand.

Meine Füße wankten auf dem dünnen Rahmen hin und her. Mein Herz hämmerte gegen mein Brustbein. Ich atmete tief ein und zog mich am Dachstuhl hoch. Mit jedem Zentimeter mit dem meine Füße sich vom Fensterrahmen entfernten fiel es mir schwerer gleichmäßig zu atmen. Ich drückte mich hoch und konnte auf das Spitzdach schauen und damit auch direkt auf die Dachtritte.

Mit Schwung positionierte ich meinen rechten Fuß zwischen dem Dachstuhl und den Ziegeln, um mich nach oben zu drücken. Ich pustete und griff nach dem ersten Dachtritt, der etwa eine Armlänge von mir entfernt war.
Sie waren aus Gitterrost gefertigt, so dass ich meine Finger zwischen die viereckigen Lücken stecken konnte. Kurz darauf zog ich mit meiner anderen Hand nach und mich hoch. Als ich spürte, dass mein Fuß vom Dachstuhl abrutschte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top